Gendern zur Pflicht machen?

behind_eyes schrieb:Wenigstens 2 die schon wach sind :-)

Wach bin ich eigentlich auch schon. Nur passt der Kopf noch nicht so richtig zwischen das Brillengestell.

behind_eyes schrieb:Meine Feststellung ist, daß seine Genderformen Diversitäten explizit nicht nennen.

ja, zunächst aber:

behind_eyes schrieb:Die Ansprachen erfolgen durchweg ungegendert, zumindest nur "Mitürgerinnen und Mitbürger"

behind_eyes schrieb:Was habe ich denn gefordert das eine Sprachpolizeifrage in die Nähe einer sachlichen Frage kommt?

wozu denn dann die Diskussion darüber, wie/ob Scholz geschlechtergerechte Sprache verwendet?

Tussinelda schrieb:ja, zunächst aber:
behind_eyes schrieb:
Die Ansprachen erfolgen durchweg ungegendert, zumindest nur "Mitürgerinnen und Mitbürger"

Jep, damit wird doch mit "zumindest" ergänzt das gegendert wird - in diesem Fall Geschlechtsfokussierend und ohne Nennung von Diversitäten. Also Exklusion.
Ich habe gelernt das dies diskriminierend ist.

Tussinelda schrieb:wozu denn dann die Diskussion darüber, wie/ob Scholz geschlechtergerechte Sprache verwendet?

Das kannst du sicherlich am besten beantworten, du hast dich ja gemeldet.
Mir persönlich ging es, ich habe es mehr als einmal hetausgearbeitet, um das Thema Gendern vs. Bundesregierung, hier am Beispiel der Neujahrsansprache.
Was du daran nicht verstehst - Mir egal.
Falls du ne Metadiskussion darüber anzetteln willst - mir egal, mach alleine.

Tussinelda schrieb:wozu denn dann die Diskussion darüber, wie/ob Scholz geschlechtergerechte Sprache verwendet?

Ja, ich verstehe deine Frage nicht. Denn offensichtlich macht er das ja nicht. Das müssten du und deine Befürworter-Kollegen doch auch sehen können. Er hat nur Mann und Frau angesprochen. Und den ganzen Rest völlig ignoriert. Das müsstet ihr doch eigentlich anprangern.
Wo bleibt da die Gerechtigkeit in der Sprache?

Aniara schrieb:Wo bleibt da die Gerechtigkeit in der Sprache?

er hat das Wort "Familie" genutzt, das ist offenbar so ne Art Joker, damit wird der ganze Text auf einmal geschlechtsumfassend gegendert.
Blöd nur für Menschen die keine Familie haben aber trotzdem kein Mann/Frau sind. Aber psst, ist der Kanzler, bitte weitergehen.

Aniara schrieb:Denn offensichtlich macht er das ja nicht.

natürlich macht er das, nur nicht mit Sonderzeichen/Glottisschlag.

behind_eyes schrieb:er hat das Wort "Familie" genutzt, das ist offenbar so ne Art Joker,

nein, kein Joker, sondern ein geschlechtsabstrahierender Ausdruck. Nicht das gm - denn das ist ja auch geschlechtsabstrahierend und wird hier ja gerne als non plus ultra genommen - sondern eben ein von vorne herein geschlechtsabstrahierender Ausdruck

behind_eyes schrieb:Die Ansprachen erfolgen durchweg ungegendert, zumindest nur "Mitürgerinnen und Mitbürger".

Das ist gendern

behind_eyes schrieb:Auffällig ist das man dies in einer Aufzählung von Berufen oder Berufsstatus nicht voll aufzählt sondern abwechselnd:

"... die Spitzenforscherin genauso wie der Altenpfleger, die Polizistin genauso wie der Paketbote, die Rentnerin genauso wie der junge Auszubildende.."

Findet man in der Form auch in einigen wissenschaftlichen Arbeiten.

behind_eyes schrieb:Meine Feststellung ist, daß seine Genderformen Diversitäten explizit nicht nennen.

Deine Behauptung war, er gendert nicht (siehe oben)
Und das ist falsch.

Tussinelda schrieb:natürlich macht er das, nur nicht mit Sonderzeichen/Glottisschlag.

Kann nicht sein, wie denn Gendern? Er hat nur Mann und Frau erwähnt. Aber das reicht doch nicht. Das habt ihr hier im Thread doch schon oft genug erklärt.

fischersfritzi schrieb:Das ist gendern

Aber nicht komplett eben.

behind_eyes schrieb:Meine Feststellung ist, daß seine Genderformen Diversitäten explizit nicht nennen.

Ja, ist mir auch aufgefallen.

Aniara schrieb:Aber nicht komplett eben.

Es gibt verschiedene Formen des Genders.
Sollte nach 634 Seiten klar sein.

fischersfritzi schrieb:Es gibt verschiedene Formen des Genders.

Ja, aber nicht alle "Formen" sind gleichwertig. Das habe ich hier auch gelernt. Und Scholz hat da eher nur die "light" Variante gewählt.

fischersfritzi schrieb:Es gibt verschiedene Formen des Genders.

ja und zwar Formen die die Diversen mit nennen - wenn auch seltsamerweise nur durch einen Stern, Doppelpunkt oder anderes Zeichen ( ;) ) - ja, ich weiß, weshalb das so ist.
Und dann gibts die Formen, die die Diversen wiederum ausschließen - z.B bei der Beidnennung.

Und das finde ich dann schon etwas inkonsequent, wenn man doch eigentlich ALLE includieren will. Da sage ich - entweder richtig oder gar nicht...

Aber mir solls recht sein, dass nicht jeder in den Medien oder Politik die Sonderzeichen benutzt :)

Tussinelda schrieb:nein, kein Joker, sondern ein geschlechtsabstrahierender Ausdruck. Nicht das gm - denn das ist ja auch geschlechtsabstrahierend und wird hier ja gerne als non plus ultra genommen - sondern eben ein von vorne herein geschlechtsabstrahierender Ausdruck

soweit klar. Irgendwo ne hörbare Inklusion von Diversitäten entdeckt?
Achso, ja, "Familie"... nunja :-))

Aniara schrieb:Und Scholz hat da eher nur die "light" Variante gewählt.

Es wird ausreichen um das Blut zahlreicher Gendergegner:innen zum Kochen zu bringen, da habe ich keine Zweifel.

Optimist schrieb:Da sage ich - entweder richtig oder gar nicht...

Ich glaub nicht, dass Scholz hier mitliest, müsstest du ihm direkt schreiben.

fischersfritzi schrieb:Ich glaub nicht, dass Scholz hier mitliest, müsstest du ihm direkt schreiben.

das war auch nicht so sehr in Richtung Scholz gemeint (nur so bissel nebenbei hatte ich den im Hinterstübchen). Sondern das war an alle Genderbefürworter gerichtet.

Mein Post war also eigentlich allgemein gehalten - Scholz hatte ich da gar nicht erwähnt ;)

Bundeskanzler Scholz hat irgendwie schon länger kein glückliches Händchen beim Gendern:

"Krankenschwesterin"

https://www.prosieben.de/serien/tv-total/videos/olaf-scholz-genderin-expertin
min4:20

Das lässt vermuten, er wird entweder falsch beraten oder versteht noch nicht richtig was Gendern ist. Ich denke er ist falsch beraten.

behind_eyes schrieb:Bundeskanzler Scholz hat irgendwie schon länger kein glückliches Händchen beim Gendern:

"Krankenschwesterin"

:D :D

behind_eyes schrieb:Ich denke er ist falsch beraten.

denke eher, er hat den Schalk im Nacken und wollte sich nur lustig machen.
Ich glaube auch gar nicht dass er wirklich so richtig dahinter steht (hinters Gendern), sondern glaubt vermutlich, dass er als Kanzler nicht konservativ rüber kommen sollte ;) (ist ja schließlich in der ach so vorwärts gewandten SPD ;) )

Optimist schrieb:ja und zwar Formen die die Diversen mit nennen - wenn auch seltsamerweise nur durch einen Stern, Doppelpunkt oder anderes Zeichen ( ;) ) - ja, ich weiß, weshalb das so ist.
Und dann gibts die Formen, die die Diversen wiederum ausschließen - z.B bei der Beidnennung.

Und das finde ich dann schon etwas inkonsequent, wenn man doch eigentlich ALLE includieren will. Da sage ich - entweder richtig oder gar nicht...

Aber mir solls recht sein, dass nicht jeder in den Medien oder Politik die Sonderzeichen benutzt :)

Ich bin immer noch fürs generische Maskulinum, auch im neuen Jahr. :)

Laura_Maelle schrieb:Ich bin immer noch fürs generische Maskulinum, auch im neuen Jahr. :)

ich auch, aber siehst ja, dass in den Medien und auch unter Politikern das gM wohl immer mehr stigmatisiert zu sein scheint ;)
Wie gesagt, vermute ich, man will nicht konservativ rüber kommen (wäre ja eine Schande... ;) )

Optimist schrieb am 28.12.2023:nein, es ist in jedem Falle länger als wenn man das gM benutzt.

Ja, das stimmt, aber das Argument der "kurzgehaltenen Sprache" ist kein wirklich überzeugendes Argument, denn auf die paar Millisekunden, die man für das Aussprechen aufwendet, kommt es im Gespräch gar nicht an.

Optimist schrieb am 28.12.2023:nö, man muss es nicht noch mehr auf die Spitze treiben.

Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen, @Optimist. Das moderne und inklusivere Gendern verkompliziert nichts und es wird auch nichts auf die Spitze getrieben, wenn man die neue Form des Gendern verwendet.

Optimist schrieb am 28.12.2023:Denn im Gegensatz zu einem einzigen Wort, was man vielleicht mal noch zusätzlich aus dem Englischen reinbringt, werden durch das Gendern unzählige Wortneuschöpfungen eingebracht.

Das ist in meinen Augen kein wirklich überzeugendes Argument, denn zum einen werden durch das Gendern keine Wortneuschöpfungen eingebracht und zum anderen lebt ja gerade die Sprache davon, dass Wortneuschöpfungen hinzukommen. Wortneuschöpfungen sind also nichts schlechtes und abzulehnendes.

peekaboo schrieb:Das moderne und inklusivere Gendern verkompliziert

das siehst du so, jedoch sieht es die Mehrheit der Bevölkerung wohl nicht so.

peekaboo schrieb:denn zum einen werden durch das Gendern keine Wortneuschöpfungen eingebracht

aha, z.B. "Lehrendenzimmer" ist keine Wortneuschöpfung?
Oder Studierendenwerk ?

peekaboo schrieb:und zum anderen lebt ja gerade die Sprache davon, dass Wortneuschöpfungen hinzukommen.

also gibst du zu, dass deine Aussage falsch ist, es gäbe keine Wortneuschöpfungen - okay, da sind wir uns also einig :)