Der Bundestagswahl-Thread. Nach der Wahl ist vor der Wahl!

rhapsody3004 schrieb:Was sagt das eigentlich über eine Gesellschaft aus, bei der eine Partei wie die Linke nur auf magere 4,9% kommt?

was uns das sagt?
Dass sie keine Lust auf Regierungsdebatten hat alà "Wenn wir erst das eine Prozent der Reichen erschossen haben" -"Achwo, nix erschießen. Sinnvoller Arbeit zuführen"
Deutschland will Keine Partei in der Regierung, wo sowas auf ner Strategiekonderenz gesagt werden kann ohne Konsequenz für den Parteivorsitzenden!
Deutschland möchte keine Partei in der Regierungsverantwortung, deren Vorsitzende Wissler bis vor kurzem einer linksextremistischen Gruppe ihrer PArtei angehörte, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird/wurde (Marx21), keine PArtei, die die NATO abschaffen möchte....ach vielleicht erinnert sich mancher sogar an den zu Füßen geworfenen Blumenstrauß....

Ja, Gysi und Wagenknecht sind gute Redner mit teils brillianten GesellschaftsAnalysen -- dafür wollte Wissler die Wagenknecht ja auch aus der PArtei schmeißen.

Rick_Blaine schrieb:Das Wahlergebnis der grünen zeigt das m.E. auch sehr deutlich: all der Hype der letzten Monate, die Weltklimauntergangsstimmung, die FFF Hysterie, usw. - da sollte man doch annehmen, wenn den Deutschen das alles sooo wichtig wäre, dass mehr als nur knapp 15% am Ende grün wählen.

Die Deutschen sind viel konservativer als manche denken.

Bei den Älteren gibt es noch immer klare Stammwähler der ehemaligen Volksparteien. Ob man das konservativ oder "bequem" nennen mag, ist mir eigentl egal
Viel wichtiger ist mir der Blick auf die Jungen und Erstwähler.
Dass da die FDP die Nase knapp vor den Grünen vorn hat zeigt, dass die Jungen genau eins wollen:
ein freiheitliches, demokratisches, ökologisches Land.

Rick_Blaine schrieb:In den letzten Monaten sind alle darauf hereingefallen, die den Medien geglaubt haben, dass ein grosser Wandel bevorstehe.

die Rolle der MEdien ist tatsächlich ein ganz eigenes Thema. Die wollten erst die Kanzlerin herbeischreiben und als das nicht gelang sollte Scholz zum Kanzler gwählt werden.....

calligraphie schrieb:Angesichts eines wirklich opulenten und erstaunlich turbulenten Wahlkampfs (für unsere deutschen gesitteten Verhältnisse) beinahe bahnbrechender Wahlkampf, dann solche eindeutig uneindeutigen Ergebnisse zu bekommen? Was sagt das aus über uns?

ich fand, dieser Wahlkampf war der zahmste und lahmste seit langem. Mal so ein bisschen von Außen auf Deutschland geschaut. Klar war Laschets LAcher ein Mega-Aufreger . Aber wen hat das in Washington, PAris, Brüssel oder China gestört???
Noch nicht mal die AfD hat groß für Schlagzeilen gesorgt.

DerKlassiker schrieb:Und, liebe Wählerschaft, schreibt euch das hinter die Ohren, für's nächste Mal: Ihr seid es nicht, die den Kanzler wählt, ihr wählt lediglich das Biotop, aus dem heraus die Regierung mit Kanzler hervorgeht. Das ist auch genau so gedacht, völlig regelkonform und soll so sein, seit eh und je und richtig ist es im Übrigen auch.

so ist es.
Scholz hat das sehr oft gesagt, dass am Sonntag der Kanzler gewählt wird. jetzt muss er zittern ob es für seine Partei mit den nach linksaußen offenen Jusus zur Regierungsbildung reicht

Bone02943 schrieb:Die Grünen würden zwischen CDU und FDP aber auch nichts groß voranbringen können

doch, würden sie.
Umwelt-und Klimaschutz ist mit FDP und CDU/CSU gut machbar.
Soziale Umverteilung und Enteignung ist mit den dreien nicht machbar. Aber das ist ja auch nicht das wichtigste Zukunftsprojekt :)

Haldir schrieb:Und das schlechte Ergebnis der Linken überrascht mich sehr.

Eher weniger. Die alten ewig gestrigen Kommunisten und träumer sterben aus.

Junge Leute sind eher besser gebildet oder wenn nicht eh wenig aktiv beim Wählen.

Der Rest wechselte zur AfD

Was mich ein bisschen verwundert ist dass die CDU bei den Umfragen in den letzten zwei Wochen oder so auf 20%, wenn nicht weniger kam. Immerhin hat sie etwas besser abgeschnitten als im Worst Case Szenario.

wenn man jetzt mal die Parteien anschaut, die für eine Regierungsbildung in Betracht kommen:

SPD 25,7%
CDU/CSU 24,1%
B90/Grüne 14,8%
FDP 11,5%

so haben sich die ehemaligen Volksparteien auch nur "aufgespaltet"
das eher linke Lager (SPD+Grü) 40,5%
das eher bürgerliche Lager (Union, FDP) 35,6%

"Grabenkämpfe" zwischen beiden Lagern werden kaum möglich sein, denn zur Regierungsbildung müssen sie parteipolitische Gräben überwinden.
Für das Land kann das durchaus ein Gewinn sein, denn dadurch sollten die wichtigsten Interessen des Landes, nicht die der Parteien , im Vordergrund des Regierungshandelns stehen

Fedaykin schrieb:Eher weniger. Die alten ewig gestrigen Kommunisten und träumer sterben aus.

Junge Leute sind eher besser gebildet oder wenn nicht eh wenig aktiv beim Wählen.

Der Rest wechselte zur AfD

Ich hätte wirklich gedacht, dass die jüngeren eher links wählen...aber bei den erstwählern war wohl die fdp stärkste Kraft. Bei U30 die Grünen und dahinter die FDP. Schon interessant.

OscarRomeo schrieb:Was mich ein bisschen verwundert ist dass die CDU bei den Umfragen in den letzten zwei Wochen oder so auf 20%, wenn nicht weniger kam. Immerhin hat sie etwas besser abgeschnitten als im Worst Case Szenario.

Die Umfragewerte sind vorallem ein Medienprodukt.
zumindest lagen die Demoskopen nicht krass daneben mit ihren Wählerumfragen

Bauli schrieb:Mit 14% sind auch nur 14% drin.

Was soll mir das sagen? Entscheidend ist, wer Mehrheitsbeschaffer ist. Bei Jamaika hat Grün die Rolle, die Klimaziele durchzusetzen und das ist eben mit CDU und FDP eher machbar. Damit erfüllt jeder seine Kernziele und die Union muss eben Ihren Wählern erklären, warum die CO2-Steuer steigt. Da freue ich mich schon darauf.

DerKlassiker schrieb:Bewegen und Voranbringen sollten doch die beiden (!) kleineren Partner.

Richtig, Gelb und Grün sind diejenigen, welche den Ton angeben werden. Daher wird es eine Mischung aus beiden Parteien im Koalitionsvertrag geben.

Bauli schrieb:Scholz hat den Wählern auch keinen reinen Wein eingeschenkt

Aber Laschet, oder wie? Der Grinseonkel kann nichts. NRW ist ein falled State, wo sogar die Polizei als Büttel der Konzerne fungieren muss.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja, knapp 75% wollen euch auch nicht

Solche Aussagen bringen uns weiter. Welche Partei hat den noch eine signifikante Mehrheit hinter sich?

Frau.N.Zimmer schrieb:Wie wäre es eigentlich mit Jamaika und Christian Lindner als Kanzlerkandidat?

Gott bewahre. Lindner kommt doch vom Spiegel nicht weg. Wie soll der regieren?

Haldir schrieb:Ich hätte wirklich gedacht, dass die jüngeren eher links wählen...aber bei den erstwählern war wohl die fdp stärkste Kraft.

Wobei, die FDP ist ja immerhin gesellschaftlich links, und in der Außenpolitik ist sie auch eher global agierend, also pro-EU beispielsweise, was eigentlich auch eher links ist. Rechte sind ja mehr isolationistischer, wobei man das auch nicht pauschalisieren kann.

Seidenraupe schrieb:Die Umfragewerte sind vorallem ein Medienprodukt.
zumindest lagen die Demoskopen nicht krass daneben mit ihren Wählerumfragen

Ah ok ok.

klich linksaussen.

OscarRomeo schrieb:Wobei, die FDP ist ja immerhin gesellschaftlich links, und in der Außenpolitik ist sie auch eher global agierend, also pro-EU beispielsweise, was eigentlich auch eher links ist. Rechte sind ja mehr isolationistischer, wobei man das auch nicht pauschalisieren kann.

Klar. Ich meinte aber noch links der Mitte. Schließe da von mir auf andere. Ich bin mit den Jahren mehr in die Mitte gerückt.

Haldir schrieb:Klar. Ich meinte aber noch links der Mitte. Schließe da von mir auf andere. Ich bin mit den Jahren mehr in die Mitte gerückt.

Ich kann mir halt gut vorstellen dass es auf lokaler Ebene FDPler gibt welche eher sozialliberal, linksliberal sind. Weil jedes Bundesland, jede Gemeinde etc wird eine etwas andere Einstellung haben, da macht es Sinn als Partei sich hier am Bedarf zu orientieren.

Bauli schrieb:Das führt zu Reibereien mit den Grünen, die dann am Ende der Legislaturperiode für die nächste Wahl noch schlechter abschneiden.

"Noch schlechter?"
Die haben satte Zugewinne.
Und stärker als die FDP sind sie auch.

SvenLE schrieb:Solche Aussagen bringen uns weiter. Welche Partei hat den noch eine signifikante Mehrheit hinter sich?

Eben. Dann muss man nicht, wie der realitätsferne Scholz, so tun als wäre es so :)

SvenLE schrieb:Gott bewahre. Lindner kommt doch vom Spiegel nicht weg.

Sieht man wenigstens, dass sich die Mühe lohnt :)

Haldir schrieb:.aber bei den erstwählern war wohl die fdp stärkste Kraft.

Hier auch bei den U18 Wahlen. Wahrscheinlich traut man ihnen Bildung und Digitalisierung wirklich zu.

Haldir schrieb:Ich hätte wirklich gedacht, dass die jüngeren eher links wählen...aber bei den erstwählern war wohl die fdp stärkste Kraft. Bei U30 die Grünen und dahinter die FDP. Schon interessant.

Warum sollten die links wählen? Die wollen Karriere, Urlaub, Selbstbestimmung und ökologie.

SvenLE schrieb:Aber Laschet, oder wie? Der Grinseonkel kann nichts. NRW ist ein falled State, wo sogar die Polizei als Büttel der Konzerne fungieren muss

Jenseits von Duisburg geht es eigentlich gut.

War schon mal schlimmer in der Jugend als die ollen SPD Kohle lobby regierte

Fedaykin schrieb:Warum sollten die links wählen? Die wollen Karriere, Urlaub, Selbstbestimmung und ökologie.

Philantropische Weltsicht. Deine Argumente greifen glücklicherweise schon früher als ich dachte.

Haldir schrieb:Philantropische Weltsicht. Deine Argumente greifen glücklicherweise schon früher als ich dachte

Ich sag nur wie die Jugend so drauf ist.

Frau.N.Zimmer schrieb:Dann muss man nicht, wie der realitätsferne Scholz, so tun als wäre es so

War es nicht so, das Armin Laschet als Erster von einem Regierungsauftrag faselte am Wahlabend? Der war doch zuerst vor der Kamera. Scholz hat nur nachgezogen.

Interessant ist folgender Aspekt:

Die Ost-Ministerpräsidenten positionieren sich derweilen klar gegen eine Regierungsbeteiligung unter Armin Laschet als Kanzler. Der Osten tickt anders.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wahlen/bundestagswahl-2017/wahlanalyse-ergebnis-osten-afd-staerke-100.html

Respekt, die haben es verstanden.

Fedaykin schrieb:Jenseits von Duisburg geht es eigentlich gut.

What? Das gesamte Ruhrgebiet steht vor einem riesigen Strukturwandel, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Armut in den größten Städten ist an jeder Ecke sichtbar. Jemand der aus Leipzig kommt, erschrickt darüber, wie elendig mittlerweile NRW aussieht.

SvenLE schrieb:What? Das gesamte Ruhrgebiet steht vor einem riesigen Strukturwandel, der noch lange nicht abgeschlossen ist

Natürlich dauert das... Kann aber die Politik nur marginal beeinflussen.

SvenLE schrieb:Die Armut in den größten Städten ist an jeder Ecke sichtbar. Jemand der aus Leipzig kommt, erschrickt darüber, wie elendig mittlerweile NRW aussieht.

Leipzig ist ein Bundesland?

SvenLE schrieb:What? Das gesamte Ruhrgebiet steht vor einem riesigen Strukturwandel, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Die Armut in den größten Städten ist an jeder Ecke sichtbar. Jemand der aus Leipzig kommt, erschrickt darüber, wie elendig mittlerweile NRW aussieht.

Seit Laschet...ok seit Reul, ist es gefühlt schon besser geworden. Zumindest in meiner Ecke in Düsseldorf. Soviel muss ich zugeben.

Fedaykin schrieb:Leipzig ist ein Bundesland?

Nein, aber ich habe ja auch über die großen Städte im Ruhrgebiet gesprochen. Das NRW auch ländliche Gegenden mit anderen Themenschwerpunkten hat, ist doch klar.

Vielleicht wird Leipzig ja das 17. Bundesland:

https://die-partei.net/leipzig/programm/das-volksbegehren/