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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

7.911 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Massentierhaltung, Veganismus, Fleischkonsum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 13:12
@Fedaykin
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Kommt immer auf den Schützen an.
Unter anderem auch vom schützen. In erster linie aber auch auf die menge und die zur verfügung stehende zeit. In schlachthöfen herrscht akkordarbeit, während bei der hausschlachtung durchaus zeit zum zielen zur verfügung steht.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Denk eher weniger. Auch wenn du sämtlichen Industriefleisch "Stresshormone" zuschreibst.
Sowohl der transport als auch die schlachtung selbst bedeuten stress für das tier. Der glycogenspiegel in der muskulatur sinkt mit jeder minute, die das tier stressbedingt mehr energie verbraucht. Geringe glycogenspiegel sorgen für eine verminderte fleischqualität.

Zudem sind die heutigen nutztiere (vor allem auf fleischmasse hochgezüchtete masstiere) stressempfindlicher aufgrund der meist zu kleinen herzen für ihre muskelmasse und der damit einhergehenden pulserhöhung.

und "stresshormone" sind stresshormone wie adrenalin und noradrenalin. Das diese grundsätzlich ausgeschüttet werden, wird wohl dann klar, wenn man sich klar macht, dass sowohl transport als auch schlachtung nie vollkommen stressfrei ablaufen können.

Je geringer die transportzeit und desto bekannter die umgebung für ein tier, desto geringer der stress. Womit wir wieder bei der hausschlachtung wären, die zumindest letztere faktoren eleminiert. Bei der betäubung heißt es möglichst schnell, was die CO2 betäubung absolut nicht hinbekommt. Sinnloserweise werden die meisten schweine hierzulande mit CO2 betäubt, weil es einfach eine methode ist, die effektiv mehrere tiere gleichzeitig betäubt und zudem noch günstig in der wartung ist. Das ausgerechnet dabei aber die meisten stresshormone ausgeschüttet werden, ist eher nebensächlich. Sinnvoller wäre eine heliumbetäubung. Dabei merken die tiere nichteinmal, dass der sauerstoff fehlt und sie gerade bewusstlos werden. Aber preislich ist das wohl eher nicht rentabel.

Insofern kann ich sagen, da sich schweinefleisch ganz gut verkauft und eine vielzahl der schweine via CO2 betäubt werden, welches die stressigste methode der betäubung darstellt, dass sich stressfleisch eigentlich ganz gut verkauft.

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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 14:39
Habe meinen Fleischkonsum eingeschränkt. Auf Schwein verzichte ich seit Jahren (fast) komplett. Es dem einfachen Grund dass es mir nicht schmeckt. Gutes Fleisch erkennt man m.E. daran, dass es auch ungewürzt gut mundet. Mit den richtigen Gewürzen kann ein guter Koch sogar Pappe zu einer "Delikatesse" verarbeiten.

Auch jegliche Arten von Wurst sind mir etwas wider.

Wenn man in den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse mal liest was alles als "Fleisch" verwurstelt werden darf, kann man auch von ausgehen, dass so ziemlich alles was man nicht an der Fleischtheke findet in der Wurst drin ist. :D Ein paar Gesetzesänderung haben für ein wenig mehr Transparenz gesorgt. So muss Seperatorenfleisch, also Fleisch das maschinell von der Wirbelsäule geschabt und verwurstelt oder zu Pasteten verarbeitet wird auch als solchen in den Inhaltsangaben gekennzeichnet werden. Seit BSE steht wenigstens Hirn und Rückenmark auf dem Index. Nebst Harnblase, -röhre, Rindermilz, Schleimhaut und Hoden. Alles andere liegt im Spielraum des Wurstproduzenten. Ich habe mal vegane Wiener probiert: Wenn der Hunger groß ist, kann man es essen, aber die Geschmack und Konsistenz sind den Fleischprodukten m.E. noch unterlegen.

Ansonsten finde ich, dass die Transparenz hinsichtlich Herkunft eines Fleischproduktes geschaffen werden müsste. Die Aufschrift "Bio" sagt z.B. ziemlich wenig über die Haltung der Tiere aus. Tiere haben m.E. auch ein Leben in Würde verdient. Würde für das Stück Steak auch das dreifache auf den Tisch legen, wenn ich wüsste das es von einem glücklichen Tier stammt und nicht aus der Massentierhaltung.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 14:39
Alle, die meinen, in der Nahrungskette ganz oben zu stehen, würde ich gerne jeweils alleine in einem begrenzten Bereich mit einem Löwen sehen. Der Mensch sei dabei unbewaffnet wie der Löwe, beide gleichermaßen hungrig... Wer gewinnt?
Die Mehrzahl der Menschen würde ohne entsprechende Instrumente nicht mal ein Schwein töten können...


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24.05.2016 um 14:43
@Iguess

Und dennoch essen wir Schwein, eben WEIL wir die Instrumente dafür erfinden konnten.

Das ist ein Teil der Nahrungskette: Strategien zu entwickeln, wie man die Beute dominieren und erlegen kann.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 16:12
Hallöchen,

Ohne mir jetzt alle Antworten durchgelesen zu haben mag ich dennoch meinen Senf dazu geben.

Täglich Fleisch muss nicht sein finde ich. Wichtiger finde ich dass man direkt auf sein Konsumverhalten acht gibt. Woher beziehe ich mein Fleisch, wie werden die Tiere gehalten und geschlachtet?

Genau solche Fragen habe ich mir vor einigen Jahren gestellt und war lange auf der Suche nach dem *perfekten Stück Fleisch *
Nach langem hin und her habe ich schlussendlich einen tollen Hof gefunden wo die Rinder mit 2 Jahren *erst* geschlachtet werden. Es herrscht Mutterkuhhaltung, die Rinder dürfen ihre Hörner behalten und Leben bis auf den Winter auf riesen Weiden. Geschlachtet wird direkt auf dem Hof das heißt es muss nicht noch transportiert werden.

Ich war auf diesem Hof und durfte mir alles ganz genau anschauen.

Ja ich würde sagen das als ganz guten Kompromiss zu sehen


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24.05.2016 um 16:18
@Coraxx

hmm und wie hat das Fleisch dann geschmeckt? Besser?


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24.05.2016 um 16:22
@knopper

Ja ich muss sagen von der Fleisch - Qualität definitiv besser als Discounter Fleisch, kann man miteinander gar nicht vergleichen.

Ich kaufe bestimmt schon 5 Jahre keinerlei Fleisch Produkte mehr vom Discounter, ekelt mich ehrlich gesagt auch an gerade wenn man sich einmal mit Massentierhaltung auseinander gesetzt hat.

Meinen Fisch fange ich übrigens selbst


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 19:53
@Negev
Zitat von NegevNegev schrieb:Keine Ahnung. Und ich wette die Ernährungswissenschaft hat auch keine Ahnung. Die lag in der Vergangenheit nämlich mal öfters Falsch. Diese Disziplin tatsächlich noch als Wissenschaft zu bezeichnen, gleicht wohl eher einem Glücksspiel. Ich jedenfalls führe mir nichts künstliches zu.

Man mag mit einer veganen Ernährung gut über die runden kommen. Der menschliche Körper kommt mit vielem zurecht. Aber ich möchte an meinen Körper nicht herum experimentieren und womöglich Lebensqualität einbüßen. Letztlich ist Vegan nicht einfach umzusetzen. Was ist wenn ich am Ende etwas Falsch mache und ich hab dann Mangelerscheinungen? Ne darauf kann ich verzichten. Tiere zu essen ist natürlich.
Natürlich gesehen haben menschen aber auch ne lebenserwartung von ca Jahren.
Veganismus ist schon lange kein experiemtn mehr, und mangelerscheinungen kannst du immer haben.
Du könntest dich gerade im moment womöglich auch schlecht ernähren.
Das würdest du ebenfalls erst festellen, wenn es dir nicht gut geht oder du zum arzt gehst.
Genau dasselbe macht man als veganer auch, um zu wissen, ob man sich ausreichend ausbalanciert ernährt.
Dafür braucht man wirklich keine excel tabellen und großartige organisation.

Davon abgesehen: Eine Wissenschaft liegt niemals falsch, sonder nur einzelne wissenschaftler.
Es gibt durchaus dinge, die man als gegeben annehmen kann.

Dass viele künstliche stoffe die wir lebensmitteln zuführen keine negativen 8sondern teils sogar positive) konsequenzen mit sich ziehen haben wir hinreichend belegt.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 19:56
@Fedaykin

Wirklich? Die welt als Quelle? Da hab ich von dir mehr erwartet.
Die welt behauptet auch ab und zu mal, tomaten können krebs vorbeugen.

Aber erst mal: Warum lassen wir Substitute weg?
B12 substitution gehört zur ernährung eines veganers dazu.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 20:18
Tiere essen mag ja mal natürlich gewesen sein. Heute das Fleisch der Massentierhaltung ist regelrecht verseucht mit Medikamenten/Hormon/Antibiotika -zusätzen. Wenn man da das Folieneingeschweisste mit viel gewürzlake umhüllte stück Fleisch beim Discounter sieht, kann einem schlecht werden. Auch was so alles in normale Wurst kommt, oh je!
Selbst guck nach BioProdukten und noch besser wenn man einen guten Hof mit FreilandHaltung und KuhKalbhaltung finden könnte. Zudem das A und O , für jeden der gesund bleiben möchte Fleisch in massen, Wurst selten, dann noch lieber Käse oder Fisch.

Alles was vier beine hat selten, was zwei beine hat auch nicht zu oft, was keine Beine hat noch eher. Obwohl ich gerade Geflügel also Pute und die Hühnchen vom Discounter besonders die von Wiesenhof gar nicht mehr kaufen (kann). Wegen der abscheulichen Haltungsbedingungen.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 20:40
»Es ist besser, etwas zu essen, das auf einem Bein steht (Pilze und Pflanzen), als etwas zu essen, das auf zwei Beinen steht (Geflügel), und das wiederum ist besser, als etwas zu essen, das auf vier Beinen steht (Kühe, Schweine und andere Säugetiere).«


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 20:56
Früher habe ich gerne Fleisch gegessen. Seit einer Krebserkrankung in meiner Beziehung steht Fleisch nicht mehr auf dem Speiseplan. Zuerst verzichtete ich aus Solidarität und es war erstmal ungewohnt an den Kühlschrank zu gehen ...und keine Wurst darin zu haben.

Inzwischen habe ich mich nicht nur an fleischlose Mahlzeiten gewöhnt, im Gegenteil, ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie früher, einen Grillteller beim Griechen oder Jugoslawen zu bestellen. Klar, mir haben diese Fleischportionen schon immer schwer im Magen gelegen, aber das Völlegefühl war so stinknormal wie ein Kater nach durchzechter Nacht.

Erst erwischte es einige Bekannte meines Jahrgangs bzw. knapp darüber mit Darmkrebs, und ich lernte, dass es gar nicht gut sein kann, das fette, stark gewürzte Zeug vom Grillteller lange in den Gedärmen mit sich rumzuschleppen. Umweltgifte, die mit der Nahrung unbemerkt aufgenommen werden, haben es bei längerer Verweildauer im Darm leichter sich "einzunisten".

Dann traf es einen Kollegen (Nichtraucher übrigens) mit 42 - Notoperation, 6 Bypässe. Lieblinsspeise: Fleisch ...seine Cholesterinwerte utopisch hoch.

Ich habe meine kleinen exzessiven Sünden früherer Tage gut weggesteckt, wozu offenbar meine sportlichen Aktivitäten beigetragen haben. Zucker habe ich von jeher gemieden, mein Gewicht seit 35 Jahren gehalten; das Kraft-Last-Verhältnis und die Kondition sind altersgemäß gut.

Ich bin seitdem kein lupenreiner Vegetarier, die Makrele und der Lachs stehen bei meinen Urlauben an der See ganz oben auf dem Speiseplan.

Allerdings habe ich neue leckere Gerichte kennen gelernt. Z. B. Buchweizen (kein Getreide, eine Knöterichart), schon mal Heilpflanze des Jahres, in allen möglichen Varianten mit Gemüse usw. Wen´s interessiert:

Diskussion: Tipps und Tricks um Lebensmittelkosten zu sparen (Beitrag von callida)

Fazit: Ohne Fleisch geht es mir - gefühlt - besser. Eiweiß nehme ich mit leckeren Eiweißdrinks zu mir.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

24.05.2016 um 23:47
@minnione

Aber was ist mit tausendfüßlern?

@callida

Ich weiß nich ob ich das so unterschrieben würde, dass fleisch darmkrebs begünstigt.
Ich mein, klar, wenn man wirklich extrem fettig ist jeden zweiten tag, dann ist das nicht gesund.
Aber ich glaub gerade so griechisch ist nich tunbedingt ein risikofaktor.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 01:36
Moinsen,

ich habe vor knapp 20 Jahren angefangen mich extrem intensiv mit Tierernährung auseinanderzusetzen und später dann auch mit Menschenernährung, hauptsächlich, weil ich ausprobieren wollte wie preisgünstig ich uns ernähren kann ohne auf "lecker, gesund und moralisch angenehm" verzichten zu müssen.

Seit etwa 15 Jahren mache ich Tierernährungsberatung auch beruflich und es hat sich ziemlich schnell gezeigt, dass es dabei nicht bleibt.
Tatsächlich sind die Kunden, bei denen es bei Ernährungsplänen für ihr Haustier bleibt deutlich seltener als solche bei denen meine Tätigkeit darauf hinausläuft, dass ich auch der menschlichen Familie dabei zu Diensten bin ihre eigene Ernährung zu durchblicken, zu bewerten und meist komplett neu zu organisieren, üblicherweise mit dem Ergebnis, dass der Speiseplan der Familie kostengünstiger, gesünder und umfangreicher wird.


Meine Mann und ich ernähren uns weitgehend vegan (die Eier die unsere Federnasen legen essen wir schon, niemand hätte etwas davon sie rituell zu bestatten) und auch unsere Kinder werden vegan aufgezogen.

Aus gesundheitlichen Gründen kriegt auch einer meiner Hunde vegane Kost und damit bin ich eigentlich bei dem was mir seit Jahren auf dem Herzen liegt und mich im täglichen Umgang mit meinen Kunden fast schon belastet:

Ich vermisse das Thema Ernährungsphysiologie und Nahrungsmittelkunde auf den Stundenplänen unserer Schulkinder oder meinetwegen auch in günstig bis kostenfrei angebotenen Kursen z.B. für Eltern, Menschen die Angehörige Pflegen usw. Völlig egal ob Krankenkasse, Jugendamt was auch immer die Kosten trägt, ich vermisse wirklich, wirklich eine umfassende Grundbildung, die die "Basics" der Ernährungswissenschaften zur Allgemeinbildung werden lässt.

Denn die einzige "Wahrheit", die ich zwischen all den Ernährungsformen von denen jede zweite behauptet die "einzig Richtige" zu sein und meinem beruflichen und privatem Alltag immer wieder erfahre ist die, dass Ernährungsbedürfnisse extrem individuell sind.
Das eine Ernährungsform, die dem einen Menschen praktisch ein neues Leben schenkt für einen anderen Menschen völlig falsch sein kann usw.
Ich bin mit mittlerweile nur zwar sicher, dass es durchaus Ernährungsformen gibt, die zweifelsfrei und ohne Ausnahme für jeden Menschen ungesund sind. Aber genauso sicher bin ich mir, dass es keine Ernährungsform gibt, die für jeden Menschen gesund und richtig ist.

Meiner Erfahrung nach gibt es 3 Gründe aus denen sich Menschen für vegane oder vegetarische Kost entscheiden:
1. aus gesundheitlichen Gründen
2. aus ökologischen Motiven
3. weil sie es moralisch für richtig halten

Allerdings bin ich auch überzeugt davon, dass man die für einen persönlich (und die einem Schutzbefohlenen) gesunde Ernährung nur dann zusammenstellen kann, wenn man die Grundlagen gelernt und verstanden hat.

Diese Basics der Ernähungsphysiologie und Nahrungsmittelkunde sind keine Raketenwissenschaften, was es umso trauriger macht, dass sie nicht zur geförderten Grundbildung gehören.

Denn erst wenn jemand die unstrittigen Basics kennt (welche Aminosäuren sind für den Menschen essentiell, welchen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen hat ein Mensch, welche Nährstoffe sind sogar recht schnell schädlich überdosierbar, usw);
dann wäre es viel, viel leichter sich in diesem unübersichtlichen Dschungel aus Meinungsfragen, moralischen Entscheidungen und Vermutungen so zurecht zu finden, wie man es muss um letztlich entscheiden zu können wie man sich selbst und seine Lieben "richtig" ernährt.
Auch könnte man sich über Tierhaltung und die Produktion von tierischen Lebensmitteln sinnvoller schlau machen und ich glaube, dass da auf so einige Menschen, die aus moralischen Gründen Vegetarier wurden ziemlich unschöne Überraschungen lauern.

Für uns ist vegane Ernährung richtig, denn sie tut uns gesundheitlich gut, verträgt sich mit unserem Geldbeutel, schmeckt uns hervorragend und gibt uns das Gefühl moralisch richtig zu handeln, was sicherlich auch der Grund ist, dass wir uns von Anfang an einig waren dass es für uns auch richtig ist unsere Kinder vegan aufzuziehen.

Allerdings lege ich großen Wert auf das "für uns", denn für andere Menschen sind andere Dinge richtig.
Während wir uns beim traditionellen Weihnachtsessen bei Schwiegermama mit Kartoffeln, Gemüse, Salaten usw vollstopfen ist es für einige andere die dort teilnehmen eine schöne Sache ein leckeres Brathähnchen dazu zu essen.
Dieses Hähnchen wird traditionell von mir und meinem Mann gestiftet und mitgebracht.
Es wächst auf einem sehr schönen, kleinen Biohof in unserer Nähe auf.
Es ist ein Rassehahn, der statt Kunstlicht Sonne, Wind und staubbäder kannte, auf dem Hof geschlachtet wurde ohne es zu merken und den wir frisch nur deswegen bekommen, weil wir am Schlachttag zur Abholung kommen.
Außer an den solchen und ähnlichen Terminen (die man bei Bedarf telefonisch erfragen oder per Mail erhalten kann) gibt es auf diesem Hof ausschließlich tiefgekühltes Fleisch zu kaufen.
Die Bauern begründen dies darin, dass die Tiere bei ihnen geboren werden, sie sie aufwachsen sehen und eigenhändig schlachten und unter keinen Umständen bereit sind dies für die Mülltonne zu tun.

Niemand, dem ich je Fleisch von diesem Hof mitbrachte hatte irgendwelche Kritik an der Qualität anzubringen und wenn ich mir anschaue, was in Supermärkten und Co an Frischfleisch in der Vernichtung landet, frage ich mich manchmal warum man den Verkauf von Frischfleisch abgesehen von festen Terminen nicht einfach verbietet und es nutzt, dass wir einfrieren können.
Das würde die Zahl der sinnlos getöteten Tiere erheblich senken.

Auf jeden Fall sind mein Mann und ich uns wie die meisten uns bekannten Veganer einig, dass es aus unserer Sicht moralisch sinnvoller ist ab und an ein Stück Fleisch von solch einem Hof futtert bzw genießt als wenn jemand sich im Supermarkt den Einkaufswagen mit Milch- und Eierprodukten voll packt.
Klassischer Vegetarismus bietet aus ethischer Sicht keinen Vorteil gegenüber dem Konsum von Fleisch.
Man kann (vom Liebhaberhalter mit ein paar Schafen, Ziegen oder Kühen auf seiner Weide mal abgesehen, weil der echt selten sein dürfte) keine Milch kaufen ohne das das Kalb das geboren werden muss um die Milch fließen zu lassen zumeist in der Fleischverarbeitung landet, ebenso wie die Milchkuh selbst, üblicherweise nach einem Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung.
Man kann (außer bei Hobbyhaltern, die Hühner aus Spaß halten und bereit sind draufzuzahlen) keine Eier kaufen, ohne das die männlichen Küken direkt nach dem Schlupf in der Gaskammer oder dem Hackmesser landen und die Legehenne mit spätestens 2 Jahren so fertig ist, dass sie nach dem Ausstallen keineswegs mehr als Suppenhuhn verkauft werden kann. Manche dieser ausgedienten Legehennen werden dann noch in Tierfutter verarbeitet, die Entsorgung ist aber oft das einzige, was man mit diesen ausgelaugten Tierchen noch tun kann (bis auf die Hand voll, die Glück hat und von Hühnerfans aufgenommen wird).


Ich erwarte keine vegane Gesellschaft, ich erwarte nicht, dass jeder so denkt wie ich, was ich erwarte um Lust zu haben mit jemandem Kontakt zu halten ist DAS er denkt.
Wirklich verachten tue ich Menschen tatsächlich nur dann, wenn sie tierische Lebensmittel konsumieren und an ihre Kinder "verfüttern" ohne sich je Gedanken gemacht zu haben mit welchem Standpunkt sie sich identifizieren können und sich (vor allem wenn Schutzbefohlene im Haushalt leben) die Basics hinsichtlich einer gesunden Ernährung angeeignet zu haben.

Denn grade WEIL "die richtige Ernährung" so extrem individuell ist sollte man die Grundlagen draufhaben um überhaupt beurteilen zu können wie man sich und die die man liebt gesund und richtig ernährt.
knopper84
Ich meine grade das ist ja nun zigfach widerlegt. Genauso wie eine Katze schon immer Fleischfresser war, war es auch der Mensch.
Entschuldige bitte, aber das ist faktisch ganz einfach falsch.
Die Aussage, dass der Mensch ein mit der Katze vergleichbarer Carnivor ist, ist ganz genauso komplett falsch wie die Spinnerei, dass der Mensch von Natur aus Vegetarier oder Veganer wäre.

Die Katze ist ein Extrembeispiel und zählt zu den wenigen "echten" Carnivoren bei denen tatsächlich kein (natürlicher) Weg an einer fast ausschließlich fleischlichen Kost bestehenden Ernährung vorbei führt.

Bereits beim Hund ist diese Einteilung aber bereits überholt, er wird als "Carni-Omnivor"bezeichnet.
Sein Verdauungstrakt und seine Ernährungsphysiologie weisen den Hund als Organismus aus, der die für ihn notwendigen Nährstoffe im artgerechten Verhältnis am ehesten dann aufnimmt, wenn er sich als "Allesfresser mit verhältnismäßig hohem Fleischanteil" betätigt.
Dennoch ist es bei Hunden durchaus ohne größere Mühen möglich sie vegetarisch oder gar vegan gesund zu ernähren, bei einer Katze wäre dies völlig unmöglich, wenn man von rein synthetische Nährstoffe mal ausklammert.

Der Mensch ist (wie auch z.b. Schwein und Ratte) bei Betrachtung seines Verdauungstraktes und der von ihm benötigten Nährstoffe im bedarfsgerechtem Verhältnis je nach Lehrmeinung entweder als waschechter Omnivor oder gar als Herbi-Omnivor zu bezeichnen.
Das ist aus Ernährungsberatersicht so eine Art "Freifahrschein" die es dem Menschen nicht nur ermöglicht, sondern es eigentlich zwingend notwendig macht, dass er sich seine Nahrung individuell zusammenstellt und hier liegt der Unterschied zwischen "gesund" und "ungesund" nicht bei der Frage "Fleisch oder kein Fleisch" sondern bei der Fragestellung wie ausgeprägt der Mensch seine Fähigkeit nutzt seine Ernährung an seinen individuellen Bedarf anzupassen.
knopper84
Wäre also in ungefähr genauso als wenn man meinen würde ne Hauskatze oder n Löwe hätte sich früher mal von Gras ernährt... (n wenig übertreiben ich weiß)
Wie gesagt, nicht nur "ein wenig übertrieben" sondern maximal falsch :)
Sowohl der Vergleich "Mensch"-"Katze" als auch das Beispiel mit dem Gras, das wirklich nur für "echte Herbivore" als Nahrung brauchbar ist, nicht einmal Herbi-Omnivore wie Schweine, Ratten oder Menschen sind fähig Gras zu verdauen.
knopper84
...und die Zukunft wird es wohl auch nicht sein. Es wird halt immer Vegetarier und nicht-Vegetarier geben, solang es das Angebot zulässt. hab ich auch volles Verständnis für. Jeder so wie er möchte!
Da gebe ich Dir völlig Recht.
knopper84
Aber bitte keine "Bekehrungen"…
Ich lehne Bekehrungen auch ab, aber ehrlich gesagt sind Deine vorurteilbehafteten Verallgemeinerungen wie:
Zitat von knopperknopper schrieb:Bei Veganern / Vegetariern fällt mir immer sofort auf das viele meinen sie ernähren sich nun richtig, und man selber macht es ja (noch) falsch.
D.h. sie stellen sich immer über einem (nicht alle aber viele), und meinen vegan / vegetarisch zu leben ist mal irgendwann die Zukunft bzw. es wäre ja die natürliche Ernährung des Menschen und son Quatsch.
auch nicht angenehmer als das Bekehrungsgequake, dass ich von einigen Veganern kenne.
Wenn man dann noch dazurechnet, dass Deine Argumente der Mensch sei natürlicher Weise ein Fleischfresser genauso falsch ist wie die "Bekehrungsplatte" mit der Fehlinfo der Mensch sei ein naturgegebener Veganer/Vegetarier, dann könntest Du ggf mal drüber nachdenken, ob Du sich Dein Verhalten wirklich von dem das Du so verurteilst unterscheidet (zumindest in Deinem Beitrag hier, natürlich habe ich weder das Recht noch die Absicht Dich als Mensch zu be- oder verurteilen).
minnione:
"Earthlings" diesen Film sollte sich jeder wenigstens einmal angucken, der sich für Tierschutz/Vegetarismus interessiert, sich damit auseinandersetzt.
Ich finds immer spannend, wie unterschiedlich die Meinungen, Vorgehensweisen sind.
Ich persönlich rate von diesem Film grundsätzlich ab.
1. zeigt er viele extrem grausame Szenen die (zum Glück) hierzulande keineswegs zum Alltag gehören, was leider den Eindruck erwecken kann, dass das, was in der Nutztierhaltung hierzulande völlig normal ist nicht soooo schlimm ist, nur weil es vielen Earthlingsszenen in Grausamkeit massiv nachsteht.
2. bin ich eh kein großer Fan von Abschreckung und schlechtem Gewissen.

Ich glaube die meisten Leute die "meinetwegen" zu Veganern wurden bzw ihren Konsum von tierischen Produkten massiv änderten taten dies zwar auch, weil ich ihnen sachlich erklärte dass und wie sie sich vegan / mit deutlich weniger tierischen Lebensmitteln gesund ernähren können, aber keines meiner Worte kann das, was meine Hühner können, wenn sie meinem Besuch wie Katzen um die Beine streichen oder auf ihren Schoss hopsen, sich einknuddeln und den Hals gaaaaanz lang strecken, damit er auch ja ordentlich gekrault werden kann.
Ich bin fest davon überzeugt dass kein "schlechtes Gewissen machen", zeigen traumatisierender Filme usw eine Wirkung hat die mithalten kann mit der Wirkung die es auf nicht völlig abgestumpfte Menschen hat damit konfrontiert zu werden, dass wir es mit denkenden, fühlenden Wesen zu tun haben und die Frage "dürfen wir sie überhaupt töten ohne darüber nachzudenken ob und wieviel von ihnen wir überhaupt konsumieren müssen/wollen?" es einfach verdient gestellt zu werden und zwar von jedem und die Antwort, die muss man nur vor sich selbst vertreten können.

lg
Fraukie

P.S.
Entschuldigt die Länge dieses Beitrags, Berufskrankheit würde ich mal vermuten


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 09:37
@Fraukie


den Film Earthlings habe auch nur den Anfang gucken können, gut dann sollte ihn nicht weiteremphelen :-(


Trotzdem wenn du sagst er ist weit davon entfernt von Zuständen die wir hier bei uns haben, das stimmt wohl nicht. Denn wie heisst der Spruch, wenn die Schlachthöfe gläserne Wände hätten, gäbe es nur noch Vegetarier. Das ist bestimmt übertrieben und allein Abschreckung/Erschrecken über Zustände in Massentierhaltungen bringt auch gar nicht viel. Ein kurzer Effekt und paar Tage/Wochen weiter wie bisher. Nur bei kompletten Übersehen/Wegsehen dieser Zustände ,nichtkennen/nicht wahrhaben, das ist Realitätsverweigerung. Und würde dem Leiden der Tiere auch nicht gerecht werden.


Habe mir immer vorgenommen wenn ich psychisch stabil, mir gut geht, dann guck mir den Film Earthlings mal bis zu ende an (unter anderen auch um darüber mitreden zu können, ihn beurteilen zu können) habs bisher aber nicht geschafft.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 09:59
@Fraukie

danke für deinen ausführlichen Beitrag

das stimmt wohl die beste "Werbung" für eine (überwiegend) vegetarischen Lebensweise sind glückliche/zufriedene Vegetarier selbst und mit ihnen lebende glückliche Tiere. Besonders das mit den Hühner hat mir gefallen, die Beschreibung ihrer Zuneigung und dass sie ihre Menschen erkennen, entgegen der landläufigen Meinung vom "dummen" Huhn. Die gleichen Vorurteile/Unwissen gibt es zu hauf über Tiere. Dass Tiere immer noch als Sache behandelt werden im Strafgesetz ist traurig, Sachbeschädigung an Tieren? Es hat sich aber schon durchgesetzt die Meinung, dass Tiere nicht fühlen/keine Seele haben das stimmt nicht.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 10:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber erst mal: Warum lassen wir Substitute weg?
B12 substitution gehört zur ernährung eines veganers dazu.
Na wenn wir Substitute brauchen, dann haben wir keine Vollwertige Ernährung.

Folglich geht der Preis dann doch eher an die Vegetarier.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 13:02
Moinsen,
minnione :
Trotzdem wenn du sagst er ist weit davon entfernt von Zuständen die wir hier bei uns haben, das stimmt wohl nicht.
So habe ich das nicht gemeint, verzeih, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe.
Earthlings hält einfach nicht wirklich das, was es verspricht.
Es ist keine objektive Dokumentation mit nachvollziehbaren Quellen, sondern beinahe schon Propaganda.
Es ist recht lange her, dass ich den Film gesehen habe, deswegen krieg ich nicht mehr alles 100% zusammen.

z.B ist man in der einen Szene noch bei dem alltäglichen Schlachthof- und Massentierhaltungsleid, also bei einem Schuh, den man sich als "normaler Fleischkonsument/Vegetarier", einfach mal anziehen muss und im nächsten Moment ist man näher als man es je wollte bei der Häutung lebendiger Pelztiere dabei, Szenen so übel, dass böse Zungen schon von gestellten Szenen sprechen.
Gestellt sind die Szenen meiner Ansicht nach nicht, aber sie stammen eben nicht aus dem Umfeld des halbwegs bewussten, fühlenden Menschen der gar keine Pelzstola will deren Fell zusätzlich noch aus Ländern kommt in denen Praktiken üblich sind, die die Täter hierzulande vor Gericht brächten und zur Folge hätten, dass diese Menschen gar nicht mehr mit Tieren arbeiten dürfen.

Das hat einfach mit Dokumentation und gewissenhafter Aufklärung nicht mehr viel zu tun.
Hier geht es darum um jeden Preis zu schockieren. Ein bisschen wie Blackfish, nur eben noch schlimmer.

Hier wurde einfach nicht unbefangen in die Breite recherchiert um den interessierten Zuschauer darüber aufzuklären, dass bereits die völlig alltäglichen Dinge bei Weitem übel genug sind, sondern hier werden ganz bewusst, die schrecklichsten und übelsten Aufnahmen verwendet an die man kommen konnte und statt sachlicher Info und nachvollziehbaren Quellenhinweisen gibt es noch mehr Blut und Grausamkeit und fragwürdige Effekthascherei durch Holocaustvergleiche usw.

Die Gefahr solcher Propaganda hat u.A. zwei besonders üble Gesichter:

1. bis ins Mark traumatisierte Zuschauer, die zum Teil so geschockt sind, dass ich mir nicht sicher bin, dass sie noch fähig sind aktiv an einer Besserung mitzuwirken, sondern vielmehr aufgeben könnten, weil bei der Betrachtung von Earthlings eh schon alles zu spät ist.

2. Interessierte die mal nachrecherchieren woher diese grausamen Bilder denn wirklich kommen und die sich dann fragen warum jemand der doch vorgeblich primär für Veganismus werben möchte es nötig hat möglichst abartige Bilder von Pelztierfarmen aus Ländern in denen es sowas wie aktive Tierschutzgesetze nicht oder kaum gibt (ich glaube es war China aber sicher bin ich mir nicht) um die Ohren und Augen des Zuschauers zu gucken obwohl die Ablehnung von Pelz doch eigentlich bereits recht verbreitet ist.
Da könnte solchen Menschen dann durchaus der Eindruck entstehen, dass die Bilder aus örtlichen Schlachthäusern einfach nicht mehr grausam genug sind, wenn man einen Film dreht mit dem man scheinbar gar nicht (nur) aufklären, sondern mutwillig traumatisieren möchte.


Wenn mich jemand fragt, warum ich Putenfleisch nur dann in die Tierfutterpläne meiner Kunden einarbeite, wenn ich eine mir bekannte, gute Quelle für Putenfleisch nennen kann, dann antworte ich persönlich so schonend wie möglich.
So nett wie es eben möglich ist auszudrücken, wie konventionelle Mastputen auf durchaus um die 15kg hockgemästet werden und anschließend zum "laufen" die Flügel mit nutzen müssen, weil die verkrüppelten und eitrig entzündeten Füße mit denen praktisch alle Mastputen im Schlachthof ankommen selbst die extrem hohe Schmerztoleranz eines Vogels sprengen.

Und die meisten meiner Kunden essen anschließend auch selbst kein Putenfleisch mehr, außer eben von diesen (davon gibt es erfreulicher Weise so einige) Höfen, auf denen die Puten halt auf der Wiese rumgurken und mit 5-6kg geschlachtet werden.
Die Besitzer dieser Höfe geben die Füße der geschlachteten Puten meist gern mit (viele Hunde lieben es darauf rumzukauen) weil es hier keine gebrochenen Knochen und eitrige Entzündungen die schon beim Anschauen weh tun gibt.

Schwerer fällt es mir, wenn ich gefragt werde, warum ich im Supermarkt jedes Produkt in dessen Zutatenliste "Ei", "Eigelb", "Hühnereiweiss" und wie sie alle heißen steht zurück ins Regal stelle.

Meist erzähle ich dann nur, dass ich die Vorgänge in der Brüterei pervers finde.
Frisch geschlüpfte Küken werden nach Geschlechtern sortiert und die Hähne werden in Behälter gesteckt und mit CO2 vergast, sie ersticken also nicht nur jämmerlich sondern sind abzüglich der wenigen, die im Tierfutter landen oder als Eintagsküken verkauft werden Abfall.
Wie das mit dem Gesetz, dass eigentlich nur die "vernünftige Tötung eines Wirbeltieres" erlaubt vereinbar ist verstehe ich nicht

Verschweigen tue ich meinen Kunden aber für üblich das, was passiert, wenn man nach diesem Prozess des Sexens in der Brüterei verbleibt.
Auch wenn zunehmend "kennfarbige" Legehybride gezüchtet werden, bei denen die männlichen Küken an der Farbe erkennbar sind gibt es immer noch "nichtkennfarbige" Hybride.
Das Geschlecht eines Kükens zu bestimmen ist fast schon eine hohe Kunst. Keine mir bekannte Brüterei hat diese Experten selbst im Betrieb, sie reisen an und arbeiten sich dann an wenigen Tagen durch die Frischgeschlüpften und reisen dann wieder ab.
Sind diese Experten weg und die geschlüpften Hähne vergast, ist alles was noch wie ein Ei aussieht "Nachschlupf".
Die zu sexen lohnt sich nicht. Sie werden gehackt und zu Hühnerfutter verarbeitet.
Leider sind Hühner aber Nestflüchter.
In dieses Hackmesser reisen nicht nur Eier, sondern auch Küken die noch auf dem Förderband dorthin schlüpfen und die Küken in den Eiern.
Küken legen einige Tage vorm Schlupf den Kopf in die Luftblase des Eis, nutzen ihre Lungen und fangen an sich mit Mama, Geschwistern und Menschen mit Ohren zu unterhalten. Diese Eier piepen, genauso wie es das Küken tut, dass sein Ei schon verlassen hat und ganz genauso leben sie, bluten und fühlen Schmerzen.
Ich musste nur wenige Zeit neben diesem Förderband stehen während meines Praktikums und es ist schon einige Jahre her.
Aber manchmal in der Nacht, da höre ich das immer noch. Den Motor des Laufbandes, das Piepsen der Küken und Eier auf dem Band, das Rotieren der Hackmesser, das etwas andere Piepsen, das Knirschen der Knochen..
Es sind diese Nächte in denen ich nachts aufstehe, meinem Mann "komm gleich wieder sage", mich in den Stall verkrümel, eines meiner Hühner auf den Schoss nehme und mir das Brummeln und Gackern, wenn ich das mit dem Kraulen gscheit mache anhöre bis es sinnvoll ist wieder ins Bett zu huschen um weiter zu schlafen.

Never, ever würde ich einem Kunden der bereits signalisiert hat, dass ihm der Umgang mit Nutztieren nicht egal ist davon erzählen.
Das auf jede Legehenne statistisch auch ein Hahnenküken kommt, das entsorgt wird (nachdem es erstickt wurde) und zwar "einfach weil darum" ist doch echt übel genug.
Warum noch mehr Grauen in den Kopf dieser Menschen setzen?

Wie käme ich dann dazu meinen Kunden einen Film zu empfehlen in dem sie zusehen "dürfen" wie Pelztiere lebend gehäutet werden?
Wem nützt das?

Nicht verschweigen tue ich meinen Kunden aber, dass JEDE Legehybridhenne die aus wirtschaftlichen gründen Eier legt in solch einer Brüterei das Licht des Tages erblickt. Auch die deren Eier später als Freiland- oder Bioei im Supermarkt stehen.
Die haben nur mehr Platz und sehen die echte Sonne mal.
Aber ihre Brüder und "zu spät geschlüpften" Geschwister, erleben das gleiche Schicksal wie die der Eintagshennen die in einer Box landen die in eine Käfighaltung transportiert wird.

Ebenso wie das Biohuhn, das man im Supermarkt kauft zwar etwas besser gelebt und gegessen hat als seine Kollegen aus der konventionellen Mast, aber transportiert und geschlachtet wurde es auch net anders.

Da ist ein kleiner Hof, selbst wenn sich das Biosiegel dort nicht lohnt sicher die bessere Wahl, zumindest für Fleisch, die Sache mit den Eiern bleibt kompliziert.

Ich warne diese Menschen aber eindringlich davor sich wegen der Puten, Schweine, Eier oder oder oder die sie bisher gegessen haben mies zu fühlen.
Sich Gedanken darüber machen, wie man die Zukunft besser machen kann, _das_ ist etwas Gutes.
Sich mies zu fühlen für Vergangenes, oft ja gar für unwissentlich begangene "Grausamkeiten", das hilft niemandem, das schadet nur.

Und meiner Meinung nach ist Earthlings kein Stück darauf ausgelegt den Zuschauer zu motivieren frohen Mutes in eine Zukunft zu marschieren und zu schauen was man persönlich besser machen kann ohne sich selbst zu schaden.
Earthlings will schockieren, traumatisieren und mit dem erhobenen Zeigefinger wedeln und ich verstehe beim besten Willen nicht wie das irgendwem helfen soll. "Froher Mut und Aufbruchstimmung" dürfte nach den dort präsentierten Bildern sogar schwerer zu finden sein.
minnione:
Denn wie heisst der Spruch, wenn die Schlachthöfe gläserne Wände hätten, gäbe es nur noch Vegetarier.
Jup und der Spruch ist schon echt bescheuert.
Wenn es nur noch Vegetarier gäbe würden nicht weniger Schlachthöfe benötigt.
Wie gesagt, Milch und Eier wachsen eben nicht an Bäumen.
Ein Huhn ist (solange der Kunde nicht bereit ist erhebliche Preise für Eier zu zahlen) nur dann wirtschaftlich, wenn es kein Rasse- oder Mischlingshuhn ist sondern ein speziell erschaffener Legehybride.
Die Hennen dieser Kreationen legen in der ersten Legeperiode halbwegs zuverlässig ein Ei am Tag, dann fällt die Legeleistung.
Spätestens nach 3 Jahren lohnt sich das nicht mehr.
Kriegt sie keine Legedarmentzündung, die unbehandelt sowieso tödlich ist, kann so ein Huhn aber locker 10 Jahre leben.
Mein ältestes Hühnermädchen starb mit 13 und legte etwa bis sie 8 Jahre als war noch ab und zu ein Ei, eine Legeleistung, die sich bei üblichen Eierpreisen rentiert hatte sie als Rassehuhn aber auch als "junges Mädchen" nicht.

Die Hähne legen natürlich keine Eier, essen aber natürlich trotzdem und müssten je nach Haltungsform sogar unter Narkose (ohne ist zum Glück verboten) kastriert werden, denn auch wenn die Pauschalaussage, dass Hähne stets unverträglich untereinander sind nicht stimmt klappt eine 50/50 Haltung dann doch eher nicht.
Also selbst wenn in einer Welt ohne Fleischesser, das Problem, dass die Legehybridhähne sich nicht zur wirtschaftlichen Mast eignen ignorieren kann wären sie da und würden Platz, Arbeitskraft, Futter usw benötigen.

Lange Rede kurzer Sinn:
Ohne Schlachthöfe wird das mit den Eiern für jeden, der weder Platz noch Lust auf einen Hühnertrupp in seinem Garten hat mehr als problematisch.


Milch...
Gleiches Thema:
Milch gibts nur wenn Mamakuh ein Kalb kriegt.
Es werden aber nicht nur Kuhkälber mit der Eignung zu Remontierung geboren sondern auch Bullen oder Kühe die sich nicht als Milchkuh eignen.

Ich kenne eine Kuh, die bei Menschen lebt, die sie und ihre kleine Herde aus reiner "Liebe zur Kuh" halten, die ist etwa so alt wie ich (ich bin Baujahr 82).

Die Kühe in Milchbetrieben sind aber selten jenseits der 6 Jahre.
Klauenerkrankungen, Euterentzündungen oder irgendwann keine Trächtigkeit mehr...

Also kurz und Knapp:

Auch mit der Milch wird das ohne Schlachthöfe eher nix.
Mit ganz viel Fantasie könnte man natürlich den Schafen für die Landschaftspflege nachdüsen und gucken ob die, die gelammt haben einen Schluck MIlch übrig haben.. Aber ich denke darüber ob sich das wirtschaftlich rechnet müssen wir nichteinmal diskutieren.


Da stellt sich nun die Frage:
WAS möchte uns ein Shaun Monson nu sagen, mit einem Film wie Earthlings?

Soll nu alle Welt vegan werden?

Wird nicht passieren, da bin ich sicher.

Wäre es da nicht sinnvoller zu zeigen was falsch läuft aber auch DASS und wie es besser geht?
Auf Menschen die nicht vegan leben möchten nicht mit dem Finger zeigen, sondern ihnen aufzuzeigen, dass sie aufhören können Teil dieses perversen Wahnsinns zu sein, auch ohne selbst vegan zu werden.
Aber das geht nicht durch schockierende Bilder.
Das geht durch sachliche Info und Tips wie es besser geht.

Was meinst Du wie viele Kunden mich besuchen und denen dann klar wird, dass es wenn man ländlich lebt gar kein großes Theater ist eine kleine Gruppe Hühner zu halten, die die Familie (und meist auch die Nachbarn) mit Eiern und wenn man möchte mit Fleisch versorgen, Kurse bei denen sehr engagierte, freundliche Menschen Anfängern zeigen wie man selbst schlachtet muss man zwar noch etwas suchen, aber es gibt sie und hier steigt das Angebot mit der Nachfrage.
Oder man ist eben Softie wie mein Mann und ich, hält die Hühner weil sie nicht weniger ulkig sind als Katzen und freut sich, wenn man nebenbei sogar mit Eiern versorgt wird (während unsere Katzen sich eher im Kaputtschmeißen zerbrechlicher Gegenstände nützlich machen).

Nein ich bin kein Hippie ;)
Aber es ist einfach so eine Lebenserfahrung, dass man Menschen nicht ändern kann, das können sie immer nur selbst und wenn sie es wollen hilft ihnen ein geschmiertes Zuckerbrot immer und eine Peitsche tut es nie.
minnione:
Habe mir immer vorgenommen wenn ich psychisch stabil, mir gut geht, dann guck mir den Film Earthlings mal bis zu ende an (unter anderen auch um darüber mitreden zu können, ihn beurteilen zu können) habs bisher aber nicht geschafft.
Mein ungebetener Rat:
Lass es. Tu Dir das nicht an.
Du weißt doch schon, dass es auf dieser Welt Grausames gibt und das vieles davon so grausam ist, dass man es sich gar nicht vorstellen will.
Was erwartest Du in Earthlings zu finden?
Dort erwartet Dich nur Verzweiflung, Grauen und ggf ein Trauma, dass Dich nächtelang nicht schlafen lässt.
Nutz die Zeit die Earthlings Dich kosten würde sinnvoller.
Fahre in einen Tierpark oder an einen See und füttere Enten.
Melde Dich im Hühnerforum an, dort gibt es meiner Erfahrung nach in praktisch ganz Deutschland irgendwo nette Leute, die gern bereit sind jemanden, der "Hobbyhühner" mal live sehen mag auf einen Kaffee in ihren Garten zu lassen und manche von denen verkaufen sogar Eier, einige auch Fleisch.

Aber ohne Dich bevormunden zu wollen (bitte verzeih, wenn das so wirkt) tu Dir das mit dem Earthlings gucken nicht an. Ich maße mir an zu ahnen, dass Du dort nichts findest, dass Dir in irgendeiner Weise weiterhilft.

In meinem beruflichem Umfeld braucht man schon ein dickes Fell.
Niemand wird Tierarzt ohne das obligatorische Schlachthofpraktikum.
Aber ich habe Tierärzte gesehen, die nachdem Schauen von Earthlings völlig verstört waren.
Den Eindruck, dass dies in irgendeinem Fall etwas Gutes hatte, den hab ich niemals vermittelt bekommen.
minnione:
danke für deinen ausführlichen Beitrag
Gern geschehen. Ich hab immer Angst, dass so lange Beiträge eher stören als nützen.
minnione:
das stimmt wohl die beste "Werbung" für eine (überwiegend) vegetarischen Lebensweise sind glückliche/zufriedene Vegetarier selbst und mit ihnen lebende glückliche Tiere.
UND ein gutes Essen ;)
Fleischesser, die in bester Absicht mal die im Supermarkt erhältlichen Tofuprodukte, oder andere interessante "Fleischersatzprodukte" probiert haben sind meist aus gutem Grund fast schon traumatisiert.
Der Kram ist nämlich nicht nur unverschämt teuer sondern schmeckt großteils wirklich abscheulich.
Ich kenne keinen Veganer, der das freiwillig isst.

Ohne große Ansprache ein lecker, lecker veganes Futter auf den Tisch stellen ist viel sinnvoller.
Und:
Ehrlich sein:
Wer gern ab und zu einen leckeren Schinken oder ein tolles Steak möchte, wird keinen veganen/vegetarischen Ersatz dafür finden und viele kleine Höfe zeigen auch, dass der 100% Verzicht gar nicht notwendig ist.
Notwendig und sinnvoll ist bewusster Genuss und Konsum.

Ich hatte noch nie jemanden zum Essen da, der Hackfleisch in der Nudelsoße von gutem Seitan z.B. unterscheiden konnte.
Auch bei Chili con "carne" muss man weder tricksen noch lügen, hier spielt "Fleisch oder "Ersatz" (Seitan, Tofu...) keine Rolle.
Mein Vater hat heute noch dran zu knabbern, dass dieser unglaubliche Katenschinken, der die Bratkartoffeln so lecker machte Tofu war.
Eigentlich mag ich Tofu nicht mal, aber der Hersteller von dem Zeug räuchert nicht nur den Tofu selbst, sondern verwendet auch ein Rauchsalz das seines Gleichen sucht.

Aber ein Steak z.B. kann man nun einmal nicht faken, jeder "Ersatz" wird zweifelsfrei enttäuschen.
Da muss jeder für sich selbst entscheiden ob er es weglassen möchte, ihm das Leid der Tiere egal ist ODER es es zu etwas Besonderem macht in dem er das Fleisch dort kauft wo kein Leid im Raum steht, sondern einzig und allein die Frage "Darf ich für meinen Genuss töten/töten lassen" die einfach mal jeder für sich ganz persönlich beantworten muss.
Denn auch ohne Frage ist dieses "töten um zu essen" wenn es mit Bedacht geschieht auch notwendig für den Erhalt vieler Tierrassen.
Grade bei sogenannten Nutztieren sind reine Hobbyhalter sehr, sehr selten.

Viele dieser kleinen Höfe verkaufen nicht nur Fleisch, Milch, Eier und Co ohne Teil der völlig pervertierten Massenindustrie zu sein, sondern sie spielen auch eine mehr als nur wichtige Rolle indem sie dieses Fleisch, die Milch, die Eier nicht von den in Massenbetrieben üblichen Hochleistungshybriden erhalten, sondern sich für Erhalt und Fortbestehen alter Nutztierrassen einsetzen.
Das haben die hypermoderne Tierindustrie und die "vegane Welt" gemeinsam. In beiden Welten werden diese alten Nutztierrassen verschwinden.
minnione:
Besonders das mit den Hühner hat mir gefallen, die Beschreibung ihrer Zuneigung und dass sie ihre Menschen erkennen, entgegen der landläufigen Meinung vom "dummen" Huhn.
Das kenn ich zu gut.
Hühner sind nicht nur klug genug um mich zu erkennen sondern sie versuchen mich auch zu manipulieren, die Räuber.
Ich habe auch ein Laufentenpärchen dabei und muss bei aller Liebe sagen, dass Enten nicht grad die hellsten Lichter am Kronleuchter sind, das merkt man im Vergleich zu den Hühnern schon sehr deutlich, aber liebenswert sind sie dennoch.
minnione:
Die gleichen Vorurteile/Unwissen gibt es zu hauf über Tiere. Dass Tiere immer noch als Sache behandelt werden im Strafgesetz ist traurig, Sachbeschädigung an Tieren? Es hat sich aber schon durchgesetzt die Meinung, dass Tiere nicht fühlen/keine Seele haben das stimmt nicht.
Ach die gesetzliche Regelung ist bei genauer Betrachtung sogar sinnvoll.
Im Strafgesetz ist das Tier nicht nur eine Sache.
Ein Toaster ist eine Sache.
Wenn ich damit niemanden gefährde/verletze oder den Müll anschließend liegen lasse, darf ich meinen Toaster aus dem Fenster werfen, mit einem Vorschlaghammer zertrümmern, im Keller einsperren...
Und wenn ich der Ansicht bin, dass dieser fiese Toaster, der mir mein Brot verbrannt und damit mein Frühstück ruiniert hat bei Eisregen und Schneesturm auf den Balkon verbannen will, darf ich das auch.
Und da der Toaster mein Eigentum ist hat niemand das Recht sich einzumischen, weil ich meinen Toaster misshandle.

Mit meinem Hund darf ich all dies nicht. Nichteinmal dann, wenn genannter Hund bei meiner Heimkehr von der Arbeit (die ich u.A. ausübe um seine Futter- und Tierarztrechnungen zu begleichen) fröhlich wedelnd und mich mit Spielaufforderungen umschmeichelnd in den zerfetzten Überresten dessen sitzt, was wenige Stunden zuvor noch ein wunderschönes und nicht ganz einfach zu erhaltenes antikes Fachbuch war.
(Ähnlichkeiten zu realen Ereignissen sowie noch lebender oder bereits Verstorbener Hunde und Bücher sind bei dieser rein fiktiven Geschichte natürlich komplett zufällig).

Denn anders als bei meinem Toaster schränkt das deutsche Tierschutzgesetz mich bei meiner Entscheidung wie ich mit meinem Eigentum umgehen will doch ziemlich deutlich ein.
Eine Tatsache, die erfreulich, aber absolut nicht selbstverständlich ist, wenn man bedenkt, dass das deutsche Gesetz (ebenfalls erfreulicher Weise) absichtlich so ausgelegt ist, dass es nicht viele Gelegenheiten gibt in denen gesetzlicher Einfluss darauf, was Du mit Deinem persönlichen Eigentum machst und das ggf noch in den eigenen vier Wänden (wo die Gefährdung Dritter, ja meist unwahrscheinlich ist).

Die Geschichte mit dem Tier als "Sache" hat weniger im Strafrecht, als mehr im Zivilrecht ihre Bedeutung.
Denn wenn jemand nachweislich meinen Hund vergiftet, dann kann ich zwar eine Strafanzeige wegen Tierquälerei und ggf Sachbeschädigung stellen, aber das heißt ja nur, dass der Staat dem Täter einen überbrät, weil er gegen das Gesetz verstoßen hat.
Das hilft mir bei der Bezahlung der entstandenen Tierarztrechnung eher nicht.
Deswegen kann ich zum Zivilgericht laufen, denn hier ist mein Tier eine Sache.
Aber das ist nicht so, weil dem Gesetzgeber egal ist, dass ein Tier auch Gefühle hat, sondern das ist so, weil ein Tier im juristischen Sinne keine Eigenverantwortung übernehmen kann.
Es hat im Ideal-/Normalfall einen Eigentümer bzw Halter, der es versorgt und seine Interessen vertritt und ganz abgesehen davon, dass hier natürlich auch die Interessen des Eigentümers geschützt werden, die ganz simpel mit dem Wert des Tieres zu tun haben (man denke z.B. an ein Turnierpferd) ist dieses Gesetz, dass meinen Hund ein Stück weit zur Sache macht notwendig, damit ich mit der Hilfe eines Zivilgerichtes durchsetzen kann, dass die Knalltüte, die meinen Hund vergiftet hat für die Kosten, die dadurch entstanden, dass er mein Eigentum beschädigt hat für auch bittschön aufzukommen hat.
Das sind nicht nur Tierarztrechnungen (die übrigens unabhängig vom Sachwert des Tieres vom Täter zu zahlen sind) sondern auch meine Benzinkosten, nachweisbarer Verdienstausfall usw.

Also auch wenn ich natürlich verstehen kann, dass es sich für Dich falsch anfühlt, dass ein Tier rechtlich unter anderem eine Sache ist, hoffe ich, dass ich Dir verständlich machen kann, dass das im Anbetracht der gesamten Gesetzeslage nicht "bös" gemeint ist, sondern notwendig um die Rechte des Tieres UND die des für seine Bedürfnisse zahlungspflichtigen Halters zu schützen.
Fedaykin

shionoro schrieb:

Aber erst mal: Warum lassen wir Substitute weg?
B12 substitution gehört zur ernährung eines veganers dazu.


Na wenn wir Substitute brauchen, dann haben wir keine Vollwertige Ernährung.
Folglich geht der Preis dann doch eher an die Vegetarier.
Das ist eine Defininitionsfrage...
Wenn ich mir überlege, was ich tierischen Produkten so alles enthalten ist, was ich bei veganer Ernährung mit voller Absicht nicht aufnehme..
Dann müsste man genau schauen wie viel davon schlicht nutzlos für meinen Körper ist und was (auf Dauer/im Gesamtpaket/ je nach individuellem Stand) aktiv schadet..
Wenn ich der Liste an "unerwünschten Inhalten tierischer Lebensmittel" dann EINEN EINZIGEN Nährstoff gegenüberstelle, den ich bei rein veganer Ernährungsweise tatsächlich ohne wenn und aber substituieren muss, dann kann ich die Ansicht, dass dieser eine substitutionspflichtige Stoff die Ernährungsform in der Endbilanz objektiv ungesünder machen soll nicht teilen.


Zumal die B12 Substitution ja ohnehin nur bei 100% veganer Ernährung notwendig ist.
Der Bedarf ist niedrig, der Speicher des Erwachsenen ziemlich langlebig.

Und ein Kind 100% vegan zu ernähren empfinde ich zwar als ernährungsphysiologisch gesund, aber dem Kind gegenüber als moralisch unfair.

lg
Fraukie


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 13:39
Fleischersatzprodukte verwenden wir daheim nicht.
Gut, wenn der Nachwuchs irgendwann im Leben mal so etwas probieren möchte oder von sich aus darauf besteht das es gekauft/ verwendet wird... dann habe ich damit keine Probleme.
Aber aktuell brauchen wir das Zeug nicht.

Entweder wir essen ein Gericht in dem Fleisch/ Fisch/ Eier/ Milch enthalten ist - oder wir essen ein Gericht das völlig frei davon ist. Mal so, mal anders.


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Gründe für oder gegen Veganismus/Vegetarismus

27.05.2016 um 22:50
@Fraukie

tut mir leid dein letzter Beitrag war tatsächlich seitenlang/zu lang. Das finde ich als Zumutung. Solche seitenlangen
Abhandlungen, wo sich hier ja eher mit wenigen Zeilen unterhalten wird.


Zu dem Film Earthlings: der hat bestimmt seine "Macken" grundsätzlich ist es aber richtig, auf die kolossalen Mißstände in der Tierhaltung, die immer heute industrielle Massentierhaltung beinhaltet. aufmerksam zu machen. Es gibt ja solche Zeitgenossen, die tatsächlich meinen das verpackte Fleisch in den Kühltheke hat gar nichts mit Tieren (fühlenden Lebewesen) zu tun , sondern wächst irgendwo auf Bäumen. Mal überspitzt formuliert. Die Entfremdung zu diesen Vorgängen ist groß. Das meine damit Haustiere (Hunde /Katzen) halten und dann ist man tierlieb, aber unachtsam damit umgehen, wie man Tierfleisch/Produkte als Lebensmittel konsumiert. Nämlich oft gar nicht bewusst sondern so repektlos, dass man diese Ware als Billigware, dann auch einfach in Mülleimer wirft. Alleine was an Lebensmittel (auch Fleisch Tierprodukte) weggeworfen wird , ist ein Skandal. Und das nicht nur von PrivatHaushalten, Verschwendung auf Rücken von Tierleid.


Auch auf ZigarettenPackungen wird zur Zeit überlegt mit Schockbildern zu "arbeiten". Hab den Film Earthlings immer noch nicht gesehen und würde auch keinen empfehlen ihn zu gucken. Aber deswegen hat er doch seine Berechtigung, nämlich allein schon deshalb, wenn er Anlass geben könnte, sich mal Gedanken zu machen über sein eigenes Konsumverhalten bezüglich Ernährung.

Aber das ist ja alles weit weg zum beispiel in China, also das zieht auch nicht. Gerade die Hunde/Katzenfelle von dort werden auch hier in diesen Breiten verkauft, Manchmal sogar unerkannt/nicht deklariert werden sie gekauft. Sonst gäbe es nicht diese Nachfrage. Bei den Robbenschlachtungen bedarfte es auch erst Schockbilder/filme um ein Umdenken zu bewirken, Robbenfelle sind nun größtenteils nicht mehr in dem Masse nachgefragt. Genauso hätten unsere Schlachthöfe/Massentierhaltungsstätten gläserne Wände eben, kämen mehr Menschen auf die Idee, hier sich für Verbesserungen bezüglich Tiertransporte, Zustände in Schlachthöfen, vorherige Haltung einzusetzen. Und da könnte schon noch viel/einiges getan werden.

Aber wo kein Wissen um Zustände, da keiner der was dagegen versucht zu unternehmen, und sei es nur bewußter zu konsumieren.


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