Das ist schon komisch.martenot schrieb:In restriktiven politischen Systemen wird das wohl tatsächlich immer noch so gesehen....
Für mich kommt das so rüber, als wollten die Leute, die so reden, sich selbst dadurch aufwerten. Vielleicht auch unbewusst. Ich will mich da selbst auch nicht völlig von freisprechen.
Ich glaube auch, dass das eine Rolle spielt. Wenn man die Nachbarn oder die Verwandtschaft kritisiert, spielt ja meistens indirekt ein Vergleich mit dem Sprecher selbst mit hinein, nach dem Motto "Wie kann man sich nur so dumm verhalten (ich hätte das ganz anders, nämlich viel besser) gemacht." Wobei mir oft auffällt, dass das vermeintliche Fehlverhalten der Leute einfach nur eine von mehreren Handlungsoptionen ist. Man kann sich eben so oder so verhalten, und oft es es doch eher eine Frage des persönlichen Geschmacks und der eigenen Vorlieben.nairobi schrieb:Für mich kommt das so rüber, als wollten die Leute, die so reden, sich selbst dadurch aufwerten.
Die sexuelle Präferenz wird als veränderbar/wählbar betrachtet (mehr oder weniger) und die sexuelle Orientierung nicht:
Sexual preference may also suggest a degree of voluntary choice, whereas the scientific consensus is that sexual orientation is not a choiceWenn ein Homo seine Sexpartner nur nach seiner Orientierung wählt, dann gibt es natürlich eine Überschneidung der Begriffe (dann ist das auch eine Präferenz):
The term sexual preference largely overlaps with sexual orientation, but is generally distinguished in psychological researchDer nächste Begriff ist Sexual Attraction: eine Hetero kann zB eine Frau sexuell attraktiv empfinden (und auch entsprechenden Porn ansehen), sich aber nicht als bi oder lesbisch identifizieren.
wenn jemand diese Definitionen kennt, und Sexual Preference für bi/straight/... verwendet, dann hält er das für eine Wahl (oder etwas, das man ändern kann).paxito schrieb:angeborene/anerzogene Orientierung,
man kann schwul sein, und ein konträres Verhalten haben. Oder ein schwules Verhalten, aber nicht schwul sein.
Von der Sexualpräferenz oder sexuellen Neigung zu unterscheiden ist die sexuelle Orientierung, die sich auf das Geschlecht der bevorzugten Liebes- oder Sexualpartner bezieht. Diese Unterscheidung ist in Psychologie, Psychiatrie und Sexualwissenschaft grundlegend. Sexualpräferenz und sexuelle Orientierung sind zwei voneinander unabhängige Dimensionen; ob jemand BDSM mag, ist unabhängig davon, ob er oder sie hetero-, homo- oder bisexuell ist. Die Sexualpräferenz ist damit eine Ergänzung zum Begriff der sexuellen Orientierung. Die sexuellen Wünsche und Verhaltensweisen einer Person lassen sich so charakterisieren durch Kombination (1) ihrer sexuellen Präferenz(en) mit (2) ihrer sexuellen Orientierung. In neuerer Zeit wird der Versuch gemacht, als dritte Dimension die „sexuelle Ausrichtung“ einzuführen, die sich auf das Alter der bevorzugten Sexualpartner bezieht; dieser Ansatz ist aber bisher nicht etabliert.[1]
Der Begriff Sexualpräferenz oder sexuelle Präferenz wird in der Fachsprache von folgenden Begriffen abgegrenzt:Quelle: Wikipedia: Sexualpräferenz
Sexuelle Orientierung
Sie ist die Ausrichtung der emotionalen, romantischen und sexuellen Interessen einer Person im Hinblick auf das Geschlecht der gewünschten Partner. Der Begriff sexuelle Orientierung bezeichnet das Spektrum von Heterosexualität über Bisexualität bis Homosexualität oder Asexualität als Gegenpol der gesamten Bandbreite. Die Sexualpräferenz ist von der sexuellen Orientierung unabhängig. Beispielsweise praktizieren Menschen verschiedener sexueller Orientierungen BDSM. In der Umgangssprache wird manchmal fälschlicherweise der Begriff sexuelle Präferenz verwendet, wenn die sexuelle Orientierung gemeint ist.
habe ich vor einer Woche gepostet :)
Hm ... wie fängst du bei dieser Frage diesen Sachverhalt ab?
In Internetforen mehren sich nun Beiträge meist jüngerer Frau, die Angst haben, lesbisch zu sein. Ganz häufig wird geschildert, dass sie im „echten Leben“ eigentlich nur Interesse an Männern haben, aber bei Pornographie mit heterosexueller Erotik nichts anfangen können oder nur auf die Frau schauen. Lesbenpornos hingegen würden als erregend empfunden. Die Ratschläge der Forenmitglieder sind dann meist eindeutig: Die Frau soll lesbisch oder bisexuell sein und sich damit abfinden.
Tatsächlich muss bei Frauen die Erregung durch dargestellte weibliche Lust – egal ob in einem heterosexuellen oder in einem homosexuellen Porno – nichts mit der sexuellen Orientierung an sich zu tun haben. Im Gegenteil: Wer im echten Leben nur Interesse an Männern hat, aber mal von einem Lesbenporno erregt wurde, ist im Regelfall stock-heterosexuell.
Pornographie ist Pornographie. Was ich mir gern ansehe, muss nicht mit dem identisch sein was ich gerne anfasse. Oder ins Schlafzimmer hole.
könnte sie auch in einem Hetero-Porn so machen. Sie sucht sich aber explizit etwas anderes aus.
Vier von zehn Frauen, die Pornos gucken, sehen sich Schwulen-Pornos an.https://www.watson.ch/videos/leben/237293412-warum-schauen-frauen-eigentlich-schwulen-pornos
...
Sexualwissenschaftlerin Lucy Neville, die an der englischen University of Leicester forscht, hat sich mit dem Phänomen beschäftigt
...
Mehr als die Hälfte der von Neville befragten Frauen gab an, sich bei der Masturbation in einen Mann hineinzuversetzen. Schwulen-Pornos bieten also auch die Möglichkeit, Grenzen von Gender sexuell zu übertreten – was viele Frauen als anregend und spielerisch empfinden.
da Lesbenporn so beliebt bei hetero Männern ist, habe ich da so meine Zweifel
.Das haben offenbar schon viele Frauen erkannt. Laut einer Datenanalyse von Pornhub.com werden Schwulenpornos in über einem Drittel der Fälle von Frauen angeschaut. Das ist viel – besonders, wenn man bedenkt, dass Frauen generell deutlich seltener als Männer Pornos schauen.Quelle: https://www.jetzt.de/sex/hetero-frauen-schaut-mehr-schwulenpornos
(...)
Während die Macher von Hetero-Pornos den weiblichen Körper wohl sexier finden und deshalb diesen immer in den Fokus rücken, sieht man bei Schwulenpornos außerdem endlich mal so richtig was. Nämlich: Körper und Gesichter von zwei oder mehr Männern. Großartig, endlich nicht mehr nur ein “herrenloser Schwanz”, wie Neville schreibt, aus der POV-Perspektive.
(...)
Darin liegt wohl generell das Problem am gemeinen Hetero-Porno: Er wird in der Regel von Hetero-Männern für Hetero-Männer produziert. An Frauen wird selten gedacht und wenn, dann irgendwie, naja, falsch. Wer sich schon mal getraut hat auf die Sektion „Für Frauen“ – übrigens nur eine Kategorie wie „Anal“ oder „Fetisch“, mit deutlich weniger Uploads – zu klicken, wird das schnell einsehen. Darin ist so viel olle Kitsch-Romantik und softes Herumgestreichle vereint, dass man sich schütteln möchte.
Nun es ist ja oft so, dass vieles vorgegeben ist, wenn man baut. Z.B. die Farbe der Dachziegel, sogar was man anpflanzen darf z.T.
Leider ist mein Text in Zitatform 🤨
Ich kann mich Deinen Ausführungen vollumfänglich anschließen. Eigentlich wäre es ja auch nicht schön, wenn alle den gleichen Geschmack hätten und alles identisch aussähe.
Wir hatten mal einen Nachbarn, der hat sich eine alte, ausrangierte Telefonzelle in den Garten gestellt. Viele fanden es gaga, aber hey - es ist sein Garten. Da gibt es sicher schlimmere "Sünden".
Sowas fällt mir auf, wenn wir z.B. durch die Siedlung bei meinen Bekannten spazieren. Da werden die Häuser und Gärten der anderen Leute begutachtet, und fast überall gibt es etwas auszusetzen: "Wie kann man nur.... diese Pflanzenart pflanzen / diese Vorhänge verwenden / diese Haustür einbauen / diesen Baum nicht stutzen / die Sonnenkollektoren nicht an anderer Stelle montieren etc.". Ich finde das anstrengend und ermüdend, und eigentlich möchte ich mir bei einem Spaziergang gar keine solchen Gedanken machen
Das ist ja alles sehr vielschichtig ! Und in den Umfragen waren ja z.T. 13 % nicht entschieden, wussten es nicht.
Und gleichgeschlechtliches Sexual Behaviour ist nicht zwingend eine sexuelle Orientierung oder sexuelle Präferenz. Oder man hat zB nur eine Orientation, aber kein Behaviour.
Und erst, wenn jedem Teilnehmer in einer Umfrage diese Unterschiede klar sind, macht die Umfrage auch Sinn.
ich kenne jetzt nicht wirklich viele Umfragen, aber ich glaub, dass es folgende Übereinstimmung gibt:
Mit oder ohne Rücksichtnahme?Dr.Plague schrieb:Jeder sollte so leben wie es sein Verlangen ist. Wir alle sind unser eigener Herr!
Ach Kybelchen, manchmal habe ich den Eindruck, du willst mich nicht verstehen. An alle Homosexuellen unter uns, wenn ich sage, ihr seid nicht normal, findet ihr das toll, oder eher negativ? An alle unter uns, die nie lügen, wenn ich behaupte, es ist nicht normal, dass ihr nie lügt, ist das für euch ein Problem?
Nie zu lügen ist auch nicht normal: ist "nie lügen" ein "eindeutig negativ"?
In einem kleinen Dorf bei uns gab es einen Fahrradladen "Radhiesli", gegenüber wohnte ein Mann, der immer aus dem Fenster geschaut hat. Wenn man ins Radhiesli gegangen ist, hat der immer gefragt "wo kummsch dü her?" (dt. wo kommst du her). Wenn man geantwortet hat "aus ..." hat er gnädig geantwortet "däs macht nix!" :-)
*unschuldig dreinschau*
In diesem Kontext sollte man von etwas nicht nettes ausgehen.
