Suizid(-versuche): Eure Meinung?

Yotokonyx schrieb:Doch das geht. Man muss versuchen gegen seine Depression anzugehen.

Leichter gesagt als getan. Solche "Ratschläge" sind für Betroffene alles andere als hilfreich. Groß reden kann jeder.

@Yotokonyx

Aber die unterschiedlichen psychischen Krankheiten und ihre Folgen führen aber zu dem Suizid

Psychische Krankheiten führen nicht zwangsweise zum Suizid, wenn man sich keine Hilfe sucht. Auch nicht jeder Suizid wird verhindert, wenn man sich Hilfe sucht.

Zum Rest, wie schon gesagt..

Es ging mir darum, dass ich deine Aussage so eben nicht stehen lassen wollte, weil ich sie für Quatsch halte.

@demented

Wenn man diese Gedanken das erste mal hat, dann kann man sich noch dagegen wehren. Doch meistens ist es dann schon zu spät. Es braucht nur eine Situation kommen und es reißt einen richtig in die Depression.

ahri schrieb:Es ging mir darum, dass ich deine Aussage so eben nicht stehen lassen wollte, weil ich sie für Quatsch halte.

Du hältst es für Quatsch, doch setzte dich mal in die Lage von jemanden hinein, der Suizid gefährdet ist. Der wird das bestimmt nicht als Quatsch empfinden. Zumindest macht es Sinn, wenn er es so sieht da er sich sonst mit seinem Verhalten selber widerlegen würde.

@Yotokonyx

Lassen wir das. Offenbar verstehst du weder worauf ich hinaus will, noch hast du gelesen was ich geschrieben habe.

ahri schrieb:Das ist ja das, was ich dir damit sagen wollte. Denn "In der Regel sind es die anderen, die einem zeigen, dass man nicht mehr erwünscht wird" ist so gesehen dann Quatsch. Man selbst nimmt es so wahr und das ist in solchen Fällen dann wohl eher das Problem.

Die Wahrnehmung liegt schon bei einem selber. Aber wenn du nun mal eine Störung oder was auch immer hast, dann siehst du es nun mal so das die anderen dich nicht haben wollen oder du an allem Schuld bist, je nachdem was du so erlebt hast. Jedoch kann derjenige der davon betroffen ist dies nur noch eingeschränkt feststellen da er von seiner Krankheit quasi umprogrammiert wird und diese ihm es so zeigt als ob die anderen ihm die Hinweise dafür geben, dass er auf dieser Welt nicht mehr erwünscht ist.

Jemand der die Situation von Außen betrachtet, der wird einfach sagen das man an die falschen Leute geraten ist und man den Kontakt abbrechen sollte oder mit den Leuten einfach nicht mehr sprechen sollte, wenn es die Mitschüler oder die Arbeitskollegen sind. Der Beobachter ist aber auch nicht krank oder hat sonst irgendwelche Probleme, die ihm zu einem suizidalen Verhalten veranlassen.

Jedoch zu sagen es ist Quatsch, wenn man so denkt, hilft da nur bedingt weiter. Da jemand der Suizid gefährdetet ist, dies auch als Abstoßung empfindet.

ahri schrieb:Mag sicher Fälle geben, bei denen das so ist, aber ich denke dass Menschen, die Suizid begehen, es auch teilweise einfach so wahrnehmen, dass die anderen sie nicht da haben wollen. Dass das dann wirklich der Fall ist, ist nicht gesagt.

Yotokonyx schrieb:Die Wahrnehmung liegt schon bei einem selber. Aber wenn du nun mal eine Störung oder was auch immer hast, dann siehst du es nun mal so das die anderen dich nicht haben wollen oder du an allem Schuld bist, je nachdem was du so erlebt hast.

Hat sie doch gesagt.

@Yotokonyx

Meine Güte.. :D

ahri schrieb:Lassen wir das. Offenbar verstehst du weder worauf ich hinaus will, noch hast du gelesen was ich geschrieben habe.

Ich würd die Diskussion an der Stelle auch gern beenden. Danke :)

@demented

Danke demi :D Und das hab ich auch nur auf die Aussage, dass die anderen einem "aufzeigen, dass man nicht mehr erwünscht ist" geschrieben. Wenigstens einer.

Dass es "Quatsch ist so zu denken" hab ich übrigens auch nirgends geschrieben. Nur um das nochmal festzuhalten.

@demented
@ahri

Dann hatte ich das wohl überlesen. :D

Yotokonyx schrieb:In der Regel ist es aber so, dass dir die anderen aufzeigen das du nicht mehr erwünscht bist. Sie zeigen dir das sie von dir nichts halten und du auch so alles falsch machst, was man falsch machen kann. Durch die Fehler merkst du nach einer Zeit selber, dass du nicht für diese Welt gemacht bist und der Fehler selbst bist der den anderen im Weg stehst. Da ist es nahe liegend den Fehler zu beheben.

@Yotokonyx
Halte ich so nicht für richtig...
Wenn man sich das leben nehmen möchte nur weil man anderen nicht in den kram passt - dann müssten sich 99 % der Menschen dauerhaft das leben nehmen wollen.

@Yotokonyx
ich denke es geht eher darum, dass man nicht mehr kann. Man kann sein Leiden nicht mehr ertragen, man hat keine Kraft mehr, man sieht keinen Sinn mehr im eigenen Dasein, da es nur aus Leid besteht, vor allem sieht man nicht mehr, dass es vielleicht ein Licht am Ende des Tunnels gibt

@Tussinelda

Nicht mehr kann oder einfach nicht mehr mag.

Oftmals ist es ja ohnehin eine konkrete Lebenssituation oder ein gewesenes Ereignis, das die einzelne Person belastet. Sexueller Missbrauch, Vergewaltigung oder der Verlust/Tod einer wichtigen Bezugsperson etc. kann man ja genau genommen Betroffenen auch nicht vorwerfen. Nur eine Therapie empfehlen. Die einen stecken das besser weg mit Therapie, die anderen trotz Therapie nur schlecht. Und wiederum gehen einzelne gar nicht erst zu einer Therapiesitzung.

Nach sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung zum Beispiel Licht am Ende des Tunnels zu sehen...die u.a schweren Depressionen nach solchen Ereignissen und die Suizidneigung sind doch kaum mehr zu kitten.

@kofi
Die von Dir angesprochenen Beispiele sind für viele ja noch halbwegs nachvollziehbar. Eine extrem belastende Ausnahmesituation die der Betroffene für sich nicht lösen konnte.
Oftmals ist es doch aber viel "banaler". Die Umwelt bekommt überhaupt nicht mit was passiert, der Betroffene fühlt sich zunehmend überfordert, weiß nicht mehr, wie er die Situation auflösen soll. Da gibt es keine besonderen, herausragenden Situationen, die es für die Umwelt nachvollziehbar machen.
Eine sozusagen für alle - zumindest im Nachhinein - erkennbare Zuspitzung, würde es für alle Beteiligten - auch für denjenigen mit Todeswunsch - leichter machen. Dann gäbe es zumindest einen greifbaren Grund für die Tat.

oftmals ist auch das helfen vergeblich.Ich habe schon 2mal viele Tage und Naechte verbracht mit dem Ziel zu helfen und trotzdem konnte ich den Freitod nicht verhindern. was danach kam war ein endloses nachgruebeln ob ich was übersehen habe oder was falsch ausgedrückt hab. Mein Freund wollte auch keinen mit reinziehen und hat es durch seine Tat doch gemacht wenn auch unbewusst.

@Fenjala
oft ist es so das Kranke menschen, zb Depressive im Prinzip nur normal sein wollen, sie wollen nur die Probleme loswerden die kaum einer um sie herum versteht, dies geht nur nicht von heut auf morgen, man kann Personen zwar bei stehen, man kann ihnen oftmals nur nicht das geben was sie in dem Moment wirklich bräuchten..

der betroffene hat nur sein Problem im Kopf bzw nur die eine Lösung die ihm helfen würde, da sind selbst Helfende Freunde "nebensächlich, sie können oft einfach nicht helfen..

hatte auch "immer 1-2 Personen die mich regelmäßig versucht haben "auf zu bauen, irgend wo hin mit zu nehmen, mich einfach raus zu holen, trotzdem wollt ich öfters sterben, habs oft genug versucht.
Die Personen/Freunde haben mich da recht wenig interessiert, es waren nur Leute die meine Probleme nicht verstanden oder komplett falsches interpretiert haben...



denk oft dran...

die bestehenden Probleme hatten wir geklärt eine Lösung war da.doch dann kam ein neues Problem hinzu und alles war wieder chaotisch man hätte auch da eine Loesung gefunden aber irgendwas hat dann ausgesetzt im Kopf und der rote Knopf wurde gedrückt diesmal endgültig.Alle Versprechen waren null und nichtig und zählten nicht mehr.Es war eine schlimme Zeit fuer alle die zurückblieben.

genau das was du beschreibst kenn ich bei mir selber.

Und wenns nur ganz normale Problemchen sind die kurz auf tauschen, sie reißen einen wieder in die Tiefe und man muss von neuem anfangen, oder eben nicht.

Und trotzdem hätte ich alles gegeben dafür das er diesen Weg nicht geht aber er hat sich gegen das Leben entschieden und wir konnten nur hilflos zuschauen

Fenjala schrieb:och dann kam ein neues Problem hinzu und alles war wieder chaotisch

Ein neues Problem kann wie ein Katalysator wirken. Man hat die alten Probleme gelöst und denkt man kann jetzt ein neues Leben führen, doch dann wird man wieder aus der Bahn geworfen. Es kommt dabei auch immer auf die Art des Problems und die psychische Verfassung an. Bei kleinen Fehlern, wird man sich vermutlich nicht umbringen wollen. Sollten diese Probleme jedoch sozialer Natur sein, dann wird es schon wieder kritisch. Da Abweisungen von Freunden oder neuen Lebenspartner sehr verletzend sind. Teilweise kann man dies nicht so einfach verkraften, vor allem wenn man schon vorher ähnliches erfahren hat und man sich deswegen umbringen wollte.

@Yotokonyx

Man bringt sich nicht wegen anderen Menschen, die es nicht wert sind, um sein eigenes Leben!

Wenn dich dieselben Menschen immer wieder verletzen, sodaß du dich schlecht fühlst - so sage dich doch endlich von ihnen los. Fang endlich dein! Leben an zu leben. Du hast nur dieses eine und dies solltest du so gestalten, daß es für dich lebenswert ist.

Jeder sollte das Recht haben, wenn er schon nicht über den Beginn seines Lebens entscheiden kann, wenigstens über das Ende seines Lebens frei entscheiden zu können.

Simpel ausgdrückt: Reisende soll man nicht aufhalten.