emanon schrieb:Zu den Tauchtiefen von Plesiosauriern gibt es aber keine näheren Angaben (oder ich hab sie übersehen).
Plesiosaurierfossilien weisen in den Knochen Spuren von Dekompressionsnekrosen auf. Praktisch über die gesamte Zeit ihrer Existenz. Auch bei Walfossilien treten solche Knochennekrosen der "Taucherkrankheit" auf, da aber nur recht früh, erst bei den Zahnwalen, später auch bei den Bartenwalen. Dann aber verschwanden die Nekrosen aus dem Fossilbefund. Die Wale müssen sich also daran angepaßt haben.
Daß diese Nekrosen bei den Plesiosauriern zeit ihres Bestehens vorkommen, bedeutet, daß sie sich nie daran angepaßt haben, das Tauchen in größere Tiefen nicht zu ihrem "Tagesgeschäft" wurde, sondern ne Ausnahmesituation darstellt (wiewohl eine regelmäßig wiederkehrende).
Is schon ne Weile her, daß ich das mal recherchiert habe, die Quellen weiß ich heut nicht mehr. Hier mal ein Beitrag von mir dazu von vor zehn Jahren ausm hiesigen Thread:
Beitrag von perttivalkonen (Seite 41) Na jedenfalls meine ich mich zu erinnern, daß die Plesiosaurier ein recht dichtes und damit auch schweres Knochenmaterial hatten. Dies habe ihnen, vor allem den Jungtieren, ein Abtauchen erleichtert, wenn Freßfeinde sie jagten. Das war glaub ich die Interpretation. Würde erklären, wieso ein Abtauchen regelmäßig vorkam, aber kein partielles Leben in größeren Tiefen bedeutet.
Das hieße also durchaus, daß Plesiosaurier sich gemeinhin in den oberen paar Dutzend Metern Wassersäule aufhielten und nur in (regelmäßigen) Ausnahmen in größere Tiefen wagten. Die Dekompressionsschäden führen zwar eine höhere Mortalitätsrate mit sich, aber so lange durch das Abtauchen mehr gejagte Plesios überlebten, kann das dennoch ein Vorteil gewesen sein.
Plesiosaurier lebten ca. 140 Millionen Jahre lang in den Meeren des Erdmittelalters. Und in dieser Zeit ging keine Untergruppe zu einem teilweisen Leben in größeren Tiefen über wie etwa die Wale. Seither sind zwar nochmals 66 Millionen Jahre vergangen, aber da die Plesiosaurier praktisch die gesamte Zeit ihres (gesicherten) Bestehens keine größeren evolutiven Veränderungen mehr durchliefen (anatomische Neuerungen, Anpassung ans Tieftauchen...) scheint dieses Taxon ein recht konservatives gewesen zu sein.