@IvanIV Nun gut, es geht also in die nächste Runde, schade, dachte Du hättest mich verstanden, ich versuche es nun noch mal sachlich Dir deutlich zu machen, um was es mir geht, und das es nicht gegen Dich als Person geht.
IvanIV schrieb:Nur weil die Zeitung nicht staatlich subventioniert wird, heißt es nicht es sei eine unabhängige Zeitung. Genauso könnte man meinen dass "Die Welt" unabhängig von Axel Springer wäre. Nawaja Gazeta gehört einem russischen Oligarchen Alexander Lebedev.
Ging sicher um "staatlich" unabhängig, im Vergleich zu den staatlich gesteuerten Medien in Russland, dann gehört die Zeitung zum Teil auch Michail Gorbatschow.
IvanIV schrieb:Die Zeitung steht gerade vor dem finanziellen Ruin.
Und?
IvanIV schrieb:In Russland interessiert sich keine Sau für diese Zeitung. Zu viel Schwachsinn in Vergangenheit verzapft. Deshalb kauft sie auch Niemand. Und deshalb droht ihr jetzt das aus.
Reine Spekulation von Dir, Du kannst nicht wissen, wie viele in Russland das interessiert und schon ganz sicher nicht belegen, dass es keinen interessiert. Den Schwachsinn müsstest Du auch mal belegen.
So nun mal zum eigentlichen Punkt, wieder betreibst Du bedauerlicher Weise Bashing gegen die Quelle, erst hast Du versucht die Glaubwürdigkeit von Bellingcat zu diskreditieren, nun schießt Du gegen Nawaja Gazeta.
Mal ein paar Fakten (auf Wikipedia steht noch mehr, aber vieles aber nicht alles zitiert):
Nowaja Gaseta [...] ist eine russische, dreimal wöchentlich erscheinende Zeitung. Sie ist über die Grenzen Russlands bekannt geworden durch investigativen Journalismus unter schwierigsten Rahmenbedingungen. In der russischen Presselandschaft hebt sich die Nowaja Gaseta durch Artikel über Korruption, organisierte Kriminalität, deren Verbindung zu russischen Amtsträgern sowie ihr Engagement für die Einhaltung der Menschenrechte und eine friedliche Lösung des Tschetschenienkonflikts hervor. 2006 ist die Zeitung gegen den von der russischen Regierung geschürten Hass auf Menschen georgischer Abstammung aufgetreten. Der Stern berichtete darüber, wie die Redakteure „sämtliche Bestandteile kauften, die man zum Bau einer Atombombe braucht, vom Plutonium bis zum Zünder“.
Die Nowaja Gaseta berichtete darüber, dass Ministerpräsident Putin in seiner Zeit als stellvertretender Bürgermeister von Sankt Petersburg humanitäre Gelder veruntreut habe. Sie behauptete ferner, der Inlandsgeheimdienst FSB sei verantwortlich dafür, dass 1999 in Moskau zwei Wohnhäuser in die Luft gesprengt wurden, was 216 Menschen das Leben kostete. Der russische Geheimdienst habe die Tat tschetschenischen Terroristen in die Schuhe schieben wollen. [...] Chefredakteur Dmitri Muratow zählt zu jenen russischen Intellektuellen, die seit der Perestroika für Demokratie und Menschenrechte eintreten. Einige der rund 30 Mitarbeiter des Blattes sind sehr bekannte Journalisten:
Pawel Felgenhauer, international anerkannter Militärexperte
Wjatscheslaw Ismailow, ehemaliger Armeeoffizier
Julia Latynina, Schriftstellerin
Roman Schlain, Reporter
Diese Redakteure waren früher die Aushängeschilder etablierter Tageszeitungen mit einer Auflage in Millionenhöhe. Seit dem Amtsantritt Präsident Wladimir Putins im Frühjahr 2000 wurden aber Medien unter Druck gesetzt, weil sie durch kritische Distanz zum Kreml und eine kritische Berichterstattung aus Tschetschenien aufgefallen waren. Einige der dort tätigen Journalisten gingen und arbeiteten danach bei der Nowaja Gaseta. Zudem stützt sich die Redaktion auch auf ein dichtes Netz von Korrespondenten in der Russischen Föderation und den ehemaligen Unionsrepubliken. Diese bleiben aus Sicherheitsgründen manchmal anonym. Es wird vermutet, dass hohe Beamte aus der Kreml-Administration und Politiker aus der Regierung mitunter die Nowaja Gaseta mit Informationen versorgen. Die Mitarbeiter der kleinen Redaktion leben gefährlich. Acht Journalisten aus ihren Reihen wurden seit Mai 2000 schwer verletzt oder gar umgebracht. Ermordet wurden die Nowaja-Gaseta-Mitarbeiter:
Igor Domnikow: Der Spezialist für Korruptionsfälle in der Ölindustrie wurde am 12. Mai 2000 von bislang unbekannten Tätern vor dem Eingang seines Wohnhauses mit einem Hammer niedergeschlagen und bewusstlos in einer Blutlache liegengelassen. Domnikow starb am 16. Juli, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Sowohl die Polizei als auch Domnikows Kollegen sind sich sicher, dass der Anschlag mit seiner beruflichen Tätigkeit im Zusammenhang steh
Juri Schtschekotschichin: Der stellvertretende Chefredakteur wurde während Recherchen über die Verbindung von Steuerbetrügern und dem Inlandsgeheimdienst FSB am 21. Juni 2003 in lebensbedrohlichem Zustand ins Moskauer Zentralkrankenhaus eingeliefert. In der Nacht des 3. Juli starb er. Die offizielle Todesursache war eine heftige allergische Reaktion – obwohl er nie an einer Allergie gelitten hatte. Die Ergebnisse der Autopsie wurden den Angehörigen nie mitgeteilt.
Anna Politkowskaja: Die Journalistin hatte während des Tschetschenien-Krieges Verbrechen der russischen Armee und der mit ihr verbündeten paramilitärischen tschetschenischen Gruppen aufgedeckt. Am 7. Oktober 2006 wurde Politkowskaja vor ihrem Wohnhaus in Moskau mit mehreren Schüssen ermordet. Der unmaskierte Täter wurde von einer Überwachungskamera gefilmt und identifiziert, aber von der Polizei nie gefasst. Der Verlag setzte 25 Millionen Rubel (930.000 Dollar) aus für Hinweise auf die Mörder von Politkowskaja und versprach: „So lange es 'Nowaja Gaseta' gibt, werden ihre Killer nicht ruhig schlafen“
Anastassija Baburowa: Die freie Mitarbeiterin wurde am 19. Januar 2009 nach dem Besuch einer Pressekonferenz zusammen mit dem Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow in Moskau auf offener Straße erschossen.
Natalja Estemirowa: Die Journalistin war für die Menschenrechtsorganisation Memorial in Tschetschenien tätig und schrieb auch gelegentlich Artikel für die Nowaja Gaseta. Sie wurde am 15. Juli 2009 entführt und am selben Tag erschossen aufgefunden.
Verletzt wurden die Nowaja-Gaseta-Mitarbeiter:
Oleg Lurje: Der Sonderkorrespondent der „Abteilung Aufklärung und Recherche“ und Autor zahlreicher Artikel über Korruption von hochgestellten Staatsdienern wurde am 16. Dezember 2000 von zwei Unbekannten zusammengeschlagen. Die Täter nahmen ihm weder Geld noch Wertsachen ab.
Sergej Solowkin: Der Südrussland-Korrespondent wurde am 12. März 2002 in Sotschi am Schwarzen Meer vor seinem Haus überfallen. Der Täter gab zwei Schüsse ab, verfehlte ihn aber. Solowkin erwiderte das Feuer mit seiner eigenen Pistole, die er als ehemaliger Kriminalkommissar legal besaß. Nach dem Mordanschlag verließ Solowkin Russland und zog nach Deutschland.
Michail Komarow: Der stellvertretende Chefredakteur der Außenredaktion in Rjasan wurde am 3. November 2003 von zwei Männern vor dem Eingang seines Hauses überfallen und zusammengeschlagen. Die Täter nahmen kein Eigentum des Opfers an sich. Komarow wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Auszeichnungen:
Karlsmedaille für europäische Medien
Am 12. Dezember 2006 verlieh die Medienorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) der Nowaja Gaseta für ihren besonderen Einsatz für die Presse- und Meinungsfreiheit den „ROG-Menschenrechtspreis“.
Am 11. Mai 2007 wurde die Nowaja Gaseta für ihre Verdienste um die Pressefreiheit mit dem renommierten Henri-Nannen-Preis 2007 ausgezeichnet.
Im Jahre 2010 wurde den Four Freedoms Award in der Kategorie Meinungsfreiheit an Nowaja Gaseta verliehen.
Im Jahre 2010 würdigte das Lew-Kopelew-Forum in Köln die Redaktion der Zeitung durch Verleihung des Lew-Kopelew-Preises für Frieden und Menschenrechte, weil das Blatt für unabhängigen, aufklärerischen, mutigen und unbeirrbaren Journalismus stehe.
Am 14. Mai 2011 wurde die Zeitung und ihr Chefredakteur mit dem Preis „Das unerschrockene Wort“ des Bundes der Lutherstädte ausgezeichnet
2012 erhielt die Nowaja Gaseta die Karlsmedaille für europäische Medien.
Wikipedia: Nowaja Gaseta Ich appelliere nun mal an Dein russisches Ehrgefühl, dort arbeiten Deine Landsleute, sie riskieren ihr Leben für Russland, sie haben eben eine andere Meinung als Du, aber sie sind Russen die für ein freies Russland kämpfen, kannst Du das nicht anerkennen?
Das sind gute Leute, kluge Leute, sie hätten wo anders sicher mehr Geld verdienen können und sicherere arbeiten, aber sie haben Ideale, Überzeugungen, sie haben Ehre, echte Russen mir Arsch in der Hose und keine Angst dabei Ihr Leben zu riskieren, oder sie haben Angst und riskieren es dennoch.
Findest Du das nicht anerkennenswert? Ich erkenne ja übrigens Deinen Einsatz für Dein Land hier auch an, Du stellst Dich ehrenhaft vor Dein Land, stehst zu Deinem Präsidenten, und er macht es Dir nicht leicht. So steht hier wohl keiner vor und zu Merkel.
Bitte überlege Dir das mal in Ruhe, ich sage Dir noch mal, ich habe nichts gegen Russen und nichts gegen Dein Land, Ihr habt viele starke Menschen, Männer und Frauen, seid ein stolzes Volk mit Ehre das sehr viel Leid ertragen kann und auch schon ertragen musste. Ich erkenne das alles an, und Ihr werdet auch über Putin hinweg kommen, wie wir auch über den einen oder anderen wenig optimalen Staatsführer.
Nimm es nicht persönlich, bitte, und bitte bleib fair, schieße nicht mehr so gegen Quellen, nur weil Dir deren Aussagen nicht passen, erkenne die Opfer Deine Landsleute für Russland der Zeitschrift Nowaja Gaseta an.