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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

9 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psychologie, Philosophie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 08:59
kann mir jemand das leicht formuliert erklären ?
[..]Um zu wissen wie die Welt an sich ist so muss sich ergründen wie sie meinem Denken darstellt..[..]
Aber nur wenn ich herausfinde wie die Welt meinem Denken darstellt dann ist das nicht automatisch so dass ich weiß wie die Welt an sich ist sondern nur wie sie meinem Denken darstellt oder ?

Und Außerdem wissen wir wie die Welt unserem Denken darstellt weil wir alle die Welt nur Subjektiv sehen könne. Oder verstehe ich da was falsch ?
Decartes hatte eine Antwort auf die Frage gegeben : woher weiß ich wer ich bin ? - Durch mein Denken!
Kann mir das auch jemand erklären ?

Buch/Quelle: wer bin ich und wenn ja wie viele


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 09:25
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:Aber nur wenn ich herausfinde wie die Welt meinem Denken darstellt dann ist das nicht automatisch so dass ich weiß wie die Welt an sich ist sondern nur wie sie meinem Denken darstellt oder ?
Ja, neben der real existierenden, physischen Welt trägt jeder Mensch sein eigenes für sich selbst verwertbares Abbild der Welt in sich.
Und jede dieser 8 Milliarden Welten in den Köpfen der Menschen funktioniert nun mal ein bisschen anders. Deine Sozialisierung, dein erlerntes und die daraus resultierende Emanzipation von der Welt der anderen führt zu deiner eigenen Welt.

Aber meiner bescheidenen Meinung nach gibt es keine "Welt an sich", da sie jeder anders interpretiert. Für manche Menschen inkludiert die Welt an sich einen Gott oder einen Sinn und Zweck für das Leben, für andere eben nicht.
Ich unterscheide immer zwischen der real existierenden Welt, dem Universum mit all der Physik und Naturgesetzen und eben den Welten die jeder in sich trägt.

Überall dort wo Philosophie und Physik aufeinandertreffen kann man sich entweder annähern oder voneinander entfernen, je nach der eigenen Sicht auf die Welt :D


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 11:57
@Mr.Crime
@JoschiX
Das ist die berühmte Frage, wenn man vor dem Spiegel steht und sich fragt, ob man, wäre man in einem anderen Umfeld aufgewachsen, andere Grundeinstellungen hätte,einen anderen Musikgeschmack etc
Und es ist die Feststellung, dass es nur subjektive Sichtweisen gibt.


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 14:15
Ich verstehe es quasi als Ausschlussverfahren. Was ist mein ganz subjektiver Anteil an meinem Weltbild und was bleibt übrig, wenn ich das wegsortiere.


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 17:56
Der Satz gefällt mir überhaupt nicht. Was soll man damit anfangen?
Um zu wissen wie die Welt an sich ist
Bis hierhin geht's. Er will uns schwer einen erzählen, aber dann:
so muss sich ergründen

da dachte er wohl er kriegt noch die Kurve, ..aber:
wie sie meinem Denken darstellt
kurzer Sauerstoffmangel, Fenster auf und Maikäfer verschluckt. Da erschrickt man und kommt durcheinander. Aber danach löscht man den Text oder schmeißt eben die Seite weg.
"Oder verstehe ich da was falsch ?"
Der Satz ist 1000 mal besser und auch bei weitem schlauer.


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

20.10.2025 um 18:06
@Siegelschild
Schopenhauer hat im Prinzip das Gleiche noch viel verquarzter formuliert. Schopenhauer war aber privat auch ein schwieriger Geselle. Und ich find, Descartes liegt nicht falsch. Bei Schopenhauer hingegen merkt man oft den schwierigen Charakter und die Verbitterung


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

gestern um 00:15
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:Buch/Quelle: wer bin ich und wenn ja wie viele
Sicherlich meintest du das Buch "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?" von Richard David Precht - ein schreckliches Buch, aber okay... Hab es selbst zu Hause, vor 20 Jahren mal gelesen und die Passage schnell nachgeschlagen. In dem entsprechenden Abschnitt (auf Seite 55) heißt es:
Was hatte Descartes geleistet? Zunächst einmal hatte er eine Methode eingeführt: nur das als richtig zu akzeptieren, was durch eine schrittweise und lückenlose Beweisführung erwiesen wird. Und er hatte das "Ich" zum Zentrum der Philosophie gemacht. Hatten die Philosophen zuvor versucht herauszufinden, wie die Welt "an sich" ist, so hatte Descartes einen ganz anderen Zugang gewählt. Wie die Welt "an sich" ist, kann ich nur herausfinden, wenn ich ergründe, wie sie sich meinem Denken darstellt. Denn alles, was ich über die Welt weiß, weiß ich nicht durch irgendeine objektive Vogelschau, sondern einzig und alleine durch das Denken in meinem Kopf. Friedrich Nietzsche nannte Descartes dafür später den "Großvater der Revolution, welche der Vernunft allein die Autorität zuerkannte".
Wie gesagt: Ein schreckliches Buch. Man versteht viele Dinge einfach nicht, wenn man die Hintergründe - bspw. die große Kontroverse zwischen Empirismus & Rationalismus (Locke, Berkeley, Hume, Descartes, Leibniz, Kant...) - nicht kennt!

Der Empirismus ging bspw. davon aus, dass vorrangig (oder allein) die sinnliche Erfahrung die Quelle für Wissen über die Wirklichkeit sei. Hingegen ging der Rationalismus davon aus, dass vorrangig (oder allein) das rationale Denken die Quelle für Wissen über die Wirklichkeit sei. Sind einfach Basics, muss man wissen, und vor allem auch die verschiedenen Positionen namhafter Vertreter kennen und historisch in etwa einordnen können.

Descartes war ein Vertreter des Rationalismus. Das wird im Zitat deutlich, denn für ihn ist nur das als wahr zu akzeptieren, was durch klares und deutliches Denken (clara et distincta) erkannt werden kann. Damit begründet er eine rationale Methode als Grundlage aller Erkenntnis. Mit seiner berühmten Aussage "Cogito, ergo sum" ("Ich denke, also bin ich") verlegt Descartes den Ausgangspunkt der Philosophie in das denkende, zweifelnde Subjekt. Das Denken wird zur ersten Gewissheit - nicht das, was ich sehe oder fühle, sondern die Erkenntnis, dass ich denke. Sinneserfahrungen gelten ihm als potenziell täuschend, während der Akt des Denkens selbst nicht bezweifelt werden kann: Selbst wenn ich mich irre, denke ich - und das ist der Beweis meiner Existenz als denkendes Wesen. Damit begründet Descartes die moderne Subjektphilosophie, in der Erkenntnis nicht mit der Welt beginnt, sondern mit dem Subjekt, das diese Welt erkennt.


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

gestern um 00:25
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:[..]Um zu wissen wie die Welt an sich ist so muss sich ergründen wie sie meinem Denken darstellt..[..]
Stell dir vor, zwei Leute schauen sich denselben Apfel an. Für den einen ist er das leckerste Obst überhaupt, der andere kann Äpfel überhaupt nicht ausstehen. Obwohl es immer der gleiche Apfel ist, erlebt ihn jeder anders. Wir kriegen also nie wirklich mit, wie der Apfel nun wirklich ist wir kennen nur das, was wir selbst von ihm wahrnehmen.


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Kann mir jemand Rene Descartes erklären?

gestern um 12:35
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:
Decartes hatte eine Antwort auf die Frage gegeben : woher weiß ich wer ich bin ? - Durch mein Denken!
Kann mir das auch jemand erklären ?
Naja, es ist keine Antwort, sondern nur eine Behauptung.
Das, was bei Descartes herauskommt, ist lediglich ein Weltbild - mit Funktionalität hat das nichts zu tun.

Man erkennt dies an dem lustig Trick, dass man nichts von der Welt erkennen können soll, aber dann halt doch das "eigene Denken" unmittelbar erkennen können soll.
Dieses ganze "Man-Kann-Nichts-Wissen"-Palawer krankt immer daran, dass der Behauptende mit der Aussage selbst eben doch etwas wissen können will, d.h. er startet im Gegensatz zu seiner Behauptung mit Man-Kann-Etwas-Wissen.

Descartes erfindet für sich und seine Vorgänge einfach eine Sonderstellung (Unabhängigkeit, Nicht-Anzweifelbarkeit) zur Welt und behauptet, die ganze Welt wegnehmen zu können und das, was bleibt, ist ja dann er selbst und sein Vorgang.
Das ist das Weltbild, das Descartes verkauft.
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:Aber nur wenn ich herausfinde wie die Welt meinem Denken darstellt dann ist das nicht automatisch so dass ich weiß wie die Welt an sich ist sondern nur wie sie meinem Denken darstellt oder ?
Descartes vertraut hier theatralisch darauf, "dass ihn Gott nicht reinlegt".
Um in seinem Weltbild zu bleiben, greift er auf eine äussere Korrektheitsinstanz zurück, die auch unabhängig zur Welt sein soll.

Du siehst, mit der Anfangsbehauptung, nicht zur Welt zu gehören, werden fortführende Behauptungen benötigt, um die Sache zu retten.
Zitat von Mr.CrimeMr.Crime schrieb:Und Außerdem wissen wir wie die Welt unserem Denken darstellt weil wir alle die Welt nur Subjektiv sehen könne. Oder verstehe ich da was falsch ?
Das ist der entscheidende Punkt: woher soll die Sonderstellung über das Wissen vom "eigenen Denken" kommen?

Hier greift Descartes auf die Disziplin "Zweifeln" zurück und erklärt sie zum ultimativen Werkzeug.
Er steckt quasi vorne das Denken als Grenze hinein und freut sich am Ende, dass das Denken "übrig" bleibt - wie sagt die Bäuerin zum modernen Milchprodukt: "naja, wenn's schee macht".

Es ist halt erschreckend wenig, was die Philosophie hier vorlegt.


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