Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

Wenn die Frage geheißen hätte "Sind Ohrfeigen noch zeitgemäß?", dann gäbe es etwas zu diskutieren. Doch auf die Frage, ob Ohrfeigen noch gerechtfertigt sind, gibt es nur eine indiskutable Antwort, und das ist "Nein", denn sie war es nie.

Cherokeerose schrieb:Ich glaube nicht dass @6.PzGren391 davon gesprochen hat.

Da. Ist jetzt noch nicht so lang hergewesen.
Gegen deinen Senf spricht ja auch nichts.

Cherokeerose schrieb:Ich denke das es eher darum ging wenn man als Kind richtig Scheiße gebaut hat zB Klauen

Meist ist das dann kein Kleinkind/Kind mehr und bei so groben Fehltritten kann das aus Affekt auch mal passieren, was für beide Parteien erschreckend wirken kann. Wichtig ist meiner Meinung nach darüber zu reden wieso es zu so einer Handlung kam (auf beiden Seiten). Schlagen als Erziehungsmethode sollte jedoch vermieden werden.

Streuselchen schrieb:Ich glaube nicht dass @6.PzGren391 davon gesprochen hat.
Da. Ist jetzt noch nicht so lang hergewesen.

Wenn das für dich heißt das ich mit dem Satz für ihn gesprochen habe dann hast du es falsch verstanden

@Cherokeerose

Dann sind wir uns soweit einig das keine durch das Kind ausgeübte Tat einen körperlichen Übergriff gegen das Kind rechtfertigt?

Habe selbst in meinen ersten 10 Lebensjahren mindestens 10.000 Schläge usw. mit Allem möglichen bekommen. Heute bin ich nicht nur deswegen PTBS Angstkrank.
Ob ich über dieses Thema überhaupt objektiv mitschreiben kann glaube nicht, aber das Recht eines Kindes auf körperliche Unversehrtheit wird meiner Meinung nach immer noch zu oft missachtet.
Das Gewalt eigentlich nichts verloren hat in einer Erziehung ist eigentlich Vielen klar aber es ist eben für manche ein immer verfügbares schnelles effektives Mittel.
In meinem Fall wars eine kranke Sadistin aber ich finde öfters ist es Überforderung, und da muss man auch an Erziehungsberechtigte denken die einfach überfordert sind wissen nicht wie anders dieses Problem zu lösen.
Dafür braucht es oft eine gewisse Intelligenz in manchen Situationen wenn nicht verfügbar hilft Gewalt.
Kinder ordentlich zu erziehen ist sicher nicht einfach.
Nur mit Gewalt erzieht man nichts.
Warum wird es dennoch so häufig und das immer noch angewandt.
Ich bemerke deutlich das es sich gebessert hat was Körperliche Gewalt betrifft, aber auch das sich die Gewalt einfach nur geändert hat, ist natürlich der Einfachste Weg, anstatt körperliche Gewalt wird eben einschüchternd geschrien oder Strafen ausgeteilt, gedroht.
Mir ist dies die letzten Jahre sehr oft aufgefallen.

Aber Fakt ist perfekte Erziehungsberechtigte brauchen weder verbale noch körperliche Gewalt ein Kind zu erziehen.
Fehler macht Jeder mal das ist ganz normal aber im Grunde würde es ohne gehen.
Und das sollte das Ziel sein.

Ich muss sagen, mich macht es sprachlos, wie viele Gewalt erleben mussten. Man fühlt sich, überhaupt als Kind, so alleine damit, dabei sind wir so viele. Was eine schrecklich traurige Wahrheit ist.

Jairo schrieb:Habe selbst in meinen ersten 10 Lebensjahren mindestens 10.000 Schläge usw. mit Allem möglichen bekommen. Heute bin ich nicht nur deswegen PTBS Angstkrank.

Tut weh beim lesen.

Aber das bestätigt das Bild, körperliche Schelte züchtet die Soziopathen von morgen heran, ein wirklich ekelhaftes Laster, was einem da mit auf den Weg gegeben wird.Die Botschaft lautet ganz einfach, wenn man kleine Mitmenschen körperlich züchtigt, Gewalt ist ok wenn man körperlich überlegen ist, ganz ganz tolle Botschaft.

Vymaanika schrieb:aber im Jahre 2020 sollten andere Maßnahmen her, die auf Nicht-Gewalt fußen.

welche konkreten Maßnahmen? Ich hatte oben ein Beispiel einer marodierenden Bande von Grundschülern genannt, die eine Frau übelst beschimpft haben. Welche pädagogischen Maßnahmen bietet das 21. Jahrhundert, um solchen Rotzlöffeln Einhalt zu gebieten?

Vymaanika schrieb:Jedwede Gewalt gegen Kinder hat in Erziehungen nix mehr verloren.

Jetzt wird es problematisch, denn dann kommt auch die psychische Gewalt dazu. Und dazu zähle ich jetzt mal auch jede Rede ins Gewissen, nach der sich das Kind schlecht fühlt. Dann kommen wir irgendwann an den Punkt, an dem wir alles verbieten wollen, was bei einem Kind schlechte Gefühle auslöst. Setzen wir aber damit nicht einen ganz wesentlichen Lernmechanismus außer Kraft?

Ich glaube, die Gewalterlebnisse aus unserer Kindheit unterliegen einer großen Subjektivität. Ich habe auch ab und an eine Watschen erhalten, in einigen Fällen auch ungerechtfertigt, habe damit aber keine Probleme, sondern sehe die Erziehung meiner Eltern als gerechtfertigt an. Andere leiden heute schwer unter körperlicher/seelischer Gewalt, die sie als Kinder erfahren haben. Ein paar Fragen, die sich mir stellen:
- Kann es ein rechtes Maß geben (offenbar hat es ja bei eingen hier funktioniert?)
- wo ist die Grenze zur Gewalt? Ins Gewissen reden? / in den Senkel stellen? / Strafen aussprechen? / Eine Watschen? / Grün und Blau prügeln? Ist das nicht eher ein fließender Übergang? Ist alles verbale erlaubt, alles handgreifliche aber verboten?
- Wenn man Kinder und Erwachsene gleichstellt, darf man Kinder dann überhaupt erziehen? Man würde sich ja die Erziehung eines Arbeitskollegen genausowenig anmaßen wie die körperliche Maßregelung...

oldzambo schrieb:welche konkreten Maßnahmen?

Jedenfalls keine körperliche Züchtigung.

oldzambo schrieb:Ich hatte oben ein Beispiel einer marodierenden Bande von Grundschülern genannt, die eine Frau übelst beschimpft haben. Welche pädagogischen Maßnahmen bietet das 21. Jahrhundert, um solchen Rotzlöffeln Einhalt zu gebieten?

Och da gibt es ne Menge, wenn die Kinder/Jugendliche derart aus der Rolle fallen, kann man sie Hundescheisse im Park aufsammeln lassen(wenn sie schon älter sind), ich wette nach einer Stunde derartiger Arbeit überlegen sie es sich zweimal, wen sie anpöbeln.

oldzambo schrieb:- wo ist die Grenze zur Gewalt?

Man hat Kinder nicht körperlich anzugehen, dabei ist es völlig egal, was du in deinen Jahren erfahren hast, körperliche Züchtigung entbehrt jedweder Handlung.Auch kein euphemistisches Stupsen, es geht auch anders.Und grade bei jüngeren Kinddern ist dann eben Stubenarrest gefragt, Medien-Entzug undsoweiter, das hat sich im Grunde auch immer bewährt.Jedes Kind, welches Mist baut und dann seinen besten Kumpel nicht mehr treffen darf, überlegt sich das beim nächsten mal schon ganz genau, ob es nochmal Mist baut.

oldzambo schrieb:Wenn man Kinder und Erwachsene gleichstellt, darf man Kinder dann überhaupt erziehen?

Sie gehören rechtemäßig auf eine Stufe gestellt.Nur zu den Rechten gehören auch Pflichten und wenn Kinder ihren Pflichten nicht nachkommen, dann gehören sie beizeiten auch gemaßregelt, wenn es das Maß erfordert bzw. wenn sie ihren pflichten nicht nachkommen.

Vymaanika schrieb:Jedes Kind, welches Mist baut und dann seinen besten Kumpel nicht mehr treffen darf, überlegt sich das beim nächsten mal schon ganz genau, ob es nochmal Mist baut

Oder lässt sich eben nicht mehr so leicht erwischen und geht taktischer vor. ;)

Vymaanika schrieb:Och da gibt es ne Menge, wenn die Kinder/Jugendliche derart aus der Rolle fallen, kann man sie Hundescheisse im Park aufsammeln lassen(wenn sie schon älter sind), ich wette nach einer Stunde derartiger Arbeit überlegen sie es sich zweimal, wen sie anpöbeln.

Das will ich sehen, weil es dann auch sicher irgendwelche Menschen gibt die sich furchtbar drüber aufregen dass die armen Kinderchen Hundehaufen aufgabeln müssen :(

Vymaanika schrieb:Sie gehören rechtemäßig auf eine Stufe gestellt.Nur zu den Rechten gehören auch Pflichten und wenn Kinder ihren Pflichten nicht nachkommen, dann gehören sie beizeiten auch gemaßregelt, wenn es das Maß erfordert bzw. wenn sie ihren pflichten nicht nachkommen.

Man muss aber auch Glück haben, dass Maßregelungen überhaupt fruchten.


Meine Meinung ist: reden, reden, reden und zwar nicht erst immer nur nachdem etwas passiert ist sondern auch prophylaktisch.

Vymaanika schrieb:Och da gibt es ne Menge, wenn die Kinder/Jugendliche derart aus der Rolle fallen, kann man sie Hundescheisse im Park aufsammeln lassen(wenn sie schon älter sind), ich wette nach einer Stunde derartiger Arbeit überlegen sie es sich zweimal, wen sie anpöbeln

Wer soll denn diese Strafe bei ihnen durchsetzen, der Lehrer? Nachbarn? Die Polizei? Du?
Das glaubst du doch selber nicht dass das funktioniert.

Eya schrieb:Oder lässt sich eben nicht mehr so leicht erwischen und geht taktischer vor

Oder trifft sich heimlich.

Häresie schrieb:Oder trifft sich heimlich.

Ja, da helfen Watschn aber auch nicht, die wird in Kauf genommen. :D

Ich fand die Standpauke meiner Mama wesentlich schlimmer.. das hat immer ewig gedauert. Die konnte es aber auch zu gut, das ins Gewissen reden.

@Eya
Schläge bringen gar nichts. Wenn das Vertrauensverhältnis kaputt ist dann ist es zu spät.

Eya schrieb:Oder lässt sich eben nicht mehr so leicht erwischen und geht taktischer vor.

Tja, so würdest DU agieren, aber alle Kinder..na ich weiß nicht.

Eya schrieb:Das will ich sehen, weil es dann auch sicher irgendwelche Menschen gibt die sich furchtbar drüber aufregen dass die armen Kinderchen Hundehaufen aufgabeln müssen

Sicher, grade so antiautoritäre Elternteile werden vermutlich aufschreien, ich sage jedoch, besser dies, als körperliche Züchtigung.Erstmal schaffen wir die Schelle ins Gesicht der Kinder ab, dann sehen wir weiter.Ich hab nicht die Muße und nicht die geringste Lust, mich um das Wohlbefinden derer zu kümmern, die jedwede autoritäre Handlung gegen kinder ablehnen, antiautoritäre Erziehung ist in meinen Augen ein feuchter Traum der 68'er.Strenge ist ja ein probates Mittel, aber bitte ohne Schläge.

Eya schrieb:Man muss aber auch Glück haben, dass Maßregelungen überhaupt fruchten.

Klaro, aber das klappt schon, wenn man nur vehement dahintersteht, eine ultima ratio gibt es eh nicht, dafür sind Kinder auch viel zu lebendig.Und das ist ja auch gut so.

Häresie schrieb:Wer soll denn diese Strafe bei ihnen durchsetzen, der Lehrer? Nachbarn? Die Polizei? Du?

Die Eltern oder die Suberzieher, möglicherweise dann die Lehrer und ähnliche.

Häresie schrieb:Das glaubst du doch selber nicht dass das funktioniert.

Kommt auf ein versuch an, besser als zuzuschlagen ist es auf jeden Fall.Wenn ich dann mit meiner Vorgehensweise faile, habe ich es zumindest versucht. ;)

@Vymaanika
Meinst du du kannst Kinder die absolut keinen Respekt mehr vor Erwachsenen haben dazu bringen Scheiße aufzusammeln? :D

@Häresie

In der Theorie..mh auf jeden Fall. ;)

@Häresie

Da gibt es ja unter anderem auch so nette Konzepte ZB aus den USA, ich sag nur Bootcamps, der Rest dürfte sich von selbst erklären

@Vymaanika
Damit kenne ich mich nicht aus, ich vermute aber dass die Kinder da nicht freiwillig mitmachen sondern es sich dabei schon um eine Art Jugendstrafe handelt.

@Häresie

In die Bootcamps, die hierzulande nicht sonderlich verbreitet sind, müsste man auch nur bei schwereren Vergehen mmn, wenn Jugendliche die Faust gegen ihre Erzieher erheben und dergleichen.So ab 14, darunter sollten andere Maßnahmen Anwendung finden.