Wie einige schon mitbekommen haben, findet derzeit in Belém die Weltklimakonferenz statt, zu der Trump weder erscheinen wird, noch eine Delegation schickt. Das erste Mal in 30 Jahren.
Ändert aber nichts daran, dass ein weiterer, amerikanische Politiker anreiste, der auch auf versöhnliche Töne verzichtete, zumindest was Trump angeht - Gavin Newsom. Und er ließ es auf der Konferenz scheppern:
»Trump ist nur vorübergehend. Und ich hoffe, dass die Menschen weltweit sich daran erinnern«, sagte der demokratische Politiker im brasilianischen Belém. Trump sei rücksichtslos, chaotisch und launisch. »Aber die Menschen müssen sich wehren. Man muss sich gegen einen Tyrannen wehren. So geht man mit einem Tyrannen um.«
Klimaziele trotz Donald Trump
Die USA sind unter Trump aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen. »Trump beharrt auf seiner Dummheit«, sagte Newsom am Rande der COP30 zu dieser Entscheidung. Er appellierte an Staaten in aller Welt, sich nicht vom Druck der Trump-Regierung von ihrem Kurs beim Klimaschutz abbringen zu lassen.
Es sei eine »moralische Verpflichtung« und eine »wirtschaftliche Notwendigkeit« für die USA, wieder dem Pariser Abkommen beizutreten, sagte der kalifornische Gouverneur. Für den Fall eines Sieges seiner Demokratischen Partei bei der nächsten US-Präsidentschaftswahl kündigte Newsom die unverzügliche Rückkehr der Vereinigten Staaten zum Pariser Klimaschutzabkommen an. Trumps Austritt aus dem Abkommen nach Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar bezeichnete der Gouverneur als »Abscheulichkeit«.
Quelle:
https://www.spiegel.de/ausland/weltklimakonferenz-gavin-newsom-bezeichnet-donald-trump-als-nur-voruebergehend-a-a2ed4319-a192-4e48-92bc-0f07b6d26649Was den denkbaren Tyrannenmord betrifft, hat Newsom derzeit das schärfste Messer im Anschlag und pflegt den
demokratischen Populismus, im Endeffekt bekämpft er die Maga-Schmutzmaschinerie mit dem gleichen Feuer, was zu funktionieren scheint. Dazu aber gleich mehr.
Nächstes Thema, Trump fliegen nach wie vor seine Umfragewerte um die Ohren, auch im Vergleich zur ersten Amtszeit. Zwar wird nun die vorläufige Verschleppung des Shutdowns ihm wieder mehr Zustimmung einbringen, aber die allgemeine Richtung ist im Moment eindeutig:
https://www.economist.com/interactive/trump-approval-trackerNoch besser zeigt es dieser Link hier, der nochmals alle Werte der Umfrageinstitute zusammenfasst und einzeln auflistet, auch wieder im Vergleich zu ersten Amtszeit:
https://www.realclearpolling.com/polls/approval/donald-trump/approval-ratingUnd dann wäre noch dieser Beitrag von T-Online, welcher zum gleichen Thema die Gründe benennt. Folgende Auszüge dazu, kann aber den Artikel in Gänze empfehlen:
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100996006/donald-trump-stuerzt-ab-us-praesident-im-umfragetief-die-gruende.html
Ausgerechnet Trumps politische Strategie, mit der er einst das Weiße Haus zurückeroberte, gerät ihm aktuell in den Umfragen zum Verhängnis. Der über Wochen andauernde Regierungsstillstand ("Shutdown") sowie seine offenen Drohungen gegenüber demokratisch regierten Städten bringen viele Amerikanerinnen und Amerikaner gegen ihn auf. Die Wut auf die politische Elite trifft in diesen Tagen vor allem den Mann, der einst versprach, sie zu zerschlagen.
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Besonders problematisch für Trump: Die Erosion betrifft nicht nur unabhängige Wählerinnen und Wähler, sondern auch Teile seiner Kernwählerschaft. Laut einer Auswertung des "Economist", der auf Daten des Meinungsforschungsinstituts Yougov zurückgreift, fiel seine Zustimmung unter eigenen Anhängern von +78 auf +71 Prozent – ein Rückgang von sieben Punkten innerhalb weniger Wochen.
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Dass Trump den Shutdown gezielt als Druckmittel gegen die Demokraten einsetzt, hat sich herumgesprochen. Seine Weigerung, Kompromisse einzugehen, und das offen zur Schau gestellte Kalkül, arme Menschen leiden zu lassen, um politische Zugeständnisse zu erzwingen, stößt auf breite Ablehnung – selbst bei Republikanern. Mittlerweile ist vorerst eine Lösung für den Haushaltsstreit in Sicht.
Laut NBC News geben 65 Prozent der US-Bürger an, Trump habe in seiner zweiten Amtszeit ihre Erwartungen nicht erfüllt. Noch gravierender: In einer Umfrage von Ipsos/Reuters lehnten 58 Prozent der Befragten Trumps Amtsführung ab – nur noch 39 Prozent äußerten Zustimmung für den Präsidenten.
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Besonders umstritten war Trumps Entscheidung, das Snap-Programm zur Lebensmittelhilfe für Millionen Bedürftige auszusetzen. Zwar rettete ein Notfallfonds des US-Landwirtschaftsministeriums die Grundversorgung, doch viele Amerikaner empfanden die Maßnahme als unverantwortlich. Beobachter werteten Trumps Vorgehen als bewussten Einsatz von Hunger als Druckmittel.
Laut Yougov befürworteten selbst 54 Prozent von Trumps eigenen Wählern, dass die Leistungen trotz des Shutdowns weiterlaufen sollten. Fast ein Fünftel gab an, selbst oder über Angehörige auf das Programm angewiesen zu sein.
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New York ist dabei kein Einzelfall. Auch Chicago, San Francisco und Washington, D.C. stellte Trump in den vergangenen Wochen öffentlich an den Pranger. In mehreren Social-Media-Beiträgen bezeichnete er sie als "gescheiterte Städte" und drohte, ihnen bei anhaltender "sozialistischer Politik" Bundesgelder zu entziehen.
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Dazu kommen neue Risiken, die direkt auf Trumps Politik zurückgehen. Anfang November kündigte der Präsident neue Zölle auf Importe aus China, Mexiko und der EU an. Beobachter warnen vor weiter rapide steigenden Preisen, einem erneuten Anstieg der Inflation. Wirtschaftsexperten sprechen bereits von einer möglichen "Trumpcession" – einer Abkühlung der US-Konjunktur infolge politischer Instabilität und Handelskonflikte.
In Umfragen geben viele Wähler an, dass die wirtschaftliche Lage ihr Vertrauen in Trump weiter geschwächt habe. Das Versprechen, Amerika wirtschaftlich zu stärken, steht für viele im Widerspruch zur Realität an der Supermarktkasse.
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Die Demokraten interpretieren die Wahlerfolge als Bestätigung ihrer Strategie: soziale Themen, wirtschaftliche Entlastung und staatliche Verlässlichkeit als Gegenmodell zu Trumps Konfrontationskurs. In einer aktuellen Umfrage liegt die Partei im landesweiten Vergleich mittlerweile vier Prozentpunkte vor den Republikanern.

Gleichzeitig gewinnt mit Gavin Newsom, dem Gouverneur von Kalifornien, ein möglicher Präsidentschaftskandidat an Popularität – besonders unter jungen Wählern. Laut einer Umfrage liegt er bei Männern unter 30 vor Trumps Vizepräsident JD Vance, der einer der großen Favoriten für die nächste republikanische Präsidentschaftskandidatur ist.
Diese Info zur oben genannten, wachsenden Popularität von Newsom. Sein Twitter grind läuft auch gut:
https://x.com/GovPressOffice---
Klar ist aber auch: Die Meinungsumfragen sind lediglich ein aktuelles Stimmungsbild. Donald Trump ist nicht erledigt, aber er ist verwundbar. Viele Beobachter erwarten, dass sich seine Zustimmungswerte leicht stabilisieren könnten, da der Shutdown nun vorläufig beendet wurde.
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Doch der Konflikt ist damit keineswegs gelöst – er ist nur vertagt. Bereits Anfang Februar droht eine neue Eskalation im Haushaltsstreit. Sollte sich keine nachhaltige Einigung finden, steht das Land erneut vor einem Regierungsstillstand. Das bedeutet: Der politische Ausnahmezustand wird zur Dauerbelastung – für die Bevölkerung und für Trumps Präsidentschaft.
Der Imageschaden ist angerichtet. Die politische Strategie, mit Hunger und Chaos Druck auf die Opposition auszuüben, hat vielen Amerikanern gezeigt, wie bereitwillig Trump den Staat instrumentalisiert. Der Rückhalt in der Mitte der Gesellschaft bröckelt und die Chancen der Demokraten wachsen.
Wie gesagt, lohnt sich komplett.