gentulio schrieb:Wenn du den wissenschaftlichen Nachweis noch liefern willst, immer her damit.
Dazu ist sehr viel geschrieben worden, hier nur ein Beispiel (zusammen mit den weiterführenden Referenzen):
https://voxeu.org/article/how-rich-nations-benefit-eu-membershipEs sollte auch unmittelbar einleuchtend sein, dass z.B. Deutschland überproportional durch höhere Produktivität (z.B. bessere Absatzmärkte für die Autoindustrie) profitiert, das war sogar ein wichtiges Argument von Kritikern für den Brexit, und ist bei Kritikern in Südländern nach wie vor beliebt (also dass Deutschland einseitig profitiert, zumal dann auch noch die Gemeinschaftswährung gut für die Produktion in Deutschland ist, sonst werden die Exportprodukte zu teuer). Das gleiche gilt natürlich auch für UK (allerdings eher für den Finanz- und weiteren Dienstleistungssektor).
Ansonsten hatte ich hier im Thread bereits Studien über Studien verlinkt, die alle darin übereinstimmen, dass bei einem Brexit mit Austritt aus dem Gemeinsamen Markt das UK mittelfristig ein etwa 10% geringeres BIP haben wird, als ohne Brexit. Durch ein Freihandelsabkommen wäre der Schaden etwas zu verringern. (Suchfunktion benutzen würde zu zahlreichen Ergebnissen führen).
Dagegen gibt es das "Minford"-Modell, das eine leicht höheres BIP prognostiziert. Das setzt allerdings voraus, dass ein Großteil der britischen Bevölkerung in Knechtschaft gerät, indem soziale Absicherungssysteme systematisch abgebaut werden, um dadurch Unternehmen anzulocken. Es ist fraglich, ob das so in einer Demokratie möglich ist. (abgesehen davon, ob es wirklich der Wählerwille ist, sich in eine Art neokapitalistische Knechtschaft zu begeben.)
gentulio schrieb:Nein, ist es nicht. Weil ja gerade die Länder, die nicht bei dem Spiel EU mitmachen besser dastehen als vergleichbare EU "Geberländer"
Jetzt will ich auch einen Beleg für diese Behauptung sehen. Welche Länder sollen das denn sein? China und USA taugen natürlich nicht als Vergleichspunkte, da geographisch viel zu weit entfernt, als dass ein Vergleich sinnvoll wäre.