Der Dyatlov-Pass-Vorfall

Martinus3 schrieb:Ohne Streichhölzer, die auch nicht gefunden wurden?

Es wurden mehrere Steichholzpäckchen gefunden:

Protocol inspection of items found at the scene

[...]
1. Identified as Zinaida Kolmogorova's belongings:
[...] new box of matches[...]
4. Identified as N. Thibeaux-Brignolle's belongings:
[...]matches in oilcloth [...] box of matches [...]

(https://dyatlovpass.com/case-files-11-20?rbid=17743)

Autopsy report of Kolevatov
[...]
In the right pants pocket is a soaked pack of matches.

(https://dyatlovpass.com/case-files-345-348?rbid=17743)

scorpion25 schrieb:Hi , ich hab nochmal ne frage stimmt es das der Frau die Zunge rausgerissen wurde ?

Die Zunge und Teile des Mundbodens von Dubinina fehlten, dies wurde jedoch bei der Autopsie als Verwesung eingestuft. Dubininas Kopf befand sich ja beim Auffinden (teilweise) unter Wasser, ihr Mund stand offen.

Autopsy report of Dubinina
[...]
The tongue in the oral cavity is absent.
[...]
The diaphragm of the mouth and tongue is absent.
[...]
Damage to the soft tissue of the head and ‘bath skin’ wrinkling to the extremities are the post-mortem changes (rot and decay) of Dubinina’s body, which was underwater before it was found.

(https://dyatlovpass.com/case-files-355-357?rbid=17743)

scorpion25 schrieb:Und stimmt es das nur die negative von einer Kamera einzusehen sind ?

Also hier:
https://dyatlovpass.com/cameras
findest du die meisten Fotos der Trips, nicht nur die von einer Kamera.

scorpion25 schrieb:Wurde ja auch in der Doku die ich weiter oben gepostet hatte erwähnt. Oder auch alles nur falsch dargestellt.??

Ja, einfach nur alles sensationsheischend dargestellt.
Im Grunde genommen kann man bei jedem Artikel/Filmbeitrag zum Thema einen einfachen "Shit-Test" machen. Wenn behauptet wird, dass die Zunge von Dubinina von wem oder was auch immer herausgerissen/-schnitten wurde, braucht man in der Regel nicht mehr weiterzulesen/-schauen. Ist jetzt zumindest meine Meinung.

@Cjasca

Cjasca schrieb:Im Grunde genommen kann man bei jedem Artikel/Filmbeitrag zum Thema einen einfachen "Shit-Test" machen. Wenn behauptet wird, dass die Zunge von Dubinina von wem oder was auch immer herausgerissen/-schnitten wurde, braucht man in der Regel nicht mehr weiterzulesen/-schauen.

Kann man so sagen, ja.
Grundsätzlich gilt:

Wenn man etwas aufzuklären versucht, das in der Vergangenheit passiert ist, dann sollte man nur einigermaßen zuverlässige Informationsquellen verwenden, also z.B. keine Foren- oder Blogbeiträge ohne Quellenangaben.

Relativ zuverlässige Quellen sind z.B. Untersuchungsakten, Obduktionsberichte, Zeitungsartikel von damals, Angaben von namentlich genannten Augenzeugen oder Experten.

@chasca: Danke, das habe ich offensichtlich übersehen!

@Tajna: Danke, das mit den Decken habe ich entweder vergessen oder noch nirgends gelesen. Wobei es mich wundert - Schlafsäcke waren auch 1959 keine großartige Besonderheit, so weit ich weiß bzw. so weit mir das erzählt wurde von älteren Wanderern. Meines Wissens bieten Decken keinen Vorteil gegenüber Schlafsäcken - nur Nachteile: Sie halten nicht so warm, sie sind viel weniger Schutz gegen Insekten oder Kriechtiere, sie verrutschen wesentlich leichter und lassen dann Kälte o.ä. an den Körper.

@off-peak: Du hast Recht, dass die Frage der Ausrüstung mit der Frage einer Involvierung des KGB nun wirklich gar nichts zu tun hat - ich weiß nicht, warum ich das gestern so gedacht habe. War Blödsinn.
Der einzige Punkt, an dem sich für mich - heute - ein möglicher Zusammenhang zwischen Ausrüstung und KGB zeigen könnte, wären die Kameras. Aber auch das ist bislang eine reine Vermutung und nicht mehr.

Es gibt doch ein Bild von der Zeder, bei der das Feuer war; hier:
https://dyatlovpass.com/resources/340/Dyatlov-pass-cedar-tree-01.jpg
Wobei ich gestehen muss, dass ich auf diesem Bild nur sehr wenig sehe ...

Auf der gleichen Seite, dytlovpass.com, gibt es noch eine mir eher neue Vermutung eines derjenigen, die damals mit dem Suchtrupp unterwegs waren. Er hatte - oder sie hatten - eine ganze Menge frischer Zweige gefunden, die von der Zeder und anderen Bäumen mit einem "finnischen Messer" (also auf Deutsch: Fahrtenmesser) abgeschnitten worden waren. Diese seien nicht zum Verbrennen bestimmt gewesen, sondern dazu, einen Sichtschutz in Richtung Zelt aufzurichten:
Zitat von der website:
It looked as if someone had created a viewing hide facing the site from where they came.
(Es sah aus, als ob irgendjemand einen Sichtschutz geschaffen hatte in Richtung des Ortes, von dem sie kamen.)
Aus dem Text der website ergibt sich auch deutlich, dass mehr als zwei Personen - zunächst - bei diesem Feuer an der Zeder waren.
Gegen wen oder was in Richtung des Zeltes brauchten die Todgeweihten einen Sichtschutz?

@Martinus3

Martinus3 schrieb:Er hatte - oder sie hatten - eine ganze Menge frischer Zweige gefunden, die von der Zeder und anderen Bäumen mit einem "finnischen Messer" (also auf Deutsch: Fahrtenmesser) abgeschnitten worden waren. Diese seien nicht zum Verbrennen bestimmt gewesen, sondern dazu, einen Sichtschutz in Richtung Zelt aufzurichten:

Das würde ich nicht annehmen.
Ich würde eher vermuten, sie wollten einen Windschutz errichten.
Wegen dem Lichtschein des Feuers hätten sie sich ja nicht verstecken können.

Das sehe ich ähnlich - ein Feuer scheint in völliger Dunkelheit rundherum ewig weit. Und zwar völlig egal, ob davor ein paar Äste aufgestellt sind oder nicht ...
Ein Windschutz wäre logischer.

Gibt es eigentlich belastbare Informationen darüber, welches Fabrikat & welcher Typ die Kameras waren, und wann sie wo erworben wurden? Ich habe dazu noch nirgends etwas lesen können; aber es würde mich doch interessieren, ob die Idee mit den Kameras weiterführend ist oder nicht.
Dass einige der Filme, die - nach dem Auffinden - in den Kameras vorhanden gewesen sein müssen/sollen/können, heute nicht mehr auffindbar sind, weiß ich; aber über nicht Vorhandenes zu spekulieren führt nicht so arg weiter.
Vorher aber müssen a) Kameras und b) Filme vorhanden gewesen und c) gekauft worden sein. Nadel im Heuhaufen ...

@Martinus3

Martinus3 schrieb:Gibt es eigentlich belastbare Informationen darüber, welches Fabrikat & welcher Typ die Kameras waren, ...

Das könnte in der Akte stehen, die, meines Wissens nach, auch bei Dyatlov-pass.com veröffentlicht ist.

@Martinus3
Schau mal hier:
https://dyatlovpass.com/cameras
Es waren Kameras des Typs Zorki (Bauzeit: 1946-1956, ca. 835.500 Stück, Preis* ca. 370 Rubel) und FED (Bauzeit: 1934-1955, ca. 720.000 Stück, Preis* ca. 270 Rubel). *damaliger Preis laut dyatlovpass.com
http://www.sovietcams.com/index.php?414372438 (Archiv-Version vom 31.05.2018)
http://www.sovietcams.com/index.php?-737528618 (Archiv-Version vom 15.12.2018)

Drei Kameras gehörten der Universität:
Case-File 199
https://dyatlovpass.com/case-files-199-208?rbid=17743

Vielen Dank @ cjasca sehr aufklärende antworten auf meine Fragen , da fallen auch gleich etliche von den Verschwörungstheorien weg

@Martinus3

ein möglicher Zusammenhang zwischen Ausrüstung und KGB zeigen könnte, wären die Kameras.

Inwiefern? Dieselbe Frage wie gestern. Was an den Kameras stellt für Dich den Zusammenhang her?

ob die Idee mit den Kameras weiterführend ist oder nicht

Und diese Idee lautet genau ...?

Martinus3 schrieb:Gibt es eigentlich belastbare Informationen darüber, welches Fabrikat & welcher Typ die Kameras waren, und wann sie wo erworben wurden? Ich habe dazu noch nirgends etwas lesen können; aber es würde mich doch interessieren, ob die Idee mit den Kameras weiterführend ist oder nicht.

Hallo @Martinus3

Diese Spekulation oder Idee mit mehr als 6 Kameras kommt nur aus einer bestimmten Quelle und ist gar nicht belegt. Ich persönlich halte diese gewisse Quelle für sehr unseriös!

Und kurz zur Feuerstelle -> Leider gibt es keine detaillierten Bilder von der Feuerstelle aber die Fotos auf der amerikanischen Seite vom Zedernplatz hast Du ja schon gefunden. Ich denke und bin mir ziemlich sicher, daß dieser Zedernplatz für ein Feuer ganz bewußt ausgesucht wurde. Es gibt dort im Wald wenig Zedern (eher Birken und kleine Tannen) und das Holz dieser großen Zedern (nmMn sind es 2) waren mit Sicherheit der beste Brennholzlieferant. Außerdem sehr harzhaltig!

Martinus3 schrieb:eine ganze Menge frischer Zweige gefunden, die von der Zeder und anderen Bäumen mit einem "finnischen Messer" (also auf Deutsch: Fahrtenmesser) abgeschnitten worden waren. Diese seien nicht zum Verbrennen bestimmt gewesen, sondern dazu, einen Sichtschutz in Richtung Zelt aufzurichten:

Ein Sichtschutz Richtung Zelt gab es nicht. Ich denke damit ist eher der Windschutz/Höhle zwischen Zeder und Bachbett gemeint. Dort hatte man eine Art Bodenbelag aus Zweigen gefunden.

Gibt es jemanden hier, der das Buch "Die Toten vom Dyatlow-Pass" von Aleksej Rakitin gelesen hat oder gerade liest?

Ich habe jetzt von Anfang an etwas mit gelesen aber die gefühlten 1.000 Seiten sind mir doch etwas zu viel gibt es denn außer die Infos auf Wikipedia usw weitere Erkenntnisse bitte keine Spekulationen. Eine Seiten Seiten Zahl wo was interessantes steht wäre sehr hilfreich 🙈

@schokokeeks

Denkst Du denn, jemand hier sucht für Dich den Thread durch und gibt Dir 'ne passende Seitenzahl? ;-)

Versuch mal das von mir erwähnte Buch "Die Toten vom Djatlow-Pass" von Aleksej Rakitin.

schokokeeks schrieb:Eine Seiten Seiten Zahl wo was interessantes steht wäre sehr hilfreich

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@schokokeeks
Du kannst auch die thread-interne Suchfunktion (ganz oben unter "mehr") nutzen und was Interessantes eintippen... z.B. Schneebrett, Ofen oder Yeti ;)
Die Webseite dyatlovpass.com ist ebenfalls recht übersichtlich und hat tolle Abbildungen, weiterführende links etc. Aber in den Texten mischt sich häufig die Interpretation des Autors mit ein - also Obacht. Die Autopsieberichte und Zeugenaussagen findest du hier: https://sites.google.com/site/hibinaud/
Ist zwar auf russisch, aber mit google translate sollte das kein Problem sein (lesbarer ist es, wenn du auf englisch übersetzen lässt).
Viel Erfolg! Ist eine schöne Beschäftigung für regnerische Herbstabende ;)