Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@Fedaykin
@onay77

Zu den 8 Soldaten und ihrer Beteiligung am Putsch :

Die griechischen Gerichte haben nicht darüber geurteilt ob diese Männer an dem Putsch teilgenommen haben oder nicht. Die griechischen Gerichte sind zur Entscheidung gekommen, dass den 8 Soldaten in der Türkei kein faires Gerichtsverfahren erwartet und dass ihnen dort Folter droht, aufgrund dessen dürfen sie nicht an die Türkei ausgeliefert werden.

Die 8 türkischen Soldaten sind mit einem Transporthubschrauber nach Griechenland gekommen, nicht mit einem Kampfhubschrauber. Der Hubschrauber hatte keine Maschinengewehre. Die 8 Soldaten haben ausgesagt, dass sie ausrücken mussten, weil ihr Kommandant den Befehl dazu erteilt hat und der Kommandant ihnen gesagt hat, dass sie an einer Militärübung teilnehmen sollen. Die 8 Soldaten haben nach eigener Aussage erst während des Fluges vom Putsch Versuch erfahren, durch Anrufe von Angehörigen und durch die Nutzung von Smartphones, dann wurde vom Boden aus auf sie geschossen, die Soldaten haben Angst bekommen und haben sich deshalb entschlossen nach Griechenland zu fliehen.

Die Türkei hat nach Informationen der griechischen Presse, kaum belastendes Material vorgelegt gegen die 8 Soldaten, außer einigen Handy Verbindungen während der Putsch Nacht, diese seien jedoch kaum belastend und belegen sogar eher die Aussagen der 8 Soldaten.


Und noch einmal und ganz wichtig :

Für die Entscheidung der griechischen Gerichte ist es irrelevant ob diese Menschen am Putsch teilgenommen haben oder nicht, dafür sind nicht die griechischen Gerichte zuständig.
Faire und unabhängige Gerichte in der Türkei, sowie die Abschaffung systematischer Folter, das sind die Voraussetzungen für die Auslieferung der 8 Soldaten an die Türkei.

@SouthBalkan

Ja, du schreibst das schon länger. Jeder der halbwegs abstrahieren kann, sollte das differenzieren können. Einige sind dazu einfach nicht in der Lage oder haben ein seltsames Verständnis von Gewaltentrennung und Demokratie. Mir tun ja nur die Türken leid, die ungewollt in die ganze Spirale und Dynamik reingezogen werden - und das sind doch Einige!

ich habe jetzt was gelernt, wer wegläuft ist zu 100% schuldig. warum denn noch ein gericht einschalten, gleich in den knats und schlüssel weg schmeißen.

oh herr schmeiß hirn herunter oder steine hauptsache es trift.

antrax0815 schrieb:Senfgurke ham wir dich verloren ? Du wolltest uns doch aufklären was die Türkischen Medien wegen dem Ehebruch so schreiben

naja, was soll er schon schreiben ....

Laut Bülent Tezca, Sprecher der CHP, wird sich seine Partei nicht an der Debatte beteiligen.
Kritik an dem geplanten Gesetz kommt von der kurdischen Opposition und von Frauenorganisationen.

Am 26. März wird es eines der Themen auf dem EU-Türkei-Gipfeltreffen in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna sein.

dasewige schrieb:ich habe jetzt was gelernt, wer wegläuft ist zu 100% schuldig. warum denn noch ein gericht einschalten, gleich in den knats und schlüssel weg schmeißen.

oh herr schmeiß hirn herunter oder steine hauptsache es trift.

Wenn du eine plausiblere Erklärung hast für das Flüchten der Soldaten, würde ich dich bitten uns aufzuklären, vielleicht fehlt uns nicht das Hirn sondern einfach nur ein kleiner Hinweis ;) Also bitte, bevor du hier beleidigend wirst, weil du von deiner Wahrheit überzeugt bist, teile uns mit wieso deiner Meinung nach die geflüchteten Soldaten unschuldig sind/sein könnten.

Beantworte bitte auch folgende Frage; wieso melden sich diese ehrenhaften Soldaten nicht zu Wort gegen die Anschuldigungen ? Mir würde das als Soldat extrem wehtun, wenn mich das Volk so beschuldigen würde. Ich würde mindestens versuchen über soziale Medien meine Version der Geschichte zu erzählen. Anonym sind die sowieso nicht mehr, weil ihre Bilder überall in den Nachrichten schon kamen...

Außerdem erwarten wir auch nur eine vernünftige Untersuchung und keine Steinigung für die Putschisten. Sie sollen vor Gericht fair behandelt werden und nicht einfach so, ohne ein Prozess ins Gefängnis gesteckt werden.

Wir wollen Fairness auch gegenüber den Toten Zivilisten die am Tag des Putschversuches ums Leben gekommen sind, das sind wir den Hinterbliebenen schuldig.

Die Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten, die sich mit Frauenrechts-Themen befassen, geht demnach zum Teil von religiös motivierten Gruppen wie etwa den radikalislamischen Taliban in Afghanistan oder Abtreibungsgegnern in den USA aus. Zum Teil stecken aber auch kriminelle Gruppen oder autoritäre Regierungen dahinter. Hier führen laut Reporter ohne Grenzen Länder wie China, die Türkei und Ägypten die Negativliste an.

http://www.persoenlich.com/medien/wer-zu-frauen-themen-schreibt-lebt-in-gefahr

@Bishamon

whatsgoinon schrieb: Mir tun ja nur die Türken leid, die ungewollt in die ganze Spirale und Dynamik reingezogen werden - und das sind doch Einige!

Mir auch!

Sie gehen schlichtweg vergessen.

Frauen setzen immer wieder Zeichen, so auch in Türkei,
auf den kommenden Frauentag hin,
leider werden die Kundgebungen erstickt.

In den vergangenen Jahren hatten Demonstrantinnen unter anderem die Politik der islamisch-konservativen AKP-Regierung kritisiert. Vor allem Äußerungen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan über die Rolle der Frau sorgen immer wieder für Aufregung. Etwa hatte der Staatschef den Türkinnen in der Vergangenheit empfohlen, mindestens drei Kinder zu gebären und Verhütung als "Verrat" bezeichnet.

Thema bei den Protesten ist auch immer wieder Gewalt gegen Frauen in der Türkei. Alleine im Jahr 2017 wurden in dem Land nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) "Wir werden Frauenmorde stoppen" 338 Frauen ermordet. Oft wird die Tat nach Angaben der NGO von Ex-Partnern oder Ehemännern verübt.

http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_83337012/tuerkei-polizei-setzt-traenengas-gegen-frauen-demo-ein.html

Umso mehr Frauenstimmen-und Rechte unterdrückt werden, umso grösser wird der Missbrauch an Frauen und Kinder.

Psychiaterin Gokler betont: «Es geht nicht darum, ob der Täter nach dem Missbrauch kastriert oder hingerichtet werden soll, sondern wie diese eskalierende Situation verhindert werden kann.» Nach Einschätzung von Experten gehört zur Prävention das Verbot früher Ehen, die altersgerechte Aufklärung von Kindern über ihren Körper und ihre Sexualität, die Aufklärung über sexuellen Missbrauch in Sensibilisierungskampagnen, die Schulung von Beamten, der Aufbau von Datenbanken und die Verbesserung der Gleichstellung der Geschlechter.

Doch unter der regierenden AKP rückte die Türkei näher an konservative islamische Werte. Religiöse Bildung und die traditionellen Frauenrollen werden wieder stärker betont, und über sexuelle Themen zu sprechen ist immer noch ein Tabu. «Die Türkei kann und muss eine Null-Toleranz-Politik für Gewalt gegen Kinder umsetzen», fordert nun Arkadas-Thibert. «Sie hat die Mittel und das Wissen - die Zeit ist reif.»

https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/nach-vergewaltigung-tuerkei-streitet-ueber-kindesmissbrauch-71999.html (Archiv-Version vom 08.03.2018)

Anlässlich ihrer Gründung am Internationalen Frauentag vor sechs Jahren macht Jinnews nun auf die vielen Schwierigkeiten ihrer Arbeit aufmerksam - in einer patriarchalen Gesellschaft mit einer Regierung, die hart gegen die Kurdenbewegung im Land vorgeht. Die Presseagentur wurde bereits zwei Mal wegen "Terrorpropaganda" verboten. Sieben Mal wurde ihre Website blockiert.

Jinnews setzt sich für Gleichberechtigung in der Türkei ein. Häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder sei ein großes gesellschaftliches Problem in dem Land. Kinderehen und Zwangsheirat seien verbreitet und jedes Jahr würden zahlreiche Frauen ermordet, weil sie angeblich die Ehre der Familie verletzt hätten. In ihrer täglichen Redaktionsarbeit verzichtet Jinnews zum Beispiel auf die Nennung von Familiennamen mit der Begründung, diese seien "Teil der patriachalen Vorherrschaft".

Die türkische Regierung wirft der Presseagentur unter anderem Propaganda für die kurdische Rebellenorganisation PKK vor.

http://www.deutschlandfunk.de/medien-kurdisch-weiblich-feministisch-eine.2849.de.html?drn:news_id=858149

Es ist wirklich eine Riesenfarce, entweder Gülen, PKK, Präsidentenbeleidigung oder Blasphemie

irgendein Grund findet sich immer um zum Staatsfeind zu werden falls man Erdogan nun mal wirklich gar nicht mag.

Prozess wegen öffentlicher „Verunglimpfung religiöser Werte“

Anfang April 2012 löste Fazıl Say eine Welle der Empörung in religiösen Kreisen der Türkei aus. Der bekennende Atheist hatte sich in seinem Twitter-Account unter anderem über einen Muezzin und den Koran amüsiert.[4] Am 5. April 2012 machte er sich über einen Muezzin lustig, der bei seinem Gebetsaufruf besondere Eile an den Tag gelegt hatte: In nur 22 Sekunden sei dessen Gesang beendet gewesen, und Say tweetete: „Warum so eine Eile? Hast du eine Geliebte, die auf dich wartet, oder einen Rakı auf dem Tisch?“[5] In einem anderen Tweet fragte er: „Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt? Überall wo es Schwätzer, Gemeine, Sensationsgierige, Diebe, Scharlatane gibt, sie alle sind übertrieben gläubig. Ist das ein Paradoxon?“[6] Say re-tweetete Verse, die dem mittelalterlichen persischen Dichter Omar Chajjam (1048–1131) zugeschrieben werden, in denen es u. a. heißt: „Du sagst, in den Flüssen [im Paradies] wird Wein fließen – ist denn das Paradies eine Kneipe?“ – oder bezüglich der Jungfrauen, die den Gläubigen vom Koran im Paradies versprochen werden: „Ist das Paradies etwa ein wunderbares Bordell?“[7]

Drei türkische Bürger erstatteten daraufhin Anzeige. Sie warfen Say vor, die islamische Religion und ihre Anhänger beleidigt sowie religiöse Werte öffentlich herabgewürdigt zu haben. Bisher ist unklar, ob die Anzeigen gegen den Künstler von den dreien aus eigenem Antrieb gestellt wurden oder ob sie von einer Organisation dazu veranlasst wurden. Einer der drei, Emre Bukagili, ist dafür bekannt, schon oft Anzeigen erstattet zu haben.[8]

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft nahm strafrechtliche Ermittlungen gegen Say auf.[9][10] Man warf dem 42-Jährigen Aufstachelung zum Hass gegen bestimmte Bevölkerungsteile und öffentliche Verunglimpfung religiöser Werte vor.[11][12][13] Grundlage des Vorgehens der Staatsanwaltschaft war Artikel 216 des Türkischen Strafgesetzbuches („Volksverhetzung“), in dem die „Verunglimpfung der religiösen Werte von Teilen der Bevölkerung“ unter Strafe gestellt wird[14]:

Wikipedia: Fazıl Say
https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/boulevard_nt/article115289739/Tuerkischer-Pianist-Say-wegen-Blasphemie-verurteilt.html

SouthBalkan schrieb:Die griechischen Gerichte haben nicht darüber geurteilt ob diese Männer an dem Putsch teilgenommen haben oder nicht. Die griechischen Gerichte sind zur Entscheidung gekommen, dass den 8 Soldaten in der Türkei kein faires Gerichtsverfahren erwartet und dass ihnen dort Folter droht, aufgrund dessen dürfen sie nicht an die Türkei ausgeliefert werden.

SouthBalkan schrieb:Die 8 türkischen Soldaten sind mit einem Transporthubschrauber nach Griechenland gekommen, nicht mit einem Kampfhubschrauber. Der Hubschrauber hatte keine Maschinengewehre. Die 8 Soldaten haben ausgesagt, dass sie ausrücken mussten, weil ihr Kommandant den Befehl dazu erteilt hat und der Kommandant ihnen gesagt hat, dass sie an einer Militärübung teilnehmen sollen. Die 8 Soldaten haben nach eigener Aussage erst während des Fluges vom Putsch Versuch erfahren, durch Anrufe von Angehörigen und durch die Nutzung von Smartphones, dann wurde vom Boden aus auf sie geschossen, die Soldaten haben Angst bekommen und haben sich deshalb entschlossen nach Griechenland zu fliehen.

Bitte verbessere mich, wenn ich einen Denkfehler habe.
Ich hoffe ich habe einen.

1. Griechenland hat also möglicherweise der Türkei nicht die Möglichkeit gegeben den Fall vernünftig zu untersuchen - und dazu gehört auch die Befragung des Tatverdächtigen - das heisst ungewollt hat man die Aufklärung eines evtl. Verbrechens behindert.

2. Griechenland hat die Tatverdächtigen nach 2 Monaten Gefängnisstrafe freigelassen, weil die Türkei keine belastenden Beweise liefern konnte aber die Geschichte der Tatverdächtigen hat man ungeprüft für plausibel empfunden? Hat man denn den Kommandant wenigstens befragen können?

3. Griechenland hat den Fall "Beteiligung am Putschversuch" also nicht einmal geprüft, sondern lediglich die Frage beantwortet, ob die Tatverdächtigen in der Türkei ein faires Gerichtsverfahren erwartet oder nicht.

4. Griechenland hat dem Bündnispartner "Türkei" nicht vertraut sondern mehr Wert auf die Aussagen der Tatverdächtigen gelegt und somit theoretisch Putschisten freigelassen, weil sie handfeste Beweise für die Unschuld hatten?

Es ist aufjedenfall sehr ungewöhnlich mit einem Militärhubschrauber (Helo Sikorsky) nach Griechenland zu flüchten kurz nachdem in Istanbul - von einem Hubschrauber aus - auf Menschenmengen geschossen wurde.

Die Türkei ist flächenmäßig sehr groß, der Putsch hat nicht an allen Orten gleichzeitig stattgefunden d.h. es gab immernoch Orte an denen man hätte unendeckt notlanden können.

Stattdessen ist man zu einem Bündnispartner geflüchtet, weil man nicht auf Zivilisten geschossen hat, weil man sich unwissend an einem Putsch beteiligt hat und Angst vor einem unbewaffneten Mob hat?

Das griechische Volk empfindet auch nicht unbedingt Symphatien für Putschisten/Ehrenlose Soldaten usw. Die Griechen sind auch ein stolzes Volk und halten viel vom Militär/Flagge/Nation etc. also eigentlich ein nicht besonders sicherer Hafen für einen verfolgten Türken.

Für mich ist diese Story nicht glaubhaft und es sieht danach aus als hätte hier die EU bewusst eine reingehauen dort wo es am meisten wehtut.

Weisst du was mir jetzt am meisten leid tut? Und ich meine es wirklich ernst. Eure Soldaten. Ich wette mit dir die hatten nichts mit Spionage zutun aber müssen jetzt für die Fehler der EU mit ihrer Freiheit büßen. Die Türkei hätte sie wahrscheinlich zurückgegeben, wäre es damals nicht zu diesem Vorfall gekommen aber jetzt hat man ein "Druckmittel" und es wird benutzt auch wenn es unverschämt ist.

SouthBalkan schrieb:Die Türkei hat nach Informationen der griechischen Presse, kaum belastendes Material vorgelegt gegen die 8 Soldaten, außer einigen Handy Verbindungen während der Putsch Nacht, diese seien jedoch kaum belastend und belegen sogar eher die Aussagen der 8 Soldaten.

Gibt es außer diesen Pressemitteilungen auch offizielle Quellen der Gerichte wo man das Verfahren nachverfolgen kann? Also sowas wie ein Protokoll?

SouthBalkan schrieb:Für die Entscheidung der griechischen Gerichte ist es irrelevant ob diese Menschen am Putsch teilgenommen haben oder nicht, dafür sind nicht die griechischen Gerichte zuständig.

Welche Gerichte sind denn dafür zuständig?
Ist man diesen Weg gegangen?
Hat man die Türkei bei der Aufklärung unterstützt oder hat man aus Angst vor der EU die Türkei ignoriert?

SouthBalkan schrieb:Faire und unabhängige Gerichte in der Türkei, sowie die Abschaffung systematischer Folter, das sind die Voraussetzungen für die Auslieferung der 8 Soldaten an die Türkei.

Sowas wie unabhängige Gerichte gibt es nirgendswo auf dieser Welt. Folter ist eine Uralte Methode die heute immer noch überall auf der Welt Verwendung findet. Meistens kommen sie aus der Ecke die am lautesten nach Menschenrechten schreien.
Das ist die Realität.

Ich schlage vor eine öffentliche Gerichtsverhandlung vor laufender Kameras, internationale Presse, unabhängige Richter aus unbeteiligten Ländern.
Das wäre fairness pur. Eier? haben sie nicht.

Aber vor laufender Kamera einen selbsternannten Diktator wie Saddam Hussein das Genick brechen - das geht.

@onay77

erstmal ich beleidige hier im forum niemand, das habe ich nicht nötig.
weg laufen ist kein beweis für schuld und auch nicht für unschuld. es ist zwar ein fakt über den man nachdenken kann, nur ohne weitere information nutzlos. diese informationen liegen nun mal nicht vor. was das erdogan sagt ist für mich nicht massgeben, eher das gegenteil und die soldaten schweigen also ist alles nur im trüben fischen.

onay77 schrieb:1. Griechenland hat also möglicherweise der Türkei nicht die Möglichkeit gegeben den Fall vernünftig zu untersuchen - und dazu gehört auch die Befragung des Tatverdächtigen - das heisst ungewollt hat man die Aufklärung eines evtl. Verbrechens behindert.

Griechenland lässt davon ab, Türkei im Moment als fähig zu erklären, den Fall vernünftig aufzuklären.
Auch Deutschland, Tschechien und Italien halten es so. Vielleicht mal hinterfragen warum das so ist?

lilit schrieb:Griechenland lässt davon ab, Türkei im Moment als fähig zu erklären, den Fall vernünftig aufzuklären.
Auch Deutschland, Tschechien und Italien halten es so. Vielleicht mal hinterfragen warum das so ist?

Wenn das das Einzige ist was du hier beizutragen hast, antworte ich auch gerne darauf.

Griechenland hat nicht das internationale Recht ein ganzes Land und dessen Regelwerke als unfähig zu erklären. Dies gilt auch für alle anderen Länder. Auch in der Türkei gibt es eine Gewaltenteilung. Ob diese Gewalten funktionieren oder nicht ist Sache der Türkei und der Türken und ist eine andere Baustelle. Dies zu werten liegt nicht im Aufgabenbereich der Bündnispartner. In der EU befindet sich Türkei sowieso nicht. Beitrittskandidat ist man auch nicht mehr.

Nur pauschal davon auszugehen, dass die Putschisten eventuell gefoltert werden könnten ohne wirkliche handfeste Beweise dafür zu haben, das als Vorwand nutzen um die gesuchten Männer nicht auszuliefern hat auch nicht viel mit Vernunft, Ehrlichkeit und Fairness zutun. Aus dem Bauchgefühl zu entscheiden - ohne Fakten - ist nicht die Qualität eines Rechtsstaates.

Griechenland hätte der Türkei bei der Aufklärung sehr wohl helfen können auch ohne eine Auslieferung. Griechenland hatte sogar kurz nach dem Putschversuch die Auslieferung zugesichert. Auf Druck der EU entwickelte sich das Ganze in eine andere Richtung: Freilassung der Tatverdächtigen ohne Aufklärungsversuche.

Theoretisch könnte also jeder einen Mord in der Türkei begehen und nach Griechenland flüchten. Eine Auslieferung würde nicht stattfinden da Gefahr für Folter besteht und ein fairer Prozess undenkbar ist. Schon ist man auf freiem Fuß denn die griechischen Gerichte beaebeiten den Fall erst gar nicht.

onay77 schrieb:Griechenland hat nicht das internationale Recht ein ganzes Land und dessen Regelwerke als unfähig zu erklären. Dies gilt auch für alle anderen Länder. Auch in der Türkei gibt es eine Gewaltenteilung. Ob diese Gewalten funktionieren oder nicht ist Sache der Türkei und der Türken und ist eine andere Baustelle. Dies zu werten liegt nicht im Aufgabenbereich der Bündnispartner. In der EU befindet sich Türkei sowieso nicht. Beitrittskandidat ist man auch nicht mehr.

Doch.
Ein Land, resp. dessen Gericht, kann entscheiden ob eine Auslieferung an Türkei zumutbar ist.

In Fall Türkei ist es nunmal nicht gewährleistet, weil x-Fälle von Wilkür da sind. Wer das nicht sieht ist blind.
Ihr könnt nicht einfach so vor euch her wursteln als befindet ihr euch in Absurdistan.

Ebenfalls im Oktober 2017 berichtete die SZ, dass die Staatsanwaltschaft in der Türkei etwa 100 in Deutschland lebende türkische Wissenschaftler und Intellektuelle wegen "Propaganda für eine Terrororganisation" anklagen will.

http://www.sueddeutsche.de/politik/beziehungen-zwischen-ankara-und-berlin-der-mann-den-die-tuerkei-unbedingt-hinter-gitter-bringen-will-1.3894479-2

Es gibt Augen, und Zeugen, und Augenzeugen.

dasewige schrieb:weg laufen ist kein beweis für schuld und auch nicht für unschuld. es ist zwar ein fakt über den man nachdenken kann, nur ohne weitere information nutzlos. diese informationen liegen nun mal nicht vor. was das erdogan sagt ist für mich nicht massgeben, eher das gegenteil und die soldaten schweigen also ist alles nur im trüben fischen.

Weglaufen ist eine Handlung und kein Beweis, jede Handlung hat eine Ursache. Diese Ursache muss geklärt werden.

Diese Informationen hätten vorliegen können, hätte man auch nur Ansatzweise versucht den Fall zu klären. Ich zeige damit nicht mit dem Finger auf Griechenland. Die Türkei hat selber Dreck am stecken und blieb passiv.

Was Erdogan sagt ist auch für mich nicht maßgebend. Die Presse, der Geheimdienst und die Polizei haben nach diesen Männern gefahndet. Unter diesen Soldaten befand sich auch ein Zivilist was ist eigentlich aus ihn geworden? Er hat doch mal garnichts zu befürchten, wurde er ausgeliefert?

onay77 schrieb:Griechenland hat nicht das internationale Recht ein ganzes Land und dessen Regelwerke als unfähig zu erklären. Dies gilt auch für alle anderen Länder

lilit schrieb:Doch.
Ein Land, resp. dessen Gericht, kann entscheiden ob eine Auslieferung an Türkei zumutbar ist.

Also hat Griechenland das Recht ein ganzes Land und dessen Gewalten als unfähig zu erklären. Kannst du das juristisch belegen?

onay77 schrieb:Also hat Griechenland das Recht ein ganzes Land und dessen Gewalten als unfähig zu erklären. Kannst du das juristisch belegen?

das zauberwort ist unabhänigkeit!

dasewige schrieb:das zauberwort ist unabhänigkeit!

gilt dieses Zauberwort auch für die Türkei?

@onay77
Wiederleg das doch einfach mal.

SouthBalkan schrieb:Die 8 türkischen Soldaten sind mit einem Transporthubschrauber nach Griechenland gekommen, nicht mit einem Kampfhubschrauber. Der Hubschrauber hatte keine Maschinengewehre. Die 8 Soldaten haben ausgesagt, dass sie ausrücken mussten, weil ihr Kommandant den Befehl dazu erteilt hat und der Kommandant ihnen gesagt hat, dass sie an einer Militärübung teilnehmen sollen. Die 8 Soldaten haben nach eigener Aussage erst während des Fluges vom Putsch Versuch erfahren, durch Anrufe von Angehörigen und durch die Nutzung von Smartphones, dann wurde vom Boden aus auf sie geschossen, die Soldaten haben Angst bekommen und haben sich deshalb entschlossen nach Griechenland zu fliehen.

Die Türkei hat nach Informationen der griechischen Presse, kaum belastendes Material vorgelegt gegen die 8 Soldaten, außer einigen Handy Verbindungen während der Putsch Nacht, diese seien jedoch kaum belastend und belegen sogar eher die Aussagen der 8 Soldaten.

Passt irgendwie nicht mit dem oben zusammen das merkst de noch selber oder?

onay77 schrieb:Es ist aufjedenfall sehr ungewöhnlich mit einem Militärhubschrauber (Helo Sikorsky) nach Griechenland zu flüchten kurz nachdem in Istanbul - von einem Hubschrauber aus - auf Menschenmengen geschossen wurde.

Also während meiner Zeit dabei der Marine habe ich nie einen bewaffneten Heli gesehen. Die Seegrasmähmaschinen (SAR) dienten allerdings auch nur dazu, gekenterte Segler und Surfer aus Ost- und Nordsee zu pflücken

onay77 schrieb:Außerdem erwarten wir auch nur eine vernünftige Untersuchung und keine Steinigung für die Putschisten. Sie sollen vor Gericht fair behandelt werden und nicht einfach so, ohne ein Prozess ins Gefängnis gesteckt werden.

Beantwortet durchaus die Frage warum die Menschen erstmal ins Ausland fliehen.

Muss man sich merken, jeder der vor einer Willkür Justiz flieht muss Schuldig sein..

onay77 schrieb:Sowas wie unabhängige Gerichte gibt es nirgendswo auf dieser Welt. Folter ist eine Uralte Methode die heute immer noch überall auf der Welt Verwendung findet. Meistens kommen sie aus der Ecke die am lautesten nach Menschenrechten schreien.
Das ist die Realität.

Nope, oder belegen. Nein die Türkei ist nicht zwingend der Zustand der im Rest der Welt vorherrscht