@KlausBärbel @roska Der Kern der Sage: Um das Jahr 1641 versuchte der Kapitän eines niederländischen Schiffes, der für sein lästerliches Fluchen bekannt war, das Kap der Guten Hoffnung zu umschiffen. Es herrschte ein unbarmherziger Sturm und die See war wochenlang tosend und rau. Der Sturm kam noch dazu aus einer ungünstigen Richtung, was das Vorhaben, das Kap zu umsegeln, allein schon nahezu unmöglich machte. Nach einigen Wochen vergeblichen Kampfes gegen die Naturgewalten wollte die Mannschaft des Seglers aufgeben und das Unternehmen abbrechen. Doch der Kapitän wollte davon nichts hören. Er fluchte gegen Gott und die Welt, dass er nicht eher aufgeben werde, bis er das Kap umschifft habe, und wenn es bis zum jüngsten Tage dauern sollte. Als Strafe für diese Gotteslästerung wurde das Schiff zum ewigen Kreuzen als Geisterschiff verdammt.
Literarische Erweiterungen: Der Kapitän soll einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben, der ihm neben einer schnellen Überfahrt zu den Gewürzinseln auch ein „Weib“ bei Landaufenthalt versprach. Als eine fromme Frau jedoch lieber betete, als sich dem Kapitän hinzugeben, ermordete er sie und warf ihre Leiche ins Meer. So wurde er dazu verflucht, ewig über die Ozeane zu segeln, bis er die wahre Liebe findet. Um dies zu schaffen, darf der Kapitän dann doch in bestimmten Zeitabständen (alle zehn, hundert oder wie bei Richard Wagners Oper alle sieben Jahre) an Land gehen. Wenn seine Auserwählte nicht die richtige ist, tötet er sie und fristet weiter sein schreckliches Dasein.
In den literarischen Varianten muss der Fliegende Holländer nicht immer ausschließlich am Kap der Guten Hoffnung segeln, sondern darf sich auf allen Weltmeeren frei bewegen, er kann aber nur in langen Jahresabständen einen Hafen anlaufen, um Erlösung zu suchen.