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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

17.147 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Russland, Ukraine, Kriegsverbrechen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 08:13
Zitat von QuironQuiron schrieb:Unter dem Vorbehalt, dass ich kein Experte in Waffentechnik bin, kann ich nur eine laienhafte Einschätzung abgeben. Ich hoffe, das merkt man:

1. Iran liefert bekanntermaßen Shahed-Drohnen, die allerdings effektiv nur gegen unbewegliche Ziele eingesetzt werden können. Folglich terrorisiert Russland damit vor allem(!) die Zivilbevölkerung oder legt Infrastruktur lahm. An der Front, naja...

2. Nordkorea liefert angeblich demnächst Munition. Natürlich werden sie zuerst ihre Altbestände plündern (es sei denn, China ordnet etwas anderes an). Wenn man den Experten glauben darf, mangelt es dieser Munition an Treffgenauigkeit. Also muss man damit in Schrotschußmanier ein Flächenbombardement veranstalten, um überhaupt etwas zu erwischen. Fragt sich, ob die Russen für so etwas noch genug Geschütze konzentrieren können, bevor sie von der ukrainischen Artillerie ausgeschaltet werden.

3. China behauptet, nicht zu liefern, und will auch nicht dabei erwischt werden, etwas geliefert zu haben. Was man aber durch eine Materialanalyse von Trümmerresten etc. feststellen können soll. Da mag man mich aber gerne berichtigen. Ansonsten werden sie, wenn es wirklich im Interesse Chinas liegt, den Kriegsverlauf zu beeinflussen, ihren Strohman Nordkorea vorschicken.

4. Keine Ahnung, ob Weißrussland etwas beisteuern kann und ob Lukaschenko es überhaupt will. Wenn ja, wird es Gerät sowjetischer Provenienz sein und nicht mehr, als die Ukraine in der Regel davon in ein oder zwei Wochen vernichtet.
@Quiron
Danke.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das realistisch so ist.
Das mögen die offiziellen Verlautbarungen sein, aber in Kriegszeiten mischen
immer private Waffenhändler mit. Teils umgehen Staaten damit die direkte Beteiligung, teils
weil sich - unter hohem Risiko- an Kriegen viel Geld verdienen lässt.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Ich würde eher sagen durch Umstellung der Wirtschaft produziert Russlands selbst schon mehr als das was Ukraine und Westen zusammen machen/bekommen.
Das ist auch ein wesentlicher Punkt. Da ist viel mehr Druck im Kessel.
Die westlichen Staaten sehen sich als "Unterstützer" der Ulraine, nicht als Kriegspartei.
Das heisst, die Kosten des Krieges dürfen sich nur minimal bemerkbar machen. Wenn die Bevölkerung den Krieg durch wirtschaftliche Einschnitte zu spüren bekommt, wählen viele Leute lieber Parteien, die behaupten, den Frieden wieder herzustellen.
"Mit Putin verhandeln, fertig"

Weil sich die russische Bevölkerung - durch die Propaganda des Kreml- von der NATO angegriffen fühlt, ist man natürlich in Eussland bereit, harte Opfer zu bringen.

In Deutschland dagegen wurde die Kriegslast in die Zukunft verschoben. "Sondervermögen" ist der Begriff, mit dem auch noch das Wort "Schulden" vermieden wurde. Ansonsten wären hier schon an diesem Punkt viele nicht mitgegangen.
Moskau bereitet sich nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in der Ukraine auf mehrere weitere Jahre Krieg vor.
...Demnach dürfte das Ausmaß der von Moskau geplanten Militärausgaben im kommenden Jahr etwa 30 Prozent der gesamten russischen Staatsausgaben erreichen. Zwar sei es wahrscheinlich, dass dies das Jahr hindurch durchgehalten werden könne, doch es dürfte zu Lasten der Gesamtwirtschaft gehen, so die Briten.
Quelle: https://www.handelsblatt.com/politik/international/live-blog-zum-ukraine-krieg-biden-werden-ukraine-weiter-unterstuetzen/27982126.html

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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 09:21
Zitat von AhmoseAhmose schrieb:Das wäre der erste Schritt in die Niederlage.
Wir sind schon lange dabei wenn wir den pro russischen Auftritt von musk vor 100terten Millionen follower als offtopic abtun. Mittlerweile macht er ja sogar wahlwerbung für die afd .Welch Zufall! Für Putin kann das im Moment nicht besser laufen , Europa bekommt noch nicht mal die Sicherheit für den Kosovo / balkan gebacken , die Slowakei wird sich mit Ungarn verbünden und Polen sorgt längst selber für sich .Europa wird wohl langsam zerfallen, nations first . Nur noch ne Frage der Zeit bis " gemäßigte schwurbler " die seite wechseln
.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 10:39
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die westlichen Staaten sehen sich als "Unterstützer" der Ulraine, nicht als Kriegspartei.
Das heisst, die Kosten des Krieges dürfen sich nur minimal bemerkbar machen. Wenn die Bevölkerung den Krieg durch wirtschaftliche Einschnitte zu spüren bekommt, wählen viele Leute lieber Parteien, die behaupten, den Frieden wieder herzustellen.
"Mit Putin verhandeln, fertig"
Grotesk ist ja eigentlich, dass diese Leute, die meinen man könnte einfach mal mit Putin verhandeln und einen Frieden schließen, völlig außer Acht lassen, dass Putin ja gar nicht verhandeln will, sich ohnehin nicht an Verträge hält, und die Bedrohung ohne eine Niederlage Russlands niemals aufhören wird.

Es wird seitens der westlichen Regierungen ja (leider) gar nicht offen ausgesprochen, aber tatsächlich sind es im Verhältnis doch im Grunde Peanuts, welche man der Ukraine an Hilfe zukommen läßt.
Bei der USA sind es bestenfalls 5% des Verteidigungshaushalts. Wenn sich durch so einen (verhältnismäßig) geringen Einsatz die Kampfkraft (und somit Bedrohung) der Russen zerschlagen läßt, ist das im Grunde sogar ein super Geschäft. Billiger (und dazu noch ohne eigene Soldaten) läßt sich Russland nicht in die Knie zwingen. Dann könnte man auch noch so argumentieren, dass, nachdem von Russland keine Bedrohung mehr ausgehen kann, die Verteidigungsausgaben zurückgeschraubt werden könnten.
Also, man muss das ganze vielleicht mal langfristiger verkaufen.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 11:55
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn die Bevölkerung den Krieg durch wirtschaftliche Einschnitte zu spüren bekommt, wählen viele Leute lieber Parteien, die behaupten, den Frieden wieder herzustellen.
"Mit Putin verhandeln, fertig"
So wie in Deutschland derzeit. Probleme mit der Energieversorgung, Kosten für militärische Hilfe und Kosten für Ukrainische Flüchtlinge.
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Dann könnte man auch noch so argumentieren, dass, nachdem von Russland keine Bedrohung mehr ausgehen kann, die Verteidigungsausgaben zurückgeschraubt werden könnten.
Also, man muss das ganze vielleicht mal langfristiger verkaufen.
Glaube ich nicht, denn die Rolle Russlands wird durch Länder wie Türkei und China übernommen. Eine Niederlage Russlands führt zu weiteren Verwerfungen in Osteuropa, dem Kaukasus und in vielen Teilen Asiens.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:.Europa wird wohl langsam zerfallen, nations first .
Ein Land muss sich zuerst um sich selbst kümmern.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 12:30
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Grotesk ist ja eigentlich, dass diese Leute, die meinen man könnte einfach mal mit Putin verhandeln und einen Frieden schließen, völlig außer Acht lassen, dass Putin ja gar nicht verhandeln will, sich ohnehin nicht an Verträge hält, und die Bedrohung ohne eine Niederlage Russlands niemals aufhören wird.
Vor allem hat es in einem kriegerisch ausgeführten Konflikt - soweit ich weiss- nie Verhandlungen gegeben, wie jetzt gefordert.

Anfangs- du erinnerst dich vielleicht- sagten sie: Putin muss Gelegenheit gegeben werden, sich "gesichtswahrend" zurückzuziehen. Er muss also etwas in die Faust bekommen, dass er seinem Volk als Sieg präsentieren kann.
Das fordert inzwischen niemand mehr. Ich finde das interessant, sagt es mir doch, dass die "den Krieg sofort beenden Wollende" schon eingesehen haben, dass Putin nicht verhandeln will. Er pfeift auf "Gesichtswahrung".

Schließlich wird verhandelt werden, da bin ich mir sicher. Das wird sein, wenn eine der Kriegsparteien glaubt, am Verhandlungstisch mehr
zu gewinnen ist, als auf dem Schlachtfeld.
Es wird dann parallel gekäpft und verhandelt werden. Möglicherweise wird es eine Unterbrechung der Kämpfe geben- und die Waffenruhe wird dann wieder gebrochen etc.
Von einem schnellen Ende des Krieges kann wohl keine Rede sein.

Wenn die Unterstützung durch den Westen wegbricht, könnten Verhandlungen beginnen.
Aber das wünsche ich der Ukraine nicht. Das wäre sehr bitter.
@Kies-Richard
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:frauZimt schrieb:
Wenn die Bevölkerung den Krieg durch wirtschaftliche Einschnitte zu spüren bekommt, wählen viele Leute lieber Parteien, die behaupten, den Frieden wieder herzustellen.
"Mit Putin verhandeln, fertig"

So wie in Deutschland derzeit. Probleme mit der Energieversorgung, Kosten für militärische Hilfe und Kosten für Ukrainische Flüchtlinge.
Wie schon geschrieben: Einige Kosten und Probleme wurden in die Zukunft verschoben. Die Lasten werden kommende Generationen schultern müssen.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ein Land muss sich zuerst um sich selbst kümmern.
Die Zeiten sind vorbei. Unser Lebensstandard ist viel zu hoch, als das wir uns abschotten könnten.
Und wenn du überlegst, dass wir so gut wie alle Rohstoffe einführen müssen. Was hat denn Deutschland schon?
Und günstige Rohstofflieferungen aus dem Ausland haben eben auch ihren politischen Preis.
Ohne Bündnisse keine Rohstoffe.
Russland macht das übrigens sehr gut.

Der Krieg in der Ukraine ist gerade ein Musterbeispiel, zu sehen wie Politik funktioniert.
Russland steht eben nicht isoliert da, obwohl es sich wie eine Wildsau benimmt.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 12:44
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wenn die Unterstützung durch den Westen wegbricht, könnten Verhandlungen beginnen.
Aber das wünsche ich der Ukraine nicht. Das wäre sehr bitter.
Das ist die Hoffnung einiger Leute. Was, wenn Russland angesichts der eigenen Ziele trotzt Verhandlungbereitschaft der Ukraine nicht verhandeln will?
Immer dran denken: Russland hat den Völkermord in der Ukraine angekündigt und der Artikel ist bis heute online.
Hier die deutsche Übersetzung: https://www.blaetter.de/ausgabe/2022/mai/dokumentiert-was-russland-mit-der-ukraine-tun-sollte

Ich glaube, das wird immer wieder vergessen, sollte aber immer im Gedächtnis präsent sein.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 13:10
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Ja, die Offensive kommt langsam voran. Von der Ukraine wurde die Befreiung des gesamten Staatsgebiets, einschließlich der Krim, als Ziel ausgegeben. Von westlichen Kommentatoren wurde angenommen, dass man das mit einem Durchbruch zum Asowschen Meer erreichen will. Ein schwieriges Unterfangen!! Vor allem muss man ja nicht nur durchbrechen, sondern den eroberten Streifen von ~100 km Länge danach auch gegen Angriffe von drei Seiten halten. Mit einem schnellen "Erfolg" hätte sich die Ukraine womöglich enorme Probleme und Verluste aufgehalst. Um die Landbrücke nachhaltig mit bezahlbarer und verfügbarer Artillerie unter Beschuss nehmen zu können, reicht ein moderater Vorstoß von 20 bis 40 km eigentlich aus. Deswegen bin ich mittlerweile gar nicht mehr so unglücklich über den Kriegsverlauf, wobei es auch mir etwas schneller gehen könnte.
Ein sehr schneller Erfolg hätte sicher seine eigenen Probleme mit sich gebracht. Aber aktuell kommt die Ukraine wirklich sehr langsam voran. Und das auch nur an zwei kleinen Frontabschnitten. Ein bisschen mehr wird schon notwendig sein um Russland zu besiegen. Aber natürlich ist Krieg immer Krieg und da muss man es nehmen wie es kommt. Ungeduld nützt auch nicht viel. Dennoch wünschte ich mir schon, das es schneller ginge. Ich befürchte ja, das der Krieg bis 2026 oder länger geht, würde mich da aber sehr gerne irren.
Zitat von parabolparabol schrieb:Wenn die Ukraine keinen Druck machen würde, dann würde Russland wahrscheinlich vorrücken. Es ist ja nicht so, dass die Russen in ihren Stellungen sitzen und den Konflikt eingefroren haben und nur der Selenski eine Rückeroberung durchführen will.

Im Winter 23 gingen die schweren Waffen sowjetischer Bauart der Ukraine zuneige, ohne die westlichen Waffen sähe es für die Ukraine düster aus
Ja, beides stimmt natürlich. Auch Russland hat noch Ziele die es erreichen will. Auf taktischer Ebene hat die Ukraine ihre Positionen ja auch weitgehend verbessert. Das ist auch dringend notwendig um den Gegner vom Angriff abzuhalten. Und das klappt ja auch ganz gut. Was leider nicht so gut funktioniert ist ein tiefer Vorstoß ins vom Feind gehaltene Gebiet.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:Wir sind schon lange dabei wenn wir den pro russischen Auftritt von musk vor 100terten Millionen follower als offtopic abtun. Mittlerweile macht er ja sogar wahlwerbung für die afd .Welch Zufall! Für Putin kann das im Moment nicht besser laufen , Europa bekommt noch nicht mal die Sicherheit für den Kosovo / balkan gebacken , die Slowakei wird sich mit Ungarn verbünden und Polen sorgt längst selber für sich .Europa wird wohl langsam zerfallen, nations first . Nur noch ne Frage der Zeit bis " gemäßigte schwurbler " die seite wechseln
.
Ich denke du überschätzt die Möglichkeiten der AfD und ebenso die Gefahren die vom Regierungswechsel in der Slowakai ausgehen. Beides ist für die Unterstützung der Ukraine nicht wirklich bedeutend. Weder im positiven noch im negativen Sinne. Und das man in Paris, London, Madrid, Rom, Warschau... usw... andere Ukraine-Politik betreibt, nur weil die Regierung in Bratislawa gewechselt hat oder die AfD 20% der Stimmen einsammelt glaube ich nicht.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 14:04
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ohne Bündnisse keine Rohstoffe.
Russland macht das übrigens sehr gut.

Der Krieg in der Ukraine ist gerade ein Musterbeispiel, zu sehen wie Politik funktioniert.
Russland steht eben nicht isoliert da, obwohl es sich wie eine Wildsau benimmt.
Das mag aktuell so wirken. Ein Blick hinter die Kulissen offenbart jedoch dass das alles mehr Schein als Sein ist und langfristig ist es schonmal gar nicht.
Die Probleme für Russland gehen erst so richtig los, bzw lassen sich dann auch nicht mehr kaschieren, sobald deren Staatsfond aufgebraucht ist.
Da Russland keine Zahlen mehr veröffentlicht (daher ist die IWF-Prognose ja auch wertlos), kann man dsbzgl zwar nur spekulieren, aber mehr als 100Mrd $ sind da inzwischen wohl bestimmt nicht mehr drin.

China und/oder Indien können und werden die Einnahmeverluste Russlands nicht kompensieren. Ich würde sogar behaupten, der Peak ist längst erreicht, und ab jetzt wird es stetig immer weniger werden.
China hat ganz andere Sorgen, als Öl und Gas aus Russland zu kaufen. Indien fährt ohnehin zweigleisig.
Militärisch bezieht man Material aus NK sowie dem Iran, na toll. 2 seit Ewigkeiten sanktionierte Schurkenstaaten. Das Zeug hat die Präzision von grobem Schmiergelpapier und ändert auch nichts an den russischen Logistikproblemen.
Bleibt noch BRICS. Ein völlig nutzloser Verein, der inzwischen jeden aufnimmt, der nicht bei 3 auf'm Baum ist. Kein Konzept, kein Programm, völlig unterschiedliche Interessen.
Die schlimmste Seilschaft ist eigentlich noch die im UN-Sicherheitsrat.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 14:20
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Schließlich wird verhandelt werden, da bin ich mir sicher. Das wird sein, wenn eine der Kriegsparteien glaubt, am Verhandlungstisch mehr zu gewinnen ist, als auf dem Schlachtfeld.
Es müssten schon beide Parteien sein. Und solange Russland nur via Kriegszustand einen NATO und EU Beitritt der Ukraine verhindern kann, was im Frieden asap geschehen würde, hat Russland keinen Grund zu verhandeln.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 14:34
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es müssten schon beide Parteien sein. Und solange Russland nur via Kriegszustand einen NATO und EU Beitritt der Ukraine verhindern kann,
Die Ukraine wird man nicht so schnell in der NATO sehen und ein EU-Beitritt ist utopisch. Die Kosten dafür kann die EU und insbesondere Deutschland als größter Nettozahler nicht auffangen. Die EU ist ohnehin zu schnell gewachsen, eine Kern-EU würde heute ganz anders dastehen.
Sobald es den Menschen in Deutschland wirtschaftlich schlecht geht, hinterfragen sie natürlich auch die EU.

Ich bin ehrlich, mich stört diese "Ukraine darf alles"-Mentalität mittlerweile sehr. Alles hat Grenzen, wir sind gegen Russland, aber wir sind kein Unterstützungprogramm für ukrainische Nationalisten. Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren. Im Kosovo handhabt man das doch auch so.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 14:42
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren.
Weil das Referendum damals auch so demokratisch und nicht fragwürdig war.
Die Menschen waren übrigens nicht russisch, sondern Ukrainer die russisch sprachen aufgrund russischer Einflussnahme.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 15:02
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren. Im Kosovo handhabt man das doch auch so.
Dafür müsste man erst ein Referendum durchführen und das gab es nicht, ein Referendum unter der Kontrolle der Besatzungsmacht ist lächerlich. Man müsste die Gebiete erst 10 Jahre unter UN-Verwaltung legen und dann könnte man realistisch erst ein Referendum durchführen.


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02.10.2023 um 15:03
Zitat von AnfimiaAnfimia schrieb:Die Menschen waren übrigens nicht russisch, sondern Ukrainer die russisch sprachen aufgrund russischer Einflussnahme.
Naja, ethnisch leben auf der Krim mehrheitlich Russen, nicht Ukrainer und das schon ziemlich lange. Diese russische Einflussnahme fand im 19. Jhd. statt und richtete sich gegen die Krimtataren. Eine mehrheitlich ukrainische Bevölkerung auf der Krim gab es nie.
Und jaja, das waren/sind trotzdem alles ukrainische Staatsbürger, ändert aber nix an der ethnischen Zugehörigkeit.


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02.10.2023 um 15:20
Das einzige Referendum, dass diesen Namen auch verdient, war das von 1991.
Damals hatten sich 54,19% der Einwohner der Krim für einen Verbleib bei der Ukraine entschieden.
Wikipedia: Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 15:49
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Die Ukraine wird man nicht so schnell in der NATO sehen und ein EU-Beitritt ist utopisch.
Da gebe ich dir teilweise recht. In die EU wird es ein langer Weg und das ist auch richtig so. Für keinen sollte eine Ausnahme der Aufnahmeregeln gemacht werden.

In der Nato sehe ich die Ukraine schneller.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren.
Das ist aber erst nach der russischen Einflussnahme im Donbass und der Annexion der Krim 2014 so.

Wie @Zz-Jones schon schrieb, 1991 gab es ein Referendum über diese Gebiete und beide wollten zur Ukraine gehören.

Alles andere ist russisches Narrativ und/oder durch Russland herbeigeführt.

Wer lieber Russe sein möchte kann doch gerne nach Russland ziehen. Dort gibt es genug Platz und Putin hat für die Menschen sicher ein vereinfachtes Einbürgerungsverfahren.
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ich bin ehrlich, mich stört diese "Ukraine darf alles"-Mentalität mittlerweile sehr.
Was darf die Ukraine denn alles, was nicht gerechtfertigt wäre?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Alles hat Grenzen, wir sind gegen Russland, aber wir sind kein Unterstützungprogramm für ukrainische Nationalisten.
Und da ist es schon, das russische Narrativ...."Ukrainische Nationalisten". Immer dieses böse jüdische Nazikiffer Regime....

Es gibt sicher Nazis in der Ukraine, genau so wie es Nazis in Deutschland, USA, Russland, Frankreich und überall gibt. Allerdings haben die bei der letzten Wahl gerade mal 2% (?) der Stimmen bekommen...Da sieht es in anderen Ländern ganz anders aus.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 15:55
Zitat von AuweiaAuweia schrieb:Wer lieber Russe sein möchte kann doch gerne nach Russland ziehen.
Aber die Russen fangen an zu weinen wenn sie zurück ins gelobte Reich müssen.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-11099239/Tearful-Russian-woman-breaks-tears-forced-flee-Crimea-explosion.html


Stell dir vor dein Heimatland ist so ..., dass man sich Regionen die nicht Russen aufgebaut haben einverleiben muss um etwas schönes zu haben.
Die von Russland eingenommenen Gebiete sehen ja mittlerweile auch aus als lägen sie in Russland.

Home sweet Home.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 16:05
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Ich bin ehrlich, mich stört diese "Ukraine darf alles"-Mentalität mittlerweile sehr.
Du bist ehrlich?
Inwiefern?

Es gibt keine "Ukraine darf alles"-Mentalität.

Es gibt eine "Ein souveräner Staat, welcher von einem Aggressor angegriffen wurde, darf sich verteidigen" und "Angriffskriege dürfen sich nicht lohnen" - Mentalität.

Irgendetwas daran auszusetzen?


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 17:43
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren. Im Kosovo handhabt man das doch auch so.
Lol Sputnik news 101
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Im Kosovo handhabt man das doch auch so.
Auch noch die uralte falsche Analogie


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 20:52
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es ist halt auch so dass wenn die Mehrheit auf der Krim und im Donbass lieber Russisch sein möchte, dann sollte man das akzeptieren
Wenn. Aber dem ist nicht so. Das war immer eine Minderheit. Sogar die Russischsprechenden Ukrainer wollten mehrheitlich Ukrainer bleiben. Der einzige der sie unbedingt gewaltsam Heim ins Reich führen wollte war Putin.

Wenn man vor dem Krieg eine faire Abstimmung gemacht hätte und die Mehrheit hätte für einen Russland Anschluss gestimmt wäre dem nichts entgegenzusetzen.

Aber der ganze Konflikt wurde ja nur deshalb von Putler angezettelt weil dort eben keine Pro-Russische Mehrheit war, er sich das Gebiet aber trotzdem mit aller Gewalt unter den Nagel reissen wollte.

Eine Abstimmung mit Kalaschnikov an der Schläfe nachdem man den Grossteil der Bevölkerung umgebracht oder vertrieben hat ist überhaupt nichts wert.


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Der hybride Krieg Russlands gegen die Ukraine

02.10.2023 um 21:05
Zitat von passatopassato schrieb:Wenn man vor dem Krieg eine faire Abstimmung gemacht hätte und die Mehrheit hätte für einen Russland Anschluss gestimmt wäre dem nichts entgegenzusetzen.
Ja, mit der Einschränkung vor 2014.
Seitdem ist ein Großteil der Bevölkerung geflohen oder wurde vertrieben.
Bezeichnend, dass Putin trotz allem aber immer noch auf Scheinreferenden setzt. So unwiderstehlich scheint das gelobte Land dann ja doch nicht zu sein, selbst in den eigenen Köpfen.

Meine Vermutung ist ja, dass man die letzten Schritte der Rückeroberung dann den Krimtataren überläßt. Das hätte historisch gesehen Gesicht und pro-ukrainisch sind sie ohnehin eingestellt.
Den neuen Verteidigungsminister hat man mMn auch genau aus diesem Grund gewählt.


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