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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

15.01.2019 um 21:49
Corbyn will kein Remain (für ein 2. Referendum wäre auch die Zeit zu kurz), allerdings Zollunion und Zugang zum Binnenmarkt, was in Richtung sehr softer Brexit geht.

Allerdings müssten erstmal morgen ein paar Tories gegen ihre Chefin stimmen. Einzelne halten das für möglich, um den no deal zu verhindern.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-6508857/Nick-Boles-Anna-Soubry-vow-bring-Mays-government-pursues-no-deal-Brexit.html

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Brexit und danach?

15.01.2019 um 22:00
Pfundkurs zeigt steil nach oben, Anleger halten es offenbar für nunmehr wahrscheinlicher, dass der Brexit gecancelt wird.

Dw-twSFXcAIvL63


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Brexit und danach?

15.01.2019 um 22:08
Laut Corbyn das schlechteste Ergebnis seit den 1920er Jahren.
Anscheinend hat Corbyn von einem vorbereiteten Skript abgelesen. In Wahrheit war dies nämlich die höchste Niederlage einer Regierung in der Geschichte, also seit es schriftliche Aufzeichnungen gibt.
The majority of 230 was by far the biggest on record, higher than the 166 defeat for the Labour majority government in 1924.
https://www.dailymail.co.uk/news/article-6592903/PM-faces-crushing-Brexit-defeat-vote-no-confidence.html (Archiv-Version vom 15.01.2019)


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Brexit und danach?

15.01.2019 um 23:30
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Pfundkurs zeigt steil nach oben, Anleger halten es offenbar für nunmehr wahrscheinlicher, dass der Brexit gecancelt wird.
Seh ich auch so.
Aber eben nur wenn man auf die Vernunft baut.
Die Erfahrung zeigt, dass Menschen nicht immer vernünftig sind.
Ich würde unterm Strich nicht drauf wetten wollen...
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Corbyn will kein Remain (für ein 2. Referendum wäre auch die Zeit zu kurz), allerdings Zollunion und Zugang zum Binnenmarkt, was in Richtung sehr softer Brexit geht.
Also hier wo ich höre wird das so erklärt: es ist nicht seine erste Wahl aber denkbar.
In dem Fall eines 2. Referendum wäre die EU aber mit Sicherheit zu einer Verschiebung bereit - wäre dann ja auch ein guter Grund dafür....



London muss halt erstmal selbst wissen was es will... aber hat keine Zeit mehr es heraus zu finden.


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Brexit und danach?

15.01.2019 um 23:37
@Yooo
Zitat von YoooYooo schrieb:Aber eben nur wenn man auf die Vernunft baut.
Erste Analysen zum morgigen Misstrauensvotum legen es tatsächlich nahe, dass Theresa May auch das noch überstehen wird, wahrscheinlich war sie daher von Anfang an recht relaxed.

Dann ist es schon relativ klar, dass sie die Uhr ablaufen lassen kann; zu einem Deal wird es nicht mehr kommen, und für irgendwas anderes bleibt keine Zeit und es besteht auch wenig Spielraum, da sich die einzelnen Richtungen im Parlament gegenseitig blockieren.


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Brexit und danach?

15.01.2019 um 23:39
EIgentlich irgendwo gut für May.
Sie hast es versucht und wird sich nicht vorwerfen lassen müssen, sie habe den brexit vermurkst.
Das waren dann sowohl beim no deal als auch beim remain andere, die das gemacht haben.


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15.01.2019 um 23:42
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:da sich die einzelnen Richtungen im Parlament gegenseitig blockieren.
Also ich muss ganz ehrlich sagen: ich würde voll den Hass schieben.
Wenn sowas in D mal kommt keine Ahnung was ich mache.
Dann scheiß halt auf Deutschland...
Diese Populisten laben sich an die Scheiße, die die angerichtet haben und andere dürfen diese Scheiße dann bezahlen.
Da kommts mir echt hoch bei sowas.


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Brexit und danach?

15.01.2019 um 23:42
Die Briten sind aber auch wirklich gut darin, ihre Verhandlungsposition sukzessive zu verschlechtern. Es tut mir aufrichtig Leid für die vielen Briten, die ich kenne, aber das war alles von Anfang an nicht zu Ende gedacht. Ich hoffe, dass man unmittelbar nach dem Brexit beginnt über die Wiederaufnahme zu sprechen. Falls May das Misstrauensvotum überstehen sollte, sehe ich keine Tür, die zu einer neuen Wahl führt. Obwohl jeder weiß, dass ein neues Votum ein klares „Remain“ ergeben würde. Aber auch das ist Demokratie. Man kann nicht einfach wählen lassen bis einem das Ergebnis passt.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 06:15
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Obwohl jeder weiß, dass ein neues Votum ein klares „Remain“ ergeben würde. Aber auch das ist Demokratie. Man kann nicht einfach wählen lassen bis einem das Ergebnis passt.
Ach was, man kann durchaus neu abstimmen lassen, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern ...
Und das ist der Fall ...

Diese Verweigerung, ein neues Referendum in Erwägung zu ziehen, ist undemokratisch ...


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 06:25
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Man kann nicht einfach wählen lassen bis einem das Ergebnis passt.
Das wird auch ganz und gar nicht getan, auch wenn es manch ein Populist gerne so darstellt, um seine eigene Position zu stärken. Viel mehr ist das hier so, dass man sehr wohl genügend Zeit zwischen den Wahlen lässt um auch den letzten EU-Zweiflern die Folgen eines Austritts deutlich zu machen.

Das Problem bei der ersten Wahl war ja auch offensichtlich der Mangel an Wissen über die Konsequenzen.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 06:31
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Pfundkurs zeigt steil nach oben, Anleger halten es offenbar für nunmehr wahrscheinlicher, dass der Brexit gecancelt wird.
Halte ich auch für wahrscheinlich. Man spielt hier auf Zeit, um sich nicht vorwerfen lassen zu müssen, dass man eben so oft wählt, bis das Ergebnis passt. Da sich nun immer mehr offenbart, dass diese Entscheidung ein Eigentor wäre, könnte ein erneutes Referendum nach einer angemessenen Zeit die Parteien in diesem Punkt versöhnen. Dass man das UK in einpaar Wochen vor die Wand fahren lässt, glaub ja wohl auch kein normaler Mensch.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:32
@navi12.0

Oft angesprochen wird das in britsichen Presse Norwegen Plus genannte Modell, das etwa von Labour vorgezogen wird, mit Zugang zum Binnenmarkt und permanenter Zollunion (Voraussetzung wären dann weitere Zahlungen,Freizügigkeit und Befolgen der Regeln bei zumindest reduzierter Mitsprache). Das halte ich für wahrscheinlicher als ein 2. Referendum und ein komlettes Kassieren des Ergebnisses, denn es könnte sich eine parlamentarische Mehrheit am ehesten hierfür finden. Die Brexiteers haben natürlich "Kontrolle der Grenzen" versprochen, aber letztlich war alles Lüge, was im Referendum versprochen wurde.

Zur Zeit könnte es aber der hard Brexit-Gruppe unter Jacob Rees-Mogg gelingen, irgendwelche Mehrheiten zu blockieren, um am Ende ohne Deal auszurtreten. Fragt sich, ob das längerfristig durchzuhalten wäre, evtl. gibt es dann wieder Neuverhandlungen nach dem obigen Prinzip (allerdings mit dem Nachteil, dass bereits Firmen das UK verlassen haben werden).

Für ein 2. Referendum müsste zunächst mal Theresa May weg, das wäre ein Eingeständnis ihrerer Niederlage, sie kann also nicht liefern. Das wird sie freiwillig nicht eingestehen.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:41
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Für ein 2. Referendum müsste zunächst mal Theresa May weg, das wäre ein Eingeständnis ihrerer Niederlage, sie kann also nicht liefern. Das wird sie freiwillig nicht eingestehen.
Sie ist ja ohnehin hart angeschlagen, und wird momentan sozusagen angezählt. Wüsste nicht, wie sie sich noch lange halten will, nach der gestrigen Niederlage.

Steht da nicht auch das neue Misstrauensvotum ins Haus?


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:41
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Viel mehr ist das hier so, dass man sehr wohl genügend Zeit zwischen den Wahlen lässt um auch den letzten EU-Zweiflern die Folgen eines Austritts deutlich zu machen.
Ich denke diese Zeit hat es auch vor der ersten Abstimmung gegeben. Dass sich die Briten von Groll und Populismus leiten ließen ist in diesem Kontext ein hausgemachtes Problem. Wir können ja auch nicht einfach wählen bis die AfD nicht mehr im Bundestag ist. Wir müssen jetzt erstmal mit denen auskommen.

Versteht mich nicht falsch. Ich würde ein zweites Referendum und den Verbleib der Briten bevorzugen, allerdings sehe ich im Moment keine stichfeste Argumentation, die ein zweites Referendum legitimiert. Außer einer längeren Zeitspanne haben sich die Vorzeichen nicht gravierend geändert.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:44
Zitat von navi12.0navi12.0 schrieb:Steht da nicht auch das neue Misstrauensvotum ins Haus?
Ja, und zwar noch heute.

Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass May das verliert. Insbesondere die Personen, die für den no deal Brexit sind, werden für sie stimmen.


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16.01.2019 um 07:45
@Anaximander
Wer würde denn überhaupt von einem no-deal Szenario profitieren?


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:48
@navi12.0

Prominente Brexiteers (z.B. Jacob Rees-Mogg und der Mann von Andrea Leadsom) haben Vermögen in Steueroasen geparkt, d.h. mit dem neuen britischen Finanzjahr (Anfang April) müsste das UK die EU-Richtlinie zur Steuerhinterziehung umsetzen. Wenn bis dahin das UK komplett aus der EU raus ist, ergibt sich für diese Personen somit auch ein finanzieller Vorteil. Abgesehen davon, dass sich einige Personen ermächtigt fühlen, wenn ihr demokratisches Votum endlich auch umgesetzt wurde und es anderen noch schlechter geht (so die Hoffnung).


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 07:52
@Anaximander
Auch hier spielt die Zeit eher gegen diese Leute, denke ich, weil das Wahlvolk das irgendwann mit berücksichtigt, dass es hier nicht um britische Interessen geht... naja, mal sehen. Spannend ist es allemal.


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 10:03
@Atrox
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Man kann nicht einfach wählen lassen bis einem das Ergebnis passt.
Ich weiß es ist nicht dein Argument, trotzdem will ich etwas zu diesem Argument sagen da man es oft von Brexit-Befürwortern hört.
Aber gerade bei diesem knappen Referendum gibt es einige Punkte zu beachten, die dieses Argument widerlegen:

1. Bei so einer grundlegenden Entscheidung wie dem Brexit, reicht eigentlich eine einzige Wahl bei so einem knappen Ergebnis* gar nicht aus, da jede Wahl auch statistischen Schwankungen unterliegt. Hätte man die Wahl 10 mal durchgezogen in einer Woche, hätte man wahrscheinlich sämtlich Ergebnisse bekommen von 55:45 bis zu 45:55. Daher benötigt es bei solchen wichtigen Entscheidungen eigentlich eine 2/3-Mehrheit, damit man sicher geht, dass das Ergebnis nicht nur statistischen Schwankungen unterliegt.
Wäre die Wahl z.B. an einem Sonntag statt an einem Donnerstag gewesen, hätten evtl. mehr junge Leute teilgenommen die z.B. durch Arbeit am Donnerstag verhindert waren und das Resultat wäre anders ausgegangen. Für die Rentner hingegen, die mehrheitlich pro-Brexit gewählt haben spielt der Tag weniger eine Rolle.

2. Seit dem Juni 2016 sind mittlerweile fast 3 Jahre vergangen. Über 1,5 Mio. junge Wähler sind seitdem neu wahlberechtigt (seitdem 18 Jahre alt geworden, das sind mehr neue Stimmen als Überschussstimmen pro Brexit), während ältere Wähler gestorben sind. Obwohl diese Leute damals nicht abstimmen durften wird deren Zukunft direkt davon beeinflusst. Denen ihr Stimmrecht für die eigenen Zukunft abzuerkennen unter der Aussage "solange wählen bis das Ergebnis passt" ist im Hinblick auf das äußerst knappe Ergebnis, die mittlerweile verfahrene Situation und die doch relativ lange Dauer seit dem letzten Referendum doch sehr zynisch.

* Prozent: 51,9% : 48,1%
Stimmen: 17.410.742 : 16.141.241
1.269.501 Stimmen mehr pro Brexit


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Brexit und danach?

16.01.2019 um 10:23
@mojorisin

Das die Briten sich mit einer einfachen Mehrheit begnügten hat mich auch gewundert. Formell ist dies aber nicht grundsätzlich falsch.

Auch die vergangene Zeit sehe ich nicht unbedingt als starkes Argument für eine neue Wahl. Maßgeblicher Zeitpunkt war Juni 2016. Was danach kam, war Abwicklung.

Ich weiß, dass dies ein Argument der Pro-Brexit Seite ist. Ich versuche allerdings zu betrachten, was gesagt wird und es nicht danach zu beurteilen, wer es gesagt hat. Da sehe ich eben den Punkt, dass das Referendum an sich so gelaufen ist, wie es halt gelaufen ist und man wohl oder übel damit leben muss. Ich habe den Eindruck, dass der Brexit auch im Falle eines neuen Referendum nicht aus den Köpfen verschwindet. Die Briten haben einfach nicht den Deal bekommen, den sie wollten und rudern jetzt reihenweise zurück. Eine langfristige Problematik könnte dies also auch noch mit sich bringen.


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