Gewinnt der islamistische Terrorismus?

Vor vielen Jahren, als die Islamisierung noch ziemlich latent war, hat man öfters gesagt: Schläft die Politik weiter, wird es heiß im wahrsten Sinne des Wortes. Die Politik hat geschlafen und es ist heiß geworden. Wenn die Politik weiter schläft, kommen noch europäische Rechtsextreme richtig dran, und zwar so, dass man an die deutsche AfD nur noch mit einem nostalgischen Lächeln einnern wird.

Die Politik wollte mit Beruhigungsmitteln wie z.B. die totale politische Korrektheit jede Eskalation vermeiden und hat genau das Gegenteil erreicht. Glückwunsch.

Wie hätte man sich denn richtig verhalten sollen: ein kampf dem terrorismus...das ist das, was sie wollen.

Politisch geboten wäre schon in der Vergangenheit gewesen, Macht abzugeben, zuzuhören, respektvoll und offen auf Andere zuzugehen. Aber damit gewinnt man keine Wahlen und verdient man kein Geld. Genau hier liegt der Fehler im System. Wir definieren unsere Welt als System aus Siegern und Verlierern. Erfolg, Macht, Geld, besser sein als Andere, mehr haben, expandieren... und dabei entstehen zwangsläufig Verletzungen und Demütigungen - und daraus entsteht Gewalt.

Ich war letzte Woche mal wieder auf dem Jobcenter, nicht für mich selbst sondern in Ausübung meines Jobs.
Und da stehen die fleischgewordenen Demütigungen in den Fluren. Ich eelebe immer wieder, wie einige, wenn auch nicht alle Jobcentermitarbeiter ihren "Klienten" mit offenem Hass begegnen. Ich möchte nicht ins OT gehen, nehme es nur als Beispiel dafür, wo in einer Gesellschaft systematisch Demütigungen erzeugt werden, die sich irgendwann in Gewalt äußern.
HIER muss man ansetzen, Sozialpolitik ist Sicherheitspolitik. Man kann die Gewalt/die Gewalttätigen nicht aus dem Land werfen, wenn sie ständig im Land selbst nachproduziert wird.

Und wenn jetzt das Gegenargument fällt, das seien Träumereien - ich kanns nicht mal entkräften. In einer neoliberalen kapitalistischen Welt sind das wohl wirklich Seifenblasen. Womöglich bleibt realistisch betrachtet d.h. unter den erwartbaren Bedingungen, was Menschen zu ändern bereit sind (ich nehme mich da nicht aus) doch nichts anderes übrig als Gewalt. Dann erleben wir eben hier auf der Systemebene einmal wieder die Folge unseres Verhaltens.
Ich möchte bitte nicht mißverstanden werden - Gewalt anzuwenden ist immer auch eine Entscheidung des Einzelnen und nicht mit irgendwelchen erlittenen Demütigungen zu rechtfertigen (Mohammed-Karikaturen sind vermutlich nur ein Platzhalter der wahren Demütigungen, die diese Leute wahrscheinlich selbst gar nicht benennen und noch weniger reflektieren können).
Ich fürchte aber die einfache und klare Lösung des Terrorproblems gibt es jetzt nicht mehr ohne Einschränkungen und Verluste.

Insofern ist die politische Korrektheit ein guter Ansatz, wenn sie nicht, wie es leider überall geschieht, zur Verdeckung von tatsächlichen Schieflagen mißbraucht würde.

vincent schrieb:Das Problem bei der Anonymisierung sind dann aber halt die ganzen Stimmen, die meist von rechtsaußen laut werden, man würde die muslimische Identität doch verschleiern.

Mittlerweile wurde der Name von einer Zeitung bekannt gegeben: Omar Abdel Hamid El-Hussein.

Der 22-Jährige soll Mitglied in einer kriminellen Gang gewesen sein. El-Hussein wurde laut dem Zeitungsbericht erst vor wenigen Wochen aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen einer Messerstecherei sass.
[...]
Der mutmassliche Attentäter von Kopenhagen war nach Angaben der Polizei 22 Jahre alt und bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Unter anderem stehen Gewalt- und Waffendelikte in seiner Strafakte, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der Verdächtige sei in Dänemark geboren.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Erneut-Schiesserei-in-Kopenhagen--ein-Mann-stirbt/story/30519730 (Archiv-Version vom 30.06.2015)

Der Täter, Omar Abdel Hamid El-Hussein, hat im November 2013 in einer S-Bahn in Kopenhagen mit einem Messer wahllos auf Leute eingestochen. Nachzulesen und mit CCTV-Schnappschuss von El-Hussein wie er mit einem riesigen Messer durch die S-Bahn schreitet hier:

http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=da&u=http://nyhederne.tv2.dk/2015-02-15-formodet-gerningsmand-er-omar-abdel-hamid-el-hussein&prev=search

http://translate.googleusercontent.com/translate_c?depth=1&hl=de&prev=search&rurl=translate.google.de&sl=da&u=http://nyhederne.tv2.dk/krimi/2013-11-23-politiet-efterlyser-knivstikker&usg=ALkJrhjjJkmvyO2LtaFf5nrbjdd5hdxqkA

Da wird der Zusammenhang von sinnfreier Kriminalität und Gewaltausübung um ihrer selbst willen und sog. islamistischen Terrorismus doch überdeutlich. Das Motiv ist nicht religiös oder politisch, es geht einfach um Blutvergiessen und Horrorshow just for kicks.

Scheint mir auch eher ein nur psychisch Gestörter zu sein, der ohne besondere religiöse Motivation gehandelt hat. Ziemlich krank auch, dass 150 Tausend Euro Kopfgeld ausgesetzt wurden. Ein Krimineller mit Verbindung in die islamistische Szene könnte da auch den nötigen Anreiz finden..

Guten abend.

Was manche hier anscheinend nicht verstehen ist das Pegida keine gegenbewegung zu Salafisten ist!
Es ist eine mitbewegung in den Irrsinn weg vom Istsein. Wenn man Terroristen bekämpft wird man zwangsläufig selber zum Terroristen. Das einzigste was Hilft ist Bildung und Empathie und zwar gegenseitig. Dies kann man nur bei den Jüngsten erreichen alle anderen sind verloren und verdorben.

Wenn wir es schaffen noch 20 Jahre auszuhalten ist der Spuck vorbei wenn man jetzt bei den Jüngsten anfängt. Tun wir aber nicht! Wir bewaffnen unsere Kinder mit unseren eigenen Ängsten und den Medien. Durch Kulturelle Identifikationen auf Farben und Formen geeicht, gehen sie dann durchs Leben und versuchen ihre Eltern in ihren tun zu übertreffen. Das gilt sowohl für ihre Ängste als auch für ihre Erwartungen als auch für das verteidigen von Imaginationen.

Die aller ersten Christen und Deutsche sowie die ersten Moslems und Türken haben ihre damalige Identifikation nicht so ernst genommen wie ihre heutigen Nachkommen. Je länger eine Identifikationskette anhält desto verbitterter kämpft man um die ehre der Ahnen. Das Interessante ist allerdings das Heutige Menschen miteinander viel mehr Wahrheiten teilen, selbst Christen mit Moslems, als mit ihren eigenen Vorahnen. Kein Christ und kein Moslem könnte sich mit seinen Ahnen vor 500 Jahren auf ein Weltbild einigen. Jedenfalls deutlich weniger als heutige Christen und Moslems. Damals war die Erde eine Scheibe, Hexen gehörten verbrannt, Könige waren Göttlicher herkunft, Sklaven waren ein Göttesrecht, ......

Das einzigste was hier hilft ist eine ehrliche Reflektion, frei von Kulturengrenzen, frei von Religionsgrenzen, frei von Nationengrenzen.


Wenn wir aufhören uns Chauvinistisch zu benehmen haben wir eine chance, ich glaub aber nicht dran. Selbst Hunde Pinkeln an Bäume um ihr Revier zu makieren. Es steckt tief in uns, in unseren Genen und Memen. Selbst Bakterien und Viren fallen übereinander her seit anbeginn der Erde.

Wer so erfolgreich Evolutioniert als Raubtier (7 milliarden Menschen) muss zwangsläufig eine Hyrachiekette aufbauen die so gross und lang ist, das die Obersten sich nicht mehr zur gleichen "Spezies" zählen wie die untersten. Zumindestens ist das Leben dieser Schichten so unterschiedlich und ungerecht, das es immer wieder zu Revolutionen und kriegen in ihren Weltbildern kommen muss. Egal ob Terrorist oder Kindergärtner diesen zustand haben alle Menschen und derren Ahnen ohne Bildung oder Absicht selber hervorgebracht.

Unschuldige gibt es nicht, schon gar nicht ist die schuld auf unser Zeitalter begrenzt. Wir sind Erben und Vererber der Schuld, hineingeboren in eine Explosion die in unserer wahrnehmung in Super Zeitlupe abläuft.

Ich bin mir noch nicht sicher wie wir uns selbst nennen müssen
"Planet der Affen" oder " Schweine im Weltraum"?

Mfg

@xenix1
Unsere Fähigkeit, auf die Metaebene zu wechseln ist der Schlüssel. Unser Mangel an Bereitschaft dazu das Schloss.
Btw bitte keine Ungerechtigkeiten gegen Schweine und Affen.

@Kronprinzessin
:D

Ja du hast recht, die arme Affen und Schweine!

Alles ist Metaphysik, das Wissen wir im Inneren und handeln trotzdem dagegen, seit Jahrhunderten.
Keiner hat Gott gesehen, aber alle Menschen sehen Kinder zur Welt kommen und Alte Menschen diese Welt verlassen. Trotzdem glauben wir an den Unsichtbaren statt das sichtbare zu erfassen.

Wir leben lieber nach einer Lüge, als nach einer Unromantischen Wahrheit. Wir sind eine feige Spezies "im allgemeinen". Es wird Zeit für ein bisschen Mut, auf den Beinen stehen wir schon als Kinder dieses Universums. Los, machen wir jetzt endlich ein Paar schritte in die richtige Richtung. ;)

Ein einziger Schritt genügt vielleicht schon - nämlich der aus uns heraus.
Aber trotzdem lösen wir so kurzfristig das akute Problem nicht. Was sollen wir also jetzt machen?
Uns ducken und für die Zukunft vorsorgen indem wir eigenen Hass und die Demütigungen, die wir anderen womöglich zufügen reduzieren.
Und wenn uns die Verdorbenen vorher umbringen wars eben ein Fehlschlag?
Oder konkreter: Eine Veranstaltung absagen, um Gewalt zu verhindern bzw. der Gewalt ausweichen oder uns der Gewalt gewaltlos entgegenstellen - evtl. mit schlimmen Konsequenzen für uns selbst? Gibt der Klügere also nach und kommt dabei um? Weiß jemand die Antwort?

Wie hat das damals denn noch bei Hitler funktioniert mit der gewaltlosen Antwort auf die Annexionen?
Der hat auch seine Grenzen ausgetestet und gemerkt das er im Endeffekt machen kann was er will.

Das Problem ist ja das nur wir uns diese Fragen stellen aber die Gegenseite nicht. Somit werden wir ja sehen was passiert wenn wir es beim reden lassen.

@Kronprinzessin

Wir als Spezies sind bereits Tod, wir retten nur noch unsere Persönliche eigene Haut.
Alles was wir Menschen machen, ist der grund weshalb es diese Probleme gibt. Wenn man nur an sich selbst denkt (deutsch, türke, christ, moslem.....) hat man selber dafür gesorgt das es Fronten gibt, die sich bekämpfen.

Wir müssen aufhören uns als Menschen zu sehen, wir müssen uns als Planeten bezeichnen. Davon sind wir allerdings soweit weg wie Donald Duck vom Präsidentenamt.

@derpreusse
auch die Deutschen waren damals aus dem ersten WK als gedemütigtes Volk hervorgegangen, stolze und aufrechte Menschen wären von Hampelmännern wie Hitler und Konsorten nicht sehr beeindruckt gewesen.

@Hurley
ja, das ist das Problem. Wie wehren sich die, die keine Gewalt wollen gegen die, die gewaltätig sind. Ich weiß die Antwort nicht. Ich fürchte nur, mit noch mehr Gewalt kommen wir dem Ziel nicht dauerhaft näher.

@xenix1
naja, vielleicht haben wir Glück und finden eines Tages einen gemeinsamen Feind für die ganze Menschheit in Abgrenzung zu dem sich dann die Menschheit global definieren kann.

@Kronprinzessin
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

@Kronprinzessin
Ein ewiger Fraktaler kreislauf, die Phychologie von Lebewesen auf diesen Planeten verlangt nach einer Freund, Feind erkennung. Gibt es keinen natürlichen Fressfeind erfindet das Bewusstsein ein Feindbild, weil wir uns ein nix, nicht vorstellen können. Wenn du versuchts an das nix zu denken, gelingt es dir allerhöstens nicht zu denken, aber das ist nicht das nix!

So funktioniert das Leben. Orten, erkennen ob freund/feind, handeln. Eine Umwelt ohne diese dinge kennen wir nicht also akzeptieren wir solche wahrheiten auch nicht, es gibt dafür keine Genetische ausrichtung. Eine Welt ohne Fressfeinde gibt es nicht für unsere Gene & Meme.

@derpreusse
ich wollte damit sagen, das ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Demütigung bzw. die Bestrafung eines Volkes (oder auch eines Einzelnen) keine Lösung ist sondern auf Dauer nur neue Gewalt provoziert. Ich hätte es besser erklären müssen, sorry.
Und wenn wir jetzt Menschen oder Gruppierungen auch kurzfristig bekämpfen oder sogar besiegen können, werden wir selbst (oder unsere Kinder) die Folgen in neuen gewaltätigen Konflikten tragen müssen.

Exact!

Man müsste also erreichen, die "Feinde" ins eigene Boot zu bekommen statt sie zu schlagen.
Aber ich gebe zu, das ist wahrscheinlich in der aktuellen Situation arg utopisch. Denn wenn der Feind eben nicht mit ins Boot will ist man ziemlich machtlos.
Kurz, wir alle verstehen das Problem und kennen doch keine effektive Lösung ohne Verluste.
Die Lage ist ziemlich blöd...

@Kronprinzessin
Die Muslime genießen hier doch mehr Freiheiten als in ihren eigenen Ländern. Hier dürfen Schiiten wie Sunniten frei ihren Glauben ausleben während sie gleichzeitig nicht Gesetzmäßig unter der gleichen Fuchtel stehen wie in den islamischen Staaten.