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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

1.362 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Erziehung, Ohrfeige ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:11
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Der Vater eines Jugendfreundes von mir hat es fertig gebracht wenn er scheisse gebaut hat tage, teilweise wochenlang nicht mit seinem Sohn zu sprechen. Hat ihn komplett ignoriert.
Der hat mir damals mal gesagt, „ich wünschte er würde mir auch einfach mal den arsch versohlen und danach ist es wieder gut, so wie bei deinen Eltern“.
Psychische Grausamkeit (nennen wir es mal so) ist ja letztlich genau das selbe. Manchmal auch schlimmer, als physische Gewalt. Auch das führt nicht (oder bestenfalls selten) zu einer Reflektion des eigenen Verhaltens. Sondern nur zu einer Vermeidung eines bestimmten Verhaltens unter bestimmten Umständen.
Damit sage ich nicht, dass eine Erziehung völlig ohne Konsequenzen erfolgen kann - Strafen sind sowohl in der kindlichen als auch späteren Erziehung (im weitesten Sinne) notwendig.
Nur müssen sie angemessen sein.
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Oder anders ausgedrückt: Im Faustrecht liegt zunächst der scheinbar größere Effekt, im verständnisbringenden Wort dagegen die Effezienz, um am Ende einen moralisch selbstbestimmenden Menschen hervorzubringen.
Genau.
Gewalt bewirkt meist einen unmittelbaren Erfolg. Aber der ist weder nachhaltig noch ein "echter" Erfolg. Jedenfalls nicht im Sinne einer Erziehung. Man hat im besten Fall als Erziehende Ruhe und scheinbar das Problem gelöst.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:sorry, das ist quatsch! das kind fuehlt sich nicht gedemuetigt
Nein, da erzählst Du Unsinn. Einer Gewaltsituation ohnmächtig gegenüber zu stehen erzeugt Demütigung.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:ich habe sechs kinder und ich war es der lernen musste, dass ein kind sehr wohl weiss, wann es etwas falsch machte und die "ohrfeige" oder der "versohlte" hintern die antwort auf das falsche war.
Natürlich weiß ein Kind oft, dass es etwas falsch gemacht hat. Aber es wird die Motivation für das falsche Verhalten nicht ändern, wenn Du es schlägst. Es wird nur vermeiden, dass Du das falsche Verhalten mitbekommst.
Schläge führen eben nicht zu Verständnis, warum etwas falsch ist. Sondern nur dazu, eine Möglichkeit zu erlernen, diese Schläge zu vermeiden.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:alle kinder, durch die bank weg, brauchen grenzen und zwar deutlich gemachte grenzen.
Das bezweifelt auch niemand. Nur ist das kein Argument dafür, diese Grenzen gewaltsam zu verteidigen.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:was hier geschwafelt wird, sind rein theoretische ueberlegungen, die nichts mit erziehung zu tun haben.
Das Schwafeln kommt eher von Dir.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:auch das "erwachsene sollen vorbild sein" ist nur theorie, weil man dann dem kind die illusion vorgauckelt, die eltern waeren perfekt.
Das ist dummes Zeug. Vorleben ist die beste Schule.
Und Kinder erwarten keine Perfektion. Sie "erlauben" und "verzeihen" auch Fehler bei ihren Eltern, Lehrern etc.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:und was draus wird, aus dieser "paedagogisch wertvollen" lebensluege, sieht man ja an der jetzigen generation, ueberangepasste menschen, die lieber diskutieren, als mit beiden beinen im leben stehen zu wollen.
Ja ja, die Jugend von heute. Das Argument war schon vor Jahrtausenden schwachsinnig.

Ich denke, Du bist ein tief frustrierter Mensch und Deine Kinder tun mir leid. Verstehe das nicht als Angriff auf Dich - sondern als "Maßregelung" Deines Verhaltens und Deiner Sichtweise - vielleicht führt es ja zu einem Lernerfolg.
Nach Deinen Thesen müsste das ja ein Selbstläufer sein.

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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:21
Die Wörter "immer" und "nie" machen mich fast immer ein bißchen stutzig.
Natürlich gibt es so Konzepte wie Reue oder Buße. Auch bei einem Kind. Und ja, das kann erleichternd wirken.

Nur heißt das nicht, das jedes Kind insgeheim den ganzen Hirnriß teilt, den die Eltern so im Kopf gehamstert haben und es heißt auch nicht, daß Prügel die einzige Möglichkeit sind, Buße zu tun.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Psychische Grausamkeit (nennen wir es mal so) ist ja letztlich genau das selbe. Manchmal auch schlimmer, als physische Gewalt.
Definitiv schlimmer. Physische Gewalt spielt nur eine Rolle, wenn sie relevante physische Schäden verursacht oder wenn sie mit psychischer Grausamkeit einhergeht sprich: diese verkörpert.

Schmerz pauschal zu verteufeln ist oberflächlich gedacht. Der emotionale Schmerz ist das, was den Schaden anrichtet. Der emotionale Schmerz beeinflußt. Und sei's zum Beispiel, daß aus einem Menschen, der vertraut, ein spöttischer Egoist wird, der sich in erster Linie um sich selbst schert.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:30
Ich war mit einer Frau zusammen die ein Kind hatte. Das Kind hat nicht zugehören wollen was man Ihm sagte. Bei mir sah es dann aber ganz anders aus. Ich hab mir die Zeit für Ihm genommen, ich hab mit Ihm sehr viel gespielt, wir haben wie die Indianer getanzt, unser Oberkörper frei gemacht und das T Shirt um den Kopf gewickelt. Auf Youtube Kinderlieder von früher aufgedreht und gesungen oder einige Lieder aufgedreht wo ein Teddy zu sehen war. Oder - wir beide haben etwas gemeinsam gezeichnet und dabei auch viel verrücktes gemacht und er hat so viel gelacht das ist unglaublich. Wir waren auch im Park und ich zeigte Ihm auch so einige verrückte Sachen die er als Kind ruhig machen kann/darf. Ach da gab es noch viel mehr. Dann kam es zur einer Situation wo ich ihm "Nein, Nein das tut mich nicht" sagen musste, hab mit dem Finger dieses "Nein" gedeutet" und er wiederholte es genauso wie ich es sagte - mit "Nejn Nejn" und mit dem Finger hahahahaha Egal was es war, es hat einmal gereicht "Nein Nein, das tut man nicht" zu sagen und er hat es nie wieder gemacht. Also es geht ohne Popowisch und ohne Ohrenwischi... Warum, weil ich für Ihm da bin, so ist er auch für mich da. Solches wie, wenn du brav bist, kaufe ich dir Schokolade oder Eis, das gab es bei mir nicht. Weil Streichelzoo soll es auch nicht werden :)

Nimm Zeit für die/deine Kinder, spielt mit Ihnen, macht verrücktes, lacht so viel es geht, tanzt, oder macht ne Kissenschlacht, zeichnet und und und - dann wird das Kind auch zuhören und viele Sachen/Dinge ernst nehmen und er wird dadurch sehr stark. Ein Kind braucht auch Aufmerksamkeit, wenn er etwas zeichnet und die Mama oder den Papa ruft, zuhören und schauen was er aus der Zeichnung gemacht hat. Und bitte Ohne Ausreden wie "Ich habe keine Zeit, ich arbeite sehr viel usw..." Ich kenne alleinziehende Frauen die auch sehr viel arbeiten und all das schaffen und ich möchte euch mein Respekt aussprechen Biglike/ Daumen hoch.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:33
@Avic.A3

Es ist faszinierend, wie gut Kinder hören, wenn sie das Gefühl haben, das man sie respektiert und daß sie vertrauen können. Muß nicht immer klappen, ist aber einen Versuch wert.

Selbst bei Erwachsenen ist das oft ein gutes Ziel.

Macht aber mehr Arbeit als 'ne brennende Backe.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:34
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Definitiv schlimmer.
Physische Gewalt beinhaltet in der Regel auch eine psychische Komponente. Wenn Dich jemand verprügelt, über er damit Macht über Dich aus. Und Du bist dann im wahrsten Sinne des Wortes "ohnmächtig" der Gewalt ausgesetzt.
Ein typisches Beispiel sind Opfer von Gewalt. Raub, Vergewaltigung etc. Da ist die psychische Komponente der gewaltsamen Handlung relevanter, als der reine körperliche Schmerz.
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Schmerz pauschal zu verteufeln ist oberflächlich gedacht.
Wie gesagt, der körperliche Schmerz ist nur ein Teilaspekt körperlicher Gewalt.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:42
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Physische Gewalt beinhaltet in der Regel auch eine psychische Komponente. Wenn Dich jemand verprügelt, über er damit Macht über Dich aus. Und Du bist dann im wahrsten Sinne des Wortes "ohnmächtig" der Gewalt ausgesetzt.
In der Regel ja. In der Regel ist es Egoismus und Willkür. Fast immer.

Nur, und damit hab ich mir schon mal den Mund hier verbrannt:
Ich denke an die Szene aus dem Dschungelbuch, wo Mowgli einsieht, daß er bei den Affen Mist gebaut hat, daß Baloo und Kaa für ihn böse gelitten haben und Bagheera ihm eine latzt. Das coole an der Szene ist: damit ist die Sache komplett vom Tisch. Keine Strafakte, die einem beim nächsten mal präsentiert wird.

Ich finde diese Stelle von Kipling nicht komplett doof, nur weil es alt ist oder weil es Fiktion ist oder weil die Strafe physischer Natur ist. Mowgli bekommt den Fehler erklärt, sieht seinen Fehler ein, sagt selber, daß er Strafe verdient hat, kriegt die Strafe und danach ist alles geregelt. Das wäre dann Sühne. Nur kommt die Einsicht vorher. Nich unwichtig.

Und ich glaube, die Menschen, die in einer sogenannten Erziehung regelmäßig mit Schlägen demütigen, die demütigen den Rest der Zeit mit guter Wahrscheinlichkeit emotional obendrauf und damit läßt sich kaum mehr feststellen, ob's ohne Schläge wirklich so viel besser gewesen wäre. Wo Respekt dem Kind gegenüber fehlt, fehlt er dem Kind einfach.

Kinder sind halt auch Menschen. Das vergessen Erwachsene hier und da.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 15:58
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Selbst bei Erwachsenen ist das oft ein gutes Ziel.

Macht aber mehr Arbeit als 'ne brennende Backe.
Das ist der Punkt. Es erfordert mehr Aufwand. Und mehr Selbstdisziplin. Und letztlich auch ein Mindestmaß an Intelligenz.
Jemand, der mit Kindererziehung überfordert ist, hat diese Option oft gar nicht.

Aber man muss sich mal klar machen, warum Kinder (vor allem Kinder, bei Erwachsenen spielen manchmal noch andere Faktoren eine stärkere Rolle) etwas machen oder unterlassen.
Sie machen das nahezu nie, weil sie böse sind. Weil sie grundsätzliche charakterliche Defizite haben. Sondern weil sie in einer inneren Abwägung eine Sache eben gerne so machen wollen. Sie wägen den Nutzen und den Schaden gegeneinander ab.

Warum spuckt ein kleines Kind den Spinat aus? Weil es ggf. lustig ist und weil es auf der anderen Seite nicht dadurch eingeschränkt wird, dass es das Zeug wieder aufputzen muss. Unterm Strich also eine positive Bilanz.
Jetzt kann man ihm jedes Mal eine rein hauen - dann wird es das unterlassen. Weil in der Abwägung nun als Konsequenz der Schmerz eine Rolle spielt. Jedenfalls, wenn die Gefahr besteht, erwischt zu werden. Es wird aber nicht lernen, warum es so blöd ist, den Spinat überall zu verteilen. Dass es für die Eltern einen Aufwand bedeutet und die Eltern sich damit schlecht fühlen.
Das geschlagene Kind lernt: Niemandem schaden, wenn die Gefahr besteht, erwischt zu werden.
Das nicht geschlagene lernt (wenn die Eltern in der Lage sind, das zu vermitteln): Niemandem schaden, weil es für den anderen Leid bedeutet. Nennt sich Empathie - und das lernt man halt nicht durch Schläge. Man kann es im besten Fall trotz der Schläge lernen - aber das ist dann nicht das Verdienst der Eltern.

Das Argument der Leute der "harten Schule" ist immer das selbe. Kinder, welche ihren Eltern auf der Nase herum tanzen.
Klar, die gibt es. Weil die Eltern es nicht schaffen, dieses Verhalten den Kindern als falsch zu vermitteln. Das ist nicht immer die Schuld der Eltern (das ist oft einfach den Umständen geschuldet) - aber nahezu immer ihre Verantwortung.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:04
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Das ist der Punkt. Es erfordert mehr Aufwand. Und mehr Selbstdisziplin.
Wissen und Training. Und die Leute kapieren nicht, warum ich behaupte, die 9-13 Jahre Schule seien etwas seltsam konzipiert, wenn simpelste Aspekte der Frage, wie ein Gehirn so tickt, der Erfahrungswissenschaft des Familienkreises überlassen wird. Und Menschen sind so furchtbar gut darin, Dingen die falsche Bedeutung zu geben und die Fehlschlüsse dann endlos zu leben.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:08
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:und Bagheera ihm eine latzt
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Ich finde diese Stelle von Kipling nicht komplett doof, nur weil es alt ist oder weil es Fiktion ist oder weil die Strafe physischer Natur ist. Mowgli bekommt den Fehler erklärt, sieht seinen Fehler ein, sagt selber, daß er Strafe verdient hat, kriegt die Strafe und danach ist alles geregelt
Mal abgesehen davon, dass dieses Buch aus dem 19. Jh. stammt und damit auch damalige Erziehungssichtweisen widerspiegelt, war Kipling nun eben Autor. Er hat sich an den Zeiten, wie er sie gesehen hat, orientiert. Was man ihm zugestehen muss ist, dass damals sicher auch ein richtiges Verprügeln als probate Erziehungsmethode durchgegangen wäre. Insofern ist er da sehr modern.

Vor allem aber sieht man eben, warum Mogli gelernt hat, dass es falsch war. Den Schlag hätte es gar nicht mehr gebraucht. Der war eher dem "Gesetz des Dschungels" geschuldet.
Strafe hat ja mehrere Funktionen - nicht nur die, zukünftiges Individualverhalten zu ändern.
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Kinder sind halt auch Menschen. Das vergessen Erwachsene hier und da.
Einerseits sind Kinder natürlich Menschen - andererseits aber auch nicht "kleine Erwachsene". Vor allem ist ihre Psyche weit weniger gefestigt. Das sollte man im Hinterkopf haben.
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:der Erfahrungswissenschaft des Familienkreises überlassen wird
Tja, das ist ein schwieriger Punkt. Denn Du hast zwar recht, aber mit "Staat als Familie" hat man leider auch vor allem schlechte Erfahrung gemacht.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:18
Zitat von happyislahappyisla schrieb:sorry, das ist quatsch! das kind fuehlt sich nicht gedemuetigt (du projezierst wie die meisten erwachenen deine gedanken und gefuehle in das kind!).
ich habe sechs kinder und ich war es der lernen musste, dass ein kind sehr wohl weiss, wann es etwas falsch machte und die "ohrfeige" oder der "versohlte" hintern die antwort auf das falsche war. alle kinder, durch die bank weg, brauchen grenzen und zwar deutlich gemachte grenzen. was hier geschwafelt wird, sind rein theoretische ueberlegungen, die nichts mit erziehung zu tun haben. auch das "erwachsene sollen vorbild sein" ist nur theorie, weil man dann dem kind die illusion vorgauckelt, die eltern waeren perfekt. und das wuerde bedeuten, dass solche kinder ihr leben lang einer illusion nacheifern wollen, und immer an ihrer eigenen menschlichen schwaeche scheitern muessen. so macht man neurotische ueberangepasste menschen. und was draus wird, aus dieser "paedagogisch wertvollen" lebensluege, sieht man ja an der jetzigen generation, ueberangepasste menschen, die lieber diskutieren, als mit beiden beinen im leben stehen zu wollen.

eines ist klar, die strafe muss zwingend im rechten verhaeltnis zum fehlverhalten stehen und unmittelbar erfolgen, nicht erst stunden spaeter. auch ein kind weiss sehr wohl, wenn es etwas falsch machte. und kinder probieren halt gerne aus, wie weit sie gehen koennen. der kraeftige klaps auf den hintern zeigt: hoppla das ist falsch.
so, aus dieser paedagogischen sozialromantik , entstehen dann diese schneefloeckchen-jugendliche, die auf der universitaet den rueckzugsraum benoetigen, wo sie weinend mit teddybaeren spielen koennen, weil der professor ihre ansichten mit der note minus 5 bewertete und der student fuers leben geschockt ist
Das liegt an deiner eigenen Unfähigkeit mit kindern umzugehen. Das kann man anhand des Stils, der Impulskontrollenverlust im Text, sehr einfach herauslesen. Die erste Frage die sich schon stellt, wieso zur Hölle du 6 Kinder hast? Was ist los mit dir?
Was ist das für eine Familienplanung? Das sowas nicht gut gehen kann und darüberhinaus bei deinen Fertigkeiten zu Konflikten führt, ist doch selbstredend. Alleine dass du Diskussionen negativ konnotierst, zeigt deine Geisteshaltung auf, zumal deine Argumente sowieso keinen Sinn ergeben."Überangepasste" Personen diskutieren nicht, sonst wären sie nicht überangepasst.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:24
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Wenn ich bedenke was du allein in meine Aussagen reininterpretierst.... wenn ich da falsch liege bitte ich untertänigst um Entschuldigung.
Das konnten wir ja nicht klären, da du ja nicht gesagt hast, wo ich wild interpretiere oder schlimmer noch, dir was "unterstelle".

Als ich dich fragte
Beitrag von Groucho (Seite 62)

Was ich dir denn unterstellt habe, kam von dir......nichts

Bzw. diese Frechheit:
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Das war allgemein gemeint und ich denke das weißt du auch. Hörst du ja nicht zum ersten Mal.
Beitrag von 6.PzGren391 (Seite 62)

Also nur eine allgemeine Beleidigung, ohne Hand und Fuss?
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:du darfst hier jetzt gerne wieder wild interpretieren und unterstellen
Tja...


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:31
Ich bin eigentlich nicht der Ansicht, daß die Erziehungsmethoden des 19. Jahrhunderts auf dem Stand von Kipling waren. Kipling propagiert ein hohes Maß von Respekt, gegenseitiger Achtung und Liebe. Das Gesetz des Dschungels ist nie willkürlich, ist nie dem Ego des Lehrers geschuldet. Baloo und Bagheera haben es nicht nötig, sich wichtig zu machen. Ich glaube, das Dschungelbuch setzt Maßstäbe, an die man erstmal rankommen muß. Also, das englische Buch, nicht "Versuchs mal mit Gemütlichkeit".
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Den Schlag hätte es gar nicht mehr gebraucht.
Vielleicht, vielleicht nicht. Für etwas gerade zu stehen hat auch seine guten Seiten. Wenn alles richtig läuft, fühlt man sich dadurch sogar ernst genommen, weil es nicht egal war, was man gemacht hat. Ob man da dann die brennende Backe durch was Konstruktiveres ersetzen kann, das ist natürlich anguckenswert.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Einerseits sind Kinder natürlich Menschen - andererseits aber auch nicht "kleine Erwachsene". Vor allem ist ihre Psyche weit weniger gefestigt. Das sollte man im Hinterkopf haben.
Du kennst viele Menschen mit gefestigter Psyhe? ich nicht. Die meisten sind graduell Kinder geblieben und benehmen sich auch so. Meine Standards sind zu hoch. Jeder persönliche Spott hier im Forum ist für mich Zeichen einer nicht gefestigten Psyche. Wenn Du natürlich meinst, daß Erwachsene weniger leicht zu verändern sind, OK, das stimmt. Nachholbedarf haben die meisten trotzdem.

In gewisser Hinsicht SIND Kinder kleine Erwachsene. Sie brauchen Liebe wie die großen. Sie brauchen Respekt wie die großen. Sie brauchen das Gefühl, gewollt zu sein, wie die großen. Sie genießen es, Dinge zu tun, die Sinn ergeben, wie die Großen. Die seelischen Grundnahrungsmittel sind praktisch identisch.

Und genau da werden Kinder von ahnungslosen Alten oft zum "Kind" runtergetuft und kriegen dann nicht, was sie brauchen

Andererseits sind sie bei der Frage, mit wieviel Überblick und Selbstkontrolle sie das Leben meistern können eben Kinder mit all den Entwicklungsgrenzen, die die Hirnforschung so entdeckt hat. Da wiederum meinen die Alten, das Kind sei ein Erwachsener und dann hat es pünktlich zu schlafen und still zu sein und immer zu hören und was sonst noch. Verkehrte Egowelt.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 16:58
Das ist niemals in Ordnung, auch ein Klaps auf die Hand, egal was, wer sowas mit seinem Kind macht, muss dringend an sich arbeiten.

Die vergleichende Frage, ob man denn Erwachsene auf dieselbe Weise maßregeln würde, trifft den Nagel auf den Kopf und sollte ein Augenöffner sein.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 19:15
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Richtig, ich gehöre auch zu diesen verweichlichten Elternteilen, die mit ihren Kindern ins Gespräch gehen und sie nicht schlagen.
Traurig! Dabei geht es doch nur um einen Klaps, der nicht weh tut...warte...da kann das Kind die Strafe ja gar nicht verstehen.

Also muss es zwangsweise wehtun. Aber NUR einbisschen versteht sich.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 19:39
Zitat von happyislahappyisla schrieb:kinder haben, wer haette das gedacht, sogar ein unrechtsbewustsein.
Nein, das haben sie nicht. Für ein Kind kommt zunächst einmal die eigene Person an die erste Stelle. Es lernt schnell das Wort "mein"; mit dem "dein" dagegen hapert es noch ziemlich lange. Es meint (zunächst einmal), dass die Welt sich um es dreht, und dass es sich nehmen und gebrauchen (oder kaputtmachen) darf, was immer es gerade will, auch wenn es jemand anderem gehört. Und es glaubt tun zu können, was ihm gerade in den Sinn kommt. Erst durch Erfahrung und eine einfühlsame Erziehung lernt es, dass auch andere Menschen Gefühle und Rechte haben, genau die gleichen wie es selber, und dass man auf andere Menschen Rücksicht nehmen muss. Oder eben auch nicht.

Ein Kind, das erleichtert ist, wenn es für eine Missetat geschlagen wird, ist wahrscheinlich nur froh, dass es das endlich überstanden hat (so wie man nach einem Zahnarztbesuch auch froh ist, wenn der Zahnarzt mit dem Bohren fertig ist, weil es danach nicht mehr weh tut). Natürlich wird es sich "einsichtig zeigen", um weitere Prügel zu verhindern.
Zitat von happyislahappyisla schrieb:du solltest dich mit dem wesen von "suende" und erloesung beschaeftigen, also von fehlverhalten und strafe und erloesung.
Die christliche Lehre hat das Leben nicht menschlicher gemacht und auch die Menschenrechte nicht erfunden. Die ständige Angst, für kleinste Verfehlungen büßen zu müssen, um Vergebung oder Erlösung zu finden, gewöhnlich durch jemanden, der selbst gar nicht betroffen ist, macht nicht empathischer gegenüber anderen. Im Gegenteil: Die Angst hemmt eher die Entwicklung von Empathie.
Gefördert wird dadurch eher die Überzeugung, dass der Stärkere (auch Gott ist ja der Stärkere in Bezug auf den Menschen) sich eben durchsetzen kann und dass er andere, auch körperlich, maßregeln darf.

Das christliche Mittelalter war dann ja auch kein idyllischer Ort Eden, sondern eine Ständegesellschaft mit Druck und Gewalt. Das ist nicht das, was Kinder in einer Demokratie unter Gleichgesinnten verinnerlichen sollten.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 20:07
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Nein, das haben sie nicht. Für ein Kind kommt zunächst einmal die eigene Person an die erste Stelle. Es lernt schnell das Wort "mein"; mit dem "dein" dagegen hapert es noch ziemlich lange. Es meint (zunächst einmal), dass die Welt sich um es dreht, und dass es sich nehmen und gebrauchen (oder kaputtmachen) darf, was immer es gerade will, auch wenn es jemand anderem gehört. Und es glaubt tun zu können, was ihm gerade in den Sinn kommt. Erst durch Erfahrung und eine einfühlsame Erziehung lernt es, dass auch andere Menschen Gefühle und Rechte haben, genau die gleichen wie es selber, und dass man auf andere Menschen Rücksicht nehmen muss. Oder eben auch nicht.
Die Egozentrie ist ab einem gewissen Alter nicht mehr gegeben (sehr stark im Kleinkind Alter vorhanden), es sei denn das Kind lernt nicht mit seiner Umwelt zu interagieren indem es zu sehr in Watte gepackt wird. Erst durch eigene Erfahrungen kann es lernen und dazu gehört leider auch der Schmerz und all die anderen negativen Gefühle. Wenn ein Kleinkind aus Wut beißt, schlägt, zwickt oder kratzt (ja das machen Kleinkinder manchmal) hilft das bloße Zureden oft nicht weil es "das tut weh" nicht begreifen kann.

Damit will ich nicht sagen, dass man das Kind Ohrfeigen soll aber erst wenn es zB selbst mal "gebissen" oder "gezwickt" wird (von anderen Kindern zB oder von den Eltern in leichter Form) merkt es erst was Schmerz bedeutet und dass das nicht so toll ist.

Ein Kind selbst ist nicht immer gewaltfrei und muss auch Gewalt in "Dosen" erfahren um Gewalt überhaupt verstehen zu können. Meist kommen solche Erfahrungen durch andere Kinder zustande und erst dann kann man damit arbeiten.

Gewalt ist nichts unnatürliches und Gewalt ist eben nicht immer gleich - nicht jede Art von Gewalt prägt die Psyche negativ sondern kann diese durchaus auch positiv fördern indem es den Lernprozess der gewaltfreien Konfliktlösung unterstützt - indem es lernt dass Schmerzen nicht toll sind.

Gewalt ist auch nicht immer vermeidbar, das ist eine Illusion. Wehren sollte man sich immer dürfen, auch das ist eine Form von Gewalt.

Dennoch empfinde ich Schläge, egal welcher Art (als Bestrafung) nicht sinnvoll um irgendwelche Erziehungsergebnisse zu erzielen.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 20:30
Ich glaube, das Leute die Ohrfeigen, Klaps und andere leichte formen der Gewaltanwendung als gerechtfertigt ansehen, verstehen überhaupt nicht das Konzept der Gewaltlosigkeit an sich, sondern interpretieren und definieren die Gewalt nach der Intensität, deswegen verstehen sie die Aufregung dazu nicht. Sie denken, dass es nur darum geht, ob das Kind dadurch ein Traumata erleidet und verneinen das, weil es ja ein leichter schlag gewesen ist und erfassen nicht, dass das Kind durch diese Handlung keinen wirklichen Erkenntnisgewinn gewonnen hat, sondern etwas nur unterlässt, weil es Angst hat, diesen Klaps oder Ohrfeige zu spüren. Diese Leute sind weder intuitiv und schon gar nicht logisch, das menschliche sein zu erfassen und verstehen nicht, wie das Gehirn und Lernprozesse von statten gehen.Solche Kinder werden dementsprechend weder mutig durch die Welt gehen, noch in der Lage sein, aus der von außen zugesetzten Blase zu entkommen.

Ich habe das häufiger in meinem Umfeld erlebt und ich konnte immer wieder mit Leichtigkeit aufzeigen, wie einfach man Kinder von dingen abhält, die sie trotz Aufforderungen nicht unterlassen. Nur auf ein autoritäres Gehabe, springen sie nämlich nicht an, weil es für dieses verhalten gründe gibt. Meistens will das Kind etwas und zwar meistens etwas banales, was aber für das Kind aus der Logik eines Kindes wichtig erscheint und gerade synapsbefreite Eltern, die sich nicht in so eine Lage versetzen können, verkennen das. Es sind die gleichen doofen Leute, die auch ansonsten der Gesellschaft Probleme bereiten und immer etwas zu meckern haben und nicht erkennen, das sie das Problem sind.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Nein, das haben sie nicht. Für ein Kind kommt zunächst einmal die eigene Person an die erste Stelle. Es lernt schnell das Wort "mein"; mit dem "dein" dagegen hapert es noch ziemlich lange. Es meint (zunächst einmal), dass die Welt sich um es dreht, und dass es sich nehmen und gebrauchen (oder kaputtmachen) darf, was immer es gerade will, auch wenn es jemand anderem gehört. Und es glaubt tun zu können, was ihm gerade in den Sinn kommt. Erst durch Erfahrung und eine einfühlsame Erziehung lernt es, dass auch andere Menschen Gefühle und Rechte haben, genau die gleichen wie es selber, und dass man auf andere Menschen Rücksicht nehmen muss. Oder eben auch nicht.
Evolutionärtechnisch muss sich das Ichbewusstsein zu erst entwickeln und viele Eigenschaften die ein Erwachsener inne hat, muss ein Kind erst einmal erlernen bzw das Gehirn muss solange reifen, bis es soweit ist. Ein Kind kann bis zu einem gewissen Alter zb nicht wissentlich lügen, weil es dafür mentale Konzepte noch nicht inne hat. Viele andere ethischen Grundsätze, die ein Kind lernt, begreift es auf einer sehr einfachen ebene und es ist bis zu einem gewissen Alter einfach nur ein auswendiglernen. Vor 20 Jahren, mit ein paar anderen habe ich als 14,15 Jähriger böller in alles mögliche hineingeschmissen. Warum mache ich das heute nicht? Es sind nicht nur die Konsequenzen, die ich jetzt bedenke, dann wäre ich ja nur ein Opportunist, sondern verstehe was es bedeutet ein Eigentum besitzen und das man dafür sich anstrengen muss. Ich musste mich damals dafür nicht anstrengen, die dinge zu besitzen, die ich besessen habe und dementsprechend gab es keine Motivation einer inneren Auseinandersetzung, sich in anderen in diesem Bezug reinzufühlen, zumal diese Fähigkeit an sich ein Gebäude darstellt, dessen Architektur erst aufgebaut werden muss und dabei auch hinderlicher Ballast hierbei abgeworfen werden muss. Das Auswendiglernen von irgendwelchen Regeln, die man nur zt versteht, bedarf Rahmenbedingungen, Erfahrungen und Kontexte, die sich vervollständigen müssen. Fruchtbare Gedanken brauchen einfach Zeit...


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 22:36
Zitat von 6.PzGren3916.PzGren391 schrieb:Ich weiß nur dass ich mich nicht getraut hätte bei sowas mit zu machen. Und ich bin meinen Eltern verdammt dankbar für meine Erziehung.
Und nein ich hatte nie Angst vor ihnen und habe bis heute keine.
Das ist doch ein absoluter Widerspruch in sich...

Du hättest dich bei sowas nicht getraut mit zu machen...warum? Weil du wusstest danach hätte es ordentlich gescheppert...oder?
Und im Satz danach schreibst du, du hattest nie Angst...
Aber genau das ist doch Angst...


Ich bin wirklich entsetzt was man hier alles liest. Mir ist richtig mulmig im Bauch.

Vor allem auch wie gewaltfreie Erziehung lächerlich gemacht wird.
Erschreckend. Sehr erschreckend.


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 22:42
Und um das für die Hintergestrigen und Befürworter des Klaps, der Ohrfeige des Hinternversohlens usw. noch einmal klar zustellen:

Aus dem BGB:

§ 1631
Inhalt und Grenzen der Personensorge

(2) 1Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
https://dejure.org/gesetze/BGB/1631.html

Alle Gesetze basieren auf Artikel I des Grundgesetzes sprich der Verfassung

Artikel 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01-245122#:~:text=Artikel%201,der%20Gerechtigkeit%20in%20der%20Welt

Kinder sind durch Artikel I GG und BGB geschützt, da: Kinder sind Menschen.

Wer Kinder egal wie und aus welcher Intention heraus schlägt, klapst, ohrfeigt usw. begeht eine Straftat. Das sollte sich der/diejenige immer bewusst sein und vor Augen halten. @happyisla @6.PzGren391 und sonstige Verteidiger der Schläge

Siehe:
Ohrfeige, Watschn und Ohrenlangziehen sind strafbar

Das gesetzliche Verbot, Kinder bei der Erziehung zu schlagen, spiegelt sich nicht nur im Familienrecht wider, sondern auch im Strafrecht. Eltern, die ihre Kinder schlagen, können sich deshalb grundsätzlich strafbar machen. Dabei kommen verschiedene Straftatbestände mit unterschiedlichen schweren Strafen in Betracht. So schützt beispielsweise der Straftatbestand der Körperverletzung als Ausdruck des grundrechtlich geschützten Rechts auf körperliche Unversehrtheit das körperliche Wohl der Menschen während verbale Entgleisungen in der Kindererziehung leicht den Straftatbestand der Beleidigung erfüllen können.

Grundsätzlich gilt also, dass man sich mit Ohrfeige, Klaps auf dem Po strafbar macht. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um einen Klaps auf den Po, eine Ohrfeige im Affekt oder eine richtige Tracht Prügel handelt. In allen drei Fällen machen sich Eltern strafbar und müssen mit teilweise empfindlichen Strafen rechnen! So erhielt beispielsweise ein Berliner Familienvater eine Geldstrafe von 800,00 Euro, weil ihm auf einem Jahrmarkt einmal die Hand ausgerutscht ist. Eine strafrechtliche Verfolgung droht dabei nicht nur dem schlagenden Elternteil, sondern auch die andere wegschauende oder tolerierende Seite kann beispielsweise wegen Beihilfe oder Anstiftung bzw. als Mittäter oder Mittäterin zur Rechenschaft gezogen werden.

Welche Straftaten können bei der Prügelstrafe verfolgt werden?

Rechtlich sind sämtliche Formen der Körperstrafe von der harmlosen Ohrfeige bis hin zur richtigen Tracht Prügel damit gänzlich verboten und können verschiedene Straftatbestände erfüllen, wobei auch Formen der nicht körperlichen Gewalt strafbar sind. Die häufigsten Straftaten bei diesen dennoch weiterhin verbreiteten Erziehungsmitteln sind die vorsätzliche Körperverletzung, die gefährliche Körperverletzung, die Misshandlung von Schutzbefohlenen und die Beleidigung.

Vorsätzliche Körperverletzung

Der Straftatbestand der Körperverletzung ist grundsätzlich bereits erfüllt, wenn eine andere Person körperlich misshandelt oder an der Gesundheit geschädigt wurde. Hierfür genügt bereits eine einmalige Ohrfeige oder ein einmaliger Klaps auf den Po. Durch die Änderungen im Familienrecht, wonach Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben und sämtliche Formen körperlicher Bestrafung verboten sind, können sich Eltern nicht mehr auf ihr Züchtigungsrecht berufen. Dieser lange Zeit gewohnheitsrechtlich anerkannte Rechtfertigungsgrund gilt nicht mehr, sodass bei jeder Ohrfeige grundsätzlich eine Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung in Betracht kommt. Das Strafmaß hierfür kann sowohl eine Geldstrafe als auch eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren sein.
https://www.anwalt.de/rechtstipps/ohrfeige-und-klaps-auf-den-po-was-ist-in-der-kindererziehung-erlaubt-und-was-verboten_093903.html

Da gibt es eigentlich auch nichts mehr zu diskutieren und zu rechtfertigen!
Wer Kinder schlägt, die Ohrfeige inbegriffen, sei es nur als verharmlosend bezeichneter Klaps, also körperliche Züchtigung jedweder Art, begeht eine Straftat!


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Kindererziehung: Ohrfeige noch gerechtfertigt?

29.07.2020 um 23:12
Zitat von PattimayPattimay schrieb:Das ist doch ein absoluter Widerspruch in sich...

Du hättest dich bei sowas nicht getraut mit zu machen...warum? Weil du wusstest danach hätte es ordentlich gescheppert...oder?
Und im Satz danach schreibst du, du hattest nie Angst...
Aber genau das ist doch Angst...
Wo ist da der Widerspruch? Ich hatte nie Angst vor meinen Eltern. Aber ich war mir der Konsequenzen bewusst. Also habe ich mich da mal lieber raus gehalten. Hätte ich nur ein „aber das macht man doch nicht“ zu erwarten gehabt, wäre das sicher anders gelaufen. Von daher alles Tipi toppi. Und wie Wenn man als Kind Angst vor seinen Eltern hat läuft gehörig was falsch.
Wie @DieGarnele richtig angemerkt hatte, ist aus mir kein Irrer geworden. Es ist ja nicht so dass ich nicht gewusst habe was ich mache, oder es meinen Eltern egal war. War meine Entscheidung, meine Konsequenzen die ich zu tragen hatte.


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