Warum kann ich nicht Nicht-denken?

@titsorgtfo4567

titsorgtfo4567 schrieb:das ist schon klar. aber was willst du jemandem sagen, der sagt, dass aufmerksamkeit, bewusstsein, das ich-empfinden etc. alles körperliche erscheinungen sind, welche mit dem ableben oder durch beschädigung des gehirns verschwinden bzw. sich verändern und somit nichts weiter als materielle erscheinungen sind?

Zu jemandem, der so etwas sagt, würde ich lächeln und zu ihm sagen: Da hast du aber eine hübsche Suppe gekocht, einen Eintopf, und du brauchst einen großen Löffel, um ihn zu geniessen. Was übrig bleiben wird, findest du übrigens nicht auf dem Teller oder im Topf. Guten Appetit! :)

titsorgtfo4567 schrieb:unabhängig davon, ob deine auffassung von aufmerksamkeit der wahrheit entspricht, kein wissenschaftler wird dir hierbei zustimmen bzw. entzieht es sich ab einem gewissen punkt jeglicher wissenschaftlicher überprüfbarkeit.

Vollkommen richtig, was du hier schreibst. Es bedarf keiner Zustimmung oder einer Ablehnung. Das ist bei allen Wahrheiten so.

titsorgtfo4567 schrieb:es entzieht sich dem menschen und auch den wissenschaftlern. der mensch nimmt die realität auf so eine art und weise wahr, dass er das universum für einen behälter hält, seinen körper als etwas vom rest getrenntes, welches sich INNERHALB dieser raumzeit bewegt und dessen "ich" durch diesen fleischlichen körper erzeugt wird.

Mit dem Menschen, den du hier erwähnst, meinst du sicher dich und solche, die ähnlich denken. Das ist vollkommen okay. Es gilt jedoch keinesfalls pauschal für die Menschheit. Ich bin ja schon froh, dass es heute kaum noch jemanden gibt, der behauptet, die Erde ist der Mittelpunkt des Sonnensystems. Denn mir ist aufgefallen: Alle Menschen sind schlau. Die einen vorher. Die anderen nachher.

titsorgtfo4567 schrieb:sondern aufmerksamkeit lediglich eine fähigkeit unseres gehrins bzw. unseres bewusstseins ist, welche aber durch den körper erzeugt wird bzw. an diesen und dessen sinne gekoppelt ist.

Der einzige Ort, an dem dein Gehirn und Körper existieren, ist im Bewusstsein, weil du sie nur dort bemerken kannst. Es sind diese Bewusstseinsinhalte, die du für ein Gehirn und einen Körper hälst. Und das ist das einzige, was du hast. Denn selbst wenn sich das Gehirn außerhalb deines Bewusstseins befände, wirst du niemals etwas darüber erfahren können, weil du immer nur das wissen kannst, was sich in deinem Bewusstsein befindet.

Ist das wahr, was ich gerade schrieb? Ach was, du solltest kein einziges Wort davon für bare Münze halten. Das habe ich mir alles nur ausgedacht. Jeder weiß doch, dass es in Wirklichkeit vollkommen anders ist, nicht wahr? :)

Wenn es nur das EINE gibt, nennen wir es wie wir wollen,
dann ist es immer nur das EINE das denkt,
alles Andere uns eingeschlossen, wir seien Denker,
ist Illusion.

Wir sind Fraktale des Einen; Wobei Fraktale Mensch
ist, der nicht erfasst , dass auch das Illusion ist,
weil wir Geist-fraktale des EINEN sind, der dem
Fraktal-Geist" Mensch-Gefühl" In f o r m -iert hat
und unsere Freiheit ist der Weg d a s zu erkennen.

Zusatz zu vorher:

Ich meine damit, die Gedanken werden uns
geliefert, und es darauf ankommt nicht zu
ver-ur-teilen, wir nehmen sie als unsere,
aber sie dienen zur Vervollkommnung des
Geistes durch unser Wirken daraufhin.

Die Geist/Seele die wir in Wahrheit sind und
nicht an-erkennen in unserer Unbewusstheit,
weiss darum.

Wenn wir es wissen, sind wir wie Phoenix
aus der Asche und frei.

Kann ich mir sicher sein, dass immer ich denke? Sind es die Gedanken, die mein selbst begatten, wie es mir eine chinesische Philosophin von sich mir erklärte. Sind Gedanken wirklich nur Reflexionen eines kollektiven Bewußtseins menschlichen Geistes. Denke ich vielleicht manchmal wie ein Tier mich denken macht, um mich zu erreichen, nur dass ich es dank meiner Menschlichkeit nicht bemerke, weil ich mich festgelegt habe in meinem menschlichen Chiffre. Descart sagt: "Ich denke also bin ich"
Der Zen Schüler Ho fragte einst seinen Meister:"Ho will lernen zu vergessen. Lehre mich Meister!"
Der Meister antwortete:"Wer will vergessen?"

ganz selten geht es, aber im Hinterkopf ratterts dann unbewusst immernoch. Bei mir ist das allerdings so schlimm dass ich selbst im Traum denke, und auch ziemliche Schlafprobleme hab weil meine Gedanken einfach nie die Klappe halten.

ich kann das denken gut mit musik incl. sport abstellen. aber dann ist mein hirn auf affenniveau und einfache denkaufgaben werden dann zur herausforderung. dann versuche ich die balance zwischen nicht-verblödung und rausch zu halten :)

Wenn man nicht denken könnte hätte man keinen Anhaltspunkt, um zu beginnen wieder zu denken. Man wäre durch die Ausübung des Nichtdenkens verschwunden..

ihr habt vielleicht probleme, für mich ist es einer meiner leichtesten übungen. nichts besonderes. wie der user drunter geschrieben hat. versuch es mit meditieren. falls du noch diesen thread mitlesen solltest.

ich musste nichtmal denken um das hier zu schreiben. so einfach geht das. denken benutze ich nur zum analysieren. mehr nicht.

Ich denke also bin ich

Wiewohl man nicht denken kann, nur sollte man während des Nicht-Denkens nicht über das Nicht-Denken denken. Wiewohl man nicht an einen blauen Elefanten denken kann, nur sollte man nicht darüber denken, dass man nicht an einen blauen Elefanten denken kann. Denn so wie ihr nun kurz bevor ihr dies last sehr wahrscheinlich nichts über einen Elefanten gedacht, geschweige denn gelesen habt, so erscheint er doch gerade jetzt. Denkt nicht an einen blauen Elefanten. Denkt nicht an das Denken. Man sieht: Denkt man das Nicht-Denken, dann denkt man tatsächlich sich den Zustand herbei, der tatsächlich ohne das Denken bestand. Und der existiert, aber gerade durch den Gedanken daran aufgelöst wird. In einem weiteren Sinne ist man sowieso stets in einem Zustand des Nicht-Denkens, aber das wäre nun wieder eine Kategorie für sich. Der Satz des Descartes, wonach der Beweis der Existenz gerade alleine durch das Denken erbracht wird, ist falsch. Ich bin auch, ohne dass ich denke. Zwar ist richtig, dass ein Denkender existieren muss um eben zu denken, doch ist das Minimal-Kriterium für Existenz meiner Meinung nach gerade nicht das Denken. Wobei man sich hier streiten kann, was man denn als Denken definiert. Ist denn die Liebe ein Gedanke?

@ Dr.Precht
Doch es geht. Ist anstrengend aber es funktioniert. Ob auf den Bergen ganz alleine oder mitten im Stadion voll mit Menschen ist, egal es klappt und ist eine sehr angenehme Zeitspanne, wo das Hirn " leblos tief im Universum " dahin schwebt.
Aber viel Geduld und Übung ist nötig.

@SokratesEnkel
Ich bin also denke ich

Denk dir, du bist im All, allein. Denk dir alle Sterne, Himmelskörper und Galaxien weg. Nur du und tiefes Schwarz verbleiben. Nun versuche, dich selbst wegzudenken. Schwierig, gell?

Es ist vermutlich deshalb unmöglich, weil es niemals NICHTS gegeben hat.

@N8Alp

Na, so " StockDunkelFinster " auch wieder nicht.
A bisl Sternenlicht muss sein. (:

Man sollte eigentlich versuchen immer zu denken. Also aktiv denken, nicht nur vorgefertigte Handlungsmuster reproduzieren. Machen sehr wenige..

Sicher aber ist es möglich nicht zu denken. Die Meditation als Ritual erlaubt einem solche Erfahrungen zu machen. Es hat sich garantiert jeder von uns selbst schonmal in eine Tranceänliche Stimmung gebracht ohne es zu merken. Wenn wir erlich sind, laufen wir mind. 60 % des Tages in diesem Trancezustand, wir funktionieren, nehmen selektiv wahr, und reagieren vor allem auf äußere Reize.

Die Frage sollte nicht lauten "Warum kann ich nicht Nicht-Denken" sondern "Warum kann ich nicht denken" - auch wenns weh tut. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

eigentlich genügt es einfach nur fern zu sehen...

Ich habe gehört, wenn man nichts denkt, verschwindet die Welt,

Durch denken erschafft man die Welt?

Wir denken im Wachzustand, wir denken im Traum.
Im Tiefschlaf denken wir nicht, und die Welt verschwindet für einem.

Was glaubt ihr?

@ soowie

is was wahres dran! Die uralte Frage, "Ist die Welt auch so da wenn ich sie nicht sehe, bzw. wahrnehme?"
Man weiß es nicht. Als Mensch ist man quasi wirklich gefangen in einem Gefängnis das man weder sehen, noch riechen, schmecken bzw. fühlen kann, nämlich dem subjektiven Bewusstsein.
Man kann nicht ausbrechen. Viele haben es schon versucht, aber es ist schwierig!

Ob das Nicht-denken jetzt schwer ist oder nicht, hängt ganz von dem Charakter und seinen geistigen Dispositionen ab. Wie @The_Sorcerer schon meint, dass es einer seiner leichtesten Übungen ist und wiederum andere, die meinen, dass es nur unter Anstrengung funktioniert (Wenn Anstrengung benötigt wird, diesen Zustand zu erreichen, macht man etwas erheblich falsch. Nicht-denken ist die reinste Form der Anstrengungslosigkeit, quasie eine geistige Tiefenentspannung, ein regungsloses Treiben auf einem ruhigen Meer.)
Zu beachten ist aber, dass es mindestens 2 Arten des Nicht-Denkens gibt. Einmal das Bewusste erleben und einmal das Unbewusste dahinsiechen in seinem Alltag, welches wir wohl alle schon erfahren haben.
Das bewusste Nicht-Denken ist nochmal ne ganz andere Nummer und nur in meditativen Zuständen zu erreichen. Übrigens kann jeder mit Leichtigkeit meditieren, nur nicht jeder Entspannen. Wer Meditation als schwer bezeichnet, hat etwas grundlegendes daran nicht verstanden und die Prinzipien nicht verinnerlicht. Sowas tritt zu tage, wenn man mit einem Ziel meditiert.
Wenn Person A grundlegend ein Gedankenschwangerer Mensch ist und unbedingt einen Zustand des Bewussten Nicht-denkens erreichen will, dann wird es ihm natürlich sehr sehr schwer fallen. Er betrachtet die Meditation als mittel, um die Gedankenlosigkeit zu erreichen und erreicht er dies nicht in seiner Sitzung, wird er sie als schwer klassifizieren.
Der Gedankenlose Mensch, der seine Gedanken unter Kontrolle hat, in dem sinn, dass er sie wertneutral betrachten kann ohne sich emotional zu destabilisieren, hat es da sehr viel leichter.
Wer Meditation verstanden hat, und das sollte man, bevor man sie betreibt, wird nicht auf die Idee kommen sie als schwer oder als leicht zu bezeichnen. So beurteilen wir nur, wenn wir ein spezielles Ziel vor Augen haben, dass nur mit gewissen Widerständen zu erreichen ist. Medition aber ist Ziellosigkeit und nur mit Ziellosigkeit kommt man in den Genuss des bewussten nicht-denkens. Meditation ist alles andere als Anstrengend. Es ist ein Weg, ein Aktiver Prozess, und jede Sekunde ist eine Erleichterung, denn mit jeder Sekunde erscheint das Schwere etwas leichter. Passender wäre Ab-Strengend. Ein Glätten der Wogen der Gedanken und jeder Welle, die nicht mit Zorn und Wucht auf die Brandung deines Geistes Prallt, ist ein Seegen und eine konsequenz der Meditation an sich, nicht aber ihr Ziel, denn sie hat keins.


@knopper

knopper schrieb:Man kann nicht ausbrechen. Viele haben es schon versucht, aber es ist schwierig!

Wohin will man denn auch ausbrechen? Alles Existente existiert nur, und nur, in einem selber. Es gibt nichts dort draußen, weil alles in dir ist, von daher ist das Ausbrechen sinnlos.

Namasté