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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

12.10.2016 um 19:58
@Anaximander


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/das-brexit-dilemma-der-deutschen-wirtschaft-a-1100042.html
in diesem Artikel wird mal kurz DIHK-Mann Wansleben zitiert, und in den Kommentaren schreibt ein FrediSommer:
In Deutschland stehen 700'000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Jetzt los und die die Bedingungen für Grossbritannien erhöhen. Dann erwartet Deutschland eine Massenarbeitslosigkeit in ungeheuren Ausmass. Grossbritannien wird einen Handelsvertrag unterschreiben ohne jede Bedingungen, ja sonst knallts, aber eher in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden oder Dänemark.
denke mal das wird die "Quelle" sein

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Brexit und danach?

12.10.2016 um 20:06
Je nachdem was man in Google eingibt, steht in der Vorschau:
So sagte etwa DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der "Neuen .... In Deutschland stehen 700'000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Spoilerwansleben


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Brexit und danach?

12.10.2016 um 20:16
@Bauli
@Nahtern

Im Spiegel Online Forum kann sich jeder anmelden und irgendwas schreiben. Heißt nicht, dass da was dran ist. Man müsste schon belastbare Quellen haben. Die gibt es anscheinend nicht.


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Brexit und danach?

12.10.2016 um 20:22
Womöglich meint @Bauli das hier:
DIHK-Hauptgeschäftsführer Wansleben sieht deutsche Arbeitsplätze durch Brexit bedroht und warnt Großbritannien

[...]
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben, hat vor drastischen Folgen durch den Brexit gewarnt, gleichzeitig aber auch deutlich gemacht, dass Großbritannien nicht denken dürfe, sich künftig die Rosinen aus dem europäischen Kuchen picken zu dürfen.
"Es geht in den kommenden Jahren nicht nur um 750.000 Arbeitsplätze, denn 2,5 Tausend deutsche Firmen sind in Großbritannien präsent, es geht um europäische Wertschöpfungsketten", machte Wansleben beim Forum Wirtschaft im Fernsehsender phoenix (Sonntag, 18. September, 13.00 Uhr) deutlich.
Die derzeitige Unsicherheit sei für die deutschen Unternehmen ein großes Problem, die nicht wüssten, ob sie weiter auf der Insel investieren sollten. Für die Wirtschaft sei die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Großbritannien "essentiell ".

Gleichzeitig warnte Wansleben jedoch die Briten, die EU in den bevorstehenden Verhandlungen über den Ausstieg zu unterschätzen. Wenn ein Land Zugang zum Binnenmarkt haben will, aber keine Freizügigkeit der Arbeitnehmer akzeptieren und auch sonst nichts zahlen möchte, dann wird das nicht funktionieren", so der DIHK-Hauptgeschäftsführer. [...]
http://www.presseportal.de/pm/6511/3428748


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Brexit und danach?

12.10.2016 um 21:05
@facepalm

Danke.

Da geht es mMn nicht um Arbeitsplätze von Deutschen, sondern um Arbeitsplätze, die von deutschen Firmen in Großbritannien geschaffen worden sind und die normalerweise nicht (oder nur teilweise) von Deutschen besetzt werden, es geht also um Arbeitsplätze in England bzw. für Engländer. Selbst wenn es Deutsche betrifft, würden die Firmen dann woanders investieren.


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Brexit und danach?

12.10.2016 um 21:29
@Anaximander
Bin ich absolut bei Dir.

Ich denke auch, dass es sich um einen Mix handelt.
Stellen in Deutschland, die mit englischen (Tochter)Firmen zusammenarbeiten/ verflochten sind (Import/ Export).
Von deutschen Firmen in GB geschaffene Arbeitsplätze für den britischen Markt/ EU-Binnenmarkt etc.

Und zu guter Letzt sollte man nicht vergessen, dass es sich hierbei auch um Lobbyarbeit der DIHK handelt und die Zahlen entsprechend hoch angesetzt sein werden.


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Brexit und danach?

12.10.2016 um 22:05
@facepalm

Die Wertschöpfungsketten, die Wansleben anspricht, sind natürlich auch wichtig. Man nenne mir mal ein Produkt, das in GB von Anfang bis Ende produziert wird, außer vielleicht Lebensmittel (wie Chester Käse). Das würde nicht unbedingt alles wegfallen, aber wenn es komplizierte Grenzkontrollen gibt, womöglich auch Zölle, auf Teile innerhalb einer Produktionskette, wäre es verständlich, dass entsprechende Firmen es nicht mehr machbar halten, in GB produzieren zu lassen. Auch bei Assoziierungsabkommen gibt es Ursprungsregeln, die einzuhalten sind, um zollfreien oder -reduzierten Handel zu ermöglichen. Das wird alles sehr kompliziert.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

13.10.2016 um 18:53
@Anaximander

Ja, das ist so eine Sache mit belastbaren Quellen. Ich schaue auch nur Nachrichten und beobachte wer welche Gedankengänge hat.
... und trotzdem ist alles Spekulation, selbst was der DHIK äußert, um sich wichtiger zu machen, als er ist.
Damit hätten wir mal eine gemeinsame Meinung. Ich für ich höre nur raus, das es um einen eklatanten Stellenabbau geht, der nicht weiter begründet werden muß, als nur mit dem Brexit.

Trotzdem überrascht es mich ein bisschen, das Tess den Briten keine Richtung vorgibt oder verlautbaren läßt. Ich habe zwar mitbekommen, das die Gerichte jetzt Klagen zum Brexit prüfen, aber das bringt ja auch niemanden weiter.

Du jagst auch nur den Meldungen hinterher und liest was der eine Politiker äußert und wer eine Richtung vorgibt. Das ist auch nichts beweis- und nichts belastbares oder entlastendes Material. Es ist oftmals noch nicht mal Fakt.

Fakt ist: Es hat eine Referendum gegeben am 23. Juni 2016. Ein Belgier soll die Verhandlung führen, ähnlich van Rompuy. Paragraf 50 ( Der Austritt aus der EU) soll Ende März 2017 offentlich beantragt werden.

Alles was dazwischen ist und mal gesagt wird, diskutiert wird oder anders geäußert wird, ist nicht bindend, weil noch niemand weiß, wie es weitergeht und vor allen Dingen deswegen nicht bindend, weil noch nicht unterschriftsreif.

Vielleicht meldest du dich mal bei SPON an, bevor du mir ähnliche Vorschläge unterbreitest?

Ich diskutiere erst weiter, wenn "The Telegraph" Fakten benennt.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 19:50
Zitat von BauliBauli schrieb:Fakt ist: Es hat eine Referendum gegeben am 23. Juni 2016. Ein Belgier soll die Verhandlung führen, ähnlich van Rompuy. Paragraf 50 ( Der Austritt aus der EU) soll Ende März 2017 offentlich beantragt werden.
sieht momentan etwas anders aus


http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-10/marmite-tesco-brexit-folgen-grossbritannien


das erstmal zum Briten machen alles selbst..


http://www.handelsblatt.com/politik/international/grossbritannien-schottland-will-dem-brexit-entkommen/14682982.html (Archiv-Version vom 14.10.2016)

zum United Kingdom



http://www.deutschlandfunk.de/brexit-verhandlungen-machtprobe-zwischen-britischer.1773.de.html?dram:article_id=368389

und das zum Thema Regierun und Staat.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 20:48
@Bauli

Insofern richtig, dass bislang keiner weiß, was Brexit eigentlich ist oder was dabei rauskommt. Nicht umsonst deswegen heißt der Thread "Brexit und danach?". Tatsache ist, es hat sich bislang nichts geändert, GB ist weiterhin in der EU, zahlt Beiträge wie vorher, es gilt die Freizügigkeit. Der Antrag ist noch nicht gestellt.

Wirtschaftliche Auswirkungen hat das Referendum aber bereits jetzt schon:
1) Das Pfund ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten
2) der Leitindex ist auf dem niedrigsten Stand seit Gründung der Bank of England im Jahre 1694
3) Der Sparkurs der Regierung, der nach der Finanzkrise ab 2008 notwendig wure, um einen drohenden Staatsbankrott abzuwenden, wurde aufs Eis gelegt
4) Die Bank of England kauft munter Staatsanleihen

1) ist Ausdruck des Vertrauensverlusts in die britische Wirtschaft
2-4) sind staatlich Abwehrmaßnahmen gegen 1). Das Potential ist damit weitgehend ausgeschöpft. Die schlechte Nachricht, es ist bereits ausgeschöpft, BEVOR der Antrag gestellt ist oder der Brexit gar vollzogen ist.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich diskutiere erst weiter, wenn "The Telegraph" Fakten benennt.
Der Telegraph ist zwar absolut pro-Brexit, aber die oben genannten Punkte wirst du dort auch finden.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

13.10.2016 um 21:25
@Anaximander
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:2-4) sind staatlich Abwehrmaßnahmen gegen 1). Das Potential ist damit weitgehend ausgeschöpft. Die schlechte Nachricht, es ist bereits ausgeschöpft, BEVOR der Antrag gestellt ist oder der Brexit gar vollzogen ist.
Ja, stimmt. Allerdings hat Tess mit ihrer letzten Rede auch für eine Absenkung gesorgt.
Der Schuldenstand ist auch nicht zu verachten. Allerdings wird sie unter diesen Umständen keinen harten Brexit durchführen wollen.

Hier noch ein Beispiel: In Anbetracht des Brexits sind die Nebenkosten für Immobilien angestiegen. Sei es die Gemeindesteuer oder die Versicherungen. Jetzt könnte man argumentieren, die Häuser werden klassifiziert von a - e, je nach Größe und Standard, es wird die Reichen treffen. Aber die Reichen machen nicht die Gesamtheit der Steuern aus. Also wird es für alle Briten viel teurer. Das macht GB insgesamt unattraktiv und schreckt Investoren ab.

Cameron und Osborne hatten einen harten Sparkurs forciert, bis hin zum Abbau von 25% für (platin plated) Beamtenpensionen. Das wird wahrscheinlich durchgesetzt. Die Sanierungen der Straßen und Kanalisationen wurden alle hinten angestellt und sind teilweise erst dieses Jahr durchgeführt worden, hanebüchen, wenn man bedenkt, das die letzten Straßen vor Blair samiert und gebaut wurden.

Es ist also nicht so, das nicht gespart wurde. Zwangsläufig werden Sozialleistungen gekürzt werden müssen.

So gesehen hast du recht. Die Geldabschöpfung hat wohl ihren Siedepunkt ereicht, wenn das alles umgesetzt wird, was Osborne wollte.

Dann wird es eng.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 21:38
@Bauli

Das Paradoxe ist, UKIP ist es gelungen, diese hausgemachten Probleme und finanziellen Engpässe, die Austerität, zumindest indirekt auf die EU zu schieben. Etwa nach dem Motto, in den Fünzigern ging es uns allen gut, damals gab es die EU noch nicht, also... Im Hintergrund immer der Gedanke, "was die EU mit Griechenland gemacht hat". Und überhaupt, gäbe es weniger EU-Bürger, gäbe es mehr Termine beim NHS. Dass gerade EU-Bürger das Personal für den NHS stellen, wurde geschickt ausgeklammert.

Was los sein wird, wenn GB auf einmal 66 Mrd Pfund weniger pro Jahr an staatlichen Mitteln hat, statt, wie versprochen 17 Mrd mehr, da graut mir vor.

Zumal, wenn der harte Brexit jetzt doch nicht kommt, nachdem sich die Regierung bereits so weit aus dem Fenster gelehnt hat, es geradezu zu einer "Dolchstoßlegende" kommen wird. Schottland, Labour, wer auch immer, oder die "EU-Bürokraten" haben es verhindert.

Das Land ist ohnehin tief zerstritten, die einen sehen das finanzielle Desaster, die vergebenen Zukunftschancen, die anderen nur die "böse" EU, die das "souveräne" GB "erpresst" (wobei sie eigentlich nur dem Austritt statt geben möchte).

Die Zukunft kann da eigentlich nur schlimmer werden, one way or the other.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 21:53
@Anaximander
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Das Paradoxe ist, UKIP ist es gelungen, diese hausgemachten Probleme und finanziellen Engpässe, die Austerität, zumindest indirekt auf die EU zu schieben. Etwa nach dem Motto, in den Fünzigern ging es uns allen gut, damals gab es die EU noch nicht, also... Im Hintergrund immer der Gedanke, "was die EU mit Griechenland gemacht hat". Und überhaupt,
Cameron hat auch Fehler gemacht. Er hatte sich von der UKIP treiben lassen, weil die ein paar mehr Sitze bei den letzten Wahlen ergattert haben. Allerdings hatte die UKIP mehr Sitze im Europaparlament, als ihm lieb war.
Text
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:gäbe es weniger EU-Bürger, gäbe es mehr Termine beim NHS. Dass gerade EU-Bürger das Personal für den NHS stellen, wurde geschickt ausgeklammert.
Das kann man sehen wie man will. Man bekam Arzttermine erst nach Monaten. Es gab Schwierigkeiten bei der Pflege mit schlechtsprechendem Englisch, oder die nicht verstehen wollten. Die englischen Krankenschwestern waren den Pflegeeinrichtungen schlicht zu teuer, zwecks Gewinnmaximierung. Das kann uns hier auch passieren. Daran ist nicht ursächlich Cameron Schuld gewesen.

Aber ich wollte vorhin noch hinzufügen, ein fallendes Pfund muß nicht schlecht sein, aber angesichts der Staatsschulden, wird es schwieriger sie zu jetzigen Konditionen zurückzuzahlen. Es muss schon eine Reindustriealisierung stattfinden. Nur... auf dem Papier kurz angerissen, ist zu wenig.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 21:54
Die ersten Folgen des Brexit machen sich übrigens doch bemerkbar.

Das niedrige Pfund führt zur Verteuerung von Exporten. Um das zu kompensieren muss Unilever, immerhin eines der zehn größten britischen Unternehmen, eine Reihe von Waren um 10% teurer anbieten. Tesco (Anm.: größte Supermarktkette) will das nicht hinnehmen, in Folge gibt es eine Reihe von Produkten nicht mehr online zu erwerben, auch der Vorrat in den Geschäften läuft aus. Dies betrifft auch heimische Produkte:

Marmite, Hellmann’s mayonnaise, Pot Noodle, Ben & Jerry’s ice cream, Flora Margarine Surf Waschpulver, PG Tips

http://www.independent.co.uk/news/business/news/tesco-marmite-unilever-brexit-pg-tips-price-row-shortage-plunging-pound-supermarkets-products-a7358676.html


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 22:03
@Anaximander

Dann werden es andere anbieten, wie Morrisons, Sainsbury´s.

Unilever wird schon nicht darben. Marmite war immer schon ein bisschen teurer. Aber das niedrige Pfund ist trotzdem Tess´ letzter Rede geschuldet. Würde sie endlich tatkräftig eine Richtung anzeigen und auf Leute zugehen, wäre das Pfund wahrscheinlich teurer.
Cameron war umtriebiger.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 22:45
Zitat von BauliBauli schrieb:Die englischen Krankenschwestern waren den Pflegeeinrichtungen schlicht zu teuer, zwecks Gewinnmaximierung. Das kann uns hier auch passieren.
Wenn der staatlichen Hand in Zukunft dann 66 Mrd Pfund weniger zur Verfügung stehen, wird sich die Situation bestimmt bessern.
Zitat von BauliBauli schrieb:Es muss schon eine Reindustriealisierung stattfinden. Nur... auf dem Papier kurz angerissen, ist zu wenig.
Ich frage mich immer, ob Davis es so meint, dass sich GB zur DDR wandeln soll. Ich meine, abgesehen von den USA gibt es kaum einen schlankeren Staat, subventioniert wird da nichts. Einziger Spielraum besteht darin, den Arbeitsmarkt ohne die "böse" EU-Bürokratie noch weiter zu deregulieren. Feste Stellen, Krankenfortzahlungen, Urlaubsgeld und Überstundenauszahlung könnte man z.B. noch abschaffen, in der Hoffnung, damit Investitionen anzulocken. Wie May eben beteuert: "A country that works for everyone". Da besteht aber eigentlich kaum noch Spielraum.
Zitat von BauliBauli schrieb:Dann werden es andere anbieten, wie Morrisons, Sainsbury´s.

Unilever wird schon nicht darben. Marmite war immer schon ein bisschen teurer.
Dir ist aber schon klar, dass die Aussage des Artikels ist, für Lebensmittel werden jetzt vom Händler 10% mehr gefordert, da das Pfund so schwach ist. Bislang gelten nämlich noch die vor dem Referndum ausgehandelten Verträge, in Kürze muss man die wohl oder übel auf den Verbraucher umlegen, und der wird es dann an seinem Geldbeutel merken. Man nennt das auch Inflation.

Ein möglicher Ansatz wäre vielleicht, nur noch Marmite zu konsumieren. Wenn man auf argentinisches Steak, französischen Wein (bzw. überhaupt auf Wein) verzichtet, dann würden sich die heimischen Produkte nicht unbedingt verteuern.

Auf diese Weise wird man dann auch schnell die lästigen EU-Bürger los. Und Spötter würden behaupten, dass dies dem Ruf der britischen Küche nicht schaden würde.

In Zukunft muss man dann halt das hier trinken:

IDShot 225x225

Ach so, aber auch da sind die Trauben ja importiert.


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Brexit und danach?

13.10.2016 um 23:24
Zitat von BauliBauli schrieb:Allerdings hat Tess mit ihrer letzten Rede auch für eine Absenkung gesorgt.
Du verdrehst hier wieder Ursache und Wirkung. Es geht nicht darum, wer diese Rede hält und ob sie gut oder schlecht war. Es geht darum, dass die Regierung damit deutliche Hinweise gegeben hat, dass es auf einen hard Brexit hinausläuft, und darauf reagieren die Märkte.

Was soll May jetzt anderes machen, sie kann nicht mehr tun, als zu sagen, dass man den "besten Deal" für Handel und Dienstleitungen haben will. Wenn sie etwas anderes verspricht, wird sie das nicht einlösen können.

Die EU hat klar gemacht, dass es da wenig zu verhandeln gibt. Es läuft auf WHO Modell oder vielleicht Assoziierungsabkommen hinaus (was aber auch merkwürdig ist, da diese Abkommen auch der wirtschaftlichen Entwicklung der Handelspartner führen sollen).

Mit anderen Worten: es gibt noch immer keine gangbare Brexit-Strategie.

Aber was sind die Alternativen? Wenn May sagt, sie möchte den soft Brexit (würde die EU da überhaupt mitmachen), dann wären wir wieder bei dem von May verfemten Norwegen-Modell (falls Norwegen da mitmachen würde). Das würde dann wieder am Verrat am Volkswillen gesehen werden usw.


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Brexit und danach?

14.10.2016 um 00:05
Schon wieder die Meinung eines Politikers...

... aber wenn dieser über den "Deal" entscheidet, ist es vielleicht doch relevant...
The UK faces the stark choice of either a hard Brexit or no Brexit, the president of the European council has said – the first time he has taken such a clear line on the likely outcome of the UK’s exit talks.
Zumindest hat Donald Tusk Humor:
Without naming Johnson, notorious in Brussels for his jokey phrase that Britain could have its cake and eat it, Tusk criticised “the proponents of the cake philosophy” who argued the UK could be part of the EU single market without bearing any of the costs.

“That was pure illusion, that one can have the EU cake and eat it too. To all who believe in it, I propose a simple experiment. Buy a cake, eat it, and see if it is still there on the plate.”

...

But Tusk warned that Brexit would leave both Britain, and the rest of the EU, worse off. “There will be no cakes on the table, for anyone. There will be only salt and vinegar.”
https://www.theguardian.com/politics/2016/oct/13/its-hard-brexit-or-no-brexit-at-all-says-eu-council-president

Also ein WHO Modell.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

14.10.2016 um 07:16
@Anaximander

Ja, wir waren schon beim WTO-Modell. Ob das dennoch kommt, ist fraglich. Selbst wenn GB im Moment aus einer schlechten Position heraus verhandelt.

Im Moment ist es so, das in GB wegen den Äußerungen von Mrs. May die Wirtschaft reagiert. Sie beruhigt ja sie auch nicht.

Tusk halte ich nun wirklich nicht für das Maß aller Dinge. Sollen erst mal die Polen ihre Hausaufgaben machen, wie z. Bsp. Sozialhilfe.
Dort gibt es nur Salz und Essig auf dem Tisch.


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Brexit und danach?

14.10.2016 um 07:50
Zitat von BauliBauli schrieb: Sollen erst mal die Polen ihre Hausaufgaben machen, wie z. Bsp. Sozialhilfe.
Dort gibt es nur Salz und Essig auf dem Tisch.
Egal wonach man in der polnischen Wirtschaft googelt, alles entwickelt sich wohl recht ordentlich. Klingt meiner Meinung nach gar nicht nach "Salz und Essig" zumindest für die meisten dort lebenden Bürger.

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/geldanlage-trotz-niedrigzinsen/waechst-in-warschau-nach-brexit-ein-neues-finanzzentrum-14437325.html
e Londoner Banker sind heiß begehrt. Wohin ziehen sie, wenn sie ihr Geschäft nach einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nicht mehr oder nur noch eingeschränkt von der Themse aus machen können? Frankfurt, Paris, Dublin oder Luxemburg; das sind die Finanzplätze, die jedem als Erstes in den Sinn kommen.

Mehr oder weniger etablierte Bankenzentren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. An Warschau denkt erst mal niemand. Dabei hat sich in Polen weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit über die vergangenen Jahre ein weiteres Zentrum gebildet, in dem viele internationale Banken schon heute Tausende Mitarbeiter beschäftigen.

Spardruck der Nachkrisenjahre
Als Anfang des Monats der stellvertretende polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nach London reiste, um für sein Heimatland als künftiges „finanzielles Herz Europas“ zu werben, hatte er imposante Zahlen im Gepäck. So soll die amerikanische Großbank Citi Group 5000 Mitarbeiter in Warschau beschäftigen, die Royal Bank of Scotland 2000. Und auch die Schweizer Finanzkonzerne haben zuletzt in Polen kräftig Personal aufgebaut: Die UBS beschäftigt 3000 Mitarbeiter in Krakau, die Credit Suisse 4000 Mitarbeiter in Breslau. Alles in allem sollen in dem Land 200.000 Mitarbeiter in ausgelagerten Abteilungen internationaler Konzerne arbeiten, 50.000 davon bei internationalen Banken.



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