Russland das Buhland... aber warum?

Für den zeitlichen Kontext halte ich dann folgendes noch für wichtig:

Nach der „Einlull-Phase Medwedew“ verdichten sich die Hinweise darauf, dass Russland, Iran und China etwa ab 2012/2013 enger kooperierten – insbesondere im Kontext hybrider bzw. unkonventioneller Einflussnahme –,

zeigt sich auch vor allem an folgenden Eckpunkten:

SCO-Gipfel Peking (Xi – Putin – Ahmadinedschad), Juni 2012

Gerasimov-Artikel („Doktrin“), Feb 2013

SCO-Gipfel Bischkek (Xi – Putin – Rouhani), Sept 2013

China: „The Science of Military Strategy (2013)“
https://deterrence.ucsd.edu/_files/Chinas%20Science%20of%20Military%20Strategy%20Cross-Domain%20Concepts%20in%20the%202013%20Edition%20Qiu2015.pdf

Iran: strategische Militär-/Sicherheitsanalysen
zeitlich weniger klar datierbar, aber es gibt Analysen dazu - z. B.:
https://www.iiss.org/globalassets/media-library---content--migration/images/comment/analysis/2017/december/2-mcinnis2125.pdf

Es wird sich realistischerweise kein einzelner „Startschuss-Vertrag“ finden lassen.
Alle drei Länder leugnen ja bis heute offiziell jede Form koordinierter hybrider Einflussoperationen, was aber auch nicht überrascht.

In Europa wird gerade diskutiert, wann Russland ausreichend vorbereitet ist, um einen Angriff auf die NATO zu starten.
Ich glaube, Russland könnte schon einen Angriff starten, auch wenn es schlecht vorbereitet ist.
Für den Ukrainekrieg 2022 war es ja in militärischer Hinsicht schlecht vorbereitet.

Aufnahmen, die zeigen wie die Sowjetrussen im 2. Weltkrieg ihre Panzer aus der Eisenbahn entladen haben,
ganz unkompliziert, ohne Rampen

WW2 Historic footage colorized.

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@Zz-Jones

Das ist hochinteressant!

Zunächst mal habe ich ein paar Verständnisfragen:

Dass Tony Fernandes die AirAsia-Aktien wenige Tage vor dem Absturz von AirAsia 8501 verkauft hat, ist erstmal nur aus dem Wikipedia-Artikel bekannt?

Die damalige Version mit der Ergänzung war dieser hier:

Im Sommer 2014 verkaufte er seinen Formel 1-Rennstall Caterham einem Firmenkosortium in der Schweiz - kurz bevor dieser Insolvenz beantragte. Am 22. Dezember 2014 veräußerte er 850 000 Aktien des Reiseversicherers von AirAsia, Tune Insurance Holdings. Weitere 94 800 dieser Aktien stieß er einen Tag später ab. Dies erregte Aufmerksamkeit, da am 28. Dezember 2014 Um AirAsia und dessen Reiseversicherer durch den Verlust des QZ8501-Flugzeuges beträchtlichen Schaden erlitt.[4]

Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tony_Fernandes&diff=prev&oldid=137400485

Die Quelle ist nicht die seriöseste: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/gerhard-wisnewski/flugzeugabsturz-wusste-airasia-chef-vorher-bescheid-.html

Die Seite gibt es außerdem nicht mehr.

Das scheint auch einem Wikipedia-User aufgefallen zu sein, denn die aktuelle Version hat den Abschnitt nicht mehr: Wikipedia: Tony Fernandes

Das heißt natürlich nicht, dass das nicht stimmt - trotzdem wäre es natürlich gut, das aus einer weiteren Quelle verifizieren zu können.

Ich habe jetzt den ursprünglichen Blogbeitrag gefunden: https://www.wisnewski.ch/zusatz.php?Lang=de&SeiteID=BLOG2015&SeiteIDNr=59

Ein Mann mit einem guten Riecher

Während sich chinesische Internetnutzer fragten, ob die »Vorhersage« vielleicht erst nach dem Verschwinden von Flug QZ8501 in die Postings eingefügt worden sein könnte, gab es einen weiteren verdächtigen Vorfall. So verkaufte der Boss von AirAsia, Tony Fernandes, wenige Tage vor dem Unglück etwa eine Million Aktien. Fernandes ist ein in Asien bekannter Geschäftsmann und Medienstar mit einer eigenen Talent-Fernsehshow sowie ein Liebling des angloamerikanischen Imperiums.

Als Jugendlicher besuchte er das feine Epsom Internat in Surrey, dessen Schirmherrin die britische Königin ist. Danach studierte er an der London School of Economics Rechnungswesen und verdiente sich seine ersten Sporen als Controller bei Richard Bransons Airline Virgin Atlantic. Laut Berichten von The Malaysian Insider und von Paul Joseph Watson (infowars.com) bewies Fernandes einen guten Riecher und veräußerte am 22. Dezember zunächst 850 000 Aktien des Reiseversicherers von AirAsia, Tune Insurance Holdings.

Am 23. Dezember soll Fernandes noch einmal 94 800 Aktien abgestoßen haben, zusammen also 944 800 Wertpapiere. »Fernandes› Entscheidung, weniger als eine Woche vor dem Verschwinden von AirAsia Flug QZ8501 über der Java-See Aktien zu verkaufen, löste Spekulationen über ein mögliches Vorwissen aus«, schrieb Watson. »Wusste Fernandes, dass die Aktien seines Unternehmens einen Schlag bekommen würden? Das Timing ist verdächtig«, zitierte Watson die Nachrichtenseite heavy.com. »Dies vorausgesetzt, weist es auf ein Vorauswissen über einen Anschlag auf ein Flugzeug von AirAsia hin.«

Leider sind auch die Links tot - aber ich habe jetzt einige gefunden, die den Sachverhalt tatsächlich bestätigen:

https://www.nst.com.my/news/2015/09/airasia-ceo-sells-shares-tune-insurance
https://theedgemalaysia.com/article/tony-fernandes-sells-shares-tune-insurance

Das scheint also im Kern zu stimmen. Vielleicht lassen sich noch weitere Belege finden.

------------ und meine zweite Frage wäre: was genau ist die Rolle von "Sibur" - das habe ich aus deinem Post oben noch nicht genau verstanden.

Kopp und Gerhard Wisnewski als Quelle zu benennen ist sportlich um es mal stubenrein auszudrücken......

Desperadoo schrieb:Kopp und Gerhard Wisnewski als Quelle zu benennen ist sportlich um es mal stubenrein auszudrücken......

Das stimmt, aber der Sachverhalt steht auch in der malaysischen Staatspresse und wurde nicht woanders irgendwo dementiert. Deshalb habe ich zunächst auf die Quellenlage hingewiesen und dann die seriösen Belege gefunden.

Erstmal zu den Aktienverkäufen 2 bessere Quellen:

https://theedgemalaysia.com/article/tony-fernandes-sells-shares-tune-insurance
https://www.nst.com.my/news/2015/09/airasia-ceo-sells-shares-tune-insurance

Dass Wikipedia sich auf den Kopp-Verlag bezog, war mir entgangen.

Zu Sibur muss ich etwas ausführlicher schreiben...

@Panaetius

Panaetius schrieb:Das ist hochinteressant!

Danke, dass du dir das aufmerksam durchgelesen hast.

Die oben bereits genannte Quelle theedgemalaysia.com sollte wohl auch letzte Restzweifel zwecks der Verkäufe ausräumen, da man sich dort eben auf Bursa Malaysia direkt bezieht.

Panaetius schrieb:------------ und meine zweite Frage wäre: was genau ist die Rolle von "Sibur" - das habe ich aus deinem Post oben noch nicht genau verstanden.

Zur Rolle von Sibur:

Sibur war einer der größten Petrochemie-Konzerne Russlands, strategisch relevant für Öl/Gas-Verarbeitung, Kunststoffe und Industrieketten.

Zwischen 2012–2014 wurde das Unternehmen zunehmend zum Macht-/Patronagenetzwerk des Kreml umgebaut.
Einer der zentralen Akteure war Kirill Schamalow, der über sehr fragwürdige Deals in kürzester Zeit zum Großaktionär wurde — zeitgleich mit seiner Heirat von Putins Tochter Katerina.

Fernandes‘ Team (Caterham) wurde 2012–2013 von russischen Sponsoren finanziert bzw. strukturell beeinflusst (Petrov-Platzierung + russische Werbepartner), und diese Verbindungen liefen u. a. über genau dieses oligarchische Umfeld.

D. h.:
Fernandes blieb nach dem sportlichen Fehlschlag Petrovs trotzdem in diesem Netzwerk drin — und das ist das eigentlich Ungewöhnliche.
Es gab keinen sportlichen Grund, keine Leistung, keinen PR-Erfolg.
Die Verbindung blieb politisch-ökonomisch sinnvoll, nicht sportlich.

- Daraus folgt:
Fernandes hatte spätestens ab 2013 einen Fuß im russischen Machtapparat, aus dem heraus dann 2014 mehrere Flugzeugereignisse Malaysia/AirAsia trafen (MH370, MH17, QZ8501).

Unterm Strich:
Sibur steht symbolisch für den inneren Kreml-Orbit, in den Fernandes real eingebunden war — und in dem Insiderinformationen zu geopolitischen Operationen kursieren konnten.

-------------------------------------------------------------------

Ich behaupte nicht, dass Fernandes definitiv Insiderwissen zu den Flugzeugereignissen gehabt haben muss.
Ich sage nur:
Er war nachweislich in russische Macht-/Wirtschaftsnetzwerke eingebunden,
und er handelte unmittelbar vor QZ8501 so, wie man es von jemandem erwarten würde, der Ungemach am Horizont sah.

@Panaetius

Sorry, ich sehe gerade, die beiden Quellen hast du ja selber auch genannt.
Da hätte ich mir das Suchen ja sparen können. Ich dachte nämlich, das wäre immer noch unklar.

Ach so, weil du was von toten Links schriebst. Meine Links müßten funktionieren.

Scheinbar sind nicht nur Kamele sehr intelligente und liebenswerte Lebewesen, sondern auch ihre Besitzer:

Der weltweit größte Ölexporteur unter Kronprinz Mohammed bin Salman will angeblich die Preise aller Rohölsorten senken – zumindest für asiatische Kunden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters und berief sich auf die monatliche Preisliste von Saudi Aramco, dem staatlichen Ölkonzern Saudi-Arabiens.

Wenn der das durchzieht, könnte das den langnasigen Opi mit den Großmachtsfantasien mehr nerven, als das größtenteils umgehbare Sanktionsgesabbel aus Europa.

Quelle:

https://www.fr.de/wirtschaft/saudi-prinz-gegen-putin-massive-bedrohung-fuer-russlands-oelsektor-moeglich-zr-94029062.html

@Zz-Jones

Habe ich gesehen. Die Links in dem Blog-Artikel waren tot, etwa der link zu freemalaysia. Aber es steht u.a. in der New Straits Times

Der Verkauf der Aktien des Reiseversicherers von AirAsia war gegen den damaligen Trend von Analysten:

Indeed, before the latest crisis, 24 out of 28 industry analysts recommended buying AirAsia stock

Quelle: https://www.businessinsider.com/airasia-ceo-tony-fernandes-turned-a-29-cent-investment-into-a-billion-dollar-empire-2014-12

Der Hinweis, dass Tony Fernandes AirAsia kaufen sollte, kam im Jahre 2001 ausgerechnet von dem damaligen Premier, Mahathir, der dann Najib folgte und Anwar Ibrahim den Weg bereitete:

In 2001, he met Malaysia's then prime minister Dr Mahatir Mohammed, who advised Mr Fernandes to buy an existing airline.

Even though he famously bought the struggling AirAsia for 26 US cents, Mr Fernandes mortgaged his home and used personal savings to acquire the company because of its huge debts.

Quelle: https://www.abc.net.au/news/2014-12-29/tony-fernandes-profile/5991138

Dadurch wurde Fernandes dann zum reichen Mann.

Der Ölpreis liegt schon bei "nur noch" ca. 63 Dollar.