Misanthropen - die "anderen" Menschen

Bin ich misanthropisch wenn mir der Großteil der Menschen einfach egal ist? :ask:

Prof.nixblick schrieb:Bin ich misanthropisch wenn mir der Großteil der Menschen einfach egal ist?

nö. erst wenn du sie gelegentlich zur hölle wünscht.

@matraze106

das tue ich, mehr als nur gelegentlich :D

LovePsalm schrieb:Oft misst der Misanthrop den Menschen an der Elle eines Ideals, bemerkt dabei die Abweichung, und dies lässt ihn dann zu der Überzeugung gelangen, dass alle Menschen von Grund auf schlecht seien.

Dies ist nur die allgemeine abgekaute Definition von Weltenschmerz. Es ist durch aus möglich Menschen auch ohne ein Ideal zu hassen :D

Ich z.B. hasse nur dumme oder aufgeblasene Menschen. Ich mag es nicht, wenn sie über belanglose Scheiße reden, darüber wer den längsten hat oder die fettesten Titten. Ich hasse es wenn sie sich wie Hunde benehmen und keine eigene Meinung haben sondern nur nachplapern was sie letztens im TV gesehen haben. Das sie alles und jeden Imitieren um akzeptiert zu werden anstatt zu machen was ihnen gefällt. Ich hasse Scheinheiligkeit und Lügen. Kurz gesagt ich hasse Trottel :D

@brummdilda
och komm. trottel sind aufgrund ihrer trotteligen art auch irgendwie ein bisschen liebenswert.
nur weil sie mal auf geistigen durchzug schalten, sind sie auch nicht für immer trottel.
jeder von ihnen birgt das potenzial, im entscheidenden moment die welt respektive dir das leben zu retten. denk nur mal an mr. bean... :)

@matraze106
Mr.Bean ist kein Trottel, auch wenn er versuchen wurde mich mit einer Sockenschleuder zu retten, wenn ich an einer Klippe hänge. Der Macht einfach sein Ding und redet erst garnicht ;)

Ich hasse die Schizophrenie der Menschen und die Ungerechtigkeit auf der Welt . Ich hasse Kriege und Hurensöhne. Ich hasse die Tatsache, dass die Zahlen auf der Börse, seien wir mal ehrlich, wichtiger für diese Welt sind als hungernde sterbende Menschen in Afrika z.B.

@brummdilda
mr. bean ist halt ein besonderer trottel. und auch er ist es nicht auf lebenszeit.
wenn du von misanthropie sprichst, dann sprichst du aber von richtigem menschheitsverdruss.
ich find z.b. macker, hipsters oder mario barths auch grottendämlich. aber ich weiss auch, dass die leute eigentlich nicht so sind: sie wissen halt nur nicht, wie sie anders sollten imho sie setzen sich selbst unter zu großen druck, irgendwas gegen die zwischenmenschliche stille zu unternehmen, und tun das, was sie nun mal am heimischen lagerfeuer von den alten gelernt haben: entertainment.
trottel ist nur der, der in der rolle nicht aufgeht und sie sich authentisch auf den leib schreibt.
der andere ist witzig, süffisant. manche leute kratzen erstmal lieber an der oberfläche, weil sie zum einen angst haben, preis zu geben, dass sie unter ihrer oberfläche verletzlich wie ein jeder sind, und zum anderen angst davor, was sich unverletzliches unverzeihliches unter der oberfläche der anderen und den dingen der welt befinden könnte. in der schaumkrone lebt es sich am sorglosesten.

matraze106 schrieb:trottel ist nur der, der in der rolle nicht aufgeht und sie sich authentisch auf den leib schreibt.

Du redest da über Entertainer die in der Tat anders drauf sind wenn sie nicht auf der Bühne stehen. Die Parodieren doch nur fleisig. Ich meinte aber normale Menschen im Alltag :D

matraze106 schrieb:einen angst haben, preis zu geben, dass sie unter ihrer oberfläche verletzlich wie ein jeder sind, und zum anderen angst davor, was sich unverletzliches unverzeihliches unter der oberfläche der anderen und den dingen der welt befinden könnte. in der schaumkrone lebt es sich am sorglosesten.

Genau dieses Verhalten kann ich nicht ausstehen. Ist einfach so :D

@brummdilda
du findest dieses unbedarfte nachplappern doch aber bei kleinen kindern schon.
du kannst niemandem tiefgründigkeit aufzwingen.
aber du kannst lernen, in unbedeutend klingendem dahergerede tiefsinn zu erkennen. weist du dann die leute darauf hin, wirst du ein funkeln in ihren augen bemerken und bisweilen tiefgründige diskussionen lostreten.
ich weiss, du redest von dampfplauderern und dummschnackern. ich kenn sie zu genüge und ich find sie auch teilweise zum kotzen. aber im grunde sind das nur leute, die sich nie ins tiefschwimmbecken getraut haben. teilweise sind kotzbrocken dabei, die schwimmhilfen, stützräder und scheuklappen am liebsten zur allgemeinen pflicht erheben wollen. bei denen verspür ich tatsächlich ein wenig wut und lust, ihnen die schwimmhilfen abzunehmen und sie ins kalte wasser zu werfen. aber das wär brutal, denn die meisten, die so drauf sind, sind halt einfach alt und wie ich schon meinte extrem verletzlich. das ist der kalk, der plaque, der rostende geist, der immer mehr gift von sich gibt. wir sollten eher aufpassen, dass wir nicht selber so werden mit dem alter.
auch du wirst dich irgendwann in eine schöne-heile-welt-logik betten wollen, oder sie zumindest verängstigten kindern suggerieren. dann wird dir kein noch so plumper versuch, jemanden zum lachen zu animieren, zu daneben vorkommen. und vielleicht kommt dir dann auch tatsächlich jedes schmunzeln wie ein kleines lob vor, für deinen versuch, ein bisschen laune zu stiften.

@blutfeder

blutfeder schrieb:ersteinmal, muss es für die erkenntnis kein externer auslöser in form von schlechten menschen um einen herum vorhanden sein. die erkenntnis kann auch von alleine kommen, wenn man sich die gesamte geschichte ansieht oder den schwachsinn der heutzutage veranstaltet wird.

Im Grunde ist es egal, ob es Menschen in der eigenen Umgebung oder Menschen i-wo da draußen sind, man schließt trotzdem von einer bestimmten Gruppe auf den ganzen Rest, Hauptsache man hat nen Vorwand, um pauschalen, sinnlosen Hass zu schieben. Und das ist alles andere als schlau oder "charakterstark", wie du weiter unten in deinem Beitrag geschrieben hast. Hass ist immer ein Zeichen von Schwäche. Ist es immer gewesen und wird es immer sein. Da kannst du deine Einstellung noch so viel loben und feiern.

blutfeder schrieb:Ich sehe die welt ziemlich klar

Nichts als Autosuggestion. Hass macht blind, nicht sehend.

blutfeder schrieb:Glück kann durch alles ausgelöst werden, das finden eines seltenen oder besonders guten buches, einen anblick der dem betrachter gefällt oder die anwesenheit eines geliebten/geschätzten wesens, wie zum beispiel schopenhauers Pudel.

Nichts und niemand kann einen glücklicher machen, als Menschen, die man liebt und wertschätzt, und die genauso für einen selbst empfinden. Man kann Menschen nicht durch leblose Dinge ersetzen. Und jene, die sich nur an Haustiere klammern, sind i.d.R. ganz einsame Leute. Auch wenn sie das nicht zugeben würden.

blutfeder schrieb:Misanthropen sind eher Charakterstark, da sie sich nicht verbiegen um den anderen wohlgefällig zu sein.

Das ist aber eine ziemlich engstirnige und absurde Sicht auf die Welt, wenn man denkt, dass der einzige Weg, sich selbst treu zu bleiben, in Misanthropie liegt. Eben dadurch tut man doch am Ende nichts anderes als sich zu verbiegen.

Menschen, die ohne stumpfsinnigen Menschenhass auskommen, tun das nicht, "um anderen wohlgefällig zu sein", sondern um sich mit Leuten zu umgeben, die einem gut tun, mit denen man sich gut versteht, die einen glücklich machen. Und wenn man Menschen freundlich begegnet, dann bekommt man diese Freundlichkeit auch zurück. So entstehen auch Freundschaften, ein Gemeinschaftssinn und ein friedliches Miteinander.

Aber welchen Sinn und Zweck verfolgen Menschen, die sich vom rest der Gesellschaft abgrenzen und sie zu ihrem Feind erklären, während sie ihren einsamen Krieg gegen "Wohlgefälligkeit" kämpfen? Stell dir bloß mal vor, wenn alle, oder zumindest die meisten, so eine Einstellung vertreten würden. Glaubst du allen ernstes, das wäre auch nur in irgend einer Weise für jemanden förderlich? Oder unsere Gesellschaft wäre dadurch besser? Nein, gerade dann würde unsere Gesellschaft komplett verkommen. Deswegen bin ich wirklich froh, dass Misanthropen nur eine kleine Minderheit darstellen.

@trance3008
ich finde deine einstellung hier sehr löblich, und teile sie durchaus, aber es wird einem oft nicht leicht gemacht, diese konsequent beizubehalten. zumindest ist es eben meine persönliche erfahrung. weiss wirklich nicht woran das liegt, aber sone ernsthafte grundzufriedenheit kann ich nicht immer aufrecht erhalten. ganz im gegenteil. da gibt es immer wieder phasen, die einen so zweifeln lassen, dass man irgendwann den schwung verliert, und sich viel leichter wut und ärger einstellen, als verständnis.

da nützen keine ratschläge, keine bücher, keine guten gedanken mehr was. jammern auf hohem niveau höre ich oft. klar, ist ja auch wahr. trotzdem kann ich den allgegenweätigen stumpfsinn nicht ignorieren, und sich mit ihm anzufreunden fällt mir auch oft nicht leicht ;)

Branx schrieb:Ich hasse die Schizophrenie der Menschen und die Ungerechtigkeit auf der Welt . Ich hasse Kriege und Hurensöhne. Ich hasse die Tatsache, dass die Zahlen auf der Börse, seien wir mal ehrlich, wichtiger für diese Welt sind als hungernde sterbende Menschen in Afrika z.B.

Na da haben wir ja einen bunten Reigen an wahllos zusammengeworfenem Blabla.
Du solltest Texte fuer Frei.Wild verfassen

Man könnte mich als einen solchen bezeichnen.

@xKrakex
Hab ich doch schon

Achso, haha

Freiwild ist nich rechts. Schönes Schubladendenken wieder...@xKrakex

Ich wurde, als Betroffener von organisiertem Stalking, auch "Gangstalking" genannt, regelrecht zum Misanthropen erzogen. Ich war einmal ein meist gut gelaunter, eher lebenslustiger, offenherziger Mensch und habe mich durch die permanente Einwirkung der Stalker im Laufe der letzten 7 Jahre in einen misstrauischen Griesgram verwandelt. Mein vormals positives Menschenbild hat sich ins Gegenteil verkehrt. Mir bleibt nur, den Stalkern herzlich zu danken. Bei manchen muss man eben ein wenig nachhelfen, damit sie lernen, wie die Menschen wirklich sind. Ich war gezwungen, es zu lernen.