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Postmortem Fotografie

7.281 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

14.05.2012 um 14:52
@myrna
mir gefallen die gemalten bzw. gezeichneten Portraits auch besonders.
Nicht nur weil ich die handwerkliche Kunst und Kreativität schätze, nein auch die emotionale Situation des Künstlers, wenn es ein Familienmitglied war das es auf dem Totenbett zu portraitieren galt.
Allein dann die Kraft und den Willen aufzubringen, eine bleibende Erinnerung an den lieben Menschen zu erstellen, der dort tot vor einem liegt.

Sicher war es auf der anderen Seite Motivation und Antrieb genug eben dieses Erinnerungsstück und ewige Andenken an den geliebten Menschen zu schaffen.

Ich habe im Netz auch mal so ein gemaltes Portrait aus der Gegenwart gefunden.
Eine junge Frau hat ihre kleine Schwester, die sehr früh an einer Krankheit verstorben ist, im offenen Sarg gezeichnet. Allerdings erst ein paar Wochen nach der Beisetzung.
Zu dem Zeitpunkt, als sich die Familie von dem Kind am offenen Sarg verabschiedet hatte, konnte sich niemand entschließen, noch ein letztes Foto von der Kleinen zu machen.

Erst später entschloß sich die Schwester, genau das nachzuholen und diese sehr persönliche Erinnerung an die jüngere Schwester anzufertigen. Allein aus dem Gedächtnis den Moment des letzten Abschieds einzufangen.


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Postmortem Fotografie

14.05.2012 um 16:25
/dateien/70987,1337005529,muertos-23Original anzeigen (1,4 MB)Hab dieses wirklich eindrucksvolle Bild eben noch gefunden.

Dem Begleittext nach ist es aus Spanien, zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts.
Trauernde Eltern an der Bahre ihres Babys
Wohl eines der traurigsten Bilder, welches ich bislang gefunden habe.


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14.05.2012 um 19:02
Ich finde die Bilder nicht schlimm.
Sehen wir es mal aus der sicht der Eltern damals. Man hatte das Geld nicht um Fotos von der Familie zu machen, dann stirbt einer und man will natürlich ein andenken, da macht man dann so ein Postmortem Foto.
Heute ist es halt nicht mehr nachvollziehbar, weil wir ja schon tausende von Fotos von den neu geborenen machen, das wir uns keine sorgen um "keine erinnerung haben" machen brauchen.

Ich persönlich kann die Leute die das machen verstehen und würde es auch selbst machen. Ich finde nur die Fotos schlimm wo die armen Babys die Augen und den Mund ganz weit offen haben.... Das macht ein Bestatter bei der Trauerfeier ja auch nicht!


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myrna ehemaliges Mitglied

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Postmortem Fotografie

14.05.2012 um 19:12
@cute_lenore
Das Bild ist wirklich sehr bewegend, schön und traurig zugleich. Es hat soviel Atmosphäre und man spürt förmlich die Trauer der Eltern. Mir wurde dabei ganz anders. Meine Kinder sind zwar keine Babys mehr, aber ich mag gar nicht daran denken, dass ich eines davon verlieren könnte, schrecklicher Gedanke.


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16.05.2012 um 11:09
Caroline, Großherzogin von Sachsen Weimar (* 13. Juli 1884 in Greiz; † 17. Januar 1905 in Weimar) auf dem Totenbett.

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Offiziell starb Caroline nach einer schweren Lungenentzündung. Gerüchten zu Folge soll sie sich jedoch das Leben genommen haben.
Sie führte ein unglückliche aufgezwungene Ehe mit einem als cholerisch geltenden Ehemann, litt deswegen an Depressionen. Plante sogar die heimliche Flucht aus Weimar, was jedoch aufgedeckt wurde.

Zu diesem letzten Foto der aufgebahrten Herzogin gibt es eine pikante Randgeschichte. Es löste einen im wahrsten Sinne handfesten Skandal aus.
Der Fotograf spielte das Foto ohne Einverständnis der Famillie der Berliner Presse zu, welche es natürlich veröffentlichte.
Der Großherzog zeigte sich "not amused" über diese Indiskretion, ließ den Fotografen antreten,
ohrfeigte diesen nicht nur persönlich, sondern ließ ihn obendrein auspeitschen.

So ging man damals wohl mit Paparazzi um ;)


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16.05.2012 um 13:01
@cute_lenore
Das war 1905. Antreten lassen und auspeitschen? Klingt wie Mittelalter.


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16.05.2012 um 13:04
Find ich persönlich nicht schlimm oder abartig oder so!
Ich finde es wesentlich schlimmer wenn man Säuglinge fotografiert die an Kabeln und Schläuchen hängen!

Früher war ja auch einiges viel anders als heutzutage !


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16.05.2012 um 13:37
@almiero
Die Sitten waren auch zu dieser Zeit noch recht rau und körperliche Züchtigung für Verfehlungen gegenüber einem Landesfürsten- oder Herrscher eine übliche Strafmaßname. Vor allem wenn natürlich, wenn es um die Familienehre ging.

Dazu war der Witwer wie gesagt ohnehin als Choleriker verschrien und wird beim Anblick des Übeltäters schlichtweg ausgerastet sein.

Das ganze fand sicher in seinen Räumlichkeiten statt und nicht etwa öffentlich, wie im Mittelalter eben.


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16.05.2012 um 18:12
@cute_lenore
Wenn das so überliefert ist, dann glaube ich Dir das. Man muss sich das dann sicher so vorstellen, wie mit August von Hannover, den "Prügelprinzen". Eben mehr im privaten Rahmen.

Allerdings gab es zu dieser Zeit schon ein Parlament, politische Parteien und eine Krankenversicherung in Deutschland.


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18.05.2012 um 12:30
@almiero
Allerdings gab es zu dieser Zeit schon ein Parlament, politische Parteien und eine Krankenversicherung in Deutschland.

Sicher, aber auch eine Monarchie und von Standesunterschieden- und Dünkel geprägte Gesellschaft, welche ein so rabiates Vorgehen sanktionierte.
Die jedoch offensichtlich auch schon die ungezügelte Sensationsgier kannte, welche auch vor der Totenwürde nicht halt machte.


sicher keine Adlige oder Person des öffentlichen Lebens war diese jung verstorbene Frau bzw. Mädchen.
Der Kopf ehr unsanft gebettet auf einem Stapel Bücher. Sicher war gerade nichts anderes oder geeigneteres greifbar, um Ihre Kopf für das Portrait etwas anzuheben.
Alles in allem wirkt das Gesicht der Frau sehr entspannt, man könnte fast meinen, sie macht nur ein kurzes Nickerchen und hat sich das Buch, in dem sie eben noch las, einfach unter den Kopf geschoben.

images-i177383be8vexOriginal anzeigen (0,2 MB)


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21.05.2012 um 11:45
/dateien/70987,1337593535,100 2777


Ich wollte euch auch dieses sehr traurige, anrührende Bild nicht vorenthalten.
Selber bekam ich eine Gänsehaut, als ich es gesehen habe.

Die Mutter gibt ihrer im Alter von nur 17 Monaten an Trisomy18 verstorbenen Tochter einen letzten Abschiedskuss. Nachdem sie Ihr Kind vorher persönlich noch einmal gewaschen, frisiert und angezogen hat.


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21.05.2012 um 11:54
@cute_lenore
Das Kind sieht wie eine Puppe aus. Wirkt unglaublich stark geschminkt oder einbalsamiert.


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21.05.2012 um 12:01
@cute_lenore
Zitat von cute_lenorecute_lenore schrieb:Die Mutter gibt ihrer im Alter von nur 17 Monaten an Trisomy18 verstorbenen Tochter einen letzten Abschiedskuss. Nachdem sie Ihr Kind vorher persönlich noch einmal gewaschen, frisiert und angezogen hat
Persönlich? o.O
Oje das muss ja richtig heftig für die Mutter gewesen sein.
Ich finde da die Augen und der Mund...."zusammen geklebt" (???)....wurden sieht das Kind extrem gruselig aus. :(


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21.05.2012 um 12:03
@Alarmi
möglicherweise einbalsamiert, diese Praxis ist in den USA durchaus auch schon bei verstorbenen Kleinkindern üblich.
Natürlich kann das Aussehen auch einfach eine Folge der Krankheit sein.

Mich hat der Anblick jedenfalls so berühr, weil man wirklich in aller schonungsloser Deutlichkeit und Endgültigkeit den Tod im Gesicht dieses Mädchens sieht.
Doch die Mutter sieht in der leblosen, wächsernen Hülle immer noch Ihr Kind, dem sie mit einer Selbstverständlichkeit bis zu letzt all ihre Mutterliebe zu teil werden lässt.
Ich meine dieses Bild bringt das sehr eindrucksvoll rüber.

@Jinana
wie gesagt, diese thanatologischen Maßnahmen werden dort oft auch schon bei gestorbenen Kindern angewand, daß ist anerkannter Bestandteil der amerikanischen Bestattungskultur.
Möge man davon halten was man will. |:


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myrna ehemaliges Mitglied

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Postmortem Fotografie

23.05.2012 um 10:12
@cute_lenore
Das mit den Büchern muss nicht bedeuten, dass man nichts geeigneteres gefunden hat. Eine Bekannte von mir zeigte mir ein sehr bewegendes PM-Foto ihrer Mutter. Die Frau was sehr katholisch und hielt vor allem große Stücke auf die Bibel. Es war ihr Wunsch, mit dem Kopf auf einer Bibel aufgebahrt zu werden und ihre Kinder haben diesen Wunsch erfüllt.

Das Foto der Mutter mit ihrem toten Mädchen hat mich zu Tränen gerührt. Man spürt wirklich die Liebe der Frau und auf mich wirkt das Kind auch nicht gruselig.


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23.05.2012 um 14:14
@myrna

interessant, man sieht eben, alles ist möglich.
Das für den Betrachter Naheliegenste muss nicht immer zutreffend sein, wie deine Schilderung eindeutig beweist.

Wir waren zu den Zeiten, als diese Fotos entstanden sind ja nicht dabei und können daher stets nur unsere persönlichen Vermutungen äußern.


Diese Foto wurde hier bereits eingestellt.
Aber ich finde es in diesem Zusammenhang sehr passend. Ich will es mal für sich kommentarlos stehen lassen.
dOriginal anzeigen (0,3 MB)


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23.05.2012 um 22:33
In früheren Zeiten war das üblich, genauso wie das Aufbahren im Haus


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Luma30 Diskussionsleiter
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Postmortem Fotografie

24.05.2012 um 17:29
In einem anderen Forum habe ich folgenden Beitrag gefunden:
Skurril war ein Erlebnis, dass ich in Indien hatte: ich war damals bei Bekannten eingeladen, als plötzlich ein Freund des Hauses auf mich zutrat. Ich solle schnell ins Krankenhaus mitkommen, sein Grossvater liege im Sterben.....ich war von dieser Ansage etwas überrumpelt und setzte mich zu den Leuten ins Auto. Ich hatte in der Aufregung meine Kamera nicht mit, und so mussten wir noch einmal umdrehen und die Kamera holen.
Ich musste nämlich deshalb ins Krankenhaus fahren, um den sterbenden Grossvater zu fotografieren (!).
Dort angekommen war alles vorbereitet: die Familie war versammelt, alle fein angezogen, der Grossvater lag apathisch im Krankenbett und schien von dem Rummel nichts mehr mitzubekommen. Für mich war es ein sehr skurriler Moment, trotzdem blieb ich cool und baute meine Kamera auf. Dann wurde der Grossvater aufgesetzt und ihm oben noch ein neues Hemd angezogen. Die Verwandten kämmten ihm die Haare und zupften den Bart zurecht.
Endlich war alles bereit fürs Foto....ein paarmal abgedrückt, dann wurde der Grossvater wieder ins Bett gelegt und ich fuhr nach Hause.
Wenige Stunden nach diesem kuriosen Spektakel verstarb der Grossvater im Beisein seiner Angehörigen.
Erst später konnte ich mich mit der Thematik auseinandersetzen. Das Foto war für die Familie unheimlich wichtig, da in ihrem Glauben der Grossvater in ein neues Leben übertritt. Und dieser Moment ist im Lebenszyklus nicht minder wichtig als eine Geburt, Hochzeit,....
Individuelle Urnenfertigung – von geschmackvoll bis geschmackslos

Der Tod ist zwar noch immer ein ungern gesehener Gast in Gesprächen, das Reden darüber wird oft vermieden. Doch ist der Tod kein Tabu-Thema mehr in unserer Gesellschaft. Tränen sind kein Zeichen mehr für Kontrollverlust oder Schwäche.

So wundert es nicht, dass Hinterbliebene und Trauernde sich mehr und mehr mit dem Thema auseinandersetzen und dem Verstorbenen eine individuelle letzte Ruhestätte schaffen möchten. Die Bestattungsindustrie freut es. Sie reagiert mit verschiedensten Lösungen der letzten Aufbewahrung – ob geschmackvoll oder nicht – alles ist möglich. Tierliebhaber werden in einer Urne im Marienkäfer-Look gebettet. Genauso gibt es für Fußball-Fans das Gefäß in runder Form mit typischem Fußballmuster. Wer es ganz weit treiben möchte, kann den Kopf des Verstorbenen nachbilden lassen und darin dessen Asche aufbewahren.


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Luma30 Diskussionsleiter
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24.05.2012 um 17:32
Ehepaar verstirbt Hand in Hand
LOREN GLÜCKNER



Wenn selbst der Tod nicht scheiden kann:

Norma und Gordon Yeager galten als glückliches und unzertrennliches Ehepaar, nun starben die beiden nach 72 Ehejahren Hand in Hand. Norma (90†) und Gordon (94†) lernten sich in den 1930er Jahren kennen und heirateten nach Gordons Highschool-Abschluss am 26. Mai 1939. Die beiden bekamen 4 Kinder, zwei davon verloren sie durch Autounfälle. Ein Schicksal, das die beiden jedoch nicht trennt, sondern noch mehr zusammenschweißt. In der letzten Woche hatte das Ehepaar selbst einen Autounfall und wurde ins Krankenhaus eingeliefert: Sie bekamen ein Doppelzimmer. Als Gordons Herz aufhörte zu schlagen, zeigten die Geräte aber dennoch einen Herzschlag an: Es ist Normas Herzschlag, der durch ihn schlägt, denn sie hält die Hand ihres Mannes.

„Es war wirklich merkwürdig. Sie hielten Händchen und Papa hörte auf zu atmen. Ich konnte nicht fassen, was passierte, weil der Monitor noch einen Herzschlag anzeigte“, beschreibt Sohn Dennis den Tod seiner Eltern in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender „KCCI8“.

Norma verstarb genau eine Stunde nach ihrem Mann und folgte – immer noch Gordons Hand haltend – der Liebe ihres Lebens. Das Ehepaar liegt nun bis zur Einäscherung Hand in Hand in einem gemeinsamen Sarg aufgebahrt. Nach der Einäscherung wird die Asche der beiden in einer Urne vermischt und so können die beiden Unzertrennlichen selbst durch den Tod nicht getrennt werden.

Eine berührende Fotostrecke aus dem Leben von Norma und Gordon:

Youtube: Gordon and Norma Yeager - 72 Years Together - Died hand in hand
Gordon and Norma Yeager - 72 Years Together - Died hand in hand
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Luma30 Diskussionsleiter
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24.05.2012 um 17:39
Drive-Through-Bestattungen

Peggy Scott Adams ist eine in den USA berühmte Gospel-Sängerin und sie hat das Bestattungsunternehmen ihres mittlerweile verstorbenen Ehemannes Robert L. Adams übernommen. Noch zu seinen Lebzeiten gründete dieser vor 2 Jahren „The Drive-Thru Funeral Home of Compton“. Robert L. Adams machte die Erfahrung, dass Trauernde sich zwar von ihren Verstorbenen verabschieden wollen, es aber mitunter nur schwer in einem Raum mit dem Leichnam aushalten. Er gestaltete sein bestehendes Bestattungsunternehmen um und richtete eine Drive-Through-Fahrspur ein. Auf Wunsch der Familie bzw. der letztwilligen Verfügung des Verstorbenen wird der Leichnam hinter einer kugelsicheren Glasscheibe offen aufgebahrt. Wer den Verstorbenen sehen und sich verabschieden will, kann das quasi im Vorbeifahren machen. Natürlich kann man auch stehenbleiben, aussteigen und sich in ein Kondolenzbuch eintragen. Peggy Scott Adams führt das Unternehmen nun im Sinne ihres Mannes weiter und hat zudem ein wichtiges Motto für ihr berufliches Wirken: „I try to keep things bright!“

„Da waren so viele Tabus rund um den Tod und das ändert sich nun. Alles war so dunkel im Zusammenhang mit dem Tod. Und ich habe beschlossen: Ich versuche die Dinge hell zu belassen!“, erklärt Peggy Scott Adams ihren Zugang zum Tabu-Thema Tod.

Hell ist Robert L. Adams Funeral Home schon allein deshalb, weil die Farbe „weiß“ dominiert. Auch die Chefin trägt stolz weiße Kleidung. „Hell“ ist aber auch im Sinne von „transparent“ zu verstehen, denn der Tod und die Toten werden für die Öffentlichkeit sichtbar aufgebahrt.



Ein Schild in der Einfahrt lädt ein zum „DRIVE THRU VIEWING 6 – 8 PM“ und diese Einladung gilt nicht nur für Angehörige: Jeder, der möchte, kann vorbeikommen und die Verstorbenen sehen. Manchmal kommen auch Neugierige, die einfach nur schauen wollen, wie ein Toter aussieht, ... was von uns übrigbleibt – danach. Peggy Scott Adams hat nichts dagegen, solange sich diese Besucher respektvoll benehmen. Für sie gehört das zum offenen Umgang mit dem Tod dazu.

Viele finden das Drive-Thru grotesk - und zugegeben: Es kommt auch bei mir schnell die Phantasie hoch, für den Leichenschmaus in der Nachbarschaft gleich ein McDonald’s Drive In zu eröffnen. Peggy Scott bleibt ihren Kritikern gegenüber gelassen und argumentiert ruhig: Niemand wird ohne seine Einwilligung bzw. ohne die Einwilligung der Familie öffentlich im Drive-Thru aufgebahrt. Und auch sonst überwiegen die Vorteile: Jeder kann vorbeikommen, wenn er Zeit hat und kann solange bleiben, wie er möchte. Die Familie erspart sich, wenn sie das möchte, dadurch auch eine finanziell aufwendige Zeremonie. Und wer kann schon bewerten, ob ein „Auf Wiedersehen“ im Vorbeifahren aus dem Auto weniger aufrichtig ist als der direkte Kontakt am offenen Sarg?

drive thru1

drive thru2


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