Wohin geht die Türkei unter Erdogan?

Die Türkei vollbringt Leistungen, die jedem modernen Staat gut zu Gesicht stehen

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/istanbul-tuerkei-eroeffnet-eurasien-tunnel-a-1126841.html

und geht gleichzeitig mit grossen Schritten auf einen Bürgerkrieg in Kurdistan und auf aussenpolitische Spannungen um Syrien etc. zu.

Schade, dass Erdogan nicht merkt, wie sehr er damit alle wirtschaftlichen etc. Erfolge seines Landes aufs Spiel setzt. Und dass seine Anhänger das auch nicht bemerken.

lawine schrieb:wer mitten in Deutschland meint, seine Regierung sei Erdogan, ist fehl am Platz

Ich finde solch eine Einstellung problematisch. Das Problem ist nicht eine andere Meinung, sondern die Akzeptanz von anderen Meinungen. Man sollte in einer Gemeinschaft frei diskutieren können und Meinungen austauschen. Wenn aber - wie zuvor in Ägypten und nun auch in der Türkei - die Demokratie dazu genutzt wird um die Demokratie abzuschaffen, dann ist das nicht nur sehr kurzfristig gedacht sondern einfach nur egoistisch und dumm.

Maite schrieb:Und genau darum würde ich cheroks auch nicht wie du zur Ausreise raten, nur weil er die Zertrümmerung des Laizismus in der Türkei mit einer rosaroten Brille sieht.

Absolut. Hingegen sollte man sein eigens Weltbild hinterfragen, wieso man mit anderen Meinungen derart Mühe hat und der eigene Weg der richtige sein soll.

doetz schrieb:Ich würde generell Ausländern die Ausreise ans Herz legen, die irgendwelche Konflikte aus der Heimat mitbringen und versuchen diese woanders auszufechten.

Die Lösung dieses Problems dürfte in Zukunft noch interessant werden. Aber ja, der scheinheilige Hass auf den Westen und dann trotzdem dort Leben ist für mich sehr widersprüchlich.

@cheroks

cheroks schrieb:Die Türkei bekämpft nicht DIE Kurden, sondern den PKK Ableger in Syrien namens PYD/YPG.

Wieviel % der Kurden in Syrien gehören nicht der YPG an?

whatsgoinon schrieb:die Demokratie dazu genutzt wird um die Demokratie abzuschaffen

Ein wahrer Satz, der leider sehr traurig stimmt. Die Türkei sollte ein mahnendes Beispiel für jeden sein, wie schnell ein scheinbar demokratisches System kippen kann.

Bemerkenswert finde ich zum Beispiel auch, dass Gülen ja lange ein Verbündeter von Erdogan war. Und nun seine Anhänger gnadenlos verfolgt werden und er für alles Übel verantwortlich gemacht wird. Ob er das ist kann ich nicht beurteilen, aber ich finde erschreckend wie eine ehemalig legale politische&religiöse Richtung plötzlich zum Staatsfeind wird.

@whatsgoinon
der user kann Erdogan toll finden, keine Frage.
ich tue es nicht.

für mich stellt sich nicht die Frage, ob meine Regierung islamistisch ist oder nicht.
meine Regierung ist in Berlin, nicht in Ankara.
wer hier lebt, lebt in der Bundesrepublik Deutschland, mit der Bundesregierung in Berlin.
für den gilt bundesdeutsches Recht.

das ist keine Frage von 2 Meinungen sondern sollte als Fakt angesehen werden.

lawine schrieb:das ist keine Frage von 2 Meinungen sondern sollte als Fakt angesehen werden.

hat das hier jemand bestritten ?

lawine schrieb:wer hier lebt, lebt in der Bundesrepublik Deutschland, mit der Bundesregierung in Berlin. für den gilt bundesdeutsches Recht.

das ist keine Frage von 2 Meinungen sondern sollte als Fakt angesehen werden.

wer hat das denn hier bezweifelt ?

@lawine

Die größten Erdogankritiker in Deutschland wollen aber ihre eigene Regierung am Galgen sehen.
Die Nationalisten sprechen immer von Heimat und Werten, verspotten diese jedoch umgehend.

@evilparasit

evilparasit schrieb:Die größten Erdogankritiker in Deutschland wollen aber ihre eigene Regierung am Galgen sehen.
Die Nationalisten sprechen immer von Heimat und Werten, verspotten diese jedoch umgehend.

liegt evtl daran? :
National ausgerichtete Regierungen - wie zB. Türkei - damit identifiziert sich die Bevölkerung eher - WENN diese Bevölkerung vorwiegend national denkt. Sie fühlt sich von der Regierung verstanden und repräsentiert...

Dagegen fühlen sich national denkende Menschen von einer Nicht-national-ausgerichteten Regierung - wie zB. D - dementsprechend NICHT repräsentiert.

Das man zu Erdogan steht, kann einem Teil der Bevölkerung nicht übel genommen werden.
Sie sind noch verwurzelt mit der alten Zeit und sehen in Erdogan erst einmal einen Sultan. Da ist er dann Kaiser und Papst zugleich. Die Einen leben in der Tradition nach alter Vatersitte, während andere sich der Moderne hinwenden und Ihr System der Gesellschaft im Sinne der Demokratie sehen.

In der Türkei gibt es Regionen die ab von der Moderne liegen und auch wenn da Häuser stehen mit Stromanschluss, wenn möglich und einem Brunnen in der nähe, besteht im Kopf nicht die Moderne vom Westteil des Landes sondern ein mischmasch von asiatisch orientalisch geprägter Natur der Osmanenzeit. Es gibt viele Leute im Lande Türkei die nicht wirklich verstehen um was es geht.


Erdogan hat im Vorfeld dazu beigetragen das Unruhe entsteht. Da stellt man sich nicht die Frage ob es anstandslos hingenommen wird, sondern wann sich jemand in den Weg zu Erdogans Machtanspruch stellen wird.

Eine Grenzverletzung im Einsatz gegen den Terror kann ich verstehen, es zeigt aber auch die Arroganz und die Selbstherrlichkeit seiner Sultanität. Vor allem, wenn man auf die Kurden auch gleich ein paar Bomben fallen lässt, es lag ja eh auf dem Weg und was dabei der absolute Oberhammer ist, egal wo Bomben fallen, Bomben hochgehen oder sonst wie geballert wird sind sich die Kriegsparteien bewusst, dass sie mit ihrer Kriegsführung A) die ganze Infrastruktur der Städte zerstören. B) die Häuser dem Boden gleich machen und C) die Bevölkerung liebe Mitlesende damit man es nachfühlen kann, wird von x wie viele Lastwagen (Bomben), wie der abscheuliche Anschlag in Berlin, getötet, verletzt, verstümmelt und gehen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Hölle. Da frage ich mich, wer und was solche Menschen eigentlich sind die das Land, ihr vermeintliches Territorium, ihren Machtanspruch über das erhalten von Leben stellen. Das scheint ein paar Mächtigen völlig am Hintern vorbei zu gehen.

Ich wünsche der Menschheit eine besinnliche Weihnacht.
Mein Herz ist bei den leidenden. Bei den Menschen denen nur noch die Hoffnung bleibt.
Für sie prangere ich die Weltpolitik an und ihr, ihr Despoten, Terroristen wie Attentäter, seid in meinen Augen Abschaum und weder vor einem Gott noch sonst wie würdig ein sogenanntes intelligentes Wesen auf Erden zu sein. Hier das Wort Affe einzubringen wäre eine arge Beleidigung für die Tierwelt.

@DonFungi

DonFungi schrieb:Sie sind noch verwurzelt mit der alten Zeit und sehen in Erdogan erst einmal einen Sultan. Da ist er dann Kaiser und Papst zugleich. Die Einen leben in der Tradition nach alter Vatersitte, während andere sich der Moderne hinwenden und Ihr System der Gesellschaft im Sinne der Demokratie sehen.

Nun, die Heute-Show hatte das damals schon aufs Korn genommen...

Erdogan Heuteshow 23.5.2014 Der Sonnenkönig

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Da frag ich mich, wenn ich das jetzt nochmal sehe, warum hatte er damals nicht auch schon Anzeige erstattet oder protestiert, wie jüngst zum X-tra3 Spot? Haben die das nicht gesehen oder relativ locker gesehen?

Türkische Offiziere beantragen Asyl in den USA

Aus Furcht vor Gefängnis, weil sie angeblich den Militärputsch befürworteten, haben mehr als zwei Dutzend türkische Offiziere in den USA Asyl beantragt.

Mehr als zwei Dutzend türkische Offiziere im Nato-Hauptquartier Norfolk, Virginia, in den USA weigern sich, nach Ende ihrer Dienstzeit dort in die Türkei zurückzukehren.
Sie haben in den USA Asyl beantragt, weil ihnen bei einer Rückkehr in die Türkei Gefängnis drohe.
...
Alle von NPR befragten Offiziere betonten, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Aber weil sie Englisch beherrschten und im Ausland lebten, gälten sie automatisch als verdächtig.

Sie berichteten von Kameraden, die bei ihrer Rückkehr in die Türkei festgenommen wurden. Einer sagte, er kenne "mehr als 50 Offiziere", die in der Türkei im Gefängnis säßen.

Sie selbst würden keinen Sold mehr erhalten und seien nun auf die Unterstützung durch die USA angewiesen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-dutzende-tuerkische-offiziere-beantragen-asyl-in-usa-a-1127287.html

SPON 2016-12-22

Gestern wurde ein Video veröffentlicht, in dem der IS zwei türk. Soldaten bei lebendigem Leibe verbrennt. Iwie seltsam, dass es kaum Erwähnung in den Medien findet.

Es ist so traurig, dass die Opfer immer nur aus armen Leuten bestehen, die nichts für den Krieg können und die Hauptverantwortlichen jedesmal aus dem Schneider sind.

In den türk. Medien herrscht eine Selbstzensur in ungewohntem Maße. Alle schweigen. Ich frage mich wirklich, ob es nach einem erfolgreichen Putsch wirklich viel schlimmer wäre.

windows00 schrieb:Gestern wurde ein Video veröffentlicht, in dem der IS zwei türk. Soldaten bei lebendigem Leibe verbrennt.

Da fast alle User hier auf allmy behaupten, dass der tütksiche Staat und die deash best Freunde wären und Freunde sich sowas nicht antuen würden, nicht zufügen würden, muss das Video also ein Fake sein oder jene Allmy User hier sind Lügner. Sucht euch was aus.

@cheroks

Es ist unglaublich grausam was den beiden Soldaten vom IS angetan wurde.

@cheroks

Die wollen ihr Weltbild nicht verzerren , sonnst wäre die Welt ja möglicherweise noch kompliziert.

Aber die Muslime , vor allem auch die Türken, sollten sich mit dem Thema Islamismus auseinandersetzen.

Und nicht einfach den IS, als Verschwörung, oder "das sind keine Muslime" abtun.

Erdogan selbst spielt gerne mit Religion in der Politik, und das sollte er mMn sein lassen.
Auch wenn es Idiotenwähler anzieht.

evilparasit schrieb:Erdogan selbst spielt gerne mit Religion in der Politik, und das sollte er mMn sein lassen.

Fraglich, ob das ganze nur ein Spiel ist oder mehr dahintersteht als das bloße Abgreifen von Wählerschichten.

@Aldaris

ZZ sehe ich es etwas pessimistisch.

Erdogan wird als "guter" Gläubiger angesehen.
Gühlenanhänger seien keine (gute) Muslime.

Ja selbst der Expolizist, welcher den russischen Botschafter ermordet hat, soll kein echter Moslem gewesen sein, da sich diese anscheinend anders benehmen oder verhalten.

Ich finde es érlich gesagt beängstigend, dass es unter Türkischen Mitbürgern und Bürgern populär wird, andere über die Definition "Muslim" anzumaßen.

Anstatt Toleranz zu zeigen, und über schwarze Schafe im eigenen Haus zu diskutieren, definieren viele lieber das Wort Muslim nach politischem Ermessen.
Und die AKP unterstützt dies.

@evilparasit

evilparasit schrieb:Ich finde es érlich gesagt beängstigend, dass es unter Türkischen Mitbürgern und Bürgern populär wird, andere über die Definition "Muslim" anzumaßen.

Das ist ein ur altes islamisches System, so lassen sich die Schafe am besten in der Gruppe halten und selbst Erdogan macht davon gebrauch wenn der den Aleviten den Glauben abspricht.

@evilparasit

Ist doch auch bei Christen so...Katholiken und Protestanten etc.

Überall wo es mehrere "Richtungen" eines zentralen Glaubens gibt.