21 Tote bei Loveparade

@rockandroll

rockandroll schrieb:ich sehe das so, dass wenn man vor einem überfüllten Tunnel steht, man nicht unbendingt noch seinen fetten Hintern mit reindrücken muss.

/Ironie-AN

Aber nee. Is doch genehmigt worden. Was brauch ich dann drüber nachdenken ob das gut gehen wird oder nicht. Da es genehmigt worden ist gebe ich doch die Verantwortung für mein Leben gerne an den Veranstalter ab, der wird schon an alles gedacht haben, auch an solche Leute wie mich die nicht auf sich selber aufpassen können oder wollen.

/Ironie-Aus


so, und jetzt darf der nächste entrüstete Held all das schreiben was ich nicht gesagt habe, er aber gerne gehört hätte und mir in den Mund legen. Natürlich möglichst absurd und schwarz/weiß gemalt.

@Valentini


...wäre noch zu klären, ob ggf. eine Verschwörung dahinter stecken könnte...? Was meinst du?

@endgame

Was für eine Verschwörung?

Naja ich war auch zu Loveparade, und ich finde die polizisten waren unter einander viel zu wenig abgesprochen, als wir da waren und gefragt haben wo der eingang ist, haben die uns gar nicht informiert das da was passiert ist, und uns zum eingang geschickt , bis wir dann anrufe von unseren bekannten bekommen haben ob wir noch leben O.o

Wer sich die Kommentare hier
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Bloss-nicht-in-Flip-Flops-zur-Loveparade-id3269779.html (Archiv-Version vom 24.07.2010)
im Vorfeld mal anschaut, der weiß wie groß schon die Bedenken bei normalen Bürgern waren aber Sogenannte Experten haben da keine Probleme gesehen....

@Valentini


...emmm, einen Grund zu finden das ganze für immer abzublasen?!

Wer könnte dahinter stecken??

endgame schrieb:...wäre noch zu klären, ob ggf. eine Verschwörung dahinter stecken könnte...? Was meinst du?

Ko0mmt5 noch. Da musst du noch warten bis der erste Blogger was dazu geschrieben hat und das im Google-Index gelandet ist. 5 min später wird hier ein Fred aufgemacht "Loveparade-Massenmord? Eine Verschwörung?"

@UffTaTa
jo, klare Sache. Stimme Dir hier zu.
Genehmigt wird Vieles, und damit sind die "gröbsten" Rahmenbedingungen für einen möglichst reibungslosen Ablauf abgedeckt. Heisst aber noch lange nicht, dass man sein Hirn zu Hause lassen soll.

endgame schrieb:...emmm, einen Grund zu finden das ganze für immer abzublasen?!

Wer könnte dahinter stecken??

Na der Kopp-Verlag, wer sonst.

@UffTaTa

also wenn Profis ein solches Konzept entwickeln und dafür noch sehr gut bezahlt werden, das schon vorher für Anwohner fraglich war, die nur Hausfrau sind, dann ist es wirklich fraglich, warum es durchgezogen wurde - wegen dem schnöden Mamnon? Und vielleicht wurden die Veranstalter samt Planungsstab wirklich bestochen einen Plan auszudenken, den ein 6-Jähriger nicht schlechter machen kann?

Ich war vor 3 Jahren in Dortmund mit dabei. Schon da habe ich bemerkt, dass alles total unübersichtlich ist und man sich schnell verläuft. Zudem gab es dort, genau wie in Duisburg, keine Ausweichmöglichkeiten, auf die sich die Massen zurückziehen konnten. Mike Litt nennt im Interview dazu als Beispiel den Tiergarten in Berlin.

Überall sassen damals Leute auf den Strassen, auf Treppen und Wegen. Ich habe zB. einmal 10 Minuten an einer Treppe angestanden, weil es immer nur in eine Richtung ging. Klar, sowas kann es überall geben. Aber wenn ich dran denke, wo die Leute hin sollen, falls mal Panik ausbricht.

Interessant ist die Schilderung der Polizei...

Beteiligte Polizisten bestätigten SPIEGEL ONLINE inzwischen, dass das Chaos nach den Stürzen ausbrach. Als das Veranstaltungsgelände wegen Überfüllung gesperrt wurde, hätten zahlreiche Technofans versucht, Bauzäune niederzureißen und über eine schmale Treppe in den Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs vorzudringen: "Die Stimmung war explosiv. Viele schienen berauscht zu sein", sagte ein Beamter. Plötzlich seien einige Raver in die Tiefe gestürzt. Eine Bundespolizistin sagte, danach sei in dem Tunnel eine heftige Panik ausgebrochen. Die Raver seien schon vorher hoch aggressiv gewesen und hätten sich untereinander Schlägereien geliefert. "Als dann noch Menschen die Treppe herunterfielen und teilweise andere mitrissen, war nur noch Chaos." Angst, Entsetzen, rücksichtsloses Rennen, Schubsen, Drängeln - "die waren nicht mehr zu bändigen". Rettungskräfte und Polizisten hätten lange gebraucht, um sich überhaupt zur Unglücksstelle durchzukämpfen. "Es war die Hölle."

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE war die Einsatzleitung der Polizei stets davon ausgegangen, dass höchstens 500.000 Raver auf dem 230.000 Quadratmeter großen Partygelände würden feiern können. Dass in einer solch dicht besiedelten Region wie dem Ruhrgebiet aber deutlich mehr Menschen zur Love Parade kommen würden, schien absehbar. Zuletzt feierten schließlich 2008 in Dortmund 1,6 Millionen Teilnehmer, und auch diesmal waren es nach ersten Angaben 1,4 Millionen Menschen - wobei die Polizei die Zahl für zu hoch gegriffen hält. Polizeipräsident von Schmeling sagte, die einzige belastbare Zahl sei die der Bahnreisenden, und hier gehe man von 105.000 aus. Dem steht allerdings schon die inzwischen bestätigte Zahl von 570.000 Anrufen bei der Notfall-Hotline in der Nacht gegenüber.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,708370,00.html (Archiv-Version vom 26.07.2010)

Als ich mir den Artikel so durchgelesen habe, kam es mir bei dieser Passage so vor, als würde die Polizei den Ravern die Schuld zuschieben wolle.

Die Beantwortung der Schuldfrage wird noch interessant sein werden.
Es muss geklärt werden:

Weshalb die Verantwortlichen so ein kleines Gelände ausgewählt haben.

Weshalb die Verantwortlichen mit einer geringen Teilnehmerzahl gerechnet haben, zumal in den Jahren davor auch jeweils über 1 Million Besucher dabei waren.

Warum sollte es in diesem Jahr anders sein?

Weshalb haben die Verantwortlichen der Stadt, die Pläne von Polizei und Feuerwehr abgelehnt, die viel besser strukturiert waren, allerdings auch mehr Personal erfordert hätten.

Weshalb wurde Ein- und Ausgang über ein und die selbe Route geführt?

Die Loveparade gibt es seit Anfang der 90er Jahre, also schon über 20 Jahren. Haben die Verantwortlichen von den Paraden im den vorangegangen Jahren denn nichts gelernt. Die LP war schon immer ein Publikumsmagnet. Das war in Berlin schon so, warum sollte es in Duisburg anders sein?

Man weiß doch daß bei LP auch viele Raver ihre Drogen komsumieren, daß diese Raver anders reagieren ist schon lange bekannt. Dennoch wird ein kleines Gelände genommen, es gibt nur einen Hauptein- und Ausgang.

Dennoch gibt die Stadt ihr OK für die Planung, obwohl Polizei und Feuerwehr ihre Bedenken angemeldet und sogar einen Alternativplan erstellt haben, der allerdings einen höheren Personalaufwand zur Folge gehabt hätte, dementsprechend auch mehr Geld gekostet hätte...

Was die Regierung in Berlin nicht geschafft hat, haben jetzt die Veranstalter der LP und die Verantwortlichen der Stadt geschafft, nämlich die LP endgültig zu beenden. Vllt. wäre es nicht verkehrt gewesen, die LP, nachden sie in Berlin nicht mehr erwünscht war, zu beenden.

Jetzt wird die LP immer mit diesen bedauerlichen Todesfällen in Verbindung gebracht werden, aufgrund der fotwährenden Kommerzialisierung der LP.

Hinterher ist man immer schlauer. Das gute an so einem Unglück ist, so traurig es auch ist, das man künftig solche Fehler zu vermeiden versucht. Zum Glück ist der Ofen für die Loveparade aus. Was die Profitgeier daraus gemacht haben, war nicht mehr die LP wie so vor Jahren noch gewesen ist.

@bo

eine andere interessante Frage ist, ob jemand aus juristischer Sicht strafbar ist, wenn er aus Panik andere Menschen tottramelt und besonders gefährlich sin ja hier Pumps der Damen, denken ich. Sollte man sich stellen, wenn man jemanden Todgetrampelt hat??

@endgame

Interessante Frage, allerdings ist das meiner Frage nicht juristisch klärbar.

Ich war bisher zum Glück nicht in einer solchen Extremsituation und werde es hoffentlich nie sein, aber ich denke wenn man in einer solchen Situation ist, denkt man eher an sich und an das eigene Leben. Da macht man sich nicht groß Gedanken, es ghet eher um das eigene Überleben.

Ob man sich stellen sollte, ist meines Erachtens eine Frage der Moral und Ethik. Man kann zumindest die Situiuation schildern, in der man sich befunden hat.

rockandroll schrieb:ich sehe das so, dass wenn man vor einem überfüllten Tunnel steht, man nicht unbendingt noch seinen fetten Hintern mit reindrücken muss. Nach allen Regeln der Kunst, und das ist alles andere als neu, wird sowas häufig nicht gut gehen können. Schon gleich gar nicht, wenn es um eine Horde durcher und besoffener Unzurechnungsfähiger geht. Die, die das nicht erkannten, und sich trotzdem reinzwingen wollten, bzw. das zuliessen, haben das vermasselt.

Halt ich für eine absolut realitätsferne Betrachtungsweise und überhaupt nich hilfreich. Wer schon einmal an solch einer Veranstaltung teilgenommen hat weiß das hier die Personenströme durchaus eine Eigendynamik entwickeln können in der man ab einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt keine Wahl mehr hat wohin man laufen kann sondern einfach nur noch vom Strom mitgetragen wird, besonders wenn man seinen Partner nich verlieren will. Das in bestimmten Fällen Menschen chaotisch reagieren is nun weiß Gott nix Neues, dafür sind es Menschen. Das Menschen auch gerne mal auf erhöhte Positionen klettern (Lichtmast, Container) und sich dabei in ihrer Kletterkunst überschätzen dürfte auch nich ganz unbekannt sein, dafür stammen sie ja alle vom Affen ab.

Also hier is der Veranstalter gefordert diesen Umständen Rechnung zu tragen oder die Veranstaltung abzusagen. Ich denke hier liegt die Verantwortung eindeutig bei den Planern dieser Veranstaltung und denjenigen Behörden die diese Planung genehmigt haben. Ich kann @Valentini da schon verstehen das er sauer is, allerdings bringt eine Vorverurteilung aller Beteiligten sozusagen über einen Kamm geschert überhaupt nix. Hier gilt es meiner Meinung nach zunächst einmal die Ermittlungen abzuwarten und darauf zu achten das sie nich im Sande verlaufen.

Gruß greenkeeper

Schuldfrage ist ganz klar.

Und zweitens, wo sollten die denn alle hin is doch klar das die da versuchen wegzukommen. Und wenn einer von oben runter fällt, wo landet er denn da? Sicher nicht auf dem Beton, war ja kein Platz mehr.

Außerdem wer sich mal genauer die Vids ansieht wird sehen was passiert ist.

endgame schrieb:Sollte man sich stellen, wenn man jemanden Todgetrampelt hat??

Da kann man den einzelnen keine juristische Schuld geben, da die Menge massiv in Bewegeung war.Von einer Person alleine wird man ja auch nicht tot getreten. Man bewegt sich mit...oder stürzt schlimmstenfalls selber. Wenn man einen Körper unter seinen Füßen spürt, verstärkt das die eigene Panik doch allenfalls noch.
Die Betreffenden, die sich noch daran erinnern, werden irgendwie lernen müssen damit klar zu kommen das unter ihren Füßen Menschen gestorben sind.
Der selbsterhaltungstrieb ist in solchen Situationen aber stärker als die Hilfsbereitschaft.
Selbst wenn jemand sich stellt, glaube ich nicht das man ihn auch nur anklagen wird.

ich habe in den Nachrichten auch kurz was von LeichenTEILEN gehört die hinter dem Tunnel lagen, wie kann das denn bitte sein?

@bo