Kann Rache gerechtfertigt sein?

"Eigentlich nicht, da man sich unbewusst bloß an sich selbst rächt, für "Fehler", die man sich nicht eingestehen mag."

Ob man sich bei Rache gut fühlt oder nicht, kommt eben darauf an, ob man sie verdientermaßen genommen hat oder nicht.
Manchmal hat man sicher auch selbst Anteil an einer Situation, die auf den ersten Blick nach Rache schreit, weshalb sie nur zu einem unsinnigen Hin und Her führt und keiner mehr weiß, was Aktion und Reaktion war.

Aber es gibt durchaus auch Fälle, wo das Gegenüber allein die Schuld trägt, z. B. eine Aggression ohne Grund etc. Dann fühlt man sich schon gut, wenn man sozusagen die Waage wieder ins Gleichgewicht gebracht und für ausgleichende Gerechtigkeit gesorgt hat. Aber lange währt dieses Gefühl sicher nicht, da es eher primitiv ist. Bald kommt nicht selten dann Mitleid etc. auf. Zudem sollte selbst in einem gerechtfertigten Fall Rache eher symbolischer Natur sein, um dem Gegenüber zu zeigen, dass sein Fehlverhalten erkannt und nicht akzeptiert wurde.

>>nicht das Opfer wird zu irgendwas verpflichtet, sonder der Täter! Die Rache des Opfers verpflichtet den Täter zur Sühne.<<

Der Rächer ist nicht das Opfer, sondern der Täter. Und dessen Opfer wird zu nichts verpflichtet, auch zur keiner Sühne. Wie gesagt, das Motiv des Rächers könnte etwa schlicht eine Wut sein, auch gegen sein eigenes! besseres Wissen.

Ich bin was dieses Thema betrifft gerade sehr im Zwiespalt. Erst vor eine Woche hatte eine Freundin gemeint sie kann mich Belügen, Betrügen und in die Pfanne hauen ohne das es raus kommt.

Natürlich habe ich es heraus bekommen. Erst hat sie Lügen in meiner Familie verbreitet. Sie hat im nachhinein gemeint das es ihr leid tut und das sie sich schämt dafür.

Klar das mir diese Entschuldigung am Arsch vorbei geht. Was ich ihr ebenfalls zu verstehen gegeben habe.

Eine halbe Stunde danach werde ich in das Rektoriat meiner Schule gerufen in der ich eine zweite Ausbilung mache.

Ich wäre fast von der Schule geflogen wegen diesem Miststück weil sie behauptet hat ich hätte sie verprügelt. Ist das nicht der Oberhammer????!!!!!!!!!!!!!

Ich frage mich immer noch wann ich das gemacht habe. Vor allem habe ich Zeugen die auch an dem Tag als ich sie zur rede gestellt habe, dabei gewesen sind.

Also hätte dieses Miststück Rache verdient oder nicht????

Sucht es euch aus. Mich interessiert wirklich was ihr darüber denkt....

yoyo,

genau das meite ich heute Vormittag, als ich sagte, dass das "Gift" der Rache wohldosiert und verhätnismässig angewandt werden möchte, da es wieder Rachegefühle anderer nachsich zieht, und der Kampf nie aufhört.

Wenn jemand behauptet, Du hättest ihn verprügelt und Dir deshalb ein Schulverweis droht, Du aber Beweise (Zeugen) für die Unhaltbarkeit der Anschuldigungen hast, dann würde ich in die Offensive gehen. Was sagt denn Dein Rektoriat dazu, dass Du Opfer falscher Beschuldigungen geworden bist? Wie gehen die mit der Verleumderin um?

@ yoyo-- deine esoterisch (?) sichtweise ist wesent stringenter, logischer , als dieses ewige gezerre bis einer vielleicht kapiert von was er spricht

jimmybondy schrieb:Der Rächer ist nicht das Opfer, sondern der Täter.

zunächst mal ist der Rächer ein Opfer. Dann wird er durch seine Rache am dem eigentlichen Täter zum reaktiven Täter, und verpflichtet den Verursacher der Spannung zur Sühne, damit die Spannung abgebaut wird.

@navi

Na was meinst vielleicht versteht nun sogar auch estaborg,
Das Rache für Dich ein (Ge)Recht(igkeit) ist.^^

>>Mir geht es um ganz Banales.
Z.B verarscht mich einer, und ich merk mir das.
Bei der nächstmöglichen Gelegenheit kommt die Returkutsche.
Das ist ausgleichende Gerechtigkeit für mich.<<

@navi:

Wenn mich einer "verarscht" und ich das bei Gelegenheit mit ihm mache, dann fällt das für mich nicht unter so einen hochtrabenden Begriff wie "Rache", sondern eher unter Kindereien. Maximal unter das Sprichwort "Pack schlägt sich - Pack verträgt sich".

Jimbo,

Beispiel "verletzter Stolz". War hier in der Diskussion häufiger anzutreffen (von Rachebefürwortern). Rache kann da wohl ne "Gehhilfe" sein darüber hinwegzutäuschen, wo eigentlich die Ursache für solche Gedanken liegt. Nämlich in einem Selbst.
Aber wer gesteht sich z.B. schon gerne infantiles Gehabe ein oder generell Fehler.
Und damit das Ganze schön unbewusst bleibt, wird die Rache eben nach außen projeziert.

(Dieser Mechanismus übrigens trifft nicht nur auf das Thema Rache zu)

@aila

nunja...stehe darüber. du weißt jetzt was du von dieser person zu halten hast. wende ihr deinen arsch zu und lass sie sich damit unterhalten.
ich habe ähnliches gehabt mit einer "besten freundinn" und ich rede jetzt kein wort mehr mit ihr. behandel sie wie luft. und wie es aussieht scheint es ihr wirklich weh zu tuen.
sowas ist besser als sich mit gleichen methoden genugtuung zu verschaffen.

>>zunächst mal ist der Rächer ein Opfer. Dann wird er durch seine Rache am dem eigentlichen Täter zum reaktiven Täter, und verpflichtet den Verursacher der Spannung zur Sühne, damit die Spannung abgebaut wird.<<

Nein Du setzt es einfach voraus das der Rächer ein Opfer sein müßte, das stimmt so aber nicht. Auch kann er niemanden zur Sühne verpflichten, das kann nur ein Gericht, bzw. der Betroffene selber.

Doors schrieb: "Pack schlägt sich - Pack verträgt sich".

Doors,

das mein ich doch. Wenn mich einer schlägt/verarscht/provoziert, dann muss er damit rechnen, dass ich das auch tun werde.

Das muss man nicht gleich hochtrabbend Rache nennen, aber es ist ein durchaus passender Begriff. Und hat sehr wohl was mit dem Ausgleichsprinzip oder eben ausgleichender Gerechtigkeit zu tun.

Räche dich , stell deine ehre wieder her, stell dich auf die stufe der lügner ,betrüger na los.
für diese leute haben wir das sprichwort " Pack schlägt, pack verträgt sich "

jimmybondy schrieb:Nein Du setzt es einfach voraus das der Rächer ein Opfer sein müßte

selbtstredend setze ich das Vorraus, sonst könnte man gar nich von Rache sprechen.
Rache ist die Reaktion auf ein Unrecht das Jemandem zugefügt wurde.

"Also hätte dieses Miststück Rache verdient oder nicht????"

Im Endeffekt musst du das entscheiden.

Ich glaube, ich wäre gleichgültig (nicht zu verwechseln mit strafender Ignoranz, "Gleichgültigkeit" kann man auch nicht herbeireden, es gibt Gleichgültigkeit und Gleichgültigkeit, versteht wer was ich meine? wenn nicht auch egal *g*)

Aber mal davon abgesehen, dass ich selbst selten bis gar nicht eigentlich in solche Situtationen gerate und das eigentlich nicht beurteilen kann. *g*

Hola - das ging an -- Aila 86 -- und sonst niemand

sarasvati23 schrieb:Aber wer gesteht sich z.B. schon gerne infantiles Gehabe ein oder generell Fehler.
Und damit das Ganze schön unbewusst bleibt, wird die Rache eben nach außen projeziert.

sarasvati,

ich tue das. Ich bin infantil, und voller Fehler. Und wenn mich einer deshalb anpisst, dann zeige ich ihm seine Fehler eben auch.
Wo ist das Problem?

Navi,

das war auch allgemein und muss nicht auf jeden zutreffen.

"Ich bin infantil, und voller Fehler. Und wenn mich einer deshalb anpisst, dann zeige ich ihm seine Fehler eben auch."

Anders halte ich es auch nicht.

Ich denke gar nicht, dass Rache heutzutage überhaupt noch so verbreitet ist, wie es uns TV-Serien (Dallas war ja damals das Paradebeispiel) etc. vorgaukeln. Vielleicht noch in rückständigen Gesellschaften wie in Somalia oder Afghanistan, wo es kein funktionierendes Rechtssystem gibt.

Rache wird ja oft auch zu einer Leidenschaft, die viel Zeit und Energie verschlingt. Da werden Intrigen gesponnen, man muss alles beobachten, um den richtigen Moment zu erwischen etc. Dafür hätte ich keine Geduld mehr :D Unabhängig davon bin ich einfach zu beliebt ^^

Gibt noch weitere (Fast-)Synonyme für Rache: die Quittung bekommen, heimzahlen ...