Habt ihr was gegen Homosexualität?

RachelCreed schrieb:Das SOLLTE es aber sein.

EDIT: Mal ganz abgesehen davon, dass Gewalttaten gegen alles, was "anders" ist leider auch heute noch regelmäßig vorkommen.

Ist aber nicht, auch wenn ich dir hundertfach zustimme. Und zu den Gewalttaten: Genau und zwar gegen alles. Es fällt den Tätern immer sehr schnell und leicht etwas zu finden, was anders ist und bestraft gehört.

Yooo schrieb am 08.01.2022:Das macht wütend.

Und echt fassungslos, ich hatte ihn den Abend etwa 45 Minuten vor dem Angriff noch in der City getroffen und gequatscht. Und am nächsten Tag hört man dann sowas schreckliches, die Täter konnten bis heute nicht ermittelt werden.

Christelle schrieb am 07.01.2022:Für mich ist Homosexualität eine ganz normale sexuelle Orientierung.

Absolut, absolut. Ich hab mir da auch nie Gedanken drum gemacht, was das an dem homosexuellen Menschen schlechter machen sollte oder könnte, dass er dann quasi weniger wert ist, als Heterosexuelle Menschen.
Love is love.
Soll doch jeder sein Leben so leben dürfen, wie es ihm gefällt und solange er damit niemanden schadet, ist das doch ein guter Beitrag und da ist es doch völlig irrelevant ob Heterosexuell oder Homosexuell, Bisexuell oder whatever.

Jo. Manche Leute sind halt heterosexuell, prozentual etwas weniger homosxuell und wieder einige andere bi- bzw. pansexuell. Is' einfach so.
Da was gegen zu haben ist in etwa so logisch, als hätte man etwas gegen die Himmelsrichtungen oder den Sonnenaufgang.
Wie heißt es so schön bei Asterix? Die spinnen, die ...äh...Homophobiker.

Shiiva schrieb:Ich hab mir da auch nie Gedanken drum gemacht, was das an dem homosexuellen Menschen schlechter machen sollte oder könnte, dass er dann quasi weniger wert ist, als Heterosexuelle Menschen.

Einige "Hauptargumente", die ich früher oft gehört hatte: "gegen den Willen Gottes", "gegen die Natur", "es können keine Kinder gezeugt werden", "wenn das alle machen würden", "eine Perversion" (wobei letzteres daher kommt, dass Homosexualität im Gegensatz zur Heterosexualität überwiegend als Sexualpraktik wahrgenommen wurde bzw. wird).

Viktor Orbán befürchtet, dass Homosexualität zu Pädophilie führe:

Im staatlichen Hörfunksender Kossuth Rádió sagte der 58-Jährige am Freitag, es gebe eine "große Debatte" darüber, ob Homosexualität zu Pädophilie führe.

LGBT indoktriniert Kinder, sogar Transvestiten unterrichten:

Moderatorin Katalin Nagy behauptete, dass "Propaganda schon viele Schulen infiltriert" habe – so habe ein "Transvestit" unterrichtet.

Auch die Deutschen schützen ihre Kinder:

die deutschen Behörden "ein Pädophilennetzwerk mit hunderten Menschen" zu Fall gebracht hätten – offenbar bezog er sich dabei auf den Missbrauchskomplex Bergisch-Gladbach. Es sei gut, dass es auch vermehrt Tendenzen gebe, Kinder zu schützen, so Orbán.

https://www.queer.de/detail.php?article_id=40916

Es geht um das Referendum am 3. April. Dabei wird auch diese Frage gestellt:

"Unterstützen sie, dass minderjährige Kinder uneingeschränkt eindeutig sexuellen Medieninhalten ausgesetzt sind, die ihre Entwicklung beeinflussen?"

Wer will da schon nein sagen, wenn Homosexualität zu Transvestitismus und Pädophilie führt ...

Bishamon schrieb:Viktor Orbán befürchtet, dass Homosexualität zu Pädophilie führe:

Ich frage mich immer wieder, was Leute wie Orban reitet, sich ständig an diesem für die Staatsgeschäfte eigentlich relativ unwesentlichem Thema abzuarbeiten. Man könnte den Eindruck bekommen, als gäbe es in Ungarn im wesentlichen nur Probleme mit Homosexuellen und der bösen EU.

@martenot

Ein Feindbild hatte schon immer etwas gutes. So können die eigenen Fehler übertüncht werden und das konservative Volk beschäftigt sich mit "den bösen Schwulen" und nicht mit Orbans schlechter Politik. Zudem will er eine Wahl gewinnen. Ich hoffe nur in Ungarn stößt sowas mehrheitlich auf Ablehnung.

Bone02943 schrieb:Ich hoffe nur in Ungarn stößt sowas mehrheitlich auf Ablehnung.

Ich bin leider lange nicht mehr in Ungarn gewesen (seit Orbans Regentschaft seit 2010 meide ich das Land) und weiß nicht genau, wie die Bevölkerung mehrheitlich eingestellt ist. Ich glaube, dass die Leute in den Großstädten nicht mehr so begeistert von Orban sind, aber auf dem Land dürfte es noch anders aussehen.

Ja, wahrscheinlich ist die LGBT-Community einfach ein praktisches Feindbild, an dem man sich wunderbar abarbeiten kann, und solange man was hat, wo man Schuld abladen kann, kann man seine eigenen Fehler einfacher vertuschen.

martenot schrieb:was Leute wie Orban reitet,

um Wählerstimmen zu bekommen.

Und dafür würde er auch die Todesstrafe einführen:

Nachdem Orbán Anfang 2015 eine öffentliche Debatte über die Wiedereinführung der Todesstrafe in Ungarn gefordert hatte, erteilte er nach Kritik aus anderen europäischen Ländern und der Drohung, Ungarn im Fall einer Wiedereinführung aus der EU auszuschließen, dieser Thematik eine Absage.

Beobachter sind der Ansicht, dass Orbán verstärkt Themen der rechtsextremen Jobbik aufgreift, die zu diesem Zeitpunkt laut Meinungsumfragen nur noch knapp hinter seiner Partei Fidesz rangierte.

Wikipedia: Viktor Orbán#Einwanderungs- und Asylpolitik

Dem Land sollte die EU sowieso schon lange den Geldhahn zugedreht haben, wird Zeit, dass die das jetzt durchziehen.
Dass ich so eine Rotze auch noch mitfinanzieren soll, da hab ich schon wieder kein Bock mehr.
Sollen die halt ohne Geld mit ihrer Partei glücklich werden.

Jaime schrieb am 04.01.2022:Nur ist "normal" halt irgendwie dadurch definiert so zu sein, so zu handeln wie die Mehrheit oder wie die meisten Menschen, dann ist etwas das unter >>"Quote" ... ist einfach nur geringer<< fällt, per Definition nicht normal.

Hat natürlich was mit Zahlen und Mehrheiten zu tun, aber nicht nur, würde ich sagen. Ein großer Rest der Bewertung ist auch subjektiv. Je unspektakulärer eine Abweichung ist, um so leichter geht diese Abweichung noch als normal unter dem Radar durch, würde ich sagen.
Und das scheint mir wichtig zu sein, weil das nämlich bedeutet, dass der Normalitätsbegriff im Alltag nicht nur der reinen Statistik unterliegt, sondern da auch jede Menge Psychologie und subjektive Empfindung mit reinspielt.

Yooo schrieb:Sollen die halt ohne Geld mit ihrer Partei glücklich werden.

Ich finde es sowieso scheinheilig, einerseits ständig über die EU und ihre Regeln zu wettern, aber andererseits immer sehr gern die Gelder kassieren.

Warum ist Orban nicht so konsequent und strebt einen Huxit an? Dann wären alle zufrieden, er müsste nicht mehr über die EU schimpfen, und die Ungarn könnten in völliger Ungestörtheit in ihrem eigenen Reich leben.

martenot schrieb:Ich frage mich immer wieder, was Leute wie Orban reitet, sich ständig an diesem für die Staatsgeschäfte eigentlich relativ unwesentlichem Thema abzuarbeiten. Man könnte den Eindruck bekommen, als gäbe es in Ungarn im wesentlichen nur Probleme mit Homosexuellen und der bösen EU.

Naja, die Leute dort sind jahrzehntelang doch recht anders konditioniert worden. Und Gesellschaften sind meist auch recht "träge" Massen. Und grade die EU oder auch Westdeutschland ist mMn manchmal ein wenig zu sehr in seinen eigenen Moralismus und seine politische Überkorrektheit verliebt, um für den Rest der Welt ganz kritiklos als Vorbild durchzugehen.

Tripane schrieb:Und grade die EU oder auch Westdeutschland ist mMn manchmal ein wenig zu sehr in seinen eigenen Moralismus und seine politische Überkorrektheit verliebt, um für den Rest der Welt ganz kritiklos als Vorbild durchzugehen.

Wie gesagt, der EU-Austritt steht doch auch den Ungarn offen. Wenn man in einem Verein Mitglied ist, dessen Regeln und Statuten man so gar nicht gut findet, wäre es doch am naheliegendsten, den Austritt zu planen, statt jahrelang darüber zu nölen, aber weiterhin die Vorteile abzugreifen.

martenot schrieb:Wie gesagt, der EU-Austritt steht doch auch den Ungarn offen. Wenn man in einem Verein Mitglied ist, dessen Regeln und Statuten man so gar nicht gut findet, wäre es doch am naheliegendsten, den Austritt zu planen, statt jahrelang darüber zu nölen, aber weiterhin die Vorteile abzugreifen.

Nicht unbedingt.

Tripane schrieb:Und grade die EU oder auch Westdeutschland ist mMn manchmal ein wenig zu sehr in seinen eigenen Moralismus und seine politische Überkorrektheit verliebt, um für den Rest der Welt ganz kritiklos als Vorbild durchzugehen.

Über den Moralismus können die doch froh sein, anders kann ich mir nicht erklären, wofür man die überhaupt am Tropf hält.
Was hat die EU von Ungarn🤔

martenot schrieb am 17.01.2022:Einige "Hauptargumente", die ich früher oft gehört hatte: "gegen den Willen Gottes"

Gott erschuf jeden Menschen. Logischerweise auch die Menschen, die homosexuell, bisexuell o.ä. sind. Also liebt er seine nicht-hetero Kinder auch, sonst hätte er sie schließlich nicht geschaffen. Punkt.
Und woher wollen Franz und Kunz eigentlich wissen, was sein Wille ist, wenn sie seine Kreationen doch eh diffamieren und nicht akzeptieren. Ist ja schon ein Widerspruch an sich - glauben an Gott, aber nicht an seine Schöpfung.

martenot schrieb am 17.01.2022:"eine Perversion"

Dann dürfen die Leute bloss nichts vom alten Rom etc erfahren, da war homosexuell oder bisexuell sein, ganz normal und wurde offen ausgelebt.

Shiiva schrieb:Gott erschuf jeden Menschen. Logischerweise auch die Menschen, die homosexuell, bisexuell o.ä. sind.

Ich bin momentan sehr gespannt, was Gott bzw. sein Bodenpersonal dazu meint:

https://www.zeit.de/news/2022-01/24/125-mitarbeiter-der-katholischen-kirche-outen-sich-als-queer