parabol schrieb:Aber der Illarionov sagt doch, es geht nicht um die 600000 Soldaten
Der 28. Punkte Plan ist vom Tisch, wollte das nur mit den 600.000 anmerken.
parabol schrieb:Interessanterweise fordert momentan auch niemand von Russland sein Heer oder seine Rüstung einzuschränken.
Russland handelt aus einer Position der Stärke, die Ukraine nicht unbedingt.
Fordern kann man viel von Russland, nur wie möchtest Du das durchsetzen?
parabol schrieb:Russland plant seine Soldatenzahl auf 2 Millionen zu erhöhen. Wäre es nicht eine gute Idee, die Soldatenzahl Russlands einzuschränken?
Und welche Konsequenzen willst Du wie gegen Russland durchsetzen, wenn die sich nicht an die Forderung halten?
Vielleicht kommt der Rest Europas langsam auf die Idee mit der Rüstung und Aufstockung der Armeen etwas flotter zu werden, sieht nicht so aus als ob Russland Forderungen gegen sich eingestehen wird, sieht eher danach aus anderen Forderungen aufzuzwingen.
Die Diskussionen um den Inhalt des Plans sind eher überflüssig, weil Russland vermutlich nur einen "Friedensplan" annehmen wird, den es Anfang des Krieges irgendwie verbreitet hat. Kapitulation der Ukraine.
Alles drumherum sind Verhandlungen, die vom Kreml nicht ernsthaft sind und den Westen nur beschäftigen.
Xavier Colás: „Trump hat es sehr eilig und wenig Interesse an der Ukraine, während Putin viel Zeit hat und großes Interesse an der Ukraine.“Ein Akteur, der sich nicht durch Rückschläge – Prigoschin, Sanktionen, Todesfälle – aufhalten lässt, sondern durch einen Bankrott, in diesem Fall den Zusammenbruch seines Regimes, seinen Tod oder einen völligen Zusammenbruch seiner Kampfkraft, der bisher noch nicht eingetreten ist. Wir Europäer sitzen an diesem Rouletterad und können, anders als Trump, nicht aufstehen.
Das Mineralienabkommen mit der Ukraine, die Gespräche in Saudi-Arabien und das Treffen in Alaska offenbaren einen gemeinsamen Nenner: Trump bietet 90 Prozent der russischen Forderungen an, Putin weicht Verhandlungen aus. Selbst 110 Prozent wären wohl nicht ausreichend, denn seine Ambitionen reichen weit über das hinaus, was er öffentlich erklärt hat. Sie umfassen die gesamte Ukraine, zweifellos seine Kontrolle über Kiew und auch Mitteleuropa.
Unsere Politiker reden ständig über Dinge, die sie nie tun. Putin hat dieses Bedürfnis nicht und handelt genau gegenteilig. Wenn er unter Biden an den Einsatz von Gewalt glaubte, gibt es keinen Grund, jetzt, da ein unerfahrener und unberechenbarer Tycoon wie Trump im Weißen Haus sitzt, daran zu zweifeln. Für Putin sind Gebiete Mittel zum Zweck, nicht der Zweck selbst. Ein Friedensabkommen, in dem die Ukraine ihre Armee mit zweifelhaften Garantien verkleinert, wird nur ein Zwischenspiel vor einem größeren Krieg sein.
Quelle:
https://www.jotdown.es/2025/11/xavier-colas-entrevista/