Russland das Buhland... aber warum?
12.06.2016 um 19:40Anzeige
Russland will die wirtschaftlichen Beziehungen zur EU erneuern. In den nächsten Tagen lädt Putin ausländische Investoren zu einer Messe ein und will sie dort für sich gewinnen. Er hofft auf eine schnelle Auflösung der Sanktionen - denn die Abhängigkeit von China bereitet Putin Sorgen.http://www.focus.de/finanzen/news/annaeherungsversuche-aus-dem-kreml-china-macht-russland-angst-jetzt-will-putin-ploetzlich-doch-europas-hilfe_id_5625564.html
In wenigen Tagen startet das Internationale Wirtschaftsforum (SPIEF) in St. Petersburg. Seit 1997 nehmen russische und ausländische Finanzexperten daran teil. Nach Russlands Vorgehen in der Ukraine haben dutzende Unternehmer aus Europa nicht mehr an der Veranstaltung teilgenommen. Das soll sich in diesem Jahr ändern.
Fichtenmoped schrieb:Dann sollte sich Zar Wladimir III. nicht immer wie ein kleines Kind aufführen, wenn der "Westen" ihm Kontra gibt und einen konstanteren Kurs fahren.Bildlich gesprochen sieht das dann so aus:
Kreml hat Angst vor China
Sorgen bereitet dem Kreml vielmehr die westlichen Sanktionen. Russland werde durch die Strafmaßnahmen von Europa und den USA abhängiger von China, glaubt Wirtschaftsexperte Sergej Schelin von der Agentur Rosbalt.
Die Chinesen nehmen nicht nur große Mengen an russischen Rohstoffen ab, sie investieren auch massiv in die russische Wirtschaft. Ein Großteil des Straßen- und Brückenbaus zum Beispiel liegt nach derzeitigem Stand in chinesischen Händen.
Auch haben sich viele russische Firmen bei chinesischen Banken verschuldet. Putins Sorge: Wächst die Wirtschaft Chinas weiterhin langsamer als erhofft, hätte das Auswirkungen auf die eigene Wirtschaftsleistung.
Ein weiteres Problem, das die westlichen Sanktionen ausgelöst haben: Russland ist vom Fortschritt westlicher Technologie abgeschnitten. Moskauer Gegenmaßnahmen wie Importverbote für EU-Lebensmittel schützten einheimische Firmen - doch ohne Konkurrenz lieferten diese schlechte Qualität zu überhöhten Preisen.
canales schrieb:Es gab ja Gründe für das Wegbleiben...diese bestehen ja immer noch.Genauso ist es. Es gibt Gründe für das weg bleiben und man kommt trotzdem. Begründung Moskau hat Angst vor China. Darum ist China auch eingeladen.
canales schrieb:Und was China betrifft so wird das ja begründet mit Bezug auf den Verfasser...Du hast doch geschrieben dass Moskau jetzt bemerkt hat das China doch nicht so ein guter Wirtschaftspartner ist. Wenn china ein nicht so guter Wirtschaftspartner ist warum treibt dann DerWesten Handel mit China?
canales schrieb:Ist das die Agentur, die mal wegen Schimpfworten geschlossen wurde? (Abgesehen davon, dass sie eher gegen Putin eingestellt ist)?Ich kenne die Agentur ist es jetzt ein Grund gegen das Gesetz zu verstoßen nur wenn man oppositionell ist?
Chavez schrieb:Du hast doch geschrieben dass Moskau jetzt bemerkt hat das China doch nicht so ein guter Wirtschaftspartner istJa, bezugnehmend auf den Artikel und den angegebenen Gründen...
Chavez schrieb:Wenn china ein nicht so guter Wirtschaftspartner ist warum treibt dann DerWesten Handel mit China?Auch dort werden Gefahren gesehen...auch was die Verschuldung betrifft.
Chavez schrieb:Ich kenne die Agentur ist es jetzt ein Grund gegen das Gesetz zu verstoßen nur wenn man oppositionell ist?Im Gegenteil...dafür wird man vermutlich schneller geschlossen.
Wladimir Putin hatte vor einem halben Jahr die Verbreitung von Schimpfworten unter Strafe gestellt, Anfang April unterzeichnete der Präsident eine Änderung von Russlands Mediengesetz. Die Medienaufsicht verschickte Warnbriefe an Chefredakteure. Darin hieß es, man werte die Verbreitung von Schimpfworten als "Missbrauch der Pressefreiheit".
Über Schimpfwörter Piep-Ton gelegt
Rosbalt ist nun die Berichterstattung über zwei Internet-Videoclips zum Verhängnis geworden: Der eine zeigt eine Szene nach einem Autounfall, der andere einen Auftritt von Nachahmern der Protest-Gruppe Pussy Riot. Beide Filme enthalten in Russland unanständige, aber nicht unpopuläre Flüche. Wie zahlreiche andere Medien auch hatte Rosbalt die Beiträge auf der eigenen Webseite veröffentlicht. Der zuständige Redakteur hatte über die Schimpfwörter wie üblich aber einen Piep-Ton gelegt. Die Medienaufsicht bezog sich vor Gericht allerdings auf die bei YouTube kursierende, unzensierte Originalversion.
Pressevertreter reagierten empört auf die Schließung der Nachrichtenagentur. Der Fall werde sich "negativ auswirken auf das ganze Medienumfeld und die Meinungsfreiheit im Land", sagte Pawel Gussew, Chefredakteur des auflagenstarken Boulevardblatts "Moskowskij Komsomolez". Der Angriff auf Rosbalt sei nicht geeignet, "das Ansehen unseres Landes zu verbessern", kritisierte Nikolaj Swanidse, TV-Journalist und Biograf von Ex-Präsident Dmitrij Medwedew.
Der russische Parlaments-Vizepräsident Igor Lebedew hat die Fanausschreitungen von Marseille verteidigt. "Ich kann nichts Schlimmes an kämpfenden Fans finden. Im Gegenteil, gut gemacht Jungs. Weiter so!", schrieb der Politiker der nationalistischen Liberaldemokraten am Montag. Lebedew ist auch Vorstandsmitglied des russischen Fußball-Verbandes. Er verstehe die Politiker und Funktionäre nicht, die die Fans kritisieren würden. "Wir sollten sie verteidigen und dann können wir es klären, wenn sie nach Hause kommen", äußerte Lebedew weiter.http://www.welt.de/sport/fussball/em-2016/article156196106/Russlands-Parlaments-Vize-lobt-gewaltbereite-Fans.html
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Was in Marseille und anderen französischen Städten passiert sei, "ist nicht die Schuld der Fans, sondern die Unfähigkeit der Polizei, solche Events angemessen zu organisieren", betonte Lebedew weiter. Die Hooligans hätten "die Ehre ihres Landes verteidigt und es den englischen Fans nicht gestattet, unser Land zu entweihen", sagte Lebedew. "Wir sollten vergeben und unsere Fans verstehen.
Theoretisch erlauben die Statuten gar einen Ausschluss der Mannschaft vom Turnier, am wahrscheinlichsten ist eine hohe Geldstrafe. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei Russland um einen Wiederholungstäter handelt: Schon bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine waren die Fans negativ aufgefallen. Damals gab es eine Geldstrafe über 120 000 Euro und die Drohung, in der Qualifikation für die EM 2016 sechs Punkte abzuziehen – dazu kam es aber nicht. Für langjährige Fanbeobachter sind die Vorkommnisse keine Überraschung. Die russische Szene bereitet ihnen – wie die Szenen diverser und keinesfalls nur osteuropäischer Länder – schon seit längerem Unbehagen.http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Russen-feiern-den-11-Juni-2016-als-hervorragenden-Tag/story/13252351
In vielen Stadien gibt es einen harten Kern von Rechtsradikalen und gewaltbereiten Hooligans. Das führt dazu, dass viele normale Fans gar nicht mehr zu den Spielen gehen: In der abgelaufenen Saison besuchten eine Erstliga-Partie im Durchschnitt lediglich 11 046 Zuschauer. Des Öfteren kommt es zu verbalen Ausfällen gegen dunkelhäutige Spieler; auf den Tribünen tauchten in den vergangenen Jahren immer wieder Hakenkreuzflaggen oder an Adolf Hitlers Geburtstag Banner mit der Aufschrift «Herzlichen Glückwunsch, Opa» auf.
Die Ausfälle sind teilweise so heftig, dass der ivorische Mittelfeldspieler Yaya Touré von Manchester City nach einem Gastspiel bei ZSKA Moskau schon einen Boykott der WM in zwei Jahren anregte. Kritiker wie die Fussballer-Gewerkschaft Fifpro, die vor einigen Jahren in einem «Schwarzbuch Osteuropa» Missstände anprangerte, oder Football Against Racism in Europe (Fare) monieren, dass Russlands Verantwortliche in Sport und Politik sich dem Problem nicht richtig stellen würden.