parabol schrieb:Es ist quasi eine Rückkehr zu den Kolonialverträgen aus dem 19. Jahrhundert, wo Staaten "Ungleiche Verträge" aufgezwungen wurden, und wo sie Gebiete abtreten mussten und andere Einschränkungen akzeptieren mussten.
Schon im Lateinischen kannte man den Frieden, der keiner ist, weil er aufgezwungen wurde. Dafür hatte man das schöne Verb "pacare", in dem zwar der Wortstamm "pax" erkennbar ist, das aber im bösartigen Sinne mit "befrieden" zu übersetzen ist: Ein Land "wird befriedet" - was leider etwas ganz anderes ist als ihm Frieden zu bringen. Denn verräterischerweise bedeutet "pacare" zugleich auch: unterwerfen...
Schon das Römische Reich kannte also die Friedensstiftung à la T.
Es gab dort für ein paar Jahre sogar einen Kaiser, der T. anscheinend nicht ganz unähnlich ausgerichtet war. Das war der Herr Caligula, eine echte Horrorgestalt:
Nach hoffnungsvollem Regierungsbeginn, der durch persönliche Schicksalsschläge getrübt wurde, übte der Kaiser seine Herrschaft zunehmend als autokratischer Monarch aus und ließ in Hochverratsprozessen zahlreiche Senatoren in willkürlicher Ausschöpfung seiner Amtsgewalt zum Tode verurteilen.
... und mehr (weit mehr!) davon. Aber wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe:
Seine Gewaltherrschaft endete mit seiner Ermordung durch die Prätorianergarde und Einzelmaßnahmen zur Vernichtung des Andenkens an den Kaiser.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/CaligulaCaligula "wirkte" wie die Axt im Walde von der zweiten Märzhälfte 37 bis exakt zum 24. Januar 41 n. Chr. Ob die jetzige wahnhafte Autokratie in den USA wohl auch nach ähnlicher Zeit endet? Hoffentlich schneller...
Die Quelle ist auch sonst ergiebig. Vielleicht ist es doch nicht so ganz sinnlos, aus der Antike etwas lernen zu wollen. Als Hintergrundwissen hätte das in den USA vielleicht ein großes Übel verhindern können; aber das würde eine gänzlich andere Bildungspolitik voraussetzen.
Das nur als Exkurs zu T.s (oder doch eher P.s?) Friedensplan für die Ukraine und anderen seiner zahllosen Friedensstiftungen. Bedenklich ist, daß T. im Gegensatz zu Caligula damals nicht der einzige Durchgeknallte auf der heutigen Weltbühne ist.