Inzestdrama in Amstetten

@ shiny80


kann doch jeder ein täter sein. jeder nachbar würde irgendwie in frage kommen.

Das hört sich schon sehr nach dem "Generalverdacht" an.

Es besteht sicherlich bei "einigen" eine gewisse Möglichkeit.
Nichtsdestotrotz ist es keine Wahrscheinlichkeit.

Ich weiß nicht, ist ja ok, dass berichtet wird, aber der Rummel tut den Opfern bestimmt nicht gut, wie sollen Elisabeth und ihre Kinder die nötige Ruhe haben um sich erstmal von dem Trauma der Befreiung erholen können, wenn Reporter ständig darauf lauern neue Fotos zu erhaschen um damit das Foto ihres Lebens zu machen. Denke die Agenturen zahlen ein Schweinegeld für exklusive Bilder, aber denkt man mal daran, dass Elisabeth und die Kinder Ruhe benötigen um erstmal den ganzen emotionalen Stress zu bewältigen, die Vermarktung des Schicksals ganz toll...könnte kotzen ! Sorry !

@ laberblubb


Hier im Forum bin ich natürlich "Privatperson" und schreibe auch aus dieser Sicht. Aber jeder weiss, dass es erstens Fotografen/ Journalisten gibt, die sich so ihre Brötchen verdienen, zweitens gibt es sicherlich genügend "Leser", die sich sehr für "Insider-Geschichten" und Fotos der Gepeinigten interessieren...

edit:
manchmal denke ich, die ware strafe = wahre strafe
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das ungeheuerliche an dieser tat ist doch, dass er alle narrte, behörden, sein näheres umfeld, etc, etc.

und so ist es doch kein einzelfall, "nur" weil er seine tochter samt miteinander gezeugte kinder im kellerverlies versteckte, lassen wir diese tatsache mal weg; wieviele mädchen/frauen werden jahrzehntelang vom vater, bruder usw. missbraucht und tragen die kinder aus, diese leben eben nicht im keller, sondern mit im haus.

- und viele aus dem umfeld ahnen es, wissen es...und die opfer warten nur auf das ableben ihres peinigers

da gibt es viel fälle, viel unterdrückung, vergewaltigung, folter, quälereien, inzestkinder, hinter manchen fassaden wird nur das auch ausgelebt, was dieser mensch hier im keller ausgelebt hat.

da bin ich mir sicher.

@ september

und viele aus dem umfeld ahnen es, wissen es...und die opfer warten nur auf das ableben ihres peinigers

Das Schweigen ist bestimmt das grösste, gesellschaftliche Problem.

Es müssten sich mehr Missbrauchte 'wagen', ihren Peiniger (Vater, Bruder, Onkel, Grossvater...) anzuzeigen.

Somit entstünde eine "gemeinsame Front" gegen sexuellen Missbrauch.

Vielleicht liesse sich damit nicht die Zahl der Missbräuche reduzieren - aber ich gehe fest davon aus, dass es sich auf die Dauer/ Aufklärung/ Strafverfolgung auswirkt.

Jemand, der den Mund nicht aufmacht, darf sich auch nicht beschweren.

niurik,

klar, Vermarktung solcher Schicksale sind eine gute Einnahmequelle, dennoch wie hier berichtet wird und wie Jagd auf die Opfer gemacht wird, nur um die Neugierde (die wie ich finde künstlich aufgestachelt wird, durch die Art der Berichterstattung) hat eben auch eine Kehrseite !

Stellt euch doch mal selber vor ihr wärt in der Lage, bräuchtet Ruhe und Sicherheit um euch erstmal bewusst zu sein was da jetzt alles passiert ist.

Entlassung aus dem Keller, das erste Mal wirklich unter Mitmenschen, die Eindrücke die da auf die einprasseln. Dann die Reporter, das Umfeld in der Klinik...ne mal ehrlich, würdet ihr das wollen in so einer Situation ?

@KittyMambo


Ich denke da nur an die armen Kinder in dem Kinderheim Jersey, was die erdulden mussten !

http://diepresse.com/home/panorama/welt/366375/index.do


Das ist auch kaum vorstellbar! :(

@ laberblubb


Stellt euch doch mal selber vor ihr wärt in der Lage, bräuchtet Ruhe und Sicherheit um euch erstmal bewusst zu sein was da jetzt alles passiert ist.

Guter Tipp - so stelle ich es mir vor.
Es ist oft sehr "einleuchtend" die Perspektive Dritter anzunehmen - wirkt Wunder.



(die wie ich finde künstlich aufgestachelt wird, durch die Art der Berichterstattung)

Glaubst Du, durch eine "andere" Berichterstattung fiele das Interesse an dem Fall geringer aus?

@ niurick

Ich habe nirgendwo die Todesstrafe gefordert. Da musst du mich mit jemandem verwechseln. Ich bin und bleibe Gegnerin der Todesstrafe.

@niurik,

weißt du wie verdammt schwer es ist den Mund auf zu machen, wenn einem immer eingetrichtert wurde, dass man dann mit Strafen zu rechnen hat und das Bild der Familie in der Gesellschaft (Nachbarschaft und Familie), das ist wo man denkt : "Ach bei denen ist doch alles ok, sehen alle gepflegt aus und haben einen gesellschaftlich guten Stand !"

Vor allem wenn dir beigebracht wird den Mund zu halten und du klein gehalten wirst, weißt du was das mit dem Selbstvertrauen anrichtet ?

@ Cathryn


Naja, explizit "gefordert" hast Du sie nicht, doch es sickert oft durch, dass Dir eine "normale" Haftstrafe nicht "auszureichen" scheint...

So, als suchst Du nach der "nächsten Stufe".
Aber, es stimmt, ich habe Dir die Forderung nach Todesstrafe leichtfertig unterstellt.

Nein es geht mir darum Elisabeth und die Kinder erst mal wirklich auch zu Ruhe kommen zu lassen und sie nicht noch des Stresses aus zu setzen, der durch die Reporter entsteht !

Das Schweigen ist bestimmt das grösste, gesellschaftliche Problem.

Es müssten sich mehr Missbrauchte 'wagen', ihren Peiniger (Vater, Bruder, Onkel, Grossvater...) anzuzeigen.

Somit entstünde eine "gemeinsame Front" gegen sexuellen Missbrauch.

Vielleicht liesse sich damit nicht die Zahl der Missbräuche reduzieren - aber ich gehe fest davon aus, dass es sich auf die Dauer/ Aufklärung/ Strafverfolgung auswirkt.

Jemand, der den Mund nicht aufmacht, darf sich auch nicht beschweren.

Wenn man sich wie ich schon lange mit solchen Themen auseinander gesetzt hat, und auch noch persönlich Fälle kennt, weiss, wie schwer es für die Opfer ist. Vor allem, wenn es sich um Familenmitglieder handelt, die die Täter darstellen!

Die Angst vor dem Täter, der ja mit den verschiedensten Mitteln agiert, um die Opfer mundtot zu machen, aber auch oft die Angst, Geschwister und Mutter ( meistens ) mit zu belasten, lassen die Opfer verstummen.

Dazu kommt bei einer Anzeige, dass das Opfer alle Einzelheiten erzählen muss, und somit alles wieder hoch kommt, bevor eine Therapie einsetzen kann!

Und dann die milden Strafen und die Konfrontation im Gerichtsaal mit dem Täter. Das darf man alles nicht unterschätzen!

@ laberblubb

weißt du wie verdammt schwer es ist den Mund auf zu machen, wenn einem immer eingetrichtert wurde


1. Nein, weiss ich zum Glück nicht.

2. In Deinem Satz steckt bereits ein grosses Problem - die Dauer nämlich.

Die Opfer tragen eine Mitschuld, dass der Peiniger etwas "immer und immer wieder" eintrichtern kann.

Mir ist auch klar, dass Elisabeth sich am Ende der 24 Jahre nicht mehr wehren konnte.
Aber v o r h e r ...

Die waren über 20 Jahre isoliert, kennen quasi die Oberwelt nicht, sind überfordert mit dem was sie zum einen zu verarbeiten haben und zudem noch der Stress sich in der neuen Situation der Freiheit außerhalb ihrer ihnen bekannten kleinen Welt zurecht zu finden, die ganzen fremden Menschen die jetzt an ihnen rumdoktern, sie befragen...

@ elfenpfad & laberblubb


Wenn man sich wie ich schon lange mit solchen Themen auseinander gesetzt hat, und auch noch persönlich Fälle kennt, weiss, wie schwer es für die Opfer ist. Vor allem, wenn es sich um Familenmitglieder handelt, die die Täter darstellen!

Ihr habt Recht, ich kenne keine Fälle, die derartiges durchmachen mussten.

Vielleicht eignet aber gerade das mich als Gesprächspartner.
Einen Fall immer nur aus der Sicht/ und mit Rücksicht der Opfer, zu betrachten, bringt niemanden weiter...

niurik,

ich lasse es jetzt sein, dir die Sicht und die Lage eines Opfers erklären zu wollen, weil du scheinbar nicht verstehen kannst wie sich die Abhängigkeit zu dem Täter erklären lässt, das sind nicht einfach Leute denen man so einfach Paroli bieten kann, vor allem nicht dann wenn wie gesagt das Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der Opfer von Anfang an untergraben wird. Männer wie Herr Franzel sind innerhalb ihrer Familie sowas wie Diktatoren, gegen die man sich nicht so ohne weiteres wehren kann. Psychologisch gesehen untergraben die dir alle Kraft um dich selbst zu befreien !

@niurick

Ich denke, durch mehr Aufklärung und besseres Anzeige - und Gerichtsverhandlungs - Vorgehen, wird es dies und jene Opfer dazu bewegen könnne, doch den Mund aufzu tun. Hoffentlich!

Es gibt ja auch unzählige Fälle, wo das Opfer geredet hat, und ihm nicht mal geglaubt wurde!
Nicht mal von der eigenen Mutter ( die sogar noch eifersüchtig auf die Tochter war ! das muss man sich mal vorstellen! )

@ laberblubb

Ich verstehe Dich besser, als Du im Moment annimmst. Es ist auch wichtig, den Fall - der derart komplex ist - aus verschiedenen Perspektiven zu hinterfragen.

Glaub nicht, ich ich halte in einem solchen Drama einen "Keller-Aufstand" für notwendig.

Und trotzdem ist sie für die Situation, in der sie steckte, in gewissem Masse mitverantwortllich. (ein 'harmloseres' Wort fällt mir leider nicht ein.)