martenot schrieb:Bei uns im Büro werden auch alle Arten von Kuchen und Gebäck akzeptiert. Einige Kollegen können nicht backen, und die bringen eben etwas Vorgefertigtes mit. Das ist okay, und niemand meckert dann darüber.
Bei uns ist das genauso.
Da sind oft neue Kollegen dabei, mit noch temporärer Unterkunft (meist fehlt dann ein Backofen, es gibt zwei Kochplatten), auch Studenten die evl. in der WG nicht immer abends noch den Backofen, wenn denn einer da ist, frei vorfinden.
Wir hatten letztens bei der Weihnachtsfeier am Arbeitsplatz alles mögliche, von gekauften Sachen aus dem Supermarkt (Kekse, Oliven, alkoholfreie Getränke) oder woanders gekaut (Empanadas) über einfache selbstgemachte Sachen (Karamellbonbons mit Sesam; wenn man weiß wie's geht, ist nicht mehr als eine Kochplatte erforderlich), aufwendigere selbstgemachte Sachen (selbstgebackene Lebkuchen - hatte ich dabei, war für mich kein Extraaufwand weil ich diese sowieso gebacken hatte und immer reichlich zum Verschenken einplane), auch ein Kuchen vom Konditor.
Bzgl. Mithelfen: Erwarten würde ich es nicht. Ferner gibt es auch diverse Gründe, weshalb es gerade nicht möglich ist.
Auch sowas wie Straßenschuhe ausziehen vs. anbehalten: Mir ist es da am wichtigsten dass sich mein Gast wohlfühlt. Evl. fällt das Schuheausziehen ja schwer.
Mir geht es da eher um eine Tendenz: Führt sich jemand auf "wie Brösike", oder ist nett, umsichtig?
Zwei hypothetische Gäste:
A:
Kommt rein, Schuhe voller Matsch - einfach mal rein, platsch-platsch-platsch.
Nie ein Gastgeschenk.
Am Tisch: Ein knappes "ist das Essen schon fertig?"
Tellert mehr auf als absehbar geschafft wird.
Es wird dann noch über einiges gemeckert.
Nach dem Essen wird gegangen, man ist ja jetzt satt.
B:
Nutzt den Schuhabstreifer. Möchte die Schuhe anbehalten, erwähnt das kurz. (Von mir ein: kein Problem
:) Wir haben hier keine sündteuren Teppiche die aufwendig zu reinigen sind, und da evl. eine Minute mit dem Wischer über die Fliesen drüberzugehen macht mir nichts aus.)
Kleines Gastgeschenk (was z.B. auch ein Buch zum Ausleihen sein kann, das Rezept aufgeschrieben über das wir letztens geredet haben).
Freundliche Gespräche bei Tisch.
Es wird sich beim Essen normal verhalten mit etwas nehmen, nachnehmen. Möglicherweise wird auch explizit Interesse an den Speisen gezeigt, mal eine Nachfrage. (Bei mir gibt's auch keine Geheimrezepte. Wer das Rezept wissen möchte, gerne.)
Wenn etwas nicht passt, wird normal freundlich darauf hingewiesen. (Danke! wenn etwas nicht ganz okay ist, möchte ich es gerne wissen, um es zu verbessern. Gastfreundlichkeit ist mir wichtig.)
Gast fragt, ob er evl. noch kurz mit etwas helfen kann. (Kein Problem, muss nicht sein, den Abwasch mache ich später. Die Zeit nutzen wir gerne noch für schöne Gespräche, vielleicht ein Brettspiel, vielleicht die Urlaubsfotos ansehen auf die ich wirlich gespannt bin.)
B wirkt da um Längen freundlicher
:) B hat auch nichts kaufen oder helfen müssen, wirkt aber einfach um Längen aufmerksamer, wertschätzender und freundlicher.
sevenheartseas schrieb:Ich finde Geld sollte in einer Freundschaft nie Thema sein.
Sollte es nicht; Ausnutzen aber auch nicht, dann ist es aber auch m.E. keine Freundschaft.
Es würde ich wahrscheinlich auch stören, wenn mit der Zeit aufällt, dass
sevenheartseas schrieb:Da zahlt meist der welcher am Schnellsten ist.
es immer die selbe Person ist, die "das Portemonnaie vergessen" hat, ausgerechnet beim Bezahlen gerade auf Toilette muss und dergleichen.
Und wahrscheinlich würde es dich nicht stören (mich auch nicht), wenn jemand erwähnt einige Male mit dem Bezahlen aussetzen zu müssen (fände ich okay, das ist Ehrlichkeit).
Von den beiden hypothetischen Gästen A und B sind mir Leute, die dann Freunde wurden oder schon Freunde waren, durch ein Verhalten wie B aufgefallen, nicht wie A. Obwohl bei A und B die Kosten gleich waren, A und B gleich viel halfen, und A und B die Schuhe anbehielten.