Political correctness, ein gescheitertes Experiment

fischersfritzi schrieb:Die Diskussion gibt es aus anderen Gründen, sicher nicht wegen der Lesbarkeit

Das stimmt halt leider auch nicht. Deswegen haben sich einige Portale dazu entschieden, diesen Text über ihre Texte zu schreiben.

Ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text nur die männliche Form verwendet. Gemeint ist stets die weibliche, die männliche und die diverse Form.

Von den nachfolgenden Ausführungen können sich im Einzelfall Änderungen ergeben.

Wie hier zum Beispiel.

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Justiz/AGRatzeburg/Abteilungen/_abteilungs_infos/info_mediation.html;jsessionid=C878C7816765EC78CA94BFF7A1B67F33.delivery1-master

CosmicQueen schrieb:Das stimmt halt leider auch nicht. Deswegen haben sich einige Portale dazu entschieden, diesen Text über ihre Texte zu schreiben.

das stimmt so aber auch nicht, denn das Portal gendert sehr wohl, nur bei manchen Texten eben nicht.

@Tussinelda
Es ging um die Lesbarkeit von gegenderten Texten und deren Anwendungen. Das ist somit belegt.

Das ein gegenderter Text nicht oder nur schwer lesbar sein soll, kaufe ich den meisten nicht ab. Zum einen, da die allermeisten Wörter im Text nicht gegendert sind, die dann aber alle aus mysteriösen Gründen unlesbar geworden sein sollen (was imho natürlich völliger Quatsch ist) und zum anderen scheint man bei nicht gegenderte Texten (die mit diversen Satzzeichen wie Klammern; Punkte; Kommas; Anführungsstrichen; Doppelpunkten; Bindestriche; Schrägstriche und/oder Abkürzungen versehen sind) keinerlei Probleme mit der Lesbarkeit zu haben.
Selbst "..." Auslassungspunkte, wie auch das "Plenken" stellen offenbar kein Hindernis beim Lesen dar.

Nur dann, wenn in einem Text gegendert wurde, also wenn ein Sternchen; ein Doppelpunkt oder ein Unterstrich dazu kommt, hört es plötzlich mit der Lesbarkeit auf, da es angeblich zu viele Satzzeichen sind, die den gesamten Text nicht mehr oder nur noch schwer lesbar machen sollen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. :-)

Diese folgenden zwei Beispiele zeigen sehr gut, zu welchen Meisterleistungen das Gehirn in der Lage sein kann und warum das "Argument" von der Nicht-Lesbarkeit (gegenderter) Texte m.E. vollkommener Unfug ist.





Bildquelle: https://www.watson.ch/wissen/im%20bild/261068178-wenn-du-das-hier-lesen-kannst-ist-dein-gehirn-zu-meisterleistungen-faehig

peekaboo schrieb:Diese folgenden zwei Beispiele zeigen sehr gut,

... wie gut man etwas mitdenken kann.
:-)

behind_eyes schrieb:... wie gut man etwas mitdenken kann.
:-)

Was genau willst du damit sagen?
Siehst du einen Unterscheid zu den Gendersternchen oder anderen diesbezüglichen Zeichen und wenn ja welchen?

CosmicQueen schrieb:Es ging um die Lesbarkeit von gegenderten Texten und deren Anwendungen. Das ist somit belegt.

Was genau wolltest du damit belegen?

Dass sich auch andere des Scheinarguments der schlechteren Lesbarkeit bedienen?

Dieser "aus Gründen der besseren Lesbarkeit...." Einleitungssatz wird auch in Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten so wie bei Dissertationen genutzt.
Da geht es in der Regel aber eher um die bequemere "Schreibbarkeit". Spart halt bisschen Arbeit, vor allem wenn man eh keinen Bock auf gendern hat.
Gelesen werden die Arbeiten ja hauptsächlich von den Profs, die häufig diejenigen sind, die vorgeben, dass entweder gegendert werden soll, oder der Einleitungssatz genutzt werden. Die auf jeden Fall also willens und fähig sind einen gegenderten Text flüssig zu lesen. Also da bräuchte man sich um die "Lesbarkeit" nicht zu sorgen.

Wie gesagt, ein Scheinargument.

Im verlinkten Text geht es um zwei oder drei Wörter.
Wie dadurch die Lesbarkeit beeinträchtig wird...nunja...

fischersfritzi schrieb:Im verlinkten Text geht es um zwei oder drei Wörter.
Wie dadurch die Lesbarkeit beeinträchtig wird...nunja...

Mal ein Vergleich

"Gut" lesbar:

Die Mediation beim Güterichter ist ein Verfahren, in dem die Parteien eines bereits anhängigen Rechtsstreits mit Unterstützung des richterlichen Mediators ihren Konflikt selbstständig lösen. Der Güterichter vermittelt im Konflikt, schafft eine konstruktive Gesprächsatmosphäre und sorgt für einen fairen Umgang der Parteien miteinander. Als Güterichter sind am Amtsgericht Richterinnen und Richter tätig, die als Mediatoren speziell ausgebildet sind. Die Mediation beim Güterichter kann für die Streitparteien im Vergleich zum gerichtlichen Verfahren in vielerlei Hinsicht vorteilhaft sein.

"Schlecht" lesbar:

Die Mediation bei den Güterichter:innen ist ein Verfahren, in dem die Parteien eines bereits anhängigen Rechtsstreits mit Unterstützung des richterlichen Mediators ihren Konflikt selbstständig lösen. Die Güterichter:innen vermitteln im Konflikt, schafft eine konstruktive Gesprächsatmosphäre und sorgt für einen fairen Umgang der Parteien miteinander. Als Güterichter:innen sind am Amtsgericht Richter:innen tätig, die als Mediator:innen speziell ausgebildet sind. Die Mediation bei Güterichter:innne kann für die Streitparteien im Vergleich zum gerichtlichen Verfahren in vielerlei Hinsicht vorteilhaft sein.

Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/Justiz/AGRatzeburg/Abteilungen/_abteilungs_infos/info_mediation.html;jsessionid=C878C7816765EC78CA94BFF7A1B67F33.delivery1-master

*Veränderungen im 2. Textbeispiel von mir

Danke @peekaboo, dass du das mal eben dargestellt hast.
Es wird wirklich sehr schön deutlich, dass die mangelnde Lesbarkeit kein sonderlich überzeugendes "Argument" ist.

@peekaboo
"des richterlichen Mediators" haste nicht gegendert im zweiten Text

fischersfritzi schrieb:Es wird wirklich sehr schön deutlich, dass die mangelnde Lesbarkeit kein sonderlich überzeugendes "Argument" ist.

Mich überzeugt das "Argument" auch überhaupt nicht. Genauso wie mich die Leute nicht überzeugen, die nur dann ihre Liebe zur Natur entdecken, wenn es um Windkrafträdern oder Solaranlagen geht.

Tussinelda schrieb:"des richterlichen Mediators" haste nicht gegendert im zweiten Text

Ist "des Mediators" nicht schon geschlechtsneutral?

@peekaboo
:ask:
nee, DER Mediator ist nicht geschlechtsneutral und davon leitet sich das doch ab, oder?

@Tussinelda
Stimmt, aber ich hab nicht gewusst, wie man "des Mediators" korrekt gendert.

peekaboo schrieb:Ist "des Mediators" nicht schon geschlechtsneutral?

"Des Mediirenden" wäre geschlechtsneutral.
Klingt aber sch***e.

Ich würde Plural wählen "der Mediator:innen"

Oder eben

"Der Mediatorin/des Mediators"

@peekaboo
"der richterlichen Mediationsperson" :D

peekaboo schrieb:Stimmt, aber ich hab nicht gewusst, wie man "des Mediators" korrekt gendert.

Das wußten die wahrscheinlich auch nicht und haben deshalb den Einleitungssatz gewählt :D

@fischersfritzi
@peekaboo
hier findest Du alles....
https://www.genderator.app/wb/mediator/

Tussinelda schrieb:"der richterlichen Mediationsperson"

fischersfritzi schrieb:Ich würde Plural wählen "der Mediator:innen"

Danke, wieder was dazu gelernt :Y:

Tussinelda schrieb:hier findest Du alles..

Danke, die Seite kenne ich aber schon :D

Wer das generische Maskulinum nicht versteht, braucht gegenderte Texte. Ein Schande für Muttersprachler.