Gender-Theorie

Tussinelda schrieb:nein, Du kannst, wenn überhaupt, das biologische Geschlecht erkennen, das soziale Geschlecht würde man nur dann wissen, wenn es dem biologischen und/oder seinen uns bekannten zugeordneten Merkmalen entspräche.

Das meine ich ja. Das stimmt so oft überein, dass die Chance richtig zu liegen sehr hoch ist.
Wenn ich einen Mann sehe und behaupte, dass sein Gender auch Mann ist, dann hab ich höchstwahrscheinlich recht.

interrobang schrieb:Immerhin hängt es davon ab welches die Leute haben wollen. Das kann sich dan auch über die tage verteilt immer wieder ändern.

Ist doch cool. Heute bin ich ne Frau und werde dank der Frauenquote eingestellt. Dann kann ich morgen auch wieder Mann sein.

Ein bißchen Sarkasmus sollte schon erlaubt sein - ich musste bei deinem Beitrag jedenfalls lachen. :D

oh ich seh schon. Die Hezerei gegen "Geschlechtsidentifikationssimulanten" fällt auf fruchtbaren Boden.

wichtelprinz schrieb:oh ich seh schon. Die Hezerei gegen "Geschlechtsidentifikationssimulanten" fällt auf fruchtbaren Boden.

Wieso Hetzerei?

Dass das eine recht willkürliche Sache, für Außenstehende, sein kann, zeigt doch der Link von @Tussinelda , mit gefühlten 4 Millionen Genderarten...

ich zitiere:

Gyragender: having multiple genders but understanding none of them

@insideman
Du hast doch selbst eine sehr ansehnliche Doku dazu gebracht. Hattest da je das Gefühl das es dabei um irgend eine Profilierung oder egozentrische Absicht ginge? mal so mal so nach lust und Laune? Das ist doch in etwa der selbe Quark wie wenn man behauptet man suche sich die Sexuellen Präferenzen selbst aus.

wichtelprinz schrieb:Du hast doch selbst eine sehr ansehnliche Doku dazu gebracht. Hattest da je das Gefühl das es dabei um irgend eine Profilierung oder egozentrische Absicht ginge? mal so mal so nach lust und Laune? Das ist doch in etwa der selbe Quark wie wenn man behauptet man suche sich die Sexuellen Präferenzen selbst aus.

Für dich gibt es also nur Mann und Frau? In dieser Doku ging es um eine Frau, die sich zu einem Mann umoperieren ließ und nun ein Mann ist. Die hat mit diesen anderen Geschlechtern die es offenbar gibt, nichts zu tun. die ist genauso wie normale Männer, nur halt offenbar im falschen Körper.

Also da sind dir die "Genderforscher" schon weit voraus.

@insideman
ja weil das ein Spektrum dessen darstellt. Es muss ja nicht unbedingt sich zwingend immer gerade so konträr verhalten.
Wir haben ja so Bilder im Kopf, was den Männlich und was den eher Weibliche "Eigenschaften" sind. jetzt kann man eine Skala von 1-10 ziehen, von männlich zu weiblich und da Fragen zum eigenen Verhalten und wie man sich selbst einschätzt. Diesen Frage Bogen kannst der Menschheit verteilen und beantworten lassen. Man wird wohl ein sehr komplexes Bild daraus erhalten. Besonders schwierig wird es dann wenn man Fragen zum eigenen Sexualverhalten hat, die ja Homosexuelle dann wohl eher konträr beantworten als Heterosexuelle.
Leider wird man aber eben auch noch die Kulturkreise zu berücksichtigen haben. und was ganz klar ist, man wird dadurch mit der eigenen bipolaren heterosexuellen Weltansicht konfrontiert.

Was man mMn nicht tun sollte, ist die Leute danach zu befragen und zu erforschen und festzustellen, ah heterosexuelle Weltansicht die Mehrheit, der Rest "Geschlechtsidentifikationssimulanten". Das kratzt mMn ziemlich an der Würde des Individuums und die Wertung des Ganzen wird wohl nicht durch die Naturwissenschaften erfolgen.

@shinoro
Man kann aber sein Kind nicht nur am Wochenende erziehen, das ist ein tagtäglicher Prozess.

Ganz ehrlich Leute. hat irgendwer von euch eine Ahnung von performativität, sprechakttheorie oder überhaupt mal ein Buch/wissenschaftliche Veröffentlichung in die Hand genommen? Was ihr hier betreibt ist Meinungsaustausch, aber keiner bezieht sich auf die Gender ooder Queertheorie -.-

Hot Mystery Boy


Was kannst DU denn für wissenschaftliche Veröffentlichungen empfehlen?

Darfst ja gerne verlinken, ist nicht verboten.

man könnte ja mal anfangen, mit dem hier
https://www.boell.de/sites/default/files/gender_wissenschaftlichkeit_ideologie_2.auflage.pdf

Also generell, mein lieber In Side Man, Judith Butler, die die Grundlagen geschaffen hat.
Das Unbehagen der Geschlechter, Körper von Gewicht, Haß sprich. Zur Politik des Performativen.

Dann natürlich den von mir schon ins felde geführten Heinz-Jürgen Voß
Geschlecht. Wider die Natürlichkeit ist ein Toller und übersichtlicher Band der sich auch mit der biologischen seite beschäftigt. Ebenfalls ist seine Publikation zu intersexualität ist natürlich auch lesenwert.
An Queer und (anti)kapitalimsu hat er mitgearbeitet, es ist eher eine historische Aufarbeitung und verortung der geschlechtsdichotomie.

Christina von Braun ist zwar eher in der feminitischen Ecke anzusiedeln, aber Nicht Ich.Logik lüge Libido top und eine empfehlung.


Einen Überblick über den Begriffskomplex des Performativen (der hier ja immer ausgeklammert wird, obwohl er sehr wichtig für die genderforschung ist)
erika fischer-lichte: ästhetik des performativen

HotMysteryBoy schrieb:hat irgendwer von euch eine Ahnung von performativität, sprechakttheorie

Muss man das?

@HotMysteryBoy
Hat dieser Voß jetzt schon ein weiteres Geschlecht bewiesen? Wenn ja, wofür ist dieses dann da?

@Durchfall
Wofür ist das streben des Menschen, kunst zu schaffen da? Wozu ist der Genuss von Neuwagengeruch da? Wozu sind Frauen da, die keine Kinder bekommen können? Wozu männer, die Unfruchtbar sind? -.- diese wirklich lächerliche kosten-nutzen-diskussion finde ich wie schon gesagt mehr als unangebracht.

und ja, man sollte die Begriffe kennen, wenn man ernsthaft über Gendertheorie reden will und nicht nur Durchfall von sich geben möchte :)

@HotMysteryBoy
Ja wozu Geschlechter da sind wissen wir aber. Das ist es ja was ein Geschlecht ist. Eins liefert Spermien und das andere produziert die Eizelle.
Also gibt es zwei und daher macht ein weiteres keinen Sinn. Zumindest beim Menschen.

Durchfall schrieb:Muss man das?

Naja du diskutierst ja auch nicht über die Viele-Welten-Interpretation, wenn du keine Ahnung hast was Quantenmechanik sein soll? Also kannst du schon, aber dann kommt halt nicht viel dabei rum. Es gibt durchaus gute Gründe queere Ansätze zu kritisieren und ich habe hier auch den Versuch gemacht. Mit Halbbildung und Ressentiment (wie bei den meisten hier) wird das aber nix.

Der normale Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln wird als Sprechhandlung bezeichnet – womit verdeutlicht wird, dass „Sprechen“ eine absichtliche Tat ist [1]. Performativ ist die Sprachhandlung, wenn sie ausgeführt oder konkretisiert wird (Beispiele: das tun, was man sagt, oder einen konkreten Entscheidungszeitpunkt nennen). Performativität bezeichnet also die Ausführung oder Konkretisierung des gesprochenen Wortes.

Wikipedia: Performativität
ok und wie bekomme ich jetzt durch Sprechen ein neues Geschlecht?

@paranomal
ja, aber das mit dir ist wenigstens eine Diskussion :)
mit leuten, die sagen: ich seh das so und deshalb ist es so, kann man nicht diskutieren :D

@Durchfall
der mensch ist aber kein instinktives wesen, sondern ein kognitives. biologistische annahmen sind auf soziale phänomene nicht anzuwenden

@HotMysteryBoy
Also ist das GEnder dann doch nur ein anderer Begriff für "livestyle" oder?
Außerdem haben auch Menschen Instinkte. Wir sind auch Tiere. halt nur etwas schlauer.

@Durchfall
es gibt keine lautzeichenkombination, die meinen seufzer erfssen kann xD
aus einem Wikiartikel was zu zitieren, macht dich nicht zum experten. Und ich beschäftige mich mit philosophie und Gender/queertheorie wahrscheinlich länger, als du gebraucht hast, dir deinen Nick zu merken ;)

Die Unterscheidung von instinktiv und kognitiv ist in erster linie epistemologisch und ontologisch und bezieht sich auf die verortung der menschlichen art in der existenz der welt.