Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

@lukistar

lukistar schrieb:Dafür müsste man hirnrissig sein.

Tja, man war schon mal ein großes Stück weiter...

@brasco24

Es gab Friedensgespräche auch als bewaffnete Kämpfer in der Türkei waren...worin liegt der Unterschied?

Friedensverhandlungen
Im Winter 2012 begann der Direktor des türkischen Geheimdienst MİT erste Gespräche mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel İmralı zu führen. Die türkische Regierung betrachtete dabei den Rückzug der PKK vom türkischen Territorium und die Niederlegung der Waffen als höchste Priorität.[95] Die Kurden forderten kulturelle Rechte als ethnische Minderheit und einen politischen Sonderstatus innerhalb der Türkei, auf die Forderung nach staatlicher Unabhängigkeit waren sie hingegen bereit zu verzichten. Im Laufe der Verhandlungen besuchten verschiedene Delegationen der kurdischen Barış ve Demokrasi Partisi (BDP) Öcalan, um einen Fahrplan für die Befriedung des türkisch-kurdischen Konfliktes zu erstellen. Am 10. Januar 2013 wurden drei hochrangige weibliche PKK-Mitglieder, darunter die PKK-Mitbegründerin Sakine Cansız, in Paris ermordet.[96] Diese Morde wurden unter anderem als Sabotageversuch der Friedensverhandlungen durch Hardliner bewertet.[97] Anfang März 2013 ließ die PKK acht entführte türkische Sicherheitskräfte frei, um ein positives Zeichen für die Friedensverhandlungen zu setzen.[98]

Zum Newroz-Fest am 21. März im Jahr 2013 erklärte Öcalan schließlich eine Waffenruhe und den Rückzug der PKK-Einheiten aus der Türkei.[99] Viele Beobachter sprachen von einem entscheidenden Schritt, da Öcalan unter den Kurden noch immer große Autorität besitzt. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan bewertete Öcalans Aufruf als positiv.[100] Ein Teil des eingeleiteten Friedensprozesses sollte die Arbeit von Gruppen 'weiser' Menschen sein, die in sieben Regionen der Türkei Öffentlichkeitsarbeit leisten und eine beratende Funktion übernehmen sollten.[101] Ende April 2013 kündigte die PKK ihren Rückzug aus der Türkei an. Die Kämpfer zogen sich in den Nordirak zurück.[102] Kleinere Scharmützel zwischen der PKK und der Türkei kamen dabei vereinzelt vor, beeinflussten den Fortverlauf des Friedensprozesses nicht.[103] Uneinigkeit herrschte über den Abzug der PKK-Kämpfer aus der Türkei. Während die kurdische BDP der Meinung ist, dass bereits 80 Prozent der PKK-Kämpfer die Türkei verlassen haben, sind Ministerpräsident Erdogan zufolge nur 20 Prozent der Kämpfer, die meisten davon „Frauen, Kinder und Alte“, in den Nordirak abgezogen. Die BDP und PKK pochten nun auf die Einleitung der zweiten Etappe des Friedensprozesses, welche zahlreiche politische Reformen zur Verbesserung der kurdischen Minderheitsrechte beinhalten soll.[104] Am 5. September 2013 erklärte die PKK die Suspendierung des Abzugs von Kämpfern aus der Türkei und drohte im Falle von türkischen Angriffen die Rebellen zurückzuschicken.[105] Spannungen zwischen kurdischen Protestierenden und türkischen Sicherheitskräften am 6. Dezember 2013 führten zum Tod von zwei Demonstranten. Am 8. Dezember 2013 entführten PKK Kämpfer daraufhin in Diyarbakir 4 Soldaten der Türkischen Streitkräfte. Die Türkischen Streitkräfte starteten nach der Entführung eine groß angelegte Operation.[106] Nach Einflussnahme kurdischer Politiker wurden die Soldaten jedoch wenig später freigelassen.[107]

Im Oktober 2014 kam es zu Ausschreitungen in der Türkei im Rahmen um den bewaffneten Konflikt im syrischen Kobane. Die Demonstrierenden warfen der türkischen Regierung vor, nichts gegen die der dschihadistisch-salafistischen Terrororganisation Islamischer Staat (IS) getan zu haben und mit dieser zu kooperieren. Bei den Protesten kamen 30 Menschen zu Tode

Wikipedia: Konflikt zwischen der Republik Türkei und der PKK#2005.E2.80.932010

@canales
Liest du auch was du postest ? Erster Absatz erklârt das was ich versuche zu erklâren und du nicht verstehen willst, die oberste Prioritât hat was ???

@brasco24

Gab es nun Verhandlungen während die PKK noch im Land war oder nicht...denn darum geht es ja?

@canales
Du willst es nicht verstehen oder, als der Geheimdienst begann über den Friedensprozess zu sprechen war einer der ersten Forderungen das die Waffen niedergelegt werden, dafür wurde ihnen eine gewisse Zeit eingerâumt, die haben sich nicht dran gehalten. Willst du noch mehr fragen diesbezüglich stellen ?

@brasco24

Und worin unterscheidet sich das jetzt davon?

canales schrieb:Nun, ich denke wenn die Türkei Autonomiegespräche anbietet unter der Voraussetzung eines Waffenstillstandes, dann dürfte dies durchaus Aussicht auf Erfolg haben.

Weitere Schritte, wie der Abzug der Kämpfer können ja folgen, hab ich doch überhaupt nicht ausgeschlossen...zunächst sollte jedoch ein Waffenstillstand stattfinden...ist eigentlich so üblich bei militärischen Auseinandersetzungen.

Die dritte Bosporus-Brücke zwischen dem europäischen und dem asiatischen Teil Istanbuls ist feierlich eröffnet worden. Die von einer Schweizer Firma entworfene Hängebrücke ist 1,4 Kilometer lang und überspannt die Meerenge an der Einmündung in das Schwarze Meer

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nahm an der Eröffnungsfeier teil. Die von türkischen Fernsehkanälen live übertragene Feier fand vor Tausenden Anhängern der islamisch-konservativen Regierungspartei APK statt, die rote türkische Fahnen mit Stern und Halbmond schwenkten

Benannt ist die Brücke nach Sultan Selim I., «dem Gestrengen», der Anfang des 16. Jahrhunderts regierte und den Herrschaftsbereich des Osmanischen Reiches bis zur arabischen Halbinsel ausweitete.

http://www.srf.ch/news/panorama/neue-bosporus-bruecke-ein-meisterwerk-mit-schweizer-beteiligung
Ist das n Vorbild von Erdogan.. dieser Selim? xD

@canales
Hatte man doch schon, wieso von neuem Beginnen ? Alle Terroristen legen die Waffen nieder und mann macht dort weiter wo mann war. Verstehe den Sinn hinter deiner Aussage nicht.

@Glünggi
Ohh, nun da haben wir es schon wieder.

@brasco24

brasco24 schrieb:Hatte man doch schon, wieso von neuem Beginnen ? Alle Terroristen legen die Waffen nieder und mann macht dort weiter wo mann war. Verstehe den Sinn hinter deiner Aussage nicht.

Na, wenn Du meinst, dass die PKK so einfach die Waffen niederlegt...also dazu braucht es in meinen Augen aber einen sehr tiefen Glauben...
Man muss etwas anbieten...Verhandlungen sind immer geprägt von Geben und Erhalten, also das Schließen von Kompromissen.

@brasco24
Was denn? Die Himmelsrichtung stimmt ja schonmal, die man diese Woche eingeschlagen hat.
War ja nicht so ernst gemeint... nur ein bisschen :D
Es fällt halt schon etwas auf wie Erdogan das osmanische Reich romantisiert.

@Glünggi

Na, die Atatürk-Brücke war halt schon vergeben...allerdings, Selim der Gestrenge, der das osmanische Reich bis zur arabischen Halbinsel ausdehnte ist natürlich ein kleines Zeichen, aber vielleicht gab es keinen Anderen im osmanischen Reich oder der Zeit danach der dafür in Frage kam. (Für eine Erdogan-Brücke ist es vermutlich noch etwas früh)

@canales
Na den Friedensprozess haben wir nicht verfolgt oder ??? Aber ich weiss worauf das hinaus laufen soll, lass mal stecken.

@Glünggi
Das hat nicht erst mit der AKP begonnen, das gab es schon lange, aber nun gut, ihr glaubt ja auch daran das Erdogan ein Sultan ist 😄

@brasco24

Ich hab den Friedensprozess sehr aufmerksam verfolgt, auch weil ich beruflich durchaus auch mit Kurden zu tun hab. Ich seh dass, vielleicht überraschend für Dich auf beiden Seiten Fehler gemacht wurden.
Es führt dennoch an neuen Verhandlungen kein Weg vorbei, die Alternative wären jahre- oder jahrzehntelange Kämpfe.

@brasco24
Naja vielleicht wäre er gern einer ;)
Wichtig ist was Erdogan glaubt, denn wir haben nichts zu melden in der Türkei ;)
Und wenn er halt solche Steilvorlagen liefert...
Noch ist mein Erdogan-Antipathiebarometer nicht bei rot auf Anschlag... aber ich gebe zu er hat Tendenzen in diese Richtung.
Hat dieses Jahr ne Menge eingebüsst.

@canales
Sehe ich genauso, nur finde ich sogar das nicht nur die Regierung, sondern eine Kommission bestehend aus 3 Parteien mit der HDP verhandelt. Die HDP wiederrum mit Öcalan und Kandil, nur wenn man alle Parteien einbezieht kann man von einem Happy End ausgehen, macht es die Regierung alleine, wird wie vorher alles was schief lâuft der AKP schaden, ich denke genau das werden sie nicht mehr tun. Wenn alle Parteien einbezogen werden kann das hinhauen, aber wie gesagt, da ja die PKK mehr Marionette im Nah Ost ist und die Kurden denen mittlerweile am Arsch vorbeigehen, werden sie auch da nicht mitmachen.

Und die Islamisierung schreitet fort...............jetzt dürfen Polizistinnen in der Türkei Kopftuch tragen..........

http://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-erlaubt-Kopftuch-fuer-Polizistinnen-article18513531.html

Das Erdi keine Ahnung von Demokratie hat und ein kleiner Erpresser ist , muss er natürlich auch gleich wieder beweisen...........

http://www.focus.de/politik/ausland/besuchsverbot-in-incirlik-tuerkei-will-merkel-zwingen-sich-von-armenien-resolution-zu-distanzieren_id_5867543.html

@querdenkerSZ

querdenkerSZ schrieb:Und die Islamisierung schreitet fort...............jetzt dürfen Polizistinnen in der Türkei Kopftuch tragen..........

Dürfen ist gut, sie müssen ja nicht. Solange es sie an der Ausübung ihrer Arbeit nicht behindert sehe ich kein Problem.
Die Türkei ist ein muslimisches Land, der Islam ist Teil der türkischen Leitkultur.

@lukistar
das steht so in der Verfassung ?

lukistar schrieb:Die Türkei ist ein muslimisches Land, der Islam ist Teil der türkischen Leitkultur.

Glünggi schrieb:Es fällt halt schon etwas auf wie Erdogan das osmanische Reich romantisiert.

Es geht nicht von Erdogan oder der AKP aus. Die osmanische Geschichte ist immer noch im Gedächtnis der türkischen Gesellschaft. Viele Türken beschäftigen sich damit und blicken auch mit Stolz zurück, mit einem differenzierten Blick, man sieht auch die Fehler, Probleme und sieht die Zustände auch im Kontext der Geschichte.
Niemand hat die Absicht das Osmanische Reich in die heutige Zeit zu holen. Es ist vergleichbar mit der Renaissance in Europa. Die Menschen blicken auf vergangene kulturelle Leistungen und finden darin Inspiration und Ansporn.