Gender-Theorie

@interrobang
und ich denke, dass es wichtig ist, dass die verschiedenen Zweige, verschiedenen Erkenntnisse usw. zusammenkommen und nicht überall einzeln vor sich hindümpeln. Es ist nicht ausreichend, wenn der Geschlechtsaspekt nur ein Teilchen einer Wissenschaft ist, die sich im Grunde eben nicht damit beschäftigt, sondern eigentlich ganz andere Themen hat. Außerdem ist die Frage, in wie weit sich irgendwelche anderen Gebiete damit auseinandersetzen würden, wenn es nicht jetzt, auch durch das Thema Gender, plötzlich aktueller oder interessanter geworden wäre.

@interrobang
Natürlich gibt's diese Forschungszweige bereits.

Aber um ein paar Lehrstühle zu akquirieren, die vorzugsweise von Feministinnen (und Sympathisanten) besetzt werden können , muss man halt ne neue Wissenschaft erfinden.

@Tussinelda
naja ich finde es halt übertrieben für so ein nischenthema ein eigenes studium zu machen. In meinen augen ist es halt wertlos und bringt nichts.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:muss man halt ne neue Wissenschaft erfinden.

jop. genau so kommts mir vor...

interrobang schrieb:In meinen augen ist es halt wertlos und bringt nichts.

Ganz zu schweigen von den Berufsaussichten, wenn man was mit Schwerpunkt Gender Studies macht.
Scheint als kann man als Gender Studies Experte nicht brauchbares :D

@Durchfall
Wenn du dich informiert hättest, wüsstest du, dass die meisten Lehrstühle und auch Studiengänge interdisziplinär vernetzt sind. Soll vielfach, vielleicht auch grundsätzlich hilfreich sein, sich erst mal zu informieren. Falls du dahingehend Sorgen hast: auch für Berufsaussichten.

Kältezeit schrieb:Aber um ein paar Lehrstühle zu akquirieren, die vorzugsweise von Feministinnen (und Sympathisanten) besetzt werden können , muss man halt ne neue Wissenschaft erfinden.

Aber dann ist es nicht unnötig.

Klar könnte das in einen anderen Zweig fallen, so viel muss man dafür wohl nicht können.

Aber es kann nicht jeder Medizin, Physik, Elektrotechnik oder Maschinenbau studieren.

Wenn es die Nachfrage hergibt, sollen sie es studieren.

Besser das als gar nichts zu tun.

interrobang schrieb: naja ich finde es halt übertrieben für so ein nischenthema ein eigenes studium zu machen. In meinen augen ist es halt wertlos und bringt nichts.

Finde im Großen und Ganzen auch dass Gender Studies im Grunde ein unnötiger Forschungszweig ist da sich Psychologie und Sozialwissenschaften bereits ausgiebig mit der Geschlechterforschung beschäftigen aber das ist auch Ansichtssache.

Zur Generierung weiterer Studienplätze werden dann schon mal gerne neue Wissenschaftsbereiche aus dem Boden gestampft und wer sich dafür berufen fühlt soll es halt studieren, jedem wie es beliebt.

Also ich finde es in Ordnung, dass es das Thema jetzt als Studienfach gibt. Psychologie und Sozialwissenschaften haben ein so dermaßen weites Spektrum, dass manche Themen einfach verloren gehen.
Wenn sich also jemand ganz speziell dafür interessiert, dann soll er oder sie es doch studieren können, sehe das Problem nicht...?

@Kältezeit

Da musst du das wissenschaftsfeld von der qualität der wissenschaftler trennen.
Selbst wenn du denkst, dass alle genderwissenschaftler vollidioten sind, dann ist das wissenschaftsfeld durchaus relevant und richtig.

War bei der frühen psychologie doch auch nicht anders, da wurden erstmal nur allerlei teils sehr unsinnige theorien aufgestellt.

@AthleticBilbao
Man kann sich innerhalb eines Studienfaches doch für Schwerpunkte entscheiden.

@Kältezeit

Aber auch nicht von Anfang an.
Genderstudien haben bestenfalls Überschneidungen mit Psychologie und Sozialwissenschaften, sind aber in den beiden Fächern sicherlich nicht grundlegend gedeckt, auch als Schwerpunktthema nicht. Denn das Hauptthema dürfte immer noch das Kernfach selbst bleiben.

Ich studiere selbst so ein Fach, wo man sich für einen Schwerpunkt entscheiden kann und sehe selbst, wie viele interessante Themen, die da dazu gehören, dennoch auf der Strecke bleiben...
Mein Fach hat allerdings mit Genderstudies nichts zu tun.

@AthleticBilbao
Nee, am Anfang spielt Grundlagenwissen eine Rolle.
Da muss jeder Student durch und auch mal Vorlesungen besuchen, die ihn eigentlich wenig interessieren.

Aber gut, vielleicht hast du Recht, frag mich nämlich gerade, was bei der Genderwissenschaft überhaupt als Grundlagenwissen verkauft werden soll. :D

Kältezeit schrieb:was bei der Genderwissenschaft überhaupt als Grundlagenwissen verkauft werden soll. :D

Da musst du jemanden fragen, der das studiert.
Soweit ich weiß, ist das Fach doch sowieso bloß als Masterstudiengang möglich, oder? Dann hat man ohnehin Grundlagen bereits in einem anderen Fach (Sozialwissenschaften nehme ich mal an) durch den Bachelor erlangt.

@AthleticBilbao
Nee, ist Bachelor und Master.

@Kältezeit

Ich habe es bisher nur als Masterstudiengang gesehen. Und auch Leuten, die das studieren (oder studieren wollen) so gehört, dass es das bloß als Masterstudiengang gäbe. Ist allerdings auch eine Weile her und vielleicht ist es auch von Universiät zu Universität unterschiedlich.

Finds nich schlimm wenn man sich irgendwie bezüglich Genderkrams im Studium eines andern Fachs dann vertieft und das mit Gender als Vertierungsrichtung nimmt. Schwer bedenklich fänd ich es wenn plötzlich als "Hauptfach" jemand nur 9-10 Semester sowas studieren würde und das auch noch vom Staat teils finanziert ist (was private Unis die dann Geld verlangen machen is ja wieder ne andere Sache - kann jeder machen was er will). Dann frag ich mich wo der Nutzen bliebe - bzw. wieso man da so viel Zeit verwenden müsste. (So viel gibts da sicher thematisch nich zu tun.)

Aber gut. Kunst usw. bietet ja auch kaum Nutzen. Wär dann aufm selben Niveau wie Kunst. Die könnten dann halt irgendwelche Blogs betreiben als freie/selbstständige Arbeitskräfte - später mal. :D

@Tussinelda

Ich hab mir mal ein bisschen was davon angeschaut.

Also meine Schlussfolgerung daraus ist nicht, dass die Unterschiede zu verwerfen sind sondern eher das sie gering sind. Das mag dann letztlich dennoch der allgemeinen Weisheit widersprechen aber das ist ja wissenschaftlich nichts ungewöhnliches.

Jedenfalls sind das dann doch durchaus relevante und interessante Forschungsschwerpunkte. Ich ziehe also meine Zweifel an der Wissenschaftlichkeit des Themas zurück.

Weiß nicht ob das nicht vielleicht als Teilgebiet in Soziologie, Psychologie oder Biologie eingeordnet werdne könnte aber interdisziplinäre Studiengänge sind ja nun auch nichts besonderes mehr.

interrobang schrieb:naja ich finde es halt übertrieben für so ein nischenthema ein eigenes studium zu machen. In meinen augen ist es halt wertlos und bringt nichts.

Schau mal in die Studienpläne von durchschnittlichen Hochschulen oder Universitätet was die so für Studiengänge anbieten. Die Forschung ist in den Grundlagen so stark in allen Richtungen abgedeckt, dass die "Nischenthemen" also interdisziplinäre Mischungen oder Abwandlungen von Themen inzwischen die Norm geworden sind.

@interpreter
Is mir klar. Hier in Salzburg kann man zb die Geschichte des kochens studieren...

sehr passend zum Thema
https://www.taz.de/!5298774/

Streit um Gender Studies
„Hier wird Stimmung gemacht“
Als unwissenschaftlich und Unfug wird in der „SZ“ die Geschlechterforschung an den Universitäten bezeichnet. Zu Unrecht. Eine Replik.