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Tierversuche: Ja oder Nein?

6.054 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Medikamente, Experimente, Kosmetik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:10
@Vymaanika
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Meines erachtens sind diese Tierversuche infach nicht reprensentierbar und wenn doch möge man mir erfolgreichreiche Versuche repräsentieren.
Als Beispiel wäre die Diphtherie zu nennen, die noch 1892 in Deutschland 50.000 Kinder und Jugendliche das Leben kostete, heute aber praktisch ausgerottet ist, nachdem Ende des 19. Jahrhunderts Emil v. Behring nach Versuchen an Meerschweinchen ein Antitoxin entwickelte, wofür er 1901 den ersten Nobelpreis für Medizin erhielt.
Weiterhin wurden mittels Tierversuchen Narkosemittel entwickelt, die absolut notwendig sind für die moderne Medizin und die auch bei Tierversuchen und -operationen selbst wieder Verwendung finden.
Weisst du doch alles selber.
Was fährst du hier die flache Schiene?
(2) Tierversuche im Sinne des Abs. 1 dürfen nur durchgeführt
werden, wenn
1. ein berechtigtes Interesse an den Versuchen
a) zur Vorbeugung, Erkennung oder Heilung von Krankheiten bei
Mensch oder Tier,
b) zum Erkennen oder Beeinflussen physiologischer Zustände oder
Funktionen bei Mensch oder Tier,
c) zur Erreichung wissenschaftlicher Erkenntnisse,
d) zur Vermittlung beruflicher Ausbildung oder
e) zur Vermeidung von Umweltgefährdungen besteht;
2. die angestrebten Versuchsziele nicht durch andere Methoden und
Verfahren (Ersatzmethoden gemäß § 17) bzw. in den Fällen der
beruflichen Ausbildung durch sonstige Lehrbehelfe, insbesodere
durch Film und andere audiovisuelle Mittel, erreicht werden
können.
(3) Tierversuche müssen grundsätzlich unter Betäubung vorgenommen
werden, es sei denn, der angestrebte Versuchszweck schließt eine
Betäubung aus oder der mit dem Eingriff verbundene Schmerz ist
geringfügiger als die mit einer Betäubung verbundene
Beeinträchtigung des Befindens des Versuchstieres.
Liest man hier diverse Kommentare, so scheint die Vivisektion conditio sine qua non für den Tierversuch zu sein.^^
Zumindest scheinen es einige Bildungsferne noch zu glauben.^^

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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:10
@Vymaanika
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Man möge mir bitte darlegen, inwiefern Tierversuche 1:1 auf den Menschen übertragbar sind?Ist diese Frage geklärt, können wir gerne weiterdiskutieren.
Hier wird dir das doch offensichtlich keiner beantworten können. Geh halt in ein Labor und frag die Leute selbst. Du solltest doch auch einsehen, dass du hier auf diese Frage wohl keine Antwort bekommst, auch wenn du sie 10mal stellst.
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Tierversuche sind so alt wie die Menschheit ansich.Ich streite ja nicht ab, dass Tierversuche jüngst in der Vergangenheit zu Erfolgen geführt hat, doch sehe ich es heutzutage als ein Dogma, Tierversuche so auszuführen wie bislang bekannt.?Aufgrund vieler Stimmen aus der Tierethik ist es längst so, dass Tier=Individum=Mensch ist?
Trotzdem muss sich jeder so einem Bild erst einmal bewusst werden und es auch umsetzen.
Solange diese Mediziner ein solches Bild offenbar ignorieren wollen und es auch können, solange werden sie auch weiter machen wie bisher.
Falscher Weltbilder stürzen zu wollen ist verdammt schwierig. Wie viele sind damals gestorben, weil sie plötzlich mit der Idee kamen die Erde nicht mehr als Mittelpunkt von allem anzusehen? Es kann Jahrzehnte oder länger dauern bis wir auch nur kleinste Schritte in eine weltweite, tierfreundlichere Lebensweise gemacht haben werden.
Die Menschen machen Schwachsinn, aber ihn ihnen ausreden zu können hat noch keiner in einem kurzen Zeit geschafft.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:20
@emanon
Zitat von emanonemanon schrieb:Diphtherie zu nennen, die noch 1892 in Deutschland 50.000 Kinder und Jugendliche das Leben kostete, heute aber praktisch ausgerottet ist, nachdem Ende des 19. Jahrhunderts Emil v. Behring nach Versuchen an Meerschweinchen ein Antitoxin entwickelte
Wie ich sagte, ich streite ja nicht ab, dass Tierversuche jüngst in der Vergangenheit zu Erfolgen geführt hat, viemehr bin ich der Meinung, dass wir im Jahre 2011 eben nICHT mehr auf diese Art von Tierversuchen angewiesen sind.Ich weiß nicht, waqrum du das überlesen hast, doch weiß ich, dass du in der Vergangenheit dich in modernen Zeiten ebenfalls gegen Tierversuche ausgesprochen hast, korrigiere mich, wenn ich mit meiner Darstellung völlig falsch im Urwald bewege.

@BlackFlame

Ich muss in kein Labor gehen, um eine Frage in Erfahrung zu bringen.Es reicht schon, wenn mir keine zufriedenstellende Antwort gegeben wird, die sich auf eine genetische Gleichsetzung bezieht, meinetwegen Ratte vs. Mensch.

Also um es kurz zu bennenn... ich meine, in der tiefsten Vergangenheit gab es mal eine Rechtfertigung Tiere als Versuchkaninchen einzusetzen, doch sind "WIR" im Jahre 2011 so weit, davon abzulassen..es stehen In Vitroversuche zur Auswahl oder Computersimulationen etc...


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:21
@emanon

bildungsferne?


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:34
Und im Bezug auf das Topic möchte ich gerne folgenden Inhalt rezitieren:

Die Kieler Forscherin Dr. Maret Bauer von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde heute mit einem Wissenschaftspreis für tierversuchsfreie Krebsforschung ausgezeichnet. Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche vergibt in diesem Jahr zwei mit jeweils 10.000 Euro dotierte Wissenschaftspreise für die tierversuchsfreie Krebsforschung. Prämiert wurde Dr. Bauer für ihr dreidimensionales Zellkulturmodell, das die Erforschung des Brustkrebses ohne Tierversuche oder den Einsatz tierischer Materialien ermöglicht.

Im Rahmen ihres Forschungsprojektes untersucht Dr. Bauer den Einfluss des Bindegewebes im Zellzwischenraum, den sogenannten Stromafibroblasten, auf die Ausbreitung von Brustkrebs. Die Stromafibroblasten gehören zu dem gesunden Gewebe, das die Brustkrebszellen umgibt und in das der Brustkrebs bei Fortschreiten der Erkrankung hineinwächst. Sie ändern ihre Eigenschaften durch den Kontakt mit den Tumorzellen und können dann das Wachstums des Tumors und somit auch seine Metastasierung fördern. Durch genauere Charakterisierung der Interaktionen zwischen Brustkrebszellen und Fibroblasten könnten Strategien entwickelt werden, das Stroma zu »normalisieren«, so dass es eine Barriere gegen Tumorwachstum und Metastasierung darstellt. Dieses wäre ein innovativer Ansatz in der Therapie der Brustkrebserkrankung.

»Unsere Forschungsarbeiten werden ausschließlich an einem dreidimensionalen Zellkulturmodell durchgeführt. Es funktioniert ohne Tierversuche und ohne den Einsatz tierischer Materialien«, sagt Dr. Bauer. Tumorzellen und Fibroblasten werden aus den Operationspräparaten der Brustkrebspatientinnen (nach vorheriger Einverständniserklärung der Patientinnen) isoliert und anschließend in einer dreidimensionalen Matrix kultiviert. Jetzt können die Interaktionen zwischen den Krebszellen und den Stromazellen genauer untersucht und auch gezielt manipuliert werden. »Das Wachstumsverhalten der Zellen in der 3D-Kultur zeigt eine große Ähnlichkeit mit dem Wachstum in der menschlichen Brust, so dass es uns quasi gelungen ist, die menschliche Brustdrüse in einem einfachen 3D-Zellkulturmodell abzubilden«, erklärt Dr. Bauer.

»Unser Preis soll Wissenschaftler darin bestärken, dass die tierversuchsfreie Forschung der Weg der Zukunft ist und er soll der Öffentlichkeit zeigen, dass dieser Forschungsansatz Sinn macht – im Gegensatz zu Tierversuchen, deren Ergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sind«, sagt Dr. med. vet. Corina Gericke von der Ärztevereinigung. »Der Preis soll auch unsere Forderung an die Politik unterstreichen, diese zukunftsweisende Forschung prioritär zu fördern«, so die Tierärztin weiter. »Die Bundesregierung gibt für innovative Alternativ-Forschung durchschnittlich vier Millionen Euro pro Jahr aus, während gleichzeitig Milliarden unserer Steuergelder in Tierversuche fließen«.

Der Verein Ärzte gegen Tierversuche e. V. setzt sich für eine moderne Medizin ohne Tierversuche ein. Die Förderung tierversuchsfreier Krebsforschung wurde durch eine zweckgebundene Erbschaft ermöglicht. Kriterium für die Förderwürdigkeit eines Projektes ist die Forschung gänzlich ohne die Verwendung von Tieren und tierischem Material. Der Preis wurde im Jahr 2006 erstmals vergeben. Der zweite Preis 2011 geht an das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und wird am 10. August übergeben.


http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/component/content/article/20-neuigkeiten/730-es-funktioniert-ohne-tierversuche-und-ohne-den-einsatz-tierischer-materialien

Vorbildlich, möchte ich meinen.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 01:58
Zitat von VymaanikaVymaanika schrieb:Also um es kurz zu bennenn... ich meine, in der tiefsten Vergangenheit gab es mal eine Rechtfertigung Tiere als Versuchkaninchen einzusetzen, doch sind "WIR" im Jahre 2011 so weit, davon abzulassen..es stehen In Vitroversuche zur Auswahl oder Computersimulationen etc...
Ich verstehe das schon, aber trotzdem muss jetzt noch irgendwer diese alten Rechtfertigungsgründe aus den Köpfen der Mediziner bekommen und sie dazu bringen, dass nur noch die neuen Methoden Anwendung finden.
Aufklärung allein dauert halt seine Zeit. Ein Gesetz bzw. ein Verbot jeglicher Tierversuche würde das zeitlich beschleunigen.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 02:09
@BlackFlame
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:Ich verstehe das schon, aber trotzdem muss jetzt noch irgendwer diese alten Rechtfertigungsgründe aus den Köpfen der Mediziner bekommen und sie dazu bringen, dass nur noch die neuen Methoden Anwendung finden.
Aufklärung allein dauert halt seine Zeit. Ein Gesetz bzw. ein Verbot jeglicher Tierversuche würde das zeitlich beschleunigen.
Doch gibt es dieses Verbot nicht.Das Tierschutzgesetzt besagt es im grunde, es lautet: Man darf keinem Tier unnötig Schaden zufügen", so und das ist es doch genau, was ich kritisiere, den Versuchstieren wird unnötig Schaden zugefügt.Nicht mehr und nicht weniger.Ich habe nicht den masterplan contra diesem Wahn, aber dennoch: In Zeiten wie dieser ist ein Tierversuch nicht 1:1 aif den Menschen übertragbar und DAS ist genau der Punkt.

Die Zukunft möge und eine Lösung verraten.Tierversuche sind von grundauf abzulehnen, folgendes:

Tierversuche sind aus ethischen, medizinischen und methodenkritischen Gründen abzulehnen. Tiere und Menschen sind so unterschiedlich, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht auf den Menschen übertragen werden können. In der tierexperimentellen Forschung geht man von der Annahme aus, man könne das komplexe Krankheits- und Heilungsgeschehen beim menschlichen Patienten in so genannten »Tiermodellen«, d.h. künstlich krankgemachten Tieren, nachahmen. Wichtige Faktoren der Krankheitsentstehung wie Ernährung, Lebensgewohnheiten, Verwendung von Suchtmitteln, Umwelteinflüsse, Stress, psychische und soziale Faktoren werden bei dieser Art der Forschung nicht berücksichtigt.(...)



http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/tierversuchsfreie-forschung/110-forschung-ohne-tierleid (Archiv-Version vom 14.07.2011)

Wie aus dem Link hervorgeht, Lebensart und Körper des Menschen sind nicht 1:1 übertragbar, weiß nicht, ich betone dass jetzt schon seit zig Seiten, warum findet es kein Gehör?Weil es einfacher ist, den Kopf zuzumachen.Bitte Leute, denkt mal selbst nach und stellt euch die Frage, inwiefern Tiereversuche in der heutigen Zeit noch praktisch anwendbar sind.Ich spreche mich ja auch aus für die Forschung, aber ich persönliche möchte kein Medikament in der Anfangsphase einnehmen, ohne unausreichende Menschenversuche.Denn: Nur Substanzen, die an Menschen getestet wurden sind repräsentierbar.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 08:25
@Vymaanika
Du postest ja selbst dass Ärzte bemüht sind auf Tierversuche zu verzichten, das hab ich dir auch geschrieben. In vielen Teilbereichen ist das auch schon möglich, aber noch nicht in allen. Das Leben ist (noch) zu komplex um anhand von Computermodellen alle Möglichkeiten abzuklären. Wir können noch nicht auf Tierversuche verzichten, Beispiele wurden gebracht, und die moralische Verantwortung auf Tierversuche zu verzichten muss sich erst Flächendeckend verbreiten um alternativen im großen Stil zu entwickeln.
Aber Frag doch mal Die Kieler Forscherin Dr. Maret Bauer ob sie gewusst hätte welche Parameter sie für ihr Modell verwenden muss, wenn das nicht vorher durch real Versuche verifiziert wurde.
Abgesehen davon, sind Wachstumsmodelle seit Jahren gang und gebe, aber sobald es auf die Ebene der molekularen Wechselwirkungen geht, kommt ein Computermodell noch nicht an einen komplexen, lebenden Organismus heran.
Auch ist eine 1:1 Übertragung auf den menschl. Organismus nicht gegeben, aber auch nicht notwendig. Wenn wir unser Gehirn und Nervensystem untersuchen wollen sind Primaten repräsentativ, wenn wir genetische Nebenwirkungen untersuchen wollen sind Mäuse und Ratten repräsentativ usw.
Du verlangst hier Beispiele für die Notwendigkeit von Tierversuchen, wenn du Beispiele ignorierst und weiter Antworten forderst, dann erklär du mir bitte für JEDES Medikament eine alternative.

Falls es dir entgangen sein sollte, in meinem ersten (oder zweiten) post hier habe ich auf die Basler Deklarartion verwiesen. Also obwohl ich einen TV-Schein habe beführworte ich Alternativen, aber man sollte auch über den nötigen Realismus verfügen dass ein Computermodell a) durch real-versuche mit Daten gefüttert wurden und b) der komplexität biochemischer Wechselwirkungen in einem lebendigen Organismus noch nicht gerecht werden.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 10:58
@Vymaanika
So wenig wie möglich und so viele wie wirklich notwendig.

Meine Einstellung dazu kennst du nicht erst seit heute.
In den Köpfen einiger User scheint sich der Muff der letzten Jahrzehnte noch nicht verzogen zu haben und den Blick auf die Wirklichkeit zu trüben.
Seit den 70ern haben wir ein Tierschutzgesetz, dass auch das Vorgehen bei Tierversuchen regelt.
(1) Tierversuche im Sinne dieses Gesetzes sind Eingriffe oder Behandlungen zu Versuchszwecken

1.
an Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für diese Tiere oder
2.
am Erbgut von Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden oder Schäden für die erbgutveränderten Tiere oder deren Trägertiere verbunden sein können.

(2) Tierversuche dürfen nur durchgeführt werden, soweit sie zu einem der folgenden Zwecke unerlässlich sind:

1.
Vorbeugen, Erkennen oder Behandeln von Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder körperlichen Beschwerden oder Erkennen oder Beeinflussen physiologischer Zustände oder Funktionen bei Mensch oder Tier,
2.
Erkennen von Umweltgefährdungen,
3.
Prüfung von Stoffen oder Produkten auf ihre Unbedenklichkeit für die Gesundheit von Mensch oder Tier oder auf ihre Wirksamkeit gegen tierische Schädlinge,
4.
Grundlagenforschung.

Bei der Entscheidung, ob Tierversuche unerlässlich sind, ist insbesondere der jeweilige Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zugrunde zu legen und zu prüfen, ob der verfolgte Zweck nicht durch andere Methoden oder Verfahren erreicht werden kann.
(3) Versuche an Wirbeltieren dürfen nur durchgeführt werden, wenn die zu erwartenden Schmerzen, Leiden oder Schäden der Versuchstiere im Hinblick auf den Versuchszweck ethisch vertretbar sind. Versuche an Wirbeltieren, die zu länger anhaltenden oder sich wiederholenden erheblichen Schmerzen oder Leiden führen, dürfen nur durchgeführt werden, wenn die angestrebten Ergebnisse vermuten lassen, dass sie für wesentliche Bedürfnisse von Mensch oder Tier einschließlich der Lösung wissenschaftlicher Probleme von hervorragender Bedeutung sein werden.
(4) Tierversuche zur Entwicklung oder Erprobung von Waffen, Munition und dazugehörigem Gerät sind verboten.
(5) Tierversuche zur Entwicklung von Tabakerzeugnissen, Waschmitteln und Kosmetika sind grundsätzlich verboten. Das Bundesministerium wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Ausnahmen zu bestimmen, soweit es erforderlich ist, um

1.
konkrete Gesundheitsgefährdungen abzuwehren, und die notwendigen neuen Erkenntnisse nicht auf andere Weise erlangt werden können, oder
2.
Rechtsakte der Europäischen Gemeinschaft oder der Europäischen Union durchzuführen.
Tierversuche macht man nicht einfach mal so zwischen Frühstück und Mittagessen, da gibts entsprechende Hürden und Nachweise, die vorher zu überwinden/erbringen sind.
(1) Wer Versuche an Wirbeltieren durchführen will, bedarf der Genehmigung des Versuchsvorhabens durch die zuständige Behörde.
(2) Der Antrag auf Genehmigung eines Versuchsvorhabens ist schriftlich bei der zuständigen Behörde einzureichen. In dem Antrag ist

1.
wissenschaftlich begründet darzulegen, dass die Voraussetzungen des Absatzes 3 Nr. 1 vorliegen,
2.
nachzuweisen, dass die Voraussetzungen des Absatzes 3 Nr. 2 bis 4 vorliegen,
3.
darzulegen, dass die Voraussetzungen des Absatzes 3 Nr. 5 vorliegen.

Der Antrag muss ferner die Angaben nach § 8a Abs. 2 Nr. 1 bis 5 enthalten.
(3) Die Genehmigung darf nur erteilt werden, wenn

1.
wissenschaftlich begründet dargelegt ist, dass

a)
die Voraussetzungen des § 7 Abs. 2 und 3 vorliegen,
b)
das angestrebte Versuchsergebnis trotz Ausschöpfung der zugänglichen Informationsmöglichkeiten nicht hinreichend bekannt ist oder die Überprüfung eines hinreichend bekannten Ergebnisses durch einen Doppel- oder Wiederholungsversuch unerlässlich ist;

2.
der verantwortliche Leiter des Versuchsvorhabens und sein Stellvertreter die erforderliche fachliche Eignung insbesondere hinsichtlich der Überwachung der Tierversuche haben und keine Tatsachen vorliegen, aus denen sich Bedenken gegen ihre Zuverlässigkeit ergeben;
3.
die erforderlichen Anlagen, Geräte und anderen sachlichen Mittel vorhanden sowie die personellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Durchführung der Tierversuche einschließlich der Tätigkeit des Tierschutzbeauftragten gegeben sind;
4.
eine den Anforderungen des § 2 entsprechende Unterbringung und Pflege einschließlich der Betreuung der Tiere sowie ihre medizinische Versorgung sichergestellt ist und
5.
die Einhaltung der Vorschriften des § 9 Abs. 1 und 2 und des § 9a erwartet werden kann.
Man setzt auch nicht so einfach mal das Skalpell o. A. a.
4.
Versuche an Wirbeltieren dürfen vorbehaltlich des Satzes 4 nur unter Betäubung vorgenommen werden. Die Betäubung darf nur von einer Person, die die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 und 2 erfüllt, oder unter ihrer Aufsicht vorgenommen werden. Ist bei einem betäubten Wirbeltier damit zu rechnen, dass mit Abklingen der Betäubung erhebliche Schmerzen auftreten, so muss das Tier rechtzeitig mit schmerzlindernden Mitteln behandelt werden, es sei denn, dass dies mit dem Zweck des Tierversuchs nicht vereinbar ist.
Ect....ect....
An Alternativen wird geforscht und die Anzahl der Tierversuche ist meines Wissens seit längerem stetig rückläufig.
Zu den hier gerne angeführten Computersimulationen.
Was gibt es für die Tierversuche durchführenden Unternehmen besseres, als die benötigten Informationen aus einer Computersimulation ziehen zu können?
Warum Tiere kaufen, züchten, ernähren, gesund erhalten, säubern, entsorgen ect. plus die dafür benötigten Räume vorhalten, heizen, die Mitarbeiter einstellen, entlohnen ect, wenn man ganz ohne Dreck mit nur einem Mitarbeiter an einem Vormittag im Büro die gleiche Datenmenge erheben kann, wie in monatelangen Tierversuchen und das zu einem Bruchteil der Kosten?
Weil es die niedersten Triebe der pösen Tierversuchsbefürworter befriedigt oder weil sich auf diese Weise noch nicht alle benötigten Daten kreieren lassen?

Mir ist klar, dass Speziesisten und Antispeziesisten da wahrscheinlich nicht auf einen Nenner kommen werden, aber doch bitte nicht immer so platt.
Es ist ein emotional stark aufgeladenes Thema, aber einige Posts hier geben echt Anlass zum fremdschämen.
Gerne wird ja auch die Contergankatastrophe bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten hervorgezerrt. Damals sind Fehler gemacht worden, keine Frage.
Hätte diese Katastrophe durch mehr Tierversuche verhindert werden können, so hätte ich diese ohne zu zögern befürwortet.
Wahrscheinlich wird angesichts dieser Antwort diversen User der Kamm schwellen. Einfach mal darüber nachdenken, ob ihr die Vorteile, die durch Tierversuche erkauft wurden für euch nutzt.
Wenn es so ist, einfach mal den Nuhr machen.
Ich glaub zwar nicht, dass es was nützt, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt. :D


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 12:42
tierversuche sind ecklig fertig ab


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 13:20
Bildung erfordert eigenes Engagement, fertig ab. :D


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 16:57
@emanon
soll das eine anspielung auf mich sein mit dem fertig ab :D :D


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 16:59
@Dr.AllmyCoR3
Jeder kann sich selbst den Schuh aussuchen, den er anziehen will. :D


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 17:00
du sprichst in rätseln :D


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 17:08
Ohne Tierversuche wäre die heutige Medizin nicht auf diesem Standpunkt.
Es gab aber damals auch Menschen, die das ein, oder andere an sich selbst getestet haben.

Es würde sich heutzutage schliesslich auch kaum jemand freiwillig dafür melden, wenn der Ausgang des Experiments ungewiss wäre.
Manche Unwissenheit erfordert aber eben auch Menschenleben, wie einige Astronauten damals ihr Leben lassen mussten da sie mit 100% Sauerstoff in ihrer Kapsel verbrannten.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

07.08.2011 um 18:45
ja trotzdem sollte kein tier gequält werden ... ich mein viele krankheiten sind vom mensch ausgelöst worden bzw epidemien dann soll der mensch die auch an sich lösen isser selbst drann schuld ...


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Tierversuche: Ja oder Nein?

08.08.2011 um 00:14
@Dr.AllmyCoR3

informier dich mal über die Lebenserwartung vor der Medizin und heute....

abgesehen davon, was ist denn mit den Krankheiten die der Mensch nicht ausgelöst hat? Zurück zur natürlichen Selektion?


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Tierversuche: Ja oder Nein?

08.08.2011 um 07:35
Den Tierversuchsgegnern steht es doch frei, die Tierversuche nicht nachträglich zu billigen, in dem sie die Medikamente, zu deren Erprobung Tiere leiden mussten, einfach bokottieren.
Da Tierversuche in der Grundlagenforschung gang und gebe waren, bleiben im Krankheitsfall dann wohl nur noch Nahrungsergänzungsmittel oder Lichtnahrung.
Wer Wasser predigt aber Wein säuft, steht nicht besonders glaubwürdig da.


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Tierversuche: Ja oder Nein?

08.08.2011 um 12:54
Zitat von emanonemanon schrieb:So wenig wie möglich und so viele wie wirklich notwendig.
dem kann ich mich anschließen. ist bestimmt ein guter mittelweg. ich meine, heutzutage muss einfach nicht mehr jede kosmetik erst an tieren getestet werden. die vielzahl an stoffen und wirkungen ist ohnehin bekannt und wird lediglich im neuen gewand verkauft. der ganze neumodische anti-aging schrott usw. ist ein alter hut, aber wer es kaufen will, bitte schön :D
zum glück gibt es einige hersteller die auf tierversuche verzichten (eben, weil diese stoffe bereits ertestet sind) und diese unterstütze ich auch.

in der medizin sieht es wieder anders aus. ohne versuche (sowohl tiere, als auch damals an menschen) wären wir wohl noch immer beim aderlaß als allheilmittel gegen alle wehwehchen oO

allerdings pranger ich unnötige produkte (und deren herstellung/testung) irgendwo schon an. wieso muss zb. ein geschirrspülmittel gleichzeitig meine hände pflegen? die ansprüche an manche produkten wächst und wächst...am besten soll es auch noch als bräunungscreme dienen, schlank machen, jeden fleck aus der wäsche bekommen, die fenster zum glänzen bringen usw. also für mich unnötig. wir haben bereits alles, was das herz begehrt....aber typisch höher, schneller, weiter


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Tierversuche: Ja oder Nein?

08.08.2011 um 13:10
@Tiny
is das ein grund arme hilflose tiere zu qualen !?


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