Inzestdrama in Amstetten

Eben elfenpfad,

ich würde mir für Elisabeth und deren Kinder wünschen man brächte sie irgendwo hin, wo sie ihre Ruhe haben und sie ärztlich psychologisch betreut werden, aber eben keine Reporter Zugang hätten.

Man kann ja berichten, aber das wie ist eine Frage der Achtung vor den Opfern !

Könnte gerade echt heulen, denn mir wurde auch nicht geglaubt, man nahm mich damals nur als auffällig in der Schule wahr, damals gabs noch keine richtigen Schulpsychologen und da eh sovieles in meiner Familie nicht stimmte, hatte ich Angst auch noch das bischen heile Welt zu verlieren das mir bei meiner Mutter geblieben war. Außerdem hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, weil (auch wenn ich heute anders denke) ich Angst hatte ich könne eventuell doch auch Schuld haben...

@DieSache


ich schliesse mich deinem post an!

diese opfer werden quasi dort reingeboren, die bezugsperson, die sie haben, nutzt ihre hilfebedürftigkeit und ihre soziale unterordnung aus.

es gibt genug menschen, die aus anderen zerrütteten familienverhältnissen kommen und erst einen RICHTIGEN blick für diese geschehnisse bekommen, wenn sie alles von draussen betrachten können.also wenn alles erst von aussen betrachtet werden kann.voraussetzung dafür ist aber eben die möglichkeit der "flucht", die stärke kannst du dir nicht ohne hilfe von aussen aneignen.besonders nicht, wenn man von kleinauf unterdrückt wird und lernt, es zu ertragen.


und selbst dann haben selbst die opfer noch ein schlechtes gewissen, werden teilweise von ihrem umfeld gehasst, weil sie eben diese bild zerstört haben....es war eben nicht so, wie diese leute es gerne gehabt hätten.und diese leute sind so egoistisch, dass sie nicht einmal erkennen, dass das opfer nun leben darf und nicht mehr misshandelt/unterdrückt wird.oft wird den opfern lügereien unterstellt

...und das mach ein sogenanntes "outing" eine anzeige eben nicht leichter für die opfer.

dieser fritzel ist da eben auf nummer sicher gegangen

@ september & laberblubb

diese opfer werden quasi dort reingeboren, die bezugsperson, die sie haben, nutzt ihre hilfebedürftigkeit und ihre soziale unterordnung aus.


Vielleicht ist es dieser Aspekt, den ich gewaltig unterschätze. Es wird schon stimmen, dass Fritzl nicht erst zum Zeitpunkt der Einkerkerung damit begann, seine Tochter "zu manipulieren".

In den 18 Jahren zuvor hat er sicherlich "ganze Arbeit" geleistet...

Ich will zum Ausdruck bringen, dass ich es aus meiner Sicht, nach meiner Erziehung und meinem Verständnis absolut nicht "in die Birne" kriege, wie Elisabeth den Horror über 24 Jahre erdulden konnte.

In meiner Familie wird noch immer davon ausgegangen ich würde sie in der Therapie in den Dreck ziehen, würde sie in die Pfanne haun...es ist nicht leicht mit solchen Vorwürfen seinen Seelenfrieden zu finden und macht eine Aufarbeitung verdammt schwer !

@labberblubb

Ja, ich kenne auch jemanden, dem man nicht geglaubt hat. Wo es die Mutter zwar geahnt hat, es aber tunlichst verdrängt hat, damit die Fassade bestehen bleibt.
Aber auch, um jüngeren Geschwistern nicht das heile Vaterbild zu zerstören !

Ein Teufelskreis von Scham, Angst, Mitschulds - gedanken usw., der schwer zu durchbrechen ist!

Ich will zum Ausdruck bringen, dass ich es aus meiner Sicht, nach meiner Erziehung und meinem Verständnis absolut nicht "in die Birne" kriege, wie Elisabeth den Horror über 24 Jahre erdulden konnte.

das kann sein.

aber 24 jahre? es waren eh mehr.

24 davon im verlies.

sie hat kinder geboren.und ich bin mir sicher, sie hat jedes davon lieb.warum sollte sie ihre kinder alleine zurücklassen, wenn sie einen freitod gewählt hätte?

eine äusserst provokante these (?) :
ging es den eingeschlossenen nicht sogar besser als vielen offensichtlich für die welt und alle schlechtergestellten ?

buddel

niurik,

dann lass mich versuchen dir zu erklären, wie es sein kann, dass Opfer von häuslicher Gewalt und Missbrauchs schweigen !

Jeder einzelne Übergriff der mit Gewalt erfolgt, führt dazu dass man abzuspalten beginnt, man erlernt Techniken den Körper zu verlassen um das was geschieht nicht mitbekommen zu müssen, folglich entwickelt man eine Persönlichkeitsstörung die mit sogenannten dissoziativen Störungen verbunden ist, sprich man erlernt Überlebensstrategien. Ich selber habe durch die Dinge die vorgefallen sind meine emotional instabile Persönlichkeitsstörung entwickelt...man kann ganz einfach sich aus seinem Körper ausklinken...

Soweit ich gelesen habe, wohnte ja Elisabeth in einer Wohngemeinschaft oder ähnliches mit 16 Jahren. Und der Vater zwang sie jeweils am Wochenende heim zu kommen.

Sie hat ja vielleicht versucht, dem zu entgehen. Wir wissen ja auch nicht alles! Ob sie sich nicht mal jemanden anvertraut hat.

@buddel

das recht auf selbstbestimmtheit wurde ihnen genommen.das nenn ich keinen vorteil

denn tatsächlich,
was der mann getan hat
wird andern orts umerziehungslager oder rekrutierungsbüro genannt

buddel

elisabeth ist mehrmals ausgebüxt, das letzte mal wurde sie sogar von der polizei nach hause gebracht.

der notgeile vater muss schon früh darum gebangt haben, sie nicht mehr besitzen zu können, so fing er irgendwann an, seinen plan umzusetzen.

buddel schrieb:wird andern orts umerziehungslager oder rekrutierungsbüro genannt

sexuelle folter würde ich das nennen. verbrechen an die menschlichkeit.größtenwahn und selbstverherrlichung.er bestimmte über leben und tod.

es gibt so viele,
die ihr leben nicht selbst bestimmen können.
eine exenstielle frage ist,
ob die menschen ohne diese extreme wie herrn fritzl, oder hitler, oder all die anderen schockierenden namen
überhaupt zu dem werden konnte wie sie ist

buddel

@buddel

Zu Deiner provokanten These:

Es ist ja alles relativ. Für den einen Menschen ist es schon unvorstellbar, als Frau in islamischen Ländern zu leben.
Manche verlassen das Haus freiwillig so gut wie nie.

Und in diesem Fall beginnt man sicher abzustumpfen, und schickt sich irgendwann in die Situation. Macht das Beste daraus!

Wühlt mich ganz schön auf gerade, aber scheinbar hat bei mir die Jahrzehnte lange Therapie zumindest bewirkt, dass ich mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetzen kann, trotzdem...ich fühle mich irgendwie beteiligt am Leiden von Elisabeth !

buddel schrieb:ob die menschen ohne diese extreme wie herrn fritzl, oder hitler, oder all die anderen schockierenden namen
überhaupt zu dem werden konnte wie sie ist

diese frau soll ein schatten ihrer selbst sein.ohne tageslicht, vegeteirend in einem 1,60m hohen verlies.

mit ihren 42 jahren schloweißes haar, die kinder verstört, versuchen sich ordentlich zu unterhalten aber verfallen laut aussagen der ermittler doch in einen eigene, lautenähnliche verständigung.

was positives kann ich daraus nicht ziehen.

das sind instinkte, überlebenswillen die sie erhalten haben.

sep,
selbstverständlich verurteile ich diese tat wie alle anderen mit dem gehörigen mass an empörung.
die fragen stehen im raum :
wie gedenken wir mit solchen fällen umzugehen ?
wie ist jedwedes strafmass bei einem 73(!)-jährigen generell zu werten ?

buddel

@DieSache


ich denke, solche fälle triggern alle missbrauchsopfer

Der Vater hatte sicher auch Angst, dass sie reden würde, und auf jemanden stösst, der sie in einer Anzeige bestärkt und sie unterstützt, je älter sie wurde.

Also ab in den Keller, und mundtot gemacht durch Einsperren.

buddel,

das ist ja der knackpunkt.

wer ehrlich ist, wird erkennen müssen, dass dieser mensch nie eine echte strafe erhalten wird.

ich schrieb es doch schon: er wird seine augen schliessen und von sich behaupten können, dass SEIN leben schön war.so wollte er leben.

für reue ist dieser mensch einfach zu alt und steht viel zu selbstherrlich zu seiner tat.