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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

28.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, EU, Freiheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Wohin geht die Türkei unter Erdogan?
Vltor ehemaliges Mitglied

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

26.10.2016 um 00:46
@SouthBalkan
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Natürlich hatte sich Atatürk dabei was gedacht. Er wollte einen türkischen Nationalstaat, und die Inseln in der Ägäis waren schon immer überwiegend von Griechen bewohnt.
Naja, also ethnische Grenzen haben Atatürk ja nun nicht gestört. Ethnische Säuberungen gehörten während seiner Herrschaftsperiode zur Standardprozedur.

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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

26.10.2016 um 06:38
@Vltor
Ethnische Säuberungen gab es zuhauf, so zb die Genozide an Armeniern und Pontos Griechen.
Nach Beendigung der Kriege wollte Atatürk jedoch einen türkischen Nationalstaat gründen.
Es fanden auch damals umfassende Turkisierungskampagnen statt.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

26.10.2016 um 19:11
@cheroks
Zitat von cherokscheroks schrieb:Du selber müsstest ja demnach gar keinen Poltiker unterstützen, denn wie gesagt haben alle mit Lügen zu tun.
Tue ich auch nicht. In der aktuellen Situation hat es vor allem in der Türkei keinen Sinn. Wenn man bestimmte Prinzipien hat, dann gibt es aktuell keine wählbare Partei in der Türkei.
Ich handle nachdem Motto: das beste draus machen. Bin kein blinder Bedingungloser Erdogan unterstützer, ich kritisiere sehr viel an ihm, z.b. das mit Gülen, den Presidentensitz, dessen Gelder besser in die Bekämpfung der PKK oder anderen Dingen investieren könnte, die schlimmen Fehler die bei dem Friedensporzess mit der PKK gemacht worden sind (weshalb ich der AKP meine Stimme bei der letzen Wahl nicht gegeben habe), und vieles mehr.. ich glaub auch nicht blind den medien was sie alles erzählen, egal ob westiche oder Türkische Medien.
Wenn wir schon mal dabei sind, ich kritisiere auch nicht Alles an ihm. Vor allem die ersten 5-6 Jahre der Akp-Regierung waren nicht schlecht. Man hatte das Gefühl, es geht wirklich bergauf. Allerdings hat sich später die Lage geändert.

@Vltor
Zitat von VltorVltor schrieb:Naja, also ethnische Grenzen haben Atatürk ja nun nicht gestört. Ethnische Säuberungen gehörten während seiner Herrschaftsperiode zur Standardprozedur.
Im Hinblick auf dieses Thema müsstest du mir mal auf die Sprünge helfen. Welcher Genozid geht auf die Kappe von Atatürk?

@SouthBalkan
Zitat von SouthBalkanSouthBalkan schrieb:Ethnische Säuberungen gab es zuhauf, so zb die Genozide an Armeniern und Pontos Griechen.
Nach Beendigung der Kriege wollte Atatürk jedoch einen türkischen Nationalstaat gründen.
Es fanden auch damals umfassende Turkisierungskampagnen statt.
Da ist sicherlich viel Scheiße passiert.
Der Mensch neigt leider zu solch einem Verhalten. Was erwartest du auch von Wesen, die vielleicht vor 10 Sekunden(im Vergleich zum Alter unseres Planeten, dargestellt in Stunden. 1 Tag = 4,8 Mrd. Jahre ) erst Zivilisationen gegründet haben?
Das es auch anders herum nicht einfach war, sollten die Ereignisse auf Zypern vor ca. 40 Jahren belegen, oder nicht?

Einer Sache müssen wir uns als Menschen, die in Europa leben bewusst werden. Die Werte, die in dieser Gemeinschaft vertreten werden, werden heute immer noch nicht auf dem gesamten Globus angewendet. Und die Geschehnisse, über die wir hier reden, liegen teilweise mehr als 100 Jahre zurück. Das macht es natürlich nicht besser, aber Geschichte sollte man doch immer im Kontext sehen, oder? Der überwiegende Teil der Länder/Menschen neigt sogar heute noch zu Hass und Verbrechen gegen andere Ethnien. Und wenn wir von einem Mehrheitsprinzip ausgehen würden, könnte man sogar sagen, dass es eher die Regel ist, dass sich Menschen so verhalten.


Menschenrechte sind erstrebenswert, keine Frage. Jeder sollte seine Geschichte objektiv aufarbeiten, auch die Türkei. Das sollte aber auch für andere Nationen gelten. Niemand interessiert sich hierzulande für den amerikanischen Genozid, oder den französischen.

Kann es vielleicht an der kulturellen Nähe liegen? Ich will Nichts relativieren, versteht mich nicht falsch und ich will auch nicht ablenken, indem ich auf Andere zeige. Ich bin nun seit einigen Jahren in diesem Forum unterwegs. Und es ist mehr als Auffällig, dass die entsprechenden Threads keine 6 Seiten "lang" sind.

Was im März diesen Jahres bei der Abstimmung im deutschen Bundestag passiert ist im Bezug auf den Genozid in "Deutsch-Südwestafrika" muss ich, glaube ich, nicht erwähnen.
Wenn es einen selber betrifft, dann scheint es schnell vorbei zu sein mit der Objektivität. Auch wurden hier keine Threads mit hunderten von Beiträgen gefüllt. Das habe ich mal als Beispiel genommen, weil das Ereignis nicht so lange her ist.

Das nur mal so als kleiner Exkurs, weil sich viele Menschen immer wieder darüber wundern, dass man sogar im Jahre 2016 Verbrechen leugnen kann oder das diese Verbrechen überhaupt stattgefunden haben. Das ist nicht nur den Türken zuzuschreiben.


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26.10.2016 um 20:38
Irgendwie verliert Erdi jetzt ganz die Bodenhaftung :
Der Präsident der Türkei will Istanbul, die größte Stadt seines Landes, zum Zentrum der Vereinten Nationen (UN) machen. "Wir glauben, dass Istanbul mit seiner langen Geschichte, reichen Kultur, strategischen Lage und natürlichen Schönheit den Zielen und der Mission der Organisation als Zentrum einen entscheidenden Dienst erweisen werde", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Recep Tayyip Erdogan, die in den Tagen seit dem Gründungsjubiläum der UN vor ein paar Tagen von türkischen Medien verbreitet wird
http://www.n-tv.de/politik/Trump-Clinton-fuehrt-USA-in-dritten-Weltkrieg-article18935266.html


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26.10.2016 um 23:50
Juhu, bald kann jeder in der Türkei rumballern wie im wilden Westen! :) So wird mit Sicherheit der nächste "Putsch" verhindert! ;)
Die Türken rüsten auf
Mein Pferd, mein Weib, meine Waffe

Von BÜLENT MUMAY
26.10.2016 • In Istanbul ist plötzlich ein Rüstungswettlauf ausgebrochen: Warum Türken sich bewaffnen und auf die Mitarbeiter eines Epilierstudios geschossen wird.
...
Es war Şeref Malkoç, einer von Erdogans Dutzenden Beratern, der die Lunte entzündete. Zwei Tage nach dem Putschversuch sagte er im staatlichen Fernsehen: „Noch wird verhindert, dass Bürger sich Waffen auf Lizenz besorgen. Damit das Volk aber sein legitimes Recht auf Selbstverteidigung gegen Putschisten ausüben kann, sollte die Erteilung von Waffenscheinen erleichtert werden.“
...
Der Innenminister heizt die Stimmung an

Der vom Präsidentenpalast geförderte Wettlauf zur „Bewaffnung gegen einen möglichen neuen Putsch“ hat in den sozialen Netzwerken ein wahnwitziges Echo hervorgerufen. Hunderttausende junge AKP-Anhänger unterstützten die Kampagne #AKBewaffnung (#AkSilahlanma) auf Twitter. Und der Staat schaute zu; es wurde bisher nichts unternommen, um den Wahnsinn zu stoppen. Im Gegenteil, eine Erklärung des Innenministers heizte die Stimmung noch an: „Wir werden jedem AKP-Funktionär einen Waffenschein geben“, sagte er.


http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-grosse-aufruesten-warum-tuerken-sich-bewaffnen-14497551.html


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Vltor ehemaliges Mitglied

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27.10.2016 um 00:41
@doetz

Ich sagte ethnische Säuberung und nicht Genozid.


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27.10.2016 um 12:14
@Juvenile
solang es bei Kleinwaffen bleibt, die Waffen registriert werden und es gewisse Regularien gibt, hätte ich dagegen keine Einwände. Hier in Deutschland ist das Waffengesetzt auch viel zu extrem. Ich hoffe nur das man sich nicht die USA als Vorbild nimmt.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 13:16
Nun haben sie die zwei auch verhaftet:

Vor drei Wochen waren Kischanak und Anli noch in Zürich, wo sie mit den politisch Verantwortlichen eine mögliche Zusammenarbeit ihrer Städte besprachen. Gültan Kischanak erzählte, wie seit dem gescheiterten Militärputsch im Juli ein kurdisches Rathaus nach dem anderen im Südosten des Landes gesäubert wird. In 28 Städten und Gemeinden wurden die kurdischen Politiker kurzerhand abgesetzt und unter türkische Zwangsverwaltung gestellt.
Das heisst, dass insgesamt etwa 2,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger nicht mehr von den Gewählten regiert werden, sondern von Gouverneuren und Bürgermeistern, die der Staat einsetzt, sagte Kischanak.

Unter dem Ausnahmezustand nimmt die Repression gegen kurdische Politiker und Mitglieder der prokurdischen HDP systematisch zu. Und nun war das Rathaus von Diyarbakir an der Reihe. Privathäuser und Büros von Kischanak und Anli wurden durchsucht, das Stadthaus von der Polizei abgeriegelt. Anli wurde zu Hause festgenommen. Kischanak wurde verhaftet, als sie auf dem Flugplatz von Diyarbakir landete. Die Anklage – soweit bekannt – lautet wie in vielen anderen Fällen: Verbindungen zur kurdischen Arbeiterpartei PKK.

Ihre und Anlis Verhaftung bleiben nicht ohne Reaktion. In Diyarbakir sind Proteste ausgebrochen, die die Polizei mit Tränengas und weiteren Festnahmen einzudämmen versucht. In Brüssel zeigt sich die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini bestürzt. Die Freilassung der beiden Politiker wird gefordert.
Beide ahnten, dass sie verhaftet würden. Gültan Kischanak sagte in Zürich, wer sie in Diyarbakir noch besuchen wolle, müsse sich beeilen, «solange wir noch frei sind». Das war vor drei Wochen.
http://www.srf.ch/news/international/proteste-nach-festnahme-von-kurdischen-politikern


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27.10.2016 um 13:46
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Deutschland ist das Waffengesetzt auch viel zu extrem.
blöd gefragt? Warum ist es zu extrem? Weil viel Sicherheit im Spiel ist und diese Gesetze im zusammenspiel mit der deutschen Gesellschaft sehr gut funktioniert?
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:hätte ich dagegen keine Einwände.
ich hätte da schon einwände, den die Absicht dahinter ist klar verankert:
Zitat von JuvenileJuvenile schrieb:Hunderttausende junge AKP-Anhänger unterstützten die Kampagne #AKBewaffnung (#AkSilahlanma) auf Twitter.
Es wird darauf hingearbeitet eben die AKP und deren Anhänger zu bewaffnen. Im jetzigen Zuge des Geschehens, bei so vielen Verfolgten und beim weiteren Voranschreiten der Unterdrückung von Minderheiten, wird es darauf hinauslaufen das damit der Gewalt ein zusätzliches Werkzeug geben wird.
Die Voraussetzungen und Regularien, du wirst sehen, werden ungefähr so aussehen: Erdogan Anhänger ja = Waffenschein, Erdogan Anhänger nein = kein Waffenschein.

Das US Amerikanische Gesetz zwecks Waffen basiert im Ursprung stark auf ein Unterdrückungszenario, sprich notfalls auch gegen die Regierung.
Man glaubt aber sicherlich das die türkische Regierung Kritiker und Gegnern erlauben wird sich zu bewaffenen. Also den Glauben habe ich nicht.
Und wenn ich mich irre, wird es in der Türkei sicherlich noch Chaotischer werden als in den letzten Monaten.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 14:29
Staatschef Recep Tayyip Erdogan kündigte eine Offensive auf die Stadt Manbidsch und auf Rakka an. Kurdische Kämpfer hatten Manbidsch erst kürzlich vom "Islamischen Staat" (IS) befreit. Rakka wird nach wie vor von der Terrormiliz kontrolliert.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-recep-tayyip-erdogan-kuendigt-offensive-auf-rakka-an-a-1118542.html

Last mich mal raten , zuerst geht es gegen Manbidsch......wo kein IS ist !!!!!!


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 14:38
@querdenkerSZ

Die PKK ist für die Türkei eine größere Bedrohugn als die daesh, die PKK/PYD haben wesentlich mehr Terroroanschläge begangen und Menschen gemordet als die daesh.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 16:36
Wenn man es genau betrachtet verfolgt die Türkei in keinem Fall eine konsequente Bekämpfung. Sei es die PKK, PYD oder der IS. Die militärischen Möglichkeiten der Türkei werden nur zaghaft abgerufen.
Es ist immer ein Mix aus ein bisschen Militär und viel Politik.
Beispielsweise kann die USA in Syrien auch nicht ihre militärischen Fähigkeiten ausschöpfen und damit meine ich nicht einmal einen Einmarsch. Russland und die USA bremsen sich gegenseitig aus und sind gezwungen politisch geschickter zu handeln.
Die Türkei lässt sich auch von Russland, den USA und den regionalen Konkurrenten mäßigen.

Man kann wenig gutes an Kriegen finden, aber solche Konflikte wie in Syrien und Irak, an dem die ganze Region involviert aber nicht direkt betroffen ist, haben auch etwas gutes: es ist ein Schlachtfeld auf dem auch untaugliche Ideen und emotionales Eifer sterben. Wer nicht lernt strategisch geschickt und rational zu agieren sieht sich in die Nähe der strategischen Verlierer abdriften.

Die Türkei ist in einer komplizierten Lage, es gibt keine einfachen Lösungen, schon gar nicht rein militärische. Viel Denkarbeit und Rationalisierung der Politik ist notwendig um sich einer Lösung anzunähern. Das gilt nicht nur für die Türkei.
Die Sunniten in der Region sind gefordert, sie sind mit strategischen Erfolgen des Irans konfrontiert. Militärische Option direkt gegen den Iran ist ausgeschlossen. Was will oder kann man also tun? Das politische Geschick weiter zu entwickeln ist eine sich aufzwingende Option.

Außerdem erfolgt eine militärische Aufrüstung. Enden die regionalen Machtkämpfe in dieser Form irgendwann ohne einen offenen Krieg, wird die Region insgesamt wehrhafter, politisch geschickter sein und damit stabiler gegen westliche oder russische Einmischung.
Was für Muslime heute als eine Tragödie erscheint, kann sich in einer zukünftigen Sichtweise als eine zwar bedauerliche aber letztendlich vorteilhafte Entwicklung entpuppen.

Hätten die Europäer ihre militärischen und technologischen Fähigkeiten ohne die Kriege gegeneinander auch so eifrig und flott entwickelt?
Würde man den Wert des innereuropäischen Friedens und der Diplomatie genau so wertschätzen, hätte es die zwei Weltkriege nicht gegeben?
Was ist die psychologische Wirkung wenn ein Gebilde wie der IS untergeht? Würde nur der IS untergehen oder auch auch die Überzeugungskraft fanatischer Ideen von einem Kalifat?
Der Krieg in Syrien und Irak kann schlechte Ideen nachhaltig in ihrer Überzeugungskraft schwächen. Religiöser Fanatismus, rassistischer Nationalismus.


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27.10.2016 um 16:53
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Hätten die Europäer ihre militärischen und technologischen Fähigkeiten ohne die Kriege gegeneinander auch so eifrig und flott entwickelt?
Würde man den Wert des innereuropäischen Friedens und der Diplomatie genau so wertschätzen, hätte es die zwei Weltkriege nicht gegeben?
irgendwie liest sich das als hätte es in der muslimischen Welt keine kriegerischen auseinandersetzungen gegeben. Aber das kannst du sicherlich nicht gemeint haben.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 18:01
@scarcrow
Zitat von scarcrowscarcrow schrieb:blöd gefragt? Warum ist es zu extrem? Weil viel Sicherheit im Spiel ist und diese Gesetze im zusammenspiel mit der deutschen Gesellschaft sehr gut funktioniert?
Das Messergesetz find ich schon überzogen. Ist hier aber auch nicht Thema, daher möchte ich es nicht vertiefen.
Zitat von scarcrowscarcrow schrieb:Es wird darauf hingearbeitet eben die AKP und deren Anhänger zu bewaffnen. Im jetzigen Zuge des Geschehens, bei so vielen Verfolgten und beim weiteren Voranschreiten der Unterdrückung von Minderheiten, wird es darauf hinauslaufen das damit der Gewalt ein zusätzliches Werkzeug geben wird.
Die Voraussetzungen und Regularien, du wirst sehen, werden ungefähr so aussehen: Erdogan Anhänger ja = Waffenschein, Erdogan Anhänger nein = kein Waffenschein.

Das US Amerikanische Gesetz zwecks Waffen basiert im Ursprung stark auf ein Unterdrückungszenario, sprich notfalls auch gegen die Regierung.
Man glaubt aber sicherlich das die türkische Regierung Kritiker und Gegnern erlauben wird sich zu bewaffenen. Also den Glauben habe ich nicht.
Und wenn ich mich irre, wird es in der Türkei sicherlich noch Chaotischer werden als in den letzten Monaten.
Und genau das ist eben nicht möglich. Soll es nur Waffen für AKP Mitglieder geben oder wie stellst du dir das vor?

Die beweggründe sind natürilich die, das sich das Volk bewaffnen soll....was natürlich falsch ist. Generell bin ich aber nicht gegen Schusswaffen, wenn diese sorgfältig Reguliert wird. Zustände wie in den Staaten, wünsche ich keinem Land.


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 20:03
Zitat von kintarooekintarooe schrieb:Die beweggründe sind natürilich die, das sich das Volk bewaffnen soll....was natürlich falsch ist.
nach den Erfahrungen der letzten Monaten? ja das stelle ich mir vor. ich hätte nicht gedacht das man pauschal 10tausende von ihren Jobs entbindet und einsperrt. UNd genau so wird in meinen Augen auch eine "Überprüfung" bzw. das Regelwerk lauten. Glaube ich das jemals ein Gülenanhänger eine Waffe bekommt? Nein, glaube ich das ein türkischer Kurde legal die Waffe bekommt - nein. Das einzige Ziel dahinter kann nur sein, das Erdogan seine Horden legal bewaffnen will, sollte es in den nächsten Jahren wieder eng werden für ihn, oder seinen sicherlich "gewählten" Nachfolger. alles andere überrascht mich bzw. würde mich überraschen.


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27.10.2016 um 20:38
@lukistar
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Die Sunniten in der Region sind gefordert, sie sind mit strategischen Erfolgen des Irans konfrontiert. Militärische Option direkt gegen den Iran ist ausgeschlossen. Was will oder kann man also tun? Das politische Geschick weiter zu entwickeln ist eine sich aufzwingende Option.
Es ist erstaunlich, wie sich die Lage entwickelt hat. Es ist nicht allzu lange her, da hat man auf Allmy in Threads wie "Der nächste Krieg der Usa wird gegen den Iran sein" über einen Einsatz der Usa diskutiert. Nun sind wir anscheinend soweit, dass wir uns gegenseitig die Köppe einschlagen. Den Einsatz der Usa braucht es anscheinend nicht mehr, die Nachbarländer regeln das unter sich. Das ist wirklich traurig. Und das wegen irgendwelchen Märchen. Auch nach 200 Jahren wird der Kessel "Nah Ost" noch brodeln.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Außerdem erfolgt eine militärische Aufrüstung. Enden die regionalen Machtkämpfe in dieser Form irgendwann ohne einen offenen Krieg, wird die Region insgesamt wehrhafter, politisch geschickter sein und damit stabiler gegen westliche oder russische Einmischung.
Was für Muslime heute als eine Tragödie erscheint, kann sich in einer zukünftigen Sichtweise als eine zwar bedauerliche aber letztendlich vorteilhafte Entwicklung entpuppen.
Interessante Meinung, aber ich kann das Ganze nicht so optimistisch sehen wie du. Die ganze Region driftet ab in einen radikaleren Islam. Wer glaubt, dass damit der Fortschritt einkehrt und man zu alten ruhmreichen Tagen zurückfindet, der irrt. Anscheinend sind die Tage vorbei, in denen gegenseitige Anschläge von Sunniten und Shiiten als das Werk des Westens propagiert wurden. Das hatte die Menschen zumindest noch etwas im Zaum gehalten. So lange sich dort unten kein Laizismus und keine Disziplin durchsetzt, wird das nichts.

Der nächste El-Baghdadi kommt bestimmt. Machen wir uns nichts vor, die Menschen dort haben ein Faible für religiöse Führer.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Hätten die Europäer ihre militärischen und technologischen Fähigkeiten ohne die Kriege gegeneinander auch so eifrig und flott entwickelt?
Das mag ja stimmen, aber das bedeutet nicht, dass es im Nahen Osten auch so passieren wird. Solche Dinge brauchen ein Fundament. Nur das Fundament gibt es in keinem Land da unten. Und es wird noch schlimmer, Stichwort Koranschulen für Alle in der Türkei. In Europa waren die Ingenieure und Wissenschaftler schon vor dem Krieg da und nicht umgekehrt.
Zitat von lukistarlukistar schrieb:Würde man den Wert des innereuropäischen Friedens und der Diplomatie genau so wertschätzen, hätte es die zwei Weltkriege nicht gegeben?
Was ist die psychologische Wirkung wenn ein Gebilde wie der IS untergeht? Würde nur der IS untergehen oder auch auch die Überzeugungskraft fanatischer Ideen von einem Kalifat?
Der Krieg in Syrien und Irak kann schlechte Ideen nachhaltig in ihrer Überzeugungskraft schwächen. Religiöser Fanatismus, rassistischer Nationalismus.
Al-Qaida ist doch heutzutage auch kein großes Thema mehr, trotzdem ist der IS entstanden. Solange die Menschen nicht aufhören, ihre Religion anderen aufzwingen zu wollen, so lange wird man dort kein Licht am Ende des Tunnels sehen.


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27.10.2016 um 20:42
@scarcrow
Das eine hat aber nix mit dem anderen zu tun. Die "Säuberungen" hängen mit dem Ausnahmezustand zusammen..bei den Waffen geht es aber um Gesetzt und da ist so etwas nunmal nicht möglich. Man muss auch realistisch bleiben. Diese Waffengesetzt wird für alle gleich geöten und nicht nur für AKP Mitglieder


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 21:28
@querdenkerSZ
Zitat von querdenkerSZquerdenkerSZ schrieb:Last mich mal raten , zuerst geht es gegen Manbidsch......wo kein IS ist !!!!!!
Lass mich mal raten, wenn die YPG in den Grenzgebiet zur Türkei vorrückt, wo der IS nicht präsent ist, gibt es keinen Aufschrei. Oder?

Das ist sowas von nicht nachvollziehbar. Seit Jahren "bekämpfen" die USA, Deutschland, und und und den IS ohne jeglichen Erfolg. Die Türkei drängt den IS innerhalb von Monaten stark zurück, fügt ihnen erhebliche Verluste zu, und trotzdem kann man es den Leuten nicht recht machen.


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27.10.2016 um 21:40
Seit März stationiert die Nato in der Ägäis Kräfte, um den Flüchtlingsandrang einzudämmen. Nun erklärt der türkische Verteidigungsminister Fikri Isik, er will den Einsatz nicht länger. Stattdessen solle die EU endlich ihren Teil der Abmachung einhalten. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen warb dagegen für eine Fortsetzung des Einsatzes, der seit seinem Beginn im März unter deutscher Führung steht und helfen soll, das Übersetzen von Migranten von der Türkei nach Griechenland zu verhindern. Die Lage in der Ägäis habe für Deutschland in dieser fragilen Situation Priorität, sagte die Ministerin in Brüssel......Aufgabe der Nato-Schiffe in der Ägäis ist es, ablegende Flüchtlingsboote der türkischen Küstenwache zu melden, damit diese sie stoppt....Experten gehen allerdings davon aus, dass die Türkei den Strom der Flüchtlinge mit ihrer großen Küstenwache auch alleine hätte kappen können.
was will die Türkei damit erreichen, dass sie den NATO Einsatz zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms durch die Ägäis beenden will?


die FAZ bringt es in ihrem Beitrag wunderbar auf den Punkt:
die Polarisierung im Land erschreckende Ausmaße an. Vor einigen Tagen gab Ministerpräsident Yildirim folgenden Kommentar zum Putschversuch ab, den Erdogan ja als „Geschenk Gottes“ bezeichnet hatte: „Die Tür zum Präsidialsystem wurde am 15. Juli aufgestoßen.“ Indes schwillt der Unmut jener, die es für falsch halten, dass das Thema Präsidialsystem auf diese Weise mit dem Putsch in Zusammenhang gebracht und die Bildung zunehmend religiös gestaltet wird. Sie kritisieren außerdem, dass die Wirtschaft stagniere und tagtäglich Fehler in der Außenpolitik gemacht werden würden.

Sollte in einer solchen Atmosphäre eine Massenbewegung auf der Straße losbrechen, dann werden, so die Befürchtung, die Waffen zum Einsatz kommen, die viele sich nun besorgt haben. Noch haben die Menschen einen Satz Erdogans in Erinnerung: „Ich halte fünfzig Prozent nur mit Mühe zurück“, sagte er während der Gezi-Proteste - es war eine Drohung gegen die Aktivisten, denn mit „fünfzig Prozent“ meinte Erdogan seine treuen Anhänger. Ebenso hallt in den Ohren noch die damalige Parole der AKP-Jugend nach: „Gib uns den Weg frei, wir schlagen Gezi zu Brei.“
die Entscheidung, wer die Erlaubnis , Waffen zu besitzen erhält - treffen AKP Funktionäre. Damit ist zumindest vorläufig klar, wie sich die Machtverhältnisse verschieben. Vorläufig deswegen, weil sich alles irgendwann auch gegen seine Urheber richten kann

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-grosse-aufruesten-warum-tuerken-sich-bewaffnen-14497551-p2.html


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Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

27.10.2016 um 21:42
Zitat von lawinelawine schrieb:die Entscheidung, wer die Erlaubnis , Waffen zu besitzen erhält - treffen AKP Funktionäre.
Wer trifft die Entscheidung in Deutschland? Behörden, oder etwa nicht?
Zitat von lawinelawine schrieb:Sollte in einer solchen Atmosphäre eine Massenbewegung auf der Straße losbrechen (...)
Wird es nicht, da die Leute in der Türkei momentan mehr als glücklich sind, auch wenn es gerne anders dargestellt wird in den deutschen Medien.


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