Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

cachalot schrieb:Was spricht dagegen? Das du es nicht wahrhaben willst das viele Ukrainer sterben? Wieviele Ari Granaten schickt Russland jeden Tag auf die Frontlinie? Glaubst du wirklich die gehen alle daneben?

Nein, natürlich gehen nicht alle Granaten daneben. Ich streite auch nicht ab, dass ukrainische Soldaten sterben.
Ich sehe jedoch einen gewaltigen Unterschied im Verhalten der Soldaten sowie auch bei der Möglichkeit (unter Beschuss) Deckung bzw Schutzräume aufzusuchen.

Ja, die Angabe 13000 bezieht sich auf die Anzahl der getöteten ukrainischen Soldaten.
Die Ukraine gibt heute als russische Verluste die Zahl 111300 bekannt. "Verluste" ist für die Ukrainer jedoch eben gleichbedeutend mit "getötet"

Verluste des Feindes: 111.170 russische Soldaten laut Generalstab schon getötet

Die ukrainische Armee hat vom 24. Februar 2022 bis 08. Januar 2023 etwa 111.170 russische Soldaten getötet. Binnen 24 Stunden wurden 430 Russen liquidiert, teilte der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte auf seiner Facebook-Seite mit.

Quelle: https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3648510-verluste-des-feindes-111170-russische-soldaten-laut-generalstab-schon-getotet.html

@cyberbeep
@cachalot
Deswegen ist auch euer "ich würde nichts kapieren" - Vorwurf falsch.

Zz-Jones schrieb:cyberbeep schrieb:
Anfang Juni haben sie ihre Verluste zuletzt auf knapp 50000 Beziffert.

Dein Link gibt die Zahl 50000 nicht her.

Nashima schrieb:Gemäss ukrainischer Regierung gab es über 50k Verluste zwischen 24 Februar und 3 Juni 2022, darin Enthalten sind Tote, Verwundete, Vermisste und Gefangene.

Wikipedia: Casualties of the Russo-Ukrainian War#Total casualties

OK, das sagt schon mehr aus.

Zz-Jones schrieb:Deswegen ist auch euer "ich würde nichts kapieren" - Vorwurf falsch.

Und das schrob ich wo?


Die Ukraine gibt Zahlen raus. Russland gibt Zahlen raus. Beide sind falsch. Das ist sicher. Mehr nicht.
Alles andere sind Schätzungen.
Meiner persönlichen Meinung nach hatte die Ukraine anfangs höhere Verluste pro Tag/Woche, heute weniger. Meine Vermutung basiert auf den Berichten aller möglichen Quellen und dem Kriegsverlauf.
Wer bis heute höhere Verluste hat? Ich hoffe Russland. Reine Hoffnung.

Fedaykin schrieb:Ahrm nein woher? Wagner hatte mir die Dimensionen

Die Garnison etc sind ganz normale bestand des russischen Heeres gewesen.

Aber diese Garnisonen waren nicht Bestandteil des ursprünglichen Inbasionsheeres. Und es ging ja um die Frage, ob dieses nicht eigentlich komplett aufgerieben sein müsste, wenn die Zahl von 110.000 russ. Gefallenen korrekt ist.

Fedaykin schrieb:Erst im Verlauf des Krieges

Und ich schätze mal die 110.000 russ. Gefallenen gab es auch nicht direkt am 1. Tag. ... ;) ;) ;)

cachalot schrieb:Und das schrob ich wo?

Du hast dich dabei allerdings deutlich gewählter ausgedrückt und sorry, das Fragezeichen habe ich tatsächlich jetzt erst bemerkt.

cachalot schrieb:Das du es nicht wahrhaben willst das viele Ukrainer sterben?

Ja, leider sterben viele Ukrainer, das habe ich auch nie abgestritten.
Es sterben jedoch deutlich mehr Russen und die Aussage von Milley halte ich daher für falsch.
Übrigens hat er diese Aussage seitdem nicht wiederholt, habe dsbzgl zumindest nichts entdecken können.

militarynerd schrieb:Apropos, von Kadyrow und seine Leuten hat man schon lange nichts mehr gehört, gibts da irgendwelche neuen Entwicklungen?

Zu und über Kadyrow gibt es ein ganz frisches Video von Visual Politik.
Ist sehr aufschlussreich und informativ.

TSCHETSCHENIEN: Die tickende ZEITBOMBE für Putin | KADYROWS doppeltes Spiel! - VisualPolitik DE

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In den Medien wird nun berichtet das England "erwägt" Challenger 2 Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern.
So wie die Salamitaktik des Westen bisher funktioniert hat, wird das dann wohl der Türöffner für alle anderen ebenfalls zu liefern.
Wenn die Gerüchte über eine russische Offensive im Frühling/Sommer so stimmen, wird es auch zeit das der Ukraine was in die Hand gegeben wird um weiterhin kampffähig zu bleiben.

Röhrich schrieb:militarynerd schrieb:
Apropos, von Kadyrow und seine Leuten hat man schon lange nichts mehr gehört, gibts da irgendwelche neuen Entwicklungen?

Vom 08.01.23:

Kadyrow will Russen beruhigen – und poltert wieder über „Satanismus“ der Ukraine

Quelle: https://www.fnp.de/politik/waffenruhe-pause-ukraine-krieg-news-putin-verhandlungen-erdogan-kirill-frieden-weihnachten-zr-92011171.html

Intetrview mit Budanow, einem Geheimdienstchef in der Ukraine. Er sagt, die Ukraine und Russland verbrauchen zur Zeit sehr viel Munition, mehr als die gesamte Weltproduktion. Deshalb wird Russland im Frühling große Probleme mit der Munitionsbeschaffung bekommen, während der Ukraine noch viel aus dem Westen erhalten wird. Schon jetzt verschießt Russland nur ein Drittel so viel an Munition wie zu Anfang des Krieges. Ausserdem kommt Russland nicht mit der Reparatur seiner strategischen Bomberflotte hinterher.

Кирилл Буданов. Большое интервью (2023) Новости Украины

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Der Leiter der Hauptnachrichtendirektion des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Kirill Budanov, teilte in einem exklusiven Interview seine Einschätzung der Lage an den Fronten des russisch-ukrainischen Krieges mit. Er argumentiert, dass die Russische Föderation ihre Raketen- und Munitionsvorräte aufgebraucht habe – jede neue Welle des Raketenterrors habe immer weniger Wirkung,.. Ihm zufolge wird die Russische Föderation im Jahr 2023 nicht in der Lage sein, sich mit ausreichenden Ressourcen für die Kriegsführung zu versorgen – dies gilt sowohl für Ausrüstung als auch für Munition.

parabol schrieb:während der Ukraine noch viel aus dem Westen erhalten wird

Oha. Er weiß hoffentlich das die Mun Produktion im Westen nicht gerade auf Hochtouren läuft

@cachalot

Die USA wollen ihre Produktion auf etwa 250000 pro Jahr für 2023 anheben und die EU Nationen etwa auf 300000.
Derweil hat die Ukraine angeblich einen monatlichen Bedarf von irgendwo zwischen 80000-200000 pro Monat.

Gut, die USA haben noch einiges auf Reserve, aber da werden sie wohl nicht zu tief reingreifen wollen.

Ne Alternative wäre noch Ostasien, besonders Japan und Südkorea evtl. noch Australien - danke Rheinmetall.

Zumindest was Artillerie betrifft.

cyberbeep schrieb:Derweil hat die Ukraine angeblich einen monatlichen Bedarf von irgendwo zwischen 80000-200000 pro Monat.

Wobei sie die Munition für das russische Gerät, also Kaliber 152mm, inzwischen ja auch schon wieder selber herstellen können.
Weiß zufällig jemand in welchem Verhältnis Artillerie aus westlicher Produktion eingesetzt wird?

Zz-Jones schrieb:Weiß zufällig jemand in welchem Verhältnis Artillerie aus westlicher Produktion eingesetzt w

Das kommt stark auf die verwendete Waffe an. Alle westlichen großkalibrigen Waffensysteme hängen sowohl an Munition als auch an Instandhaltung am Westen. Eigenproduktion sind mir da nicht bekannt.

Deswegen will man doch die "Alt"-Bestände aus Sowjettechnik abgeben, weil die Ukrainer dafür die Ersatzteile nachbauen können oder aber gleich von den Russen erbeuten.

Die 152mm aus der Eigenproduktion sind übrigens die gelben Granaten, wenn du mal auf Twitter schaust. Da gibt es einige Berichte ;-)

Wie ich schon vermutete, sind aus Polen nicht wirklich viele Leos zu erwarten. Im Höchstfalle, falls andere Länder sich beteiligen, könnten es 12 Stück werden:

Berichte, wonach Polen bereit sei, eine paar hundert oder sogar alle seine Leopard-Kampfpanzer der Ukraine zu überlassen, bezeichnete Kumoch als "Desinformation". In der Debatte gehe allenfalls um "ein paar oder ein Dutzend Stück". Am Nachmittag werde der nationale Sicherheitsrat mit Präsident Duda unter über diese Frage beraten.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/dpa/polen-leopard-panzer-fuer-die-ukraine-nur-im-rahmen-einer-koalition/28911876.html (Archiv-Version vom 11.01.2023)

Eine ähnlich geringe Anzahl Kampfpanzer könnte es aus GB geben:

Bis zu zehn Fahrzeuge vom Typ "Challenger 2" könnten zur Abwehr der russischen Angriffe an das Land gehen, hieß es im TV-Sender Sky News unter Berufung auf eigene Informationen.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/London-erwaegt-Kampfpanzer-Lieferung-an-Kiew-article23832019.html

Vom Game-Changer ist das leider noch weit entfernt.
Meine größten Hoffnungen setze ich derzeit in eine positive Entscheidung seitens Finnland.
Wie aus dieser Studie hervorgeht, ist es auch das einzige westeuropäische Land, dass über ausreichend Artillerie-Munition verfügt:
https://static.rusi.org/359-SR-Ukraine-Preliminary-Lessons-Feb-July-2022-web-final.pdf

Finnland hat den "Winterkrieg" nie vergessen. Als die meisten anderen Länder auf Entspannung schalteten, behielt Finnland weiterhin die Wehrpflicht bei und investierte fortlaufend auf hohem Niveau in die Verteidigung.
Finnland hätte genügend Munition für einen längeren Krieg, bei der Ukraine hingegen reichten die Vorräte, nachdem die Russen 2018 ein riesiges Munitionslager zerstörten, dann zum Beginn der Invasion nur noch für ca. 6 Wochen.

Ich habe das PDF jetzt nur überflogen, vielleicht findet jemand die Muße sich das intensiv durchzulesen.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch diese Arte-Doku:

https://www.youtube.com/watch?v=L_2Hl2Fc_EU (Video: Panik vor Putin | Doku HD | ARTE)

Wie der Titel nicht vermuten läßt, geht es dabei auch um Finnland.

Zz-Jones schrieb:Vom Game-Changer ist das leider noch weit entfernt.

Den Ukrainern jetzt da einen Kampfpanzermix "anzutun", wäre auch nicht hilfreich. Das wäre ein logistischer Albtraum.

Challanger 2 haben die Briten sowieso nicht viele und sind dann gleichzeitig noch mit der Modernisierung auf Challanger 3 beschäftigt. Heißt da würde auch nicht viel nachkommen.

WENN es dazu kommen sollte, dass man sich auf die Lieferung von KPz z.B. in Rammstein am 20. einigen sollte, dann am besten auf den Leo 2, weil den mehrere Staaten liefern könnten.

Da würde ich es dann auch reichen, wenn jeder 10 bis 20 Panzer liefert. Reparaturen könnten in Polen stattfinden.

Man sollte aber auch nicht die Möglichkeiten des Bradley mit seinen TOW Raketen unterschätzen, wenn es um die Bekämpfung russischer Panzer geht.

Larry08 schrieb:Man sollte aber auch nicht die Möglichkeiten des Bradley mit seinen TOW Raketen unterschätzen, wenn es um die Bekämpfung russischer Panzer geht.

Viele machen den Fehler und denken wenn sie Kampfpanzer hören immer an den Kampf Panzer gegen Panzer. Viel häufiger wird aber der Kampf Panzer gegen Infanterie, Gebäude, Bunker etc stattfinden und dafür ist jedes geschützte Fahrzeug besser als keines.

Klar, der Challenger ist eher ein exot, vorallem wegen der speziellen Munition. Trotzdem könnte er helfen. Und es gäbe auch genug um ein komplettes Batallion auszurüsten, auch wenn vorerst nur von 12 Stück die Rede ist.

Larry08 schrieb:Den Ukrainern jetzt da einen Kampfpanzermix "anzutun", wäre auch nicht hilfreich. Das wäre ein logistischer Albtraum.

Es wird spekuliert, das mit den Panzerlieferungen Englands und Frankreichs, sofern das so spruchreif ist, Deutschland animiert werden soll, endlich Leopard 2 zu liefern, oder wenigstens eine Freigabe für andere willige Länder zu erteilen. England als Inselstaat könnte eigentlich alle seine Challenger abgeben, wozu sollten sie diese Panzer realistischerweise im eigenen Land brauchen?

Zz-Jones schrieb:Vom Game-Changer ist das leider noch weit entfernt.

Rein symbolisch würde es reichen, damit Deutschland sich nicht mehr hinter der NATO verstecken kann, die Leopard 2 müssten ja noch nicht mal aus deutschen Beständen selbst kommen.

militarynerd schrieb:Rein symbolisch würde es reichen, damit Deutschland sich nicht mehr hinter der NATO verstecken kann, die Leopard 2 müssten ja noch nicht mal aus deutschen Beständen selbst kommen.

Bei einer Allianz hätte ich nichts dagegen wenn auch Deutschland Leos abgibt, vorzugsweise aber aus der Industrie. Cool wäre, wenn die eingelagerten finnischen 2A4 in einem guten Zustand sind und quasi direkt ausgeliefert werden könnten. Dann könnte man vielleicht etwas in der Art dealen, dass die finnischen Bestände anschließend auch teilweise durch instandgesetzte aus Polen, Spanien und Deutschland wieder aufgefüllt werden. Also, um sehr schnell wenigstens auf 50-100 zu kommen.