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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 11:59
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb:Darf ich erinnern: Deine Kritik am tragfähigen Fundament von Aussagen zum Sturm-Ereignis geht hierauf zurück:
neoschamane schrieb:
AryaStark schrieb:
und wie lange das fatale Fallwindereignis dauerte.
<neoschamane:>
das steht auf keinem tragfaehigen fundament bisher.
ist das korrekt zitiert?
ich habe mich nicht auf die dauer bezogen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Daraus kann man schließen, dass du die Windstudie nicht annimmst.
zum xten mal:
fuer mich ist die windtheorie ok, wenn sie ein verlassen und aufgeben des zelts erklaert.
Zitat von NemonNemon schrieb:Also, gibt es deinerseits Kritik an der Wind-Studie oder nicht?
ja, der infraschall z.b und eine wie auch immer geartete verstreute flucht.
Zitat von NemonNemon schrieb:weil auch die Hyperthermie das hergibt
Du merkst aber schon das Du da nun ein zusaetzliches neues Detail einfuehrst?
Zitat von NemonNemon schrieb:das allgemeine Chaos am Zeltschauplatz
so "allgemein chaotisch" war das wohl nicht, akut ja, aber wo man das zelt verlassen hatte kam wieder organisation rein.
Zitat von NemonNemon schrieb:Es können sich ebenso gut Grüppchen bilden und die allgemeine Zielrichtung "bergab", "Wald" kann auch angenommen werden.
es gibt keinen grund in dem szenario anzunehmen die gruppe haette sich zersplittert, das wuerde man erwarten bei einem baerenangriff, mansen angriff, oder aehnlichem.

wie belegtst Du diese zersplitterung wo doch die spuren darauf hindeuten das sie als gruppe abgestiegen sind.

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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 12:06
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb:ist das korrekt zitiert?
ich habe mich nicht auf die dauer bezogen.
So. Die Wind-Studie macht Aussagen zur Dauer des Ereignisses, nach denen @AryaStark fragt. Dieses Ereignis und damit seine Dauer steht deinem Kommentar zufolge "auf keinem tragfähigen Fundament bisher".

Ich habe allmählich den Verdacht, du unterscheidest nicht zwischen Fallwind-Theorie und Günters Fallwind-Studie. Und Infraschall.
Das wird mir zu konfus jetzt mit dir.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 12:19
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich habe allmählich den Verdacht, du unterscheidest nicht zwischen Fallwind-Theorie und Günters Fallwind-Studie. Und Infraschall.
falls es unklar ist, ich beziehe mich auf die erklaerung die auch infraschall und zerstreung der gruppe zum thema hat.
betonung auf und, also fallwind und ...
logisches UND, also ALLE bedingungen muessen zutreffen, kein ODER (das eine oder andere reicht)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 12:30
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb:falls es unklar ist
...ist es nach wie vor.

Infraschall laut WAB setzt einen starken Sturm voraus, das ist aber nicht gleichzusetzen mit Holmgrens Fallwind-Theorie. Günters Wind-Studie ist in allen Punkten spezifischer, weil sie die gesamte Wetterentwicklung über Tage unter Berücksichtigung der Großwetterlage sowie der besonderen Gegebenheiten der Lokalität Kholat nachvollzieht. Als "Panik-Trigger" hat sich der Autor in der überabeiteten Fassung für etwas anderes entscheiden. WAB geht von tolerablen Bedingungen aus, was Wind und Temperaturen am Zelt betrifft (wenn er diese nicht mittlerweile revidiert hat). Bei den Anderen ist Hypothermie mehr oder weniger ausschlaggebend bzw. Begleiteffekt.

Ich sehe nicht, wo du auch nur ansatzweise auf diese Komplexität eingehst bzw. dieser gerecht wirst.
Dein letztes Statement legt jedenfalls kein Zeugnis davon ab.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 16:42
Zitat von NemonNemon schrieb:dass man sich auf dem Weg bergauf keine realitische Chance hätte ausrechnen dürfen, das Zelt mal eben so wiederzufinden. Im Dunkel der Nacht...
Die Vorstellung, irgendjemand würde sich in solchem Gelände ohne Kompass bewegen, quasi blind und auf gut Glück ohne jede Kenntnis der Peilungen zu den anvisierten Marschzielen ist ja wirklich abenteuerlich. So als ob sie völlig kopflos und ohne auch nur die Richtung zu beachten einfach so in die Wildniss gelaufen wären. Also dann hätten sie auch sofort selber ihr eigenes Todesurteil unterschreiben können.

Natürlich haben sie jederzeit auf die Minute genau die Peilungen ihrer Kurse gewusst!

Zur Verdeutlichung hier mal ein Zitat zu dem Thema:

"They could only be steering a compass course in this weather and so Igor and Alex must have taken their course bearing earlier when Hill 805 and Hill 1096 were still visible. They would have to be very careful today not to deviate from this course at all or risk getting loss. Their position at the end of the day shows they steered it perfectly."

Wilkins, Clark: A Compelling Unknown Force - The Dyatlov Pass Incident

Und in ganz besonderem Masse gilt das natürlich für den Kurs vom Zelt zur Zeder. Erstens brauchten sie den als Lebensversicherung um überhaupt zurückzufinden und zweitens hätten sie sie sonst gar nicht so gradlinig ansteuern können wie es die Spuren belegen. Niemand würde in solchem Gelände einfach mal so aufs Gratewohl in irgendeine beliebige unbekannte Richtung losgehen, dass überhaupt anzunehmen spricht allein schon Bände!
Zitat von NemonNemon schrieb:Jetzt muss ich fabulieren, da ich diesen Punkt nie genauer untersucht habe: Wird irgendwo davon berichtet, dass sie überhaupt nennenswert Essen/Hauptmahlzeiten mit oben im Zelt hatten außer den paar Snacks und Schinkenspeck? Wenn sie das im Lager gelassen haben, gehörte es vielleicht zu den "Kampfbedingungen", die diese Etappe bieten sollte.
Auch hier, die Annahme alleine, sie hätten bei einem solch kräftezehrenden Anstieg den ganzen Tag nichts gegessen ist genauso realitätsfern wie obige (vor allem wo im Zelt ja sogar noch Kakao und Speck gefunden wurde!).

Eine Übernachtung unter Kampfbedingungen als Training macht ja noch einigermassen Sinn, aber doch nicht ein absichtlicher Essensverzicht bei solch enormem Kalorienverberauch, wofür soll dass denn gut sein!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 17:17
@passato

Wie kommst du zu dieser Behauptung?
Zitat von passatopassato schrieb:Auch hier, die Annahme alleine, sie hätten bei einem solch kräftezehrenden Anstieg den ganzen Tag nichts gegessen ist genauso realitätsfern wie obige (vor allem wo im Zelt ja sogar noch Kakao und Speck gefunden wurde!).
Du hast ja bei meinem Zitat dies hier abgeschnitten:
Zitat von NemonNemon schrieb:Man mag sich wundern, dass sie am Abend nur etwas geknabbert haben. Das kann daran gelegen haben, dass sie vorher schon eine bessere Gelegenheit für eine Mahlzeit hatten (es wurden aber nicht alle Mägen untersucht). Zudem gab es am Zelt keine Chance auf ein Feuer.
Sie hatten im Zelt keine Hauptmahlzeit dabei ...
in the far part of the tent where stored the food - cereals, cans, sugar, and wood for the stove
Am Eingang: bags of biscuits, as well as a piece of loin approx. 3 kg
...außer die "cans" wären Dosen mit Gerichten gewesen.
Den großen Vorrat an Nahrungsmitteln gaben sie jedenfalls im Lager gelassen. Ich weiß gar nicht mehr, worum es dabei überhaupt ging.

Das mit dem Kompass ist nun zum ersten Mal im Gespräch. Vielleicht belegst du das ja genauer, bei wem der/die Kompasse gefunden wurden. Ich deute es so, dass drei Kompasse in den Jacken im Zelt gefunden wurden und keiner bei den Leichen:
https://dyatlovpass.com/case-files-11-20

Das habe ich jetzt aber nur schnell überflogen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 17:44
Zitat von NemonNemon schrieb:dass drei Kompasse in den Jacken im Zelt gefunden wurden und keiner bei den Leichen:
Angeblich einer bei Zolotaryov, dann hätte er einen zweiten im Rucksack gehabt? Wie immer, Gefahr von Missverständnissen und unsauberer Dokumentation.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 18:04
HypOthermie:

Zusammenfassung nach Durchsicht mehrerer Videos und Berichte von Überlebenden:

- Unterkühlung kann ganz plötzlich oder auch unbemerkt einsetzen

- Einschränkungen bis hin zur Handlungsunfähigkeit durch Taubheit, Zittern, Muskelkrämpfe, Herz-Kreislauf-Probleme, "Aussetzer" im Denken, Desorientierung, Erinnerungslücken etc. können ebenfalls sehr schnell und auch schon bei weit höheren Temperaturen einsetzen

- Wer sich noch bewegen kann, erhöht seine Chancen, länger zu überleben, aber gerade das Bewegen wird immer schwieriger

- Nach anfänglicher Euphorie (Tatendrang) setzt Lethargie (und Müdigkeit) ein (+ Schwäche)

- Wind, unzureichende Kleidung und Feuchtigkeit/Nässe erhöhen die Gefahr der Unterkühlung enorm, ebenso ein kalter Untergrund und das Ausbleiben von Bewegung (selbst ein Schaukeln des Oberkörpers kann helfen, länger zu überleben), der Windchillfaktor ist wichtig (die Geschwindigkeit des Windes + Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und Kleidung)

- Jeder Mensch reagiert anders auf Kälte, dies ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, hierbei spielen neben der Grundkondition und Gewöhnung auch Dinge wie Hunger, Dehydration (ebenfalls mögliche Begleiterscheinungen der Unterkühlung durch höheren Energieverbrauch und veränderte Nierenfunktion), Erschöpfung, Verletzungen etc. eine Rolle

- lange vor dem Eintritt des Todes verliert man das Bewusstsein

- Wie lange es bis zum Eintritt des Todes dauert, lässt sich nicht genau sagen, es kann schnell gehen, aber auch Stunden dauern

Um noch einmal zu verdeutlichen, wie schnell man in eine gefährliche Unterkühlung geraten kann, hier noch ein kurzes Video, aufgenommen bei 40 Grad Fahrenheit = 4,44444 Grad Celsius! Ich finde es erschreckend, diese schnelle Veränderung in Echtzeit zu verfolgen:

The Face of Hypothermia (6:35)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 18:31
Zitat von NemonNemon schrieb:Hat sich bei dir schon ein "Kälte-Profil" bzw. eine Hyperthermie-Entwicklung für den gesamten Vorgang herausgebildet?
Nein, ich überlege aber durchaus, ob es Hinweise darauf gibt, ob zumindest einige der Teilnehmer vielleicht schon viel früher (zumindest leicht) unterkühlt waren. Davon hängt dann ab, wie es weitergegangen sein könnte. Waren sie z.B. schon beim Errichten des Zeltes unterkühlt, hätten ihnen "Fehler" passieren können bzw. könnte es sein, dass sie das Zelt nicht so aufgebaut haben wie es hätte sein sollen. Wenn das für das Zelt gilt, kann das wiederum für andere Dinge gelten. So ähnlich hat es ja auch der Überlebende der Schwedengruppe beschrieben.

In einem anderen Video sagt ein Hypothermie-Überlebender, er habe durch das Taubheitsgefühl in den Händen mindestens den Skistock in der Mitte des Zeltes nicht anbringen können, so sehr er sich auch bemüht habe. Er konnte das Zelt also nicht aufrichten.

Die Gruppe, die 2018 beim Skifahren in der Schweiz in Not geriet, war bei schönstem Wetter gestartet. Allerdings war schlechteres Wetter vorhergesagt. Als sie in dichten Nebel gerieten, entschied der Bergführer, weiterzugehen, was ein Fehler war. Sein elektronisches Gerät zur Orientierung fiel der Kälte zum Opfer, sodass ein Teilnehmer mit seinem GPS-Gerät aushelfen musste. Die Gruppe irrte vorher aber im Kreis im tiefen Neuschnee herum und verlor dabei viel Kraft und Energie. Sie fanden trotz GPS den schmalen Durchgang nicht, der sie zu der rettenden Hütte gebracht hätte. Der Bergführer sagte ihnen, sie sollten sich eine Grube im Schnee graben, aber das war gar nicht möglich, da sie sich auf einer Kante befanden, die sehr felsig war, es gab dort zu wenig Schnee. Dafür gab es viel Wind, eisigen Wind. Hier der packende Augenzeugenbericht eines Überlebenden:

Haute Route Unglück Augenzeuge (Interview: Englisch)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 19:24
@Mazehare
Wenn man die Videos und deine Recherchen liest,dann ist es eigentlich erstaunlich und zeugt für die Professionaltät und die Physis,wie lange sie überhaupt durchgehalten haben.

Die Stürze ohne Abwehrbewegung wären durch Hypothermie gut zu erklären...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 19:26
@Mazehare

Ein wirklich interessantes Video. Fast unglaublich, dass er bereits nach zwei Minuten nicht mehr richtig atmen kann und die ersten Wortfindungsprobleme auftauchen.

Dieses Video sollte Pflichtübung für alle werden, die meinen, gesunde Leute könnten doch in der Wildnis nicht einfach so durch die Natur getötet werden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 20:35
Bei diesen Bedingungen noch ein Feuer machen!

der Respekt den ich gegenüber diesen jungen Leuten empfinde,wird immer grösser.

Aber sie hatten überhaupt keine Chance mehr.

Die Auswirkungen der Hypothermie sind ebenfalls beeindruckend.Ich nehme nunmehr an,dass die Stürze ohne jede Abwehrbewegung dadurch erfolgt sind.Und zwar ohne grosse Vorwarnung.

Die Frage ist,wer alles unten beim Feuer war.Beweisen können wir das nur für die beiden,die an der Zeder gefunden wurden.Sengspuren an der Kleidung können ein Hinweis sein,sind aber nicht beweisend,da dokumentiert ist,dass Ansengen der Kleidung auch schon vorher mal durch Unachtsamkeit vorkam,wie @passato erwähnte.
Fehlende Sengspuren an der Kleidung beweisen aber auch nichts,da sich ggf Gruppenmitglieder besser vorsahen.

Man kann sich das also nur indirekt versuchen zu erschliessen.Dabei wäre man aber auf alle zu Verfügung stehenden Fakten angewiesen,insbesondere auf die neuen Erkenntnisse von WAB die @Nemon erwähnte.Sonst macht man sich Gedanken und diskutiert an der Fakten und Spurenlage vorbei. Das bringt es nicht.

Traditionell wird davon ausgegegangen,dass zumindest die Drei und die Zwei und Koltajew am Feuer waren.

Anhand der Spuren können wir mutmaßen-auch da gibt es gegenteilige Ansichten- dass die Mehrzahl der Gruppenmitglieder (mindestens 8) versuchte,den Wald (und die Zeder?) zu erreichen.

Warum nur Acht.Was mit Tibo ist,wird sehr kontrovers diskutiert.Manche argumentieren,dass Tibo gar nicht gross gegangen ist,weil in seinem Fusswerk ein zusammengerolltes Sockenpaar steckte.Daraus wird abgeleitet,dass Tibo nicht mehr selbst gegangen ist,wegen des durch die Socken verursachten schlechten Teagekomforts.Aber ist das zwingend?Tibo muss doch wenigstens bis zu dem Ort,an dem er dann bereits sehr früh beim Abstieg verunglückt sein soll, mit den Socken gegangen sein.Grundsätzlich hätte er dann auch weiter gehen können?

Apropos querdenken.Swetlana Oss hat mal geschrieben,dass eine Verlängerungsgerade von den Spuren nicht zur Zeder sondern zum Bachbett weist.Ich habe das aber nirgendwo anders gefunden. Grundsätzlich wäre aber auch zu befenken,dass man zunächst nur zu einer windgeschützen Stelle wollte anstatt zur Zeder und dabei zwei oder drei Abstürze erfolgten.Wobei mir die Idee möglichst schnell ein Feuer zu machen ehrlich gesagt am plausibelsten vorkommt.

Dass die Gruppe sich schon oben in drei Teilgruppen aufspaltete ist natürlich auch möglich.Dagegen spricht jedoch die Spurenlage ein wenig und das die Arbeitsleistung am Feuer für zwei Leute eigentlich zu hoch war.Kolotajew konnte da ka auch nicht helfen,er war ja gemäss einer Theorie vollumfänglich mit dem Transport.

Wichtig wäre zu wissen,wann die drei aus der gefundenen Vierergruppe sich die Verletzung zuzogen.Stürzten drei zugleich ab.Zumindest bei Lubinina und Solotarjow spricht das Verletzungsmuster für die gleiche Sturzsituation.

Bei Tibo ist das nicht so klar.Man neigt natürlich dazu,für drei einen gemeinsamen Sturz anzunehmen.Bei Tibo könnte der Sturz tatsächlich auch schon früher erfolgt sein,sogar beim Abstieg,siehe Sockentheorie.Schleifspuren wurden allerdings nicht gefunden und such keine vertieften Fussabdrücke im Gegensatz zu anderen,die auf Tragen einer Last schliessen lassen.

Wer kletterte auf die Zeder? War es Rustem,der auch eine Schädelfraktur hatte?Bei ihm ist jedenfalls nicht klar,ob die Schödelfraktur Benommenheit verursacht hat,der Pathologe drückt sich da sehr vorsichtig aus.
Wem gehörte das Damentaschentuch an der Zeder?

Alles Dinge,die man nicht ohne weiteres zu einem Gesamtpuzzle verarbeitet bekommt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.01.2020 um 21:33
@AryaStark
Nur ganz kurz, Teilaspekte:
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Fehlende Sengspuren an der Kleidung beweisen aber auch nichts,da sich ggf Gruppenmitglieder besser vorsahen.
Wenn alle da waren, haben auch alle gerackert, die noch einsatzfähig waren: Feuer = absolute Priorität 1!
Die 2 Yuris, Kolevatov und die 3 Toten aus der Ravine sind die Einzigen, bei denen die Bekleidung auf eine Interaktion überhaupt hinweist. Taschentuch ggf. Kolevatov -> Dubinia -> Feuerplatz. Kein Mysterium.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:insbesondere auf die neuen Erkenntnisse von WAB die @Nemon erwähnte.
Der Hinweis in diesem Punkt geht vor allem dahin, dass die 3 etwas dabei gehabt hätten, das am Feuer nützlich gewesen wäre.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Manche argumentieren,dass Tibo gar nicht gross gegangen ist,weil in seinem Fusswerk ein zusammengerolltes Sockenpaar steckte.
?!?
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Grundsätzlich hätte er dann auch weiter gehen können?
Mit Schädelfraktur halt nicht.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Grundsätzlich wäre aber auch zu befenken,dass man zunächst nur zu einer windgeschützen Stelle wollte anstatt zur Zeder und dabei zwei oder drei Abstürze erfolgten.
Es gibt keinen direkten Weg zur Zeder. Sie ist auch erst ab Punkt X gut auszumachen. Der Weg da unten hin führt über die steilen Passagen. Der Weg zur Zeder ist dann wieder relativ safe. Rustem und dann die Anderen. Siehe Grafir Ravine Wladimir Borzenkov.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Apropos querdenken.Swetlana Oss hat mal geschrieben,dass eine Verlängerungsgerade von den Spuren nicht zur Zeder sondern zum Bachbett weist.
Welche Linie der Spuren überhaupt. Grafik bei Oss?!? MEslennikow hat jedenfalls kein in seiner Skizze. Direkt zur Zeder kann sie gar nicht weisen.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Schleifspuren wurden allerdings nicht gefunden und such keine vertieften Fussabdrücke im Gegensatz zu anderen,die auf Tragen einer Last schliessen lassen.
Ab diesem Punkt ist auch keine Rede mehr von den zusammenhängenden Spuren. Nur eine Stimme sagt, dass sie weiter in den Wald führen, aber ohne jegliche weiteren Angaben.
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Wer kletterte auf die Zeder? War es Rustem,der auch eine Schädelfraktur hatte?Bei ihm ist jedenfalls nicht klar,ob die Schödelfraktur Benommenheit verursacht hat,der Pathologe drückt sich da sehr vorsichtig aus.
Nein, Rustem liegt ein paar Meter hinter der Absturzkante kurz vor dem Waldrand und ist nicht weitergekommen.

Siehe Verletzungen 2 Yuris -> Verletzungen auf der Zeder & Brand.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 11:36
Zitat von NemonNemon schrieb:Mit Schädelfraktur halt nicht.
Erst mal vielen Dank für die Anmerkungen.Sollen nur Anregungen sein,was mir durch den Kopf geht.

Bei diesem Punkt geht es mir um das Argument,Tibo sei gar nicht gelaufen.Es kam hauptsächlich im Rahmen einer Diskussion einer Lawine auf.

Er muss aber mindestens nach den neuen Theorien bis zum Punkt gelaufen sein,wo er die Schödelfraktur erlitt.War bei WAB glaube ich im Bereich der Geröllfelder,wenn ich mich nicht irre.Theoretisch könnte er aber dann auch trotz Socken im Fusswerk weiter gelaufen sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 11:54
Zitat von wabwab schrieb am 23.11.2019:Das Endergebnis hat sich ergeben: 4 + 2 + 1 + 1 + 1
Vielleicht könnte man kurz zusammenfassen,was für diese Theorie spricht und was dagegen.Vielleicht jemand,der sich als neutral sieht.Damit der Thread besser lesbar ist und wir die einzelnen Punkte in Ruhe diskutieren könnten,ohne das es kreuz und quer geht.

Bezüglich des Infrasxhalls gibt es ja auch die interessante These von Günther mit den elektrostatischen Effekten am Zelt.Man bräuchte dann den Infraschall nicht zwingend.
Ist der Infraschall für WAB Theorie unabdingbar?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 12:05
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Theoretisch könnte er aber dann auch trotz Socken im Fusswerk weiter gelaufen sein.
Tibo war mit am vollständigsten angezogen von Allen. Es ist nicht naheliegend anzunehmen, dass ihn irgend etwas behindert hat. Er trug Wollsocken an beiden Füßen sowie intakte, neue Valenki. Dass er da irgendwie zusätzlich Socken mit drin hatte ... ja nu. Klingt so, als hätte er die Sohlen zusätzlich gepolstert. Er hätte kaum komfortabler unterwegs sein können. Dass sie zerknittert sind, ist kaum verwunderlich, wenn er damit einen Abhang herunter gegangen ist.

Autopsie-Report Thibeaux-Brignolle:
А.External examination

On the examination table is a male body clothed as follows: the head is covered by a tightly tied green woolen sports cap with three round holes sized 3 x 3 cm located in the front. A khaki canvas fur helmet with a zipper fastener [like a flying helmet]; the helmet is drawn by a cord. A green canvas sheepskin jacket with a zipper and two pockets. In the right pocket there are grey gloves. In the left pocket are 10, 20, and 2 kopeck coins; two folded pieces of paper; and a comb. A ragged wool sweater is worn on the left side. A worn-out knitted blue shirt, which on the right and bottom has torn ovals in the fabric 2 x 3 cm in size. On the left forearm there are two watches: a sports watch showing the time 8 hours, 14 minutes, 24 seconds, and a Pobeda brand watch showing the time 8 hours, 39 minutes. The legs are covered with practically new grey felt boots (valenki). On the right leg are white hand knitted wool socks; the same socks are also on the left leg. There are crumpled brown wool socks located in the soles of the corresponding felt boots. The body is wearing warm woolen winter pants, the cuffs of which are fasted by a leather belt with a metal buckle. Under these pants are blue cotton sports pants and black satin underwear. In the pocket (crossed) of the outer pants a white metal button and a metal chain from a wall clock were found.
Was sagt uns die Tatsache, dass er geordnet und vollständig angezogen zur Autopsie erschien und die oberste Bekleidungsschicht keine Risse, Brandlöcher etc. hat? ... ... ... ;)
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:War bei WAB glaube ich im Bereich der Geröllfelder,wenn ich mich nicht irre.
Dritter felsiger Absatz auf dem Weg runter. Dort, wo auch die Taschenlampe gefunden wurde.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 12:37
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Ist der Infraschall für WAB Theorie unabdingbar?
Nein. Denn sie erklärt sich, wie angesprochen, in erster Linie vom gesamten Szenario her rückwärts in Richtung Zelt.
Er geht von akzeptablen Bedingungen im Zelt aus unter der Prämisse, dass die Gruppe, auch mit Blick auf eine Qualifikation für Expeditionen in den Polarkreis, den Härtefall üben wollte. Bei WAB sind die Temperaturen nicht im Extrembereich. Und bei ihm ist es Wald kälter als am Zelt. Möglicherweise hat er sich aber mittlerweile von Günter in diesem Punkt umstimmen lassen(?).

Laut WAB hätten sie nur im Zelt eine Überlebenschance gehabt. Er beschreibt das Verhalten der Gruppe als völlig überzogen und irrational. Um dies zu erklären, zieht er quasi den Infraschall-Joker. In seinem Setting ist dies möglicherweise der einzige naturwissenschaftlich herleitbare Auslöser für Beklemmung bis hin zu Panik.

Man kann m. E. auch einen anderen Stimulus für die Panik-Reaktion einsetzen. Die Rahmenbedingungen fallen dann etwas anders aus, vor allem die Einschätzung von Wind und Temperatur, aber ich wüsste gerade nicht, welcher Handlungsstrang sich dadurch signifikant verändern sollte. Die Kombination von mehreren Stimuli erscheint mir dann alles in allem ausreichend: Schläge durch extreme Windböen auf das Zelt, Temperatursturz, ggf. Hypothermie schon im Zelt ... und in solch einer extremen Wetterlage kann man wohl auch Effekte wie elektrostatische Entladungen ungestraft mal in den Raum stellen. Ohne sich davon abhängig zu machen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 13:13
Zitat von NemonNemon schrieb:Was sagt uns die Tatsache, dass er geordnet und vollständig angezogen zur Autopsie erschien und die oberste Bekleidungsschicht keine Risse, Brandlöcher etc. hat?
Ich würde erstmal versuchen Schritt für Schritt vorzugehen.Wir fangen also am Anfang an,der der Grund für das Verlassen des Zeltes war.Egal,was man daraus später ableiteten kann oder möchte

Ich finde WAB‘s Erklärung,dass Solotajew und Thibeaux Dienst hatten,für den guten Bekleidungszustand ausreichend,dies wird weiter durch den Fakt untermauert,dass Thibeaux zwei Uhren trug.
Zitat von NemonNemon schrieb:Schläge durch extreme Windböen auf das Zelt, Temperatursturz, ggf. Hypothermie schon im Zelt ... und in solch einer extremen Wetterlage kann man wohl auch Effekte wie elektrostatische Entladungen ungestraft mal in den Raum stellen.
Ich sehe das genauso wie Du.Insbesondere das in den Raum stellen der Hypothermie schon im Zelt und der elektrostatischen Aufladungen.Grundsätzlich wäre das alles schon alleine durch ein von Günther Wolf und @RH postuliertes Fallwindereignis erklärbar,diesem neige ich auch als alleinig ausreichende Erklärung zu.Schon alleine,wenn man sieht wie das Zelt im Video flattert.

Warum wird daher ein Infraschall oder eine elektrostatische Aufladung angenommen.Weil ein panikartiges Verlassen des Zeltes postuliert wird.

Jetzt kommen wir zu einer wirklich wichtigen Frage meiner Ansicht nach.Welche harten Daten gibt es für eine Panik und welche Daten sprechen dagegen.Der Punkt ist interessant zu diskutieren und für weitere Annahmen dann auch nicht unmassgeblich.Auch wenn wir uns da vielleicht nicht einigen,verspricht es interessant zu werden


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.01.2020 um 13:30
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Ich würde erstmal versuchen Schritt für Schritt vorzugehen.Wir fangen also am Anfang an,der der Grund für das Verlassen des Zeltes war.Egal,was man daraus später ableiteten kann oder möchte
Wobei die meisten Fakten und Anknüpfungspunkte sich am anderen Ende zeigen ;)


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08.01.2020 um 14:06
Zitat von AryaStarkAryaStark schrieb:Welche harten Daten gibt es für eine Panik und welche Daten sprechen dagegen.Der Punkt ist interessant zu diskutieren und für weitere Annahmen dann auch nicht unmassgeblich
Ich würde dazu zählen: Es wurden wichtige Kleidungsstücke zurück gelassen. Mag sein, das man ohne Stiefel ne Weile auskommen kann, wenn man mehrere Socken und Zeltschuhe an hat, aber ohne Wattejacken?
Ich weiß nicht, ob im Zelt Handschuhe und Mützen gefunden wurden, bei den Leichenfotos habe ich keine gesehen. Wer geht, wenn er noch bei Sinnen ist, ohne Wattejacke, Mütze und Handschuhe in die Kälte und Schnee, um sich irgendwo anders "nieder zu lassen"?


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