Unruhen in der Ukraine - reloaded

@def

def schrieb: Die Sanktionen an sich haben doch das Signal das Russland für Europa nicht länger als zuverlässiger Partner, der er mal war, dienen soll.

Aus meiner Sicht haben die Sanktionen das Signal, dass das bisherige Vorgehen Russlands in diesem Konflikt nicht von der EU gebilligt wird / so ohne Weiteres hingenommen wird.
Schliesslich wurde ja auch deutlich gesagt, dass die Sanktionen wieder aufgehoben werden könnten, wenn.....xy
Also ein klares Zeichen, dass die Sanktionen keine langfristige Bedeutung in Form von kompletter Aufkündigung einer Partnerschaft haben!

@CurtisNewton
Sanktionen kann nur die UN verhängen. In diesem Punkt hat @def vollkommen recht. Man hat den Russen etwas von freier Marktwirtschaft erzählt, aber als die USA und die EU mal schlechte Laune hatten haben sie Wirtschaftserschwernisse aufgestellt. Und aufgrund dessen hat Russland das Vertrauen in die EU als verlässlichen Partner verloren.

@Chavez

aber als die USA und die EU mal schlechte Laune hatten haben sie Wirtschaftskarrieren aufgestellt

Ich nehme an Du meintest "Wirtschaftsbarrieren"..... und finde demnach, dass die Aussage "mal schlechte Laune hatten" wohl eine sehr simplifizierte Darstellung des tatsächlichen Sachverhalts ist. Die Sanktionen hatten und haben ihre Berechtigung, zumindest entstanden sie nicht aus einer "Laune" heraus!

CurtisNewton schrieb:Die Sanktionen hatten und haben ihre Berechtigung, zumindest entstanden sie nicht aus einer "Laune" heraus!

Gott sei Dank gibt es darüber SEHR geteilte Meinungen

"Hey Russen, ihr habt 3 Tage zeit alles hier zu korrigieren"

@Chavez

Gibt es denn auch ne Karrikatur, wo als Antwort kommt:

"Kein Problem , ich brauch nur ZWEI Tage!"

? ;)

@CurtisNewton

Lol... Die Variante wäre eh das beste..

Zeitungen
Unzufrieden mit Ukraine-Lösung: Rücktrittspekulationen um Donezker Premier

Der Premier der selbsternannten Donezker Volksrepublik und einzige Kandidat für die für Anfang November angesetzte Präsidentschaftswahl, Alexander Sachartschenko, erwägt offenbar seinen Rücktritt, schreibt die Zeitung "RBC" am Donnerstag.

Wie Sachartschenko in einem Interview für die russische Zeitschrift „Russki Reportjor“ sagte, ist er mit dem Verlauf der Beilegung des Konflikts in der Ostukraine unzufrieden und könnte deswegen zurücktreten.

Später behauptete er jedoch, kein Rücktrittsgesuch eingereicht zu haben. Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte ihn am Mittwochabend wie folgt: „Ich bin nicht zurückgetreten und habe auch keine solche Absicht“.

http://de.ria.ru/zeitungen/20141009/269751712.html (Archiv-Version vom 11.10.2014)

Was ist los mit Sachartschenko? Tritt er vielleicht doch zurück? Wer soll denn dann an seine Stelle treten, ich hoffe nicht Strelkow. Der ist weg und das ist gut so. Zumindestens wird bei RIA spekuliert.

Am Mittwochabend wurde jedoch bekannt, dass sich der Abgeordnete des Obersten Sowjets und Veteran der Sondereinsatzkräfte „Berkut“ Juri Siwokonenko (Юрий Сивоконенко) als Kandidat hat registrieren lassen.

War vorher ein Direktor einer Kinder- und Jugendsportschule in Donezk, der sich für die Freilassung von Geiseln eingesetzt hat. Schmutziges konnte ich bisher nicht über ihn finden, aber er hat sich für den 2. November (? verschoben? ) ebenfalls für die Wahl aufstellen lassen. Ich konnte nichts Dubioses über ihn finden.

Russland hat angeboten die Wahlen in Donezk und Luhansk zu überwachen und betrachtet die Wahlen ebenfalls als Punkt aus dem Minsker Abkommen. Das kam von russischer Seite, genauer gesagt aus dem russischen Außenministerium von Alexander Lukaschewitsch, nachdem der ukrainische Außenminister Klimkin gefordert hatte, dass Russland die Wahlen in Novorussija verurteilt und nicht anerkennt.
Finde ich göttlich, die russische Reaktion. (ich würde Klimkin auch nicht mehr als den Vogel zeigen)
http://en.itar-tass.com/russia/753595 (Archiv-Version vom 11.10.2014)

Lukaschenko hat angeboten Friedenstruppen in die Ostukraine zu entsenden. Da Belarus sich als unabhängiger Vermittler erwiesen hat, ist die Idee gar nicht so schlecht.
Die Idee Bundeswehrsoldaten in die Ukraine zu schicken jedoch schon, nicht nur weil Deutschland Konfliktpartei und parteiisch ist. Das wäre ein offener Affront gegenüber den Ostukrainern und Russland die im 2. Weltkrieg gegen die Nazis gekämpft haben.

sarasvati23 schrieb:Was ist los mit Sachartschenko? Tritt er vielleicht doch zurück?

nee ,der tritt nicht zurück . aber er merkt das es innerhalb der rebellen strömungen gibt, die auch er nicht kontrollieren kann . ausserdem ist er mehr oder weniger nur die puppe , die vor der kamera agiert . fraglich was er wirklich beeinflusst / beeinflussen kann .

sachartchenko wirds schon machen .... der neue präsident .
da kommt aber das dilemma .. wo steht im minsker abkommen das sie freie , unabhängige wahlen führen dürfen ? vorallem , der knaller , überwacht von russland .

@CurtisNewton
eigtl wollte man ja mit den minsker abkommen alle , die nix mit der ukraine zutun haben raushaben . nicht die russen , die seit jahrzehnten dort leben sondern die " illegal armed groups" .

@Jedimindtricks
Ich glaube, dass sich Sachartschenko moralisch in einer Zwickmühle befindet, so wie er die Szenarien auch gedanklich beim Interview durchgespielt hat. ICh glaube, dass die Bevölkerung eher für mehr Autonomie als denn Abspaltung eintritt, es innerhalb der Volkswehr aber Bestrebungen zur Abspaltung gibt. Sachartschenko sollte hier die Interessen der Bevölkerung vertreten und nicht die einiger Hardliner. Ich glaube nicht, dass er ein richtiger Hardliner ist. (sonst würde er ja nicht in einen Gewissenskonflikt geraten und es wäre ihm scheißegal)

@sarasvati23
das sachartchenko den überblick hat bezweifel ich gar nicht . er hat vermutlich alles messerscharf im blick weil dumm ist er wirklich nicht .er hat sich ja auch nicht blicken lassen auf dem lenin platz zur halbjahresfeier , da waren hauptsächlich hardliner wie motorola zb .

sarasvati23 schrieb:Ich glaube nicht, dass er ein richtiger Hardliner ist.

deswegen hat er das abkommen unterschrieben . nu wirds aber mühsig aufzudröseln ,wieso dieses bis heut nicht in kraft ist .

Im Endeffekt nützt eine Abspaltung sehr wenig, das bedeutet auf lange Zeit Konflikte mit der Restukraine. Zudem haben sicherlich Ostukrainer auch Verwandte und Freunde im Westen und umgekehrt und prinzipiell sollte es um die Normalisierung der Verhältnisse gehen, es gibt Teile in der Westukraine, die tatsächlich "entnazifiziert" werden müssen. Das ist ein Problem, dass man nur gemeinsam mit der Westukraine lösen kann.

@Jedimindtricks
Alles wäre soviel einfacher, wenn Kiew ertsmal seine Truppen abziehen würde. Ich bin davon überzeugt, dass es dann eine tatsächliche Waffenruhe geben würde und man mehr Rechte und Autonomie im Osten aushandeln könnte. Außerdem könnte man endlich die Wrackteile der Beoing einsammeln. aber irgendwie scheint es mir (nicht nur mir, btw), dass der Frieden von anderen Parteien nicht gewollt ist.

Kiew müsste auch die Faschobatallione einsammeln mit Druck der von der EU verstärkt wird, ......... ich bemerke grad, ich bin heut bei "wünsch dir was".

http://www.spiegel.de/politik/ausland/mistral-hubschraubertraeger-russland-draengt-frankreich-zur-lieferung-a-996354.html

Die Franzosen versuchen jetzt die Russen abzuzocken.

sarasvati23 schrieb:Alles wäre soviel einfacher, wenn Kiew ertsmal seine Truppen abziehen würde.

es ging ja nie um den abzug der truppen ,sondern um das abziehen von schweren waffen .

sarasvati23 schrieb:Ich bin davon überzeugt, dass es dann eine tatsächliche Waffenruhe geben würde

nun , es wäre zumindest das schwere zeug weg . vermutlich gebs dann häuserkampf .

sarasvati23 schrieb:dass der Frieden von anderen Parteien nicht gewollt ist.

ja gut ,der annahme bin ich auch. allerdings würd ich jetzt keiner partei übereifrig den schuh anziehen


btw ....

sarasvati23 schrieb: ICh glaube, dass die Bevölkerung eher für mehr Autonomie als denn Abspaltung eintritt

mal angenommen es gehen von ehemaligen einer million donezker ca 50000 wählen am 9.11. ((irres datum) ( wobei ich da jetzt ne hohe zahl annehm , ich würd eher von maximal 10000 ausgehen,wenn überhaupt )) ,ist das dann repräsentativ ? oder gibts auch briefwahl ?

@Jedimindtricks

Jedimindtricks schrieb:es ging ja nie um den abzug der truppen ,sondern um das abziehen von schweren waffen .

Das Abziehen der schweren Waffen ist ein Kompromiss. Dazu gehört meines Erachtens aber ebenfalls, dass sich die Kiewer Truppen vom Flughafen verpissen, das ist Gebiet der DNR. Von dort wird Donezk bombadiert, aus Donezk heraus wird sich verteidigt. Wer also muss aufhören mit dem Beschuss? Also aufhören. Für mich eindeutig die Truppen am Donezker Flughafen.

Jedimindtricks schrieb:nun , es wäre zumindest das schwere zeug weg . vermutlich gebs dann häuserkampf .

Ach, ergo hieße das die Nationalgarde/Faschobatallione würden dann nach Donezk vordringen? Auch hier, wer müsste aufhören?

Jedimindtricks schrieb:ja gut ,der annahme bin ich auch. allerdings würd ich jetzt keiner partei übereifrig den schuh anziehen


btw ....

Ich schon, nämlich bei dem der diese Misere begonnen hat. EUSA. Was in der Ukraine vorging weit vor der Übernahme der Krim trägt nun mal die Handschrift des CIA.

mal angenommen es gehen von ehemaligen einer million donezker ca 50000 wählen am 9.11 . ( wobei ich da jetzt ne hohe zahl annhem , ich würd eher von maximal 10000 ausgehen,wenn überhaupt ) ,ist das dann repräsentiv ? oder gibts auch briefwahl ?

Also zur alternativlosen (im wahrsten Sinne des Wortes) Parlamentswahl Ende Oktober, wird gerade in Russland daran gearbeitet, den ukrainischen Wählern in Russland die Wahl zu ermöglichen. Wie es um die Wahlen in Novorossija steht weiß ich nicht. Ich würde definitiv von einer höheren Zahl ausgehen, sogar mehr als 50 000. Bei den Referenden haben auch sehr viele teilgenommen, mit Sicherheit mehr als 50 000.

sarasvati23 schrieb:den ukrainischen Wählern in Russland die Wahl zu ermöglichen.

den Flüchtlingen

wieviele sollen bei den Referenden im Mai gewählt haben?
Dazu mal aus der WP im Mai.

Late Sunday night, Roman Lyagin, head of the separatist election commission in Donetsk, said that nearly three-quarters of the 3.32 million eligible voters in the region had cast ballots, a figure that was not possible to confirm independently. Just over 89 percent of voters approved the measure, he said. Figures for Luhansk were not immediately available.

http://www.washingtonpost.com/world/europe/ukraines-rebels-say-they-are-seeking-a-mandate-not-independence-in-referendum/2014/05/11/ac02688a-d8dc-11e3-aae8-c2d44bd79778_story.html (Archiv-Version vom 11.11.2014)
Das wären ungefähr 2,5 Mio Wähler alleine in Donezk.