Lupo1954 schrieb:Bewaffnete
Die Situation war doch viel komplexer ,als durch solche einfachen Fliskeln auch nur grob umrissen.
Im Januar 1919 keimten am Rande der Pariser Friedenskonferenz Hoffnungen auf eine jüdisch-arabische Verständigung auf: In einem Freundschaftsvertrag mit Chaim Weizmann akzeptierte Emir Feisal (ca. 1885–1933) , ein Sohn des Großscherifen Hussein von Mekka, die jüdische Einwanderung nach Palästina unter Federführung einer zionistischen "Körperschaft". Ausdrücklich bezogen sich Feisal und Weizmann in ihrem Abkommen auf die Balfour-Deklaration. In einem handschriftlichen Vermerk stellte Feisal sein Zugeständnis allerdings unter den Vorbehalt einer Realisierung arabischer Unabhängigkeit auf der Arabischen Halbinsel und in Syrien.11▲13
Da jedoch die Franzosen auf der Einhaltung des Sykes-Picot-Abkommen von 1916 bestanden, zogen sich die Briten im Dezember 1919 aus dem Libanon zurück; sie wurden unmittelbar danach durch französische Truppen ersetzt. Nun machte sich unter den Arabern eine explosive Stimmung breit: Im März 1920 rief der "Syrische Nationalkongress" Emir Feisal zum König aus – unter der Voraussetzung, dass er sich von der Übereinkunft mit Weizmann distanzierte. Feisal lenkte ein und fortan wurden auch die Araber Palästinas von einer nationalen Begeisterungswelle erfasst: Palästina sollte nicht nur nicht jüdisch werden, sondern – ebenso wie der Libanon – als südliche Provinz in das arabische Syrien integriert werden. Fanatisierte Muslime drangen am 4. April 1920 mit Rufen wie "Tod den Juden!" und "Lang lebe Feisal!" in das jüdische Viertel Jerusalems ein. Unter den Augen britischer Soldaten, die dem Pogrom nicht Einhalt geboten, wurden sieben Juden ermordet und 200 zum Teil schwer verletzt.
http://ieg-ego.eu/de/threads/transnationale-bewegungen-und-organisationen/internationale-organisationen-und-kongresse/martin-kloke-die-entwicklung-des-zionismus-bis-zur-staatsgruendung-israels-1914-1948Es gab hier während der von den Osmanen geduldeten Eunwanderung im neunzehnten Jahrhundert und bis zum obigen Zeitpunkt durchaus eine friedliche Koexistenz. Verbockt haben es dann die Engländer und Franzosen ,die nach dem Motto divide et impera alle möglichen Zusagen in alle Richtungen gaben.
aufgeregten Gemüter in den Parallelgesellschaften Palästinas in der ersten Hälfte der 1920er Jahre einigermaßen zu beruhigen; zeitweilig verhängte der Hochkommissar Einwanderungsbeschränkungen für Juden; zudem ernannte er den radikal-islamischen Religionsführer Mohammed Amin al-Husseini (1893–1974) zum Großmufti von Jerusalem.
Ach ja ,Palästina wurde dann erst einmal durch die Briten zerstückelt
ie Teilung des Landes vor: 1922/1923 wurden alle Gebiete östlich des Jordans – vier Fünftel Palästinas – ausgegliedert und in ein halbautonomes Staatsgebiet unter der Herrschaft Emir Abdallahs I. (1882–1951) , des ältesten Sohnes Husseins, umgewandelt. Formell blieb "Transjordanien" zwar gemäß den Mandatsbestimmungen des Völkerbundes Teil Palästinas;12 doch politisch war es nun eine quasi selbstständige Entität.13 Eine weitere Veränderung leiteten die Briten 1923 ein, als sie die Golanhöhen den fra
Auch damals schon Fundamentalismus
angelegt sein: Nun initiierte der Mufti an der Westmauer des Herodianischen Tempelareals, der sogenannten Klagemauer, gewaltsame Übergriffe: Betende Juden wurden belästigt – verbal und mit Steinwürfen. Als im Sommer 1929 Beitar-Angehörige demonstrativ fahnenschwenkend zur Klagemauer zogen und die zionistische Hymne "Hatikwa" ("die Hoffnung") anstimmten, eskalierte die Situation. Nur eine Woche später lieferten sich Muslime und Juden erbitterte Kämpfe, während die britischen Polizeibehörden vor der Gewalt der Straße zurückwichen.
...Massakers, die zum Teil bei arabischen Nachbarn Zuflucht gefunden hatten, gaben das jahrhundertealte jüdische Viertel Hebrons auf, indem sie die Stadt fluchtartig verließen.
Und :
Parallel dazu mutierten mit Wissen und Billigung des Großmuftis paramilitärische arabische Jugendverbände zu terroristischen Untergrundmilizen: In Judäa gründete Abdel Kader al-Husseini (1908–1948) , ein Vetter des Großmuftis, die Gruppe "Heiliger Krieg für das Heilige Land". In Haifa und Galiläa begann eine Terrorgruppe um Scheich Is ad-Din al-Kassam (ca. 1880–ca. 1935) zu operieren. Beide Anführer werden noch heute von palästinensischen Organisationen als "Märtyrer" verehrt; ihre Gruppen bildeten das organisatorische Rückgrat des arabischen Aufstands gegen Briten und Juden, der im April 1931 begann und phasenhaft zunächst 1936 und schließlich erneut zwischen Herbst 1937 und 1939 seine Höhepunkte erreichte. Ein Generalstreik, der von einer bis dato beispiellosen Gewalt begleitet wurde, erstreckte sich zeitweise auf ganz Palästina. Der Aufstand führte zu Massakern an Juden, geplünderten bzw. zerstörten Feldern, Plantagen, Läden und Fabriken. Im Gegensatz zur eher defensiven Hagana, der halbamtlichen Untergrundarmee des Jischuws, setzten revisionistische Milizen vor allem ab 1938 unverblümt auf gegenterroristische Mittel. Letztlich waren es jedoch einerseits die erbitterten Operationen britischer Militärverbände, andererseits aber auch die internen Zwistigkeiten unter den Aufständischen, die den Unruhen ein Ende bereiteten.
Das alles zum Thema bewaffnete Landnahme .
Damals dann wurde die Zweistaatenlösung ,die man jetzt gerne hätte ,so gesehen:
Bei der territorialen Vermessung achtete die UNO darauf, dass in dem einem Staat die Juden, in dem anderen die arabische Volksgruppe die Mehrheit bilden würde. Tatsächlich hätte es nach Angaben der jüdischen Einwanderungsbehörde im jüdischen Staat (56 Prozent Westpalästinas) eine Bevölkerung von 498.000 Juden und 407.000 Nichtjuden (vor allem Araber) gegeben; im arabischen Staat hätten 725.000 Nichtjuden und 10.000 Juden und in der internationalen Zone 105.000 Nichtjuden und 100.000 Juden gelebt.26▲43
Dennoch wiederholte sich die Konstellation, die schon 1937 einen Interessenausgleich verhindert hatte: Die arabische Welt lehnte den international Plan zur Teilung Palästinas in zwei Staaten vehementer denn je ab. Assam Pascha Abdur Rachman (1893–1976) , Generalsekretär der Arabischen Liga, drohte den Juden im Falle einer Staatsgründung mit einem "Massaker, über das man einmal sprechen wird wie über die mongolischen Massaker und die Kreuzzüge".27 Demgegenüber hatten sich die Parteien des Jischuws zwar eine großzügigere Aufteilung des territorialen "Kuchens" zu ihren Gunsten gewünscht, erkannten aber letztlich (mehrheitlich) die historisch einmalige Chance auf Bildung eines jüdischen Nationalstaates. Kurz nach der UN-Abstimmung brandete in den jüdischen Städten und Dörfern kollektiver Jubel auf – zahllose tanzende Menschen säumten die Straßen.
Das mal dazu .
Bei dem Angriff der arabischen Liga schenkten sich beide Seiten nichts:
Kaum bekannt ist die Tatsache, dass in diesem Krieg auch die arabische Seite ethnische Säuberungen durchführte, so sie die Möglichkeit dazu hatte. Am 13. Mai 1948 beteiligten sich Truppen der Arabischen Legion an einem Massaker im Kibbuz Kfar Ezion südlich von Jerusalem. Mehr als 120 gefangene Juden wurden mit Maschinengewehren erschossen und Gusch Ezion, vier Siedlungen zwischen Jerusalem und Hebron, dem Erdboden gleichgemacht. Ende Mai eroberte die Arabische Legion Transjordaniens Ostjerusalem, zerstörte das jüdische Viertel der Altstadt einschließlich sämtlicher Synagogen, plünderte und vertrieb die Bewohner und tötete alle noch verbliebenen Juden.
Ich denke mal ,die Auszüge reichen ,dass es hier nicht mit ideologischen Kampfbegriffen getan ist . Und schon gar nicht bringt in einer historisch gewachsenen Situation seit 1883 ein revisionistisches Denken wie alles Land den Arabern wieder ,irgendetwas. Die Einwanderer kamen offiziell und geduldet ,von bewaffneter Landnahme keine Spur.