Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

Bulgarien hat sich anfänglich schon eher bedeckt gehalten, selbst nachdem Russland bereits schon im April den Gashahn zudrehte. Das ist in sofern verständlich, als Bulgarien ja zu 100% auf russisches Gas angewiesen war. Demzufolge hätte man es lange Zeit gerne gehabt, dass die Lieferung wieder aufgenommen wird.
Der Umschwung im Handeln gegenüber Russland kam dann eigentlich auch erst, nachdem sicher war, dass Aserbaidschan zukünftig liefern wird.

Ausreisewillige sollte man nicht aufhalten wollen.
Auf dem Standpunkt war ich schon immer!

Zz-Jones schrieb:Bulgarien hat sich anfänglich schon eher bedeckt gehalten, selbst nachdem Russland bereits schon im April den Gashahn zudrehte

Jaein. Hatte was damit zu tun, dass Bulgarien aus der Historie heraus eigentlich (nicht ganz unberechtigt im Fall Bulgarien) russlandfreundlich ist, hier dauernd außerplanmäßig die Regierung wechselt, zwei Coronajahre für ganz andere Sorgen bei einem Volk ohne nennenswertes Sozialsystem geschaffen hatten.

Zz-Jones schrieb:Der Umschwung im Handeln gegenüber Russland kam dann eigentlich auch erst, nachdem sicher war, dass Aserbaidschan zukünftig liefern wird.

Stimmt so nicht. Zuerst hat Griechenland Bulgarien geholfen.

Karakachanka schrieb:Stimmt so nicht. Zuerst hat Griechenland Bulgarien geholfen.

Die erste Zusage aus Aserbaidschan kam aber bereits schon im Juli.
https://de.euronews.com/2022/07/02/1-milliarde-kubikmeter-jahrlich-bulgarien-bezieht-erdgas-aus-aserbaidschan

Das war 3 Monate bevor die Pipeline zwischen Bulgarien und Griechenland den Betrieb aufgenommen hat.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100060514/zwischen-bulgarien-und-griechenland-eu-gas-pipeline-geht-in-betrieb.html

@Zz-Jones
Da muss ich dir jetzt nach genauerer Befragung von Google tatsächlich zustimmen. Sorry für die falsche Behauptung von mir.
Bei uns kam damals auf BNR erstmal (ich selber brauche gar kein Gas, deswegen war es für mich nicht SO interessant) "Griechenland hilft". Das hatte ich mir gemerkt. Ich hatte dadurch bis jetzt im Kopf, zuerst hat Griechenland geholfen.
Naja, ich habe wieder gelernt: erst sicherheitshalber noch einmal Google fragen, dann behaupten was ich für richtig halte

@Karakachanka
Macht ja nichts. Letztendlich ging es ja darum, dass Bulgarien sich bzgl Waffenlieferungen für eine gewisse Zeit einfach auch bedeckt halten mußte, da man zu 100% von russischem Gas abhängig war.
Diese Haltung war mMn daher auch absolut nachvollziehbar und insgesamt wesentlich besser als z.B. von Ungarn.
Ich bin aber immer noch nicht im klaren darüber, was die überhaupt liefern könnten?
Du schriebst etwas von "modernem Ami-Zeug", was ist damit genau gemeint?

Ich empfinde diese Waffenlieferungen aus den beiden Koreas als weitere Eskalation des Krieges. Wie schätzen unsere Militärexperten diese Entwicklung im Kriegsgeschehens ein ?

Munitionskrise im Zeichen des Ukraine-Krieges: Der Nato gehen die Granaten aus
Ukrainische Soldaten feuern in ihrem Abwehrkampf gegen Russland täglich Tausende von Artilleriegranaten ab – Munition, die im Westen immer schwieriger zu beschaffen ist. Um die Lücken zu füllen, springt unter anderem Südkorea ein.

Quelle: https://www.nzz.ch/international/ukraine-krieg-geht-der-nato-die-munition-aus-ld.1717056

Munition geliefert
Nach dem Iran soll auch Nordkorea Russland militärisch unterstützt haben. Experten sind sich aber sicher, dass auch diese Hilfe Putin nicht zum Sieg verhelfen wird.

Quelle: https://www.blick.ch/ausland/munition-geliefert-auch-nordkoreas-waffen-koennen-russland-nicht-mehr-helfen-id18173724.html

Zeitmaschine78 schrieb:Ich empfinde diese Waffenlieferungen aus den beiden Koreas als weitere Eskalation des Krieges.

Da hat ein Journalist entweder nicht gelesen an wen Südkorea liefert, die USA. Die Geschosse dürfen nicht an die Ukraine geliefert werden.
So der Stand.

Und warum sind solche Lieferungen immer Eskalationen? Warum wird dieses Wort plötzlich immer wieder genutzt? Varwick und Vad scheinen da einen Trend gesetzt zu haben, um das ganze möglichst schrecklich klingen zu lassen.
Aber wo wäre die Eskalation, wenn Südkorea an die Ukraine liefern würde? Das wäre laut UN gedeckt und keine Eskalation.

Röhrich schrieb:Und warum sind solche Lieferungen immer Eskalationen? Warum wird dieses Wort plötzlich immer wieder genutzt? Varwick und Vad scheinen da einen Trend gesetzt zu haben, um das ganze möglichst schrecklich klingen zu lassen.
Aber wo wäre die Eskalation, wenn Südkorea an die Ukraine liefern würde? Das wäre laut UN gedeckt und keine Eskalation.

Verstehe ich auch nicht. Es ist eine militärische Hilfe an die Ukraine zur Verteidigung gegen Russland, einen Aggressor, der in die Ukraine einmaschiert ist, schwerste Kriegsverbrechen an der zivilen Bevölkerung (Mord, Folter, Vergewaltigung, Deportation) verübt und ihnen das Existenzrecht abspricht.

Zeitmaschine78 schrieb:Ich empfinde diese Waffenlieferungen aus den beiden Koreas als weitere Eskalation des Krieges. Wie schätzen unsere Militärexperten diese Entwicklung im Kriegsgeschehens ein ?

Daran ist nichts neu. Beide Koreas liefern schon seit einiger Zeit, der Iran sowieso. Zudem geht es hier lediglich um Munition, nicht um neue oder andere Waffensysteme. Das ist keine weitere Eskalation.

Gibt es es eigentlich glaubhafte Infos zur Lage bei Bachmut, vor Weihnachten hieß es, den Russen seien einige Durchbrüche gelungen, inzwischen heißt es, die Ukrainer hätten wieder die Oberhand gewonnen?

militarynerd schrieb:Gibt es es eigentlich glaubhafte Infos zur Lage bei Bachmut, vor Weihnachten hieß es, den Russen seien einige Durchbrüche gelungen, inzwischen heißt es, die Ukrainer hätten wieder die Oberhand gewonnen?

Das darf man beides nicht überbewerten. Die "Durchbrüche" und auch die "Gegenoffensiven" beschränken sich auf ein paar Häuserzeilen oder ein paar hundert Meter Geländegewinn/-verlust. Bachmut selber wird weiterhin von den Ukrainern gehalten, ebenso wie Soledar, Spirne, usw. Unter dem Strich verändert sich der Frontverlauf nur minimal.

Unerwarteter Panzer-Deal:

Marokkos König hilft Selenskyj: 90 T-72-Kampfpanzer für die Ukraine

Eine der größten Waffenlieferungen für die ukrainische Armee kommt nun aus Nordafrika: Marokkos König Mohammed VI. (59) lässt sich um nur 95 Millionen Euro 90 T-72-Kampfpanzer abkaufen, die an die Ukraine geliefert werden. Die USA sollen den Deal eingefädelt haben.

Im Gegensatz zu manchen europäischen Hobby-Strategen dürften die Militärs in Washington längst verstanden haben, dass nicht die bis zu 65 Tonnen schweren Leopard-2-Kampfpanzer der Ukraine helfen können, sondern wesentlich leichtere Kampfpanzer russischer Bauart: Die Kampfpanzer T-72 oder T-80 können nämlich in der Ukraine aufgrund ihres geringeren Gewichts von etwa 45 Tonnen per Eisenbahn verladen werden und sämtliche Brücken passieren – die Leopard 2 eben nicht, die hochmodernen deutschen Panzer würden nicht einmal Kiew erreichen.

Somit ist für die USA klar: Für ein weiteres Halten der 1200 Kilometer langen Front im Donbass-Gebiet und für mögliche Gegenstöße benötigen die Ukrainer dringend Kampfpanzer russischer Bauart, die auch nicht zu tief im Schlamm und im halbgefrorerem Boden einsinken.

Jetzt stimmte Marokko – vermutlich auf Drängen der USA – einer ersten großen Lieferung von T-72-Kampfpanzern zu: Der marokkanische König Mohammed VI. (59) gab das Ok zu einem Verkauf von 90 dieser Panzer an die ukrainischen Streitkräfte, weitere 30 sollen im Jahr 2023 noch folgen. Der Preis ist relativ niedrig: Die 90 Panzer kosten nur 95 Millionen Dollar, ein neuwertiger T-72 käme auf 1,8 Millionen Euro.

Einige dieser marokkanischen Panzer sollen bereits in Tschechien sein, schreibt “zerohedge-com”: Das Unternehmen Excalibur Army, ein tschechisches Unternehmen für Militärtechnik nordöstlich von Brünn, übernimmt angeblich die Aufrüstung und Modernisierung der afrikanischen Gebrauchtpanzer.

Außenpolitisch ist dieser Schachzug des marokkanischen Königs höchst interessant: Er unterstützt damit so wie auch viele Linke und Grüne die Regierung von Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Sonst sind diese links der Mitte angesiedelten Parteien allerdings auf der Seite seine Gegner in den besetzten Gebieten der Westsahara zu finden.

Quelle:

militarynerd schrieb:Gibt es es eigentlich glaubhafte Infos zur Lage bei Bachmut, vor Weihnachten hieß es, den Russen seien einige Durchbrüche gelungen, inzwischen heißt es, die Ukrainer hätten wieder die Oberhand gewonnen?

Die Russen vermeldeten den Durchbruch und einen Tag später war Selenskij in Bachmut und hat die Front besucht, vor seiner Reise in die USA.
Das war schon demütigend für die russische Propaganda.
Ich glaube da eher den Bildern mit Selenskyj in Bachmut und nicht den russischen Behauptungen.

Mal einen Einwurf.
Als ich die Tage einen Bericht des Exxpress wie Mitforist Zz hier verlinkt habe bezüglich der Leos, mit Beschreibung dazu, entfernt.
Gibt es da Bevorzugung?

Ein Grund war, unerwünschte Quelle.

Röhrich schrieb:später war Selenskij in Bachmut und hat die Front besucht, vor seiner Reise in die USA.
Das war schon demütigend für die russische Propaganda

Ach quatsch, waren doch alles nur Schauspieler vor nem Greenscreen in nem Bunker in Kiew. Für die Propaganda treuen Russen ist jede Erfolgsmeldung für die Ukraine gelogen und Selensky ein korrupter Teufel der von den USA gelenkt wird. Die Nato unter Führung der USA ist der eigentliche Kriegstreiber und Russland hat sich mit dem Eimmarsch nur gewehrt. Solche Geschichten höre ich hier von einigen Russlanddeutschen und ehemaligen DDRlern immer noch. Hab kein Plan wie man so verblendet sein kann und gleichzeitig im Schlaraffenland Deutschland den westlichen Lebensstil frönen. Dass Putin als ehemaliger KGBler jetzt der wahrscheinlich reichste Mensch Russlands ist hat nichts mit Korruption zu tun. Das hat er doch nur den reichen Oligarchen abgenommen während es den Russen doch so schlecht geht. Was es den Russen hilft, dass die Kohle anstatt bei Oligarchen XY jetzt bei Putin auf dem Konto liegt wird gar nicht hinterfragt. Er ist einfach Präsident und deswegen darf er das auch, Punkt! Ich geh schon immer weg wenn sich unsere Russlandfreunde über den bösen Westen (in dem sie selbst leben) und den Teufel Selensky unterhalten. Auch wenn es wirklich schwer fällt aber bei so viel Dummheit werde ich wirklich agressiv, was ich sonst absolut nie bin. Am liebsten würd ich die Blitzbirnen alle an den Eiern zum Flughafen ziehen und in nen Flieger nach Omsk stecken. Da merkt man nämlich noch wie gut es die Russen unter Putin doch haben. Aber der Laden fliegt ihnen bald um die Ohren. Putin hat kein Geld mehr und für Geld lässt er Leute aus dem Fenster springen und Rentner verhungern. Damit er weiterhin auf seinem beheizten, goldenen Scheißhaus sitzen kann

KingKarma schrieb:Ich geh schon immer weg wenn sich unsere Russlandfreunde über den bösen Westen (in dem sie selbst leben) und den Teufel Selensky unterhalten

Wenn das nicht funktioniert, weil man in ner Runde sitzt und nicht "fliehen" kann, zieh ich mein Handy und surfe bissel, auch hier bei Allmy, und lass die labern. Ansonsten halt ich es genauso und verpiesel mich.

Swiffer25 schrieb:Ein Grund war, unerwünschte Quelle.

Ich lese bei der Begründung zu deinem gelöschten Beitrag "Off Topic"

Ich wüßte auch nicht, dass exxpress.at bisher durch falsche Berichterstattung im Ukraine-Krieg aufgefallen wäre.
Gibt zu der Meldung ja außerdem auch noch weitere Quellen:
https://moneycentral.com.ng/exclusive/article/morocco-to-sell-ukraine-over-100-t-72-tanks-in-snub-to-russia/
https://flipboard.com/@fb_lover_fl/ukraine-war-dec-2022-8o3gf4n6z/-/a-FFQWomUPQtWFUYFSkrrlwQ%3Aa%3A31000281-%2F0

Bereits vor 5 Tagen wurde bestätigt, dass Marokko T-72 Ersatzteile schicken wird.
Zu dem Zeitpunkt war die Panzer-Lieferung aber wohl noch nicht ganz in trockenen Tüchern.
https://cepa.org/article/morocco-breaks-africas-neutrality-with-arms-for-ukraine/

@Zz-Jones
Ich kann nicht mehr dazu kommentieren.
Als, vielen Dank dazu.
Gesundheit und liebe Grüße.

Zz-Jones schrieb:Somit ist für die USA klar: Für ein weiteres Halten der 1200 Kilometer langen Front im Donbass-Gebiet und für mögliche Gegenstöße benötigen die Ukrainer dringend Kampfpanzer russischer Bauart, die auch nicht zu tief im Schlamm und im halbgefrorerem Boden einsinken.

An dieser Stelle nochmal die Frage, wenn man aus welchen Gründen auch immer der Ukraine keine modernen westlichen Kampfpanzer überlassen will, wären M60 Panzer eine gangbare Alternative, er scheint zumindest dem T72 noch ebenbürtig, jedenfalls in der Variante wie ihn die Iraker in den 90ern hatten (also den T72).

Es scheinen da in westlichen und befreundeten Staaten durchaus noch mehrere Hundert Stück in Betrieb zu sein, besser als garkeine Panzer alle mal.

Wikipedia: M60 (Kampfpanzer)#Nutzerstaaten