Postmortem Fotografie

Ist euch mal aufgefallen, dass es kaum PM's von afrikanisch-stämmigen Personen gibt?

@Cathryn

liegt vllt daran, dass diese noch ärmer waren/sind um sich sowas zu leisten^^

@zeux

Mag sein, dass das im Viktorianischen Zeitalter so war, aber die Tradition gab es auch in den 50ern noch und da waren Fotos schon erschwinglicher.

@Cathryn
gibt es teilweise,
vielleicht war es auch einfach Einstellungssache, es wurde nicht soviel Wert darauf gelegt.

das is wirklich geschmacklos man kann doch keine toten babys fotografieren und dann ins intrnet stellen

sowas is echt geschmacklos

*gähn*

@Creizie

Wieso ist das geschmacklos?

Wenn ein Baby nach oder bei der Geburt oder noch sehr früh starb - dann gab es vielleicht keine Fotos vom lebenden Baby und die Eltern wollen dennoch der Welt mitteilen, dass es diesen Menschen gegeben hat. Wenn sie dann - egal ob heute oder vor 100 Jahren - ein Foto machten oder machen ließen, als Erinnerung daran, dass es diesen Menschen gegeben hat - und es entweder an Verwandte, die ihn nie kennenlernen durften, schickten, oder es im Internet veröffentlichen, um zu sagen: "Es gab einen Menschen, den wir sehr geliebt haben und der nur sehr kurz unter uns weilte" - dann ist daran nichts geschmacklos.

Man kann/darf einen Verstorbenen nun einmal nicht 'aufheben' - das einzige, das bleibt, sind nun einmal Fotos und Erinnerungen ... und beide können zwar verblassen ... Erinnerungen jedoch bleiben nur in den Köpfen derer, die den Menschen kannten - Fotos werden jedoch über Generationen weitergegeben ... und wer im Internet ein Foto eines Verstorbenen veröffentlicht, der tut das weniger, um andere damit zu belästigen, sondern eher, um das Andenken an diese Person aufrecht zu erhalten.

@Cathryn

Das hast wirklich einleuchtend und auch behutsam erklärt. Es braucht oft nur die richtigen Worte um den Sinn zu verstehn.

Mich berührt es emotional sehr und dabei wird mir ganz schwer ums Herz, wenn ich diese Art Fotos von Kindern und jungen Menschen betrachte.

Hab gestern an die junge Frau ziemlich lange gedacht, die 1947 vom Empire State Building gesprungen ist und unmittelbar nach ihrem Aufprall ein Foto gemacht wurde.
Man könnte meinen, auf dem zerbeulten Auto liegt ein Model in Position. Dieses Foto ist außergewöhnlich auf seine Art von Tod.

Ich dachte mir, Evelyn McHale noch heute nach so vielen Jahren, gedenkt man immer noch deiner, obwohl du nicht berühmt und ein Star warst. Es ist grotesk, aber durch diese "Position deines Todes" bist du Weltbekannt und bleibst unvergessen. Wäre besser gewesen, du hättest dich für das Leben entschieden.

cute_lenore schrieb:gibt es teilweise,
vielleicht war es auch einfach Einstellungssache, es wurde nicht soviel Wert darauf gelegt.

Es ist eine Religionssache glaube ich. Ich habe unglaublich viele "afrikanischstaemmige Menschen" - ich bevorzuge ja den Ausdruck Schwarze! - kennengelernt, die vor allem zurueckscheuen, was mit Tod zu tun hat, wie vor einer ansteckenden Krankheit. Ich hatte mal einen Chef, der sich sogar weigerte, an einem Friedhof nur vorbeizugehen!

Original anzeigen (0,2 MB)Aus einem Schweizer Heimatmuseum, originagetreuer
Nachbau des Sterbezimmers eines Mädchens im 19. Jahrhundert

auch kein PM, doch die Art und Weise, wie der Fotograf es
arrangiert hat, soll den Eidruck erwecken.

Ich finde es sehr gut gemacht.

PM Foto einer jungen Frau mit weißer "Haube"

PM Foto einer Frau im Sarg

PM Foto des Mädchens Lisa aus Leipzig 1955

Original anzeigen (0,2 MB)PM Baby Our Darling

PM Foto aus Schweden

@Luma30

Luma30 schrieb:PM Foto einer jungen Frau mit weißer "Haube"

(oder ein Mädchen)

das Bild ist höchstwahrscheinlich auch in einer osteuropäischen Region entstanden.
Die weiße Haube als Kopfbedeckung gehört dort bis in die Gegenwart zur Totenkleidung verstorbener Kinder, Mädchen und Frauen. Oder es wird ein Kopftuch genommen.

In Russland werden solche Beerdigungshauben von den Bestattungsinstituten auch als Bestandteil der Sargaustattung und Totenkleidung mit angeboten.

Diese Bilder aus Schweden ziehen mich immer wieder in Ihren Bann, habe so eine eigene
Ausstrahlung.
Vor allem durch die durchweg weiße Kleidung und Austattung, meist schlicht und nur dezent verziert wird einer der Grundgedanken des Bestattungsrituals konsequent umgesetzt.
Die Reinheit und Unschuld des Kindes und unser aller Gleichheit im Tod unabhängig von Stand und Geschlecht.

PM Foto einer Frau im Sarg

PM Baby aufgebahrt im Sarg