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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

6.996 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Selbstmord, Suizid, Freitod ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Suizid(-versuche): Eure Meinung?

15.05.2013 um 21:53
Ich denke, es kann niemand vorhersagen, dass er/sie das nie tun würde. Gerade in einer schweren Depression, wenn man sich quasi nur mehr in einem Tunnel der Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit befindet, seine Zukunft nur noch schwarz sieht, sieht man den Suizid als einzig richtige Lösung und nimmt mitunter auch geliebte Menschen oder bei einem verdeckten Suizid noch fremde Menschen mit in den Tod, ohne es noch irgendwie abzuwägen. Dann hat es nichts mehr mit Mut zu tun. Die Planung des Suizids ist leider das einzige, für was noch Kraft gefunden wird.

@Dini1909
Das muss schrecklich für Angehörige und Bekannte, tut mir leid :(
Am selben Tag werden die Absichten auch meist verheimlicht, still geschwiegen :(

Ganz allgemein werden oft viel früher Hilferufe getätigt, deshalb wär's ja wichtig jeden Hilferuf erstmals ernst zu nehmen.

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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

15.05.2013 um 22:02
Vorallem die Leute die so einen Weg gehen bringen ja nicht nur sich in Gefahr sondern im größten Teils auch andere, Geisterfahrer, Personen die den Tot wählen sich vor einen Zug zu werfen, ich kenne zwei Lokomotivfahrer die jeweils nach so einen Fall nicht mehr arbeiten konnten...auch für die Rettungsdienste, Feuerwehren und Augenzeugen ist das nicht immer schön


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

15.05.2013 um 23:09
Ja, oder von der Autobahnbrücke springen.. Das muss als Augenzeuge bzw. Unfallbeteiligter so schlimm sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die suizidale Person dann noch denken kann, dass andere vielleicht leben wollen oder mit dem Trauma leben müssen. Ich denke, sie können es schlichtweg nicht mehr. Oder Kinder und/oder Partner mit in den Tod zu nehmen..
Als Fahrunfälle getarnte Suizide sind ja auch schlimm.. wie viele werden fälschlicherweise als Unfall und nicht als Suizid "eingestuft".


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

16.05.2013 um 17:53
Ich weiß nicht ob ich es einfach so hier reinschreiben soll, aber egal. Ich hab mich nämlich (leider) heute versucht umzubringen. Ich habe mir das Messer genommen und versucht die Pulsader zu durchschneiden, habs aber nicht wirklich geschafft und habe es dann aufgegeben.

Zum Glück habe ich es nicht getan, danach haben wir ein klärendes Familiengespräch geführt und jetzt gehts mir jetzt (halbwegs) besser.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

16.05.2013 um 17:56
@Huskyfan
Zitat von HuskyfanHuskyfan schrieb:Zum Glück habe ich es nicht getan, danach haben wir ein klärendes Familiengespräch geführt und jetzt gehts mir jetzt (halbwegs) besser.
Schön zu hören.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

16.05.2013 um 18:58
@loba
Zitat von lobaloba schrieb:einzig richtige Lösung und nimmt mitunter auch geliebte Menschen oder bei einem verdeckten Suizid noch fremde Menschen mit in den Tod, ohne es noch irgendwie abzuwägen.
Das ist aber von Mensch zu Mensch verschieden, der eine steigt ins Auto, ein anderer zieht sich in seine Wohnung zurück.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 03:29
Ich habe persönlich Erfahrungen mit Suizid und Suizidversuche, sowohl in meiner Familie als auch bei mir selbst, gemacht.

Der erste Satz mag sich etwas komisch anhören, dies möchte ich aber im Folgenden näher erklären. Als ich selbst 15 Jahre jung war - ca 3 Wochen vor meinem 16. Geburtstag - suizidierte sich mein 6 Jahre älterer Bruder mit Zyankali im elterlichen Betrieb. Das Zyankali hatte er aus dem Giftschrank - ein pobeliger Holzschrank, der noch nicht einmal abgeschlossen war - im Betrieb genommen.

Meine ausführlichen Gedanken zum Suizidtod meines über allesgeliebten Bruder könnt ihr in folgenden Berichten nachlesen:

1. Teil: http://www.schindler-patrick.de/index.php/trauer/78-mein-bruder-er-fehlt-mir-so-sehr.html (Archiv-Version vom 20.06.2013)
2. Teil: http://www.schindler-patrick.de/index.php/trauer/79-2-teil-mein-bruder-torsten-suizid-mit-zyankali.html (Archiv-Version vom 20.06.2013)

Mit 16 Jahren, es dürfte so ein gutes halbes Jahr nach dem Tod meines Bruder gewesen sein, versuchte ich das 1. Mal mir selbst das Leben zu nehmen. Ich hatte all meine Medikamente die ich in meinem Zimmer hatte gesammelt und an diesem Abend eingenommen. So legte ich mich mit dem Bild meines Bruders in den Armen ins Bett und schlief ein. Am nächsten Morgen musste ich jedoch leider zur Kenntnis nehmen, dass dieser Suizidversuch völlig daneben ging. Seither habe ich zwar keinen Versuch mehr unternommen, aber habe den starken Wunsch einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Psychiater und Psychologen nennen dies passive Suizidalität bzw. Todeswünsche. Hierzu habe ich in folgendem Beitrag meine Gedanken niedergeschrieben:

http://www.schindler-patrick.de/index.php/depression/82-suizidversuch-passive-todesgedanken.html

Meine Mutter hat bereits mehrere Suizidversuche - gottseidank konnte sie immer frühzeitig aufgefunden werden - unternommen.

Diese Suizidgedanken begleiten mich seit meiner Jugend und haben mit der Zeit an Intensität zugenommen. Noch kann ich die Gedanken verdrängen, indem ich mich mit etwas ablenke oder, wenn es akut wird, nehme ich, zu meinen ganzen Antidepressiva - ich nehme zur Zeit 3 verschiedene Antidepressiva und ein AD(H)S Medikament ein -, ein Valiumpräparat zur Beruhigung.

Ein Suizid ist meist nicht vorhersehbar. Manche kündigen ihn an, doch viele tun dies im Stillen. Ich wüsste, dass ich sowas nicht ankündigen würde, dafür ist die Angst vor einer zwangsweisen Einweisung zu groß - mich bekommt niemand mehr in eine Psychiatrie, das habe ich alles schon hinter mir. Aber ich kann, wie ich schon erwähnte, bisher die Gedanken noch relativ gut verdrängen. Im September werde ich eine stationäre Behandlung in einer Psychosomatischen Klinik antreten.

Wer Interesse hat, kann sich ja ein wenig auf meiner Homepage - diese habe ich als Betroffener von Depressionen und Angstzuständen für Betroffene geschrieben - umsehen. Ich erkläre dort nicht was eine Depression ist, ich schreibe vielmehr über meine Gefühle und die Krankheit Depression - eben von einem Betroffenen für Betroffene.

Liebe Grüße an Euch, bayernwastl80

http://www.schindler-patrick.de


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 07:23
Kein einfaches Thema. Wenn ich so daran denke wie damals unsere Eltern und Groß-Eltern gelebt haben. Krieg,Verzweiflung,Hunger,Obdachlosigkeit,Vergewaltigungen und auch weitere Misshandlungen..dennoch gaben sie sich in ihrer Not Halt. Halt in der Familie und auch anderen gegenüber weil sich verstanden. Sicher gab es auch vereinzelt Menschen die sich dort das Leben nahmen. Wenn man diesen Menschen zuhört ist es kaum vorstellbar so gelebt haben zu müssen. Ich sage nicht dass es keine schöne Zeiten gegeben hätte,die gab es ganz sicher auch. Mir bleibt beim zuhören am Ende immer diese Frage "Wie konnte man das Grauen überleben"
Auf der anderen Seite sehe ich die heutige Gesellschaft. Jeder ist für sich,niemand kümmert es wie es seinem Nachbarn geht. Und dennoch,kein Vergleich zu damals. Was ist es was die Menschen heute aus dem Leben reißt? Das heutige Leben ist kein Vergleich zu damals wo man um das Überleben kämpfen musste. Ob sich Menschen dem hingeben weil es heute einen Namen trägt der heißt "Depression"? Diesen Zustand gab es damals auch,nur es trug keinen Namen.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 08:51
Ich habe selbst keine Suiziderfahrungen, auch im Bekanntenkreis nicht.

Jedoch kenne ich das Gefühl nicht mehr zu können, aufgeben zu wollen und am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein.
Auch so sehr dass man drüber nachdenkt wie es wäre einfach alles zu beenden.

Ich bin immer wieder aufgestanden und habe irgendwie weitergemacht.
Die kraft dafür schöpfe ich aus meiner Familie und dem Gedanken niemals meine Kinder allein lassen zu können.


Ich weiß wie sehr Suizid verachtet wird und dass keine seltene Meinung die ist dass es egoistisch und schwach ist.
Ich bin allerdings der Meinung dass jeder selbst entscheiden sollte wann er geht und wenn jemand diesen weg wählt dann würde ich ihm keinen Vorwurf machen sondern hoffen dass es ihm nun besser geht.

Keine frage dass es schlimm für Angehörige ist aber leben sollte man für sich selbst, nicht für andere.
Und manchmal gibt es Situationen in denen es einfach nicht mehr geht.

Ich weiß, wenn meinen Kindern etwas zustoßen würde, würde ich ohne zu Zögern mitgehen. Das wäre ein Schmerz den ich niemals ertragen könnte.

Auch hier kann man sagen: das leben geht weiter, die verstorbenen würden nicht wollen dass die Hinterbliebenen trauern oder gar nachziehen aber ich bleibe einfach dabei dass jeder leben sollte wie er glücklich ist und wenn der tot der einzige Ausweg glücklich zu sein dann könnte ich auch diese Entscheidung verstehen.

Wobei ich hier auch Unterscheide.
Wenn ne 15 jährige in ihrem ersten Liebeskummer den tot herbeisehnt ist das für mich kein Grund. Da mussten wir alle durch.

Wenn aber (eins von vielen Beispielen....) ein Mensch (Mutter, Vater...) seine/n Mann/Frau , Kinder durch einen Unfall verliert und plötzlich allein da steht, in dieser unglaublich tiefen Trauer, die nicht mehr zu bewältigen scheint und sich entscheidet das Leiden zu beenden um wieder bei den liebsten zu sein (wenn es denn so ist), dann kann ich das absolut nachvollziehen.

Schwieriges Thema und da hat einfach jeder seine eigene Meinung zu ...
Das war meine.


@bayernwastl80
Wie fühlt man sich nach einem überlebten Suizidversuch?
Nach dem aufwachen an dem Tag den man nicht mehr beginnen wollte ?

Das hab ich mich schon oft gefragt ..
Was macht man dann ?
Geht man normal dem Alltag nach, spült das dreckige Geschirr und wäscht die Wäsche ??


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Doors ehemaliges Mitglied

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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 10:10
@prozess

In den Jahren 1945 bis etwa 1948 war die Suizidrate in Deutschland weitaus höher als heute. Gerade das Kriegende und das Scheitern der Nazi-Ideologie sowie Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit waren die Hauptgründe. Einfach mal nach zeitgenössischer Literatur oder Berichten von Zeitzeugen gucken.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 10:15
@Doors wenn denn dem so ist,was ich auch nachvollziehen könnte,verstehe ich die heutige "Sehnsucht" noch weniger.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

23.05.2013 um 23:41
Der letzte Gemütszustand im alten Leben ist der erste Gemütszustand im neuen Leben. Also, wer sich depressiv das Leben nimmt, löst die Probleme nicht, sondern nimmt sie mit ins nächste Leben. Das geht dann genauso weiter.

Löst also eure Probleme in diesem Leben. Ihr habt Zeit genug dazu.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 01:24
@Huskyfan
Darf ich fragen was dich dazu getrieben hat bzw was es ca war?

wäre intressant da ich es einfach nicht nachvollziehn kann, egal wie dreckig es mir ging und wie oft ich an sowas dachte, es wirklich durchzuziehn hielt ich für unnötig und bringt mir absolut nichts.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 01:46
@Midnightsecret
Zitat von MidnightsecretMidnightsecret schrieb:Wie fühlt man sich nach einem überlebten Suizidversuch?
Nach dem aufwachen an dem Tag den man nicht mehr beginnen wollte ?
Ich fühlte mich schrecklich enttäuscht, dass es nicht geklappt hatte. Ich war traurig darüber, jetzt doch wieder nicht bei meinem Bruder sein zu können. Aber ich habe dann auch wieder an meine Mutter gedacht und wollte sie nicht alleine lassen. Man fühlt sich zwischen 2 Fronten. Die eine Front ist der eigene Wunsch zu sterben und die andere Front ist die Familie - bei mir meine Mom -, die man nicht alleine lassen will. Man kämpft mit sich selbst und den Suizidgedanken.

Meine Mom und ich haben uns den Schwur gegeben, dass wir uns nichts anntun, solange der Andere von uns beiden noch lebt. Aber es ist oft ein Kampf mit sich selbst, dieses Versprechen einhalten zu können.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:11
@bayernwastl80
Siehe bitte keinen Angriff in meiner Frage.. Wieso hast du diese Homepage erstellt und schreibst dort so intime und private Sachen über dein Leben? Es ist ja auch nicht gerade anonym gehalten.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:19
@sanatorium
Danke für deine Frage. Das habe ich auf anraten meines Therapeuten und Psychiater getan. Das ist mein Weg, all das Erlebte aussprechen zu können - ich kann es in schriftlicher Form, verschließe mich jedoch im Gespräch völlig.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:24
@bayernwastl80
Achso. Super Sache eigentlich..
Ich habe im Moment keinen Pc, sonst würde ich mal genauer reinschauen... Mit meiner Wii ist die Seite abgekackt :D Habe aber sehen können das du auch über massive Schlafstörungen schreibst.. Darunter leide ich ebenfalls sehr.


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:31
@sanatorium
Ja die Schlafstörungen machen einen völlig fertig. Das Thema werde ich demnächst noch ausbauen. Hast du gegen deine Schlafstörungen Medikamente? Ich bekomme Mirtazapin, Valdoxan (beides Antidepressiva mit sedierender Wirkung) und bei Bedarf Dominal (ein Neuroleptikum, auch sedierende Wirkung), Tavor (ein Valiumähnliches Medikament) oder Zopiclon (ein Benzodiazepin - Schlaftabletten)


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:35
@bayernwastl80
Bis jetzt habe ich keine Medikamente genommen.. Ich habe um im Leben besser klarzukommen und auch zum einschlafen zeitweise viel gekifft. Das führte dann auch dazu das ich von meinen Eltern und von den Leuten in der Psychatrie nicht ernst genommen, sondern erstmal nur als "Rebell" gesehen wurde, wenn du verstehst was ich meine..

Ich werde demnächst wieder in Therapie gehen und diesmal kann ich dann auch meinen Standpunkt besser klarmachen. Die können mir nicht nochmal meine Therapie versauen nur weil sie mich in einer Schublade haben wollen.

Wie oft gehst du zum Therapeuten, oder gehst du sogar in eine Tagesklinik?


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Suizid(-versuche): Eure Meinung?

24.05.2013 um 02:40
@sanatorium
Verstehe dich da ganz gut was du damit meinst. Ich gehe wöchentlich regelmäßig zum Therapeuten, alle 2 Wochen in eine Depressionsgruppe. Werde auch vom sozialpsychiatrischen Dienst psychologisch unterstützt und ca 1 mal im Monat zu meinem Psychiater (Arzt). War letztes Jahr ab Juni stationär in einer Klinik und werde jetzt in diesem Jahr im September wieder stationär in einer Klinik aufgenommen. Leider sind in guten Kliniken immer sehr lange Wartezeiten, trotz Akuteinweisung. Aber ich könnte ja auch ins Bezirkskrankenhaus in die Psychiatrie, aber dort bekommt mich keiner hin. Psychiatrie hab ich schon hinter mir - zweimal und kein drittes mal. Nur über meine Leiche


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