Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:es gibt keine deutsche Übersetzung

Ich will aber keinen englischen Begriff benutzen. Was soll ich dann also deiner Meinung nach sagen? Ich lebe in einem deutscprachigen Land und möchte gerne deutsche Begriffe verwenden. Also?
Zumal Englisch eine Kolonialsprache ist die besagten PoC mal aufgezwungen wurde. Wie soll ich Leute ernst nehmen, die eine Kolonialsprache sprechen aber gleichzeitig Kolonialbegriffe ablehnen, wobei People of Color sogar selbst ein Kolonialbegriff aus dem USA ist wenn ich mich nicht irre?
Wikipedia: Free people of color

Und wieso soll ich das überhaupt generalisieren und Senegalesen mit Indern und Mongolen in einen Topf werfen? Macht für mich keinen Sinn.

@Texaslighting
Dax sind Begriffe, die vermutlich aus den USA kommen und von ein paar wenigen Leuten krampfhaft hier an den Mann gebracht werden sollen. Ein gutes Beispiel, dass nicht alles aus den USA auf uns übertragbar ist. Siehe auch den Unsinn, das Weisse angeblich nicht von Rassismus betroffen sein können, was allein durch die Nazi Ideologie hier nicht passt. Oder der Vergleich mit Polizeigewalt in D und den USA. Ständig wird eine Situation aus den USA so dargestellt, als passe sie weltweit.

Texaslighting schrieb:Ich lebe in einem deutscprachigen Land und möchte gerne deutsche Begriffe verwenden.

wie sagst du zum "Internet"?

Bishamon schrieb:wie sagst du zum "Internet"?

das wurde in den USA erfunden und da finde ich einen US Begriff akzeptabel. Wobei man ohne Probleme auch "das Netz" sagen kann.
Sogenannte People of Color gibt und gab es aber überall und wurden nicht von den USA "erfunden". Und da soll es dann keinen deutschen Begriff geben?

Bishamon schrieb:wie sagst du zum "Internet"?

Ist ein wenig OT aber im Zangendeutsch ist das das Zwischennetz, der PoC die "Person von Farbe".

paxito schrieb:Man kann jetzt der Idee folgen, dass man Begriffe bewusst verwendet, die eben nicht diskriminierend oder rassistisch sind. Man kann das aber auch albern finden, so wie ich, weil Begriffsverwendungen überhaupt nichts am Rassismus oder an der Diskriminierung ändern.

Woher weißt du das oder wie kommst du darauf? Um dieses Statement machen zu können, müsste es ja erst mal eine nichtrassistische, nicht diskriminierende Sprache geben, und davon sind wir ja noch ein ganzes Stückchen entfernt (siehe die Bezeichnungen für diese süßen Dinger, für diese Schnitzel mit der feurigen Soße, für nichtschwarze Nichtweiße, für Straßennamen und Apotheken... Wie ich gestern schon an anderer Stelle schrieb: Sprache formt das Denken und die Einstellungen. Kriegt man Rassismus durch eine politisch korrekte Sprache ausgetrieben? Das weiß ich nicht, weil wir längst noch nicht so weit sind. Jedenfalls würde es durch die Sozialisation in der Familie für die Kids leichter werden, durch eine nichtrassistische Sprache selbst weniger anfällig für Rassismen und Diskriminierungen von Minderheiten zu werden.

Lupo54 schrieb:Ich hatte das selbst als Frage formuliert.

Das war eine andere Frage.

Bitte beantworte erst meine, dann werde ich deine beantworten:

Groucho schrieb:"Hottentotte" hattest du genannt und gesagt, dass das beleidigend sei.
Dann nehmen wir mal an, da ist jemand, der das Wort für neutral hält und es benutzt, ohne das böse zu meinen (weil er es eben nicht besser weiß).
Ist das Wort plötzlich nicht mehr rassistisch und beleidigend, nur weil der Sprecher das nicht weiß?

Gut, indirekt hast du sie ja beantwortet.

Lupo54 schrieb:"Hier sieht es aus wie bei den Hottentotten" war vor 50 Jahren eine gängige Redensart für große Unordnung. Der abwertende Kontext war eindeutig und ich hatte es deshalb als Beispiel genommen.
War ein schlechtes Beispiel weil ich angenommen hatte, dass sich der Stamm oder die Volksgruppe in Südafrika selbst so nennt. Bei wiki habe ich jetzt gelesen das das nicht so ist. Insoweit ein schlechtes Beispiel.
Aber nehmen wir mal an, ich hätte in einer Diskussion die Bezeichnung für den Stamm/die Volksgruppe verwendet. Bin ich dann ein Rassist?

Hottentotte bleibt also ein rassistisches Wort, auch wenn der Sprecher das nicht weiß.
Wo ist dann der Unterschied zu N****?

Sieht aus wie bei den Hottentotten ist für mich sowas wie bei Hempels unterm Sofa. Oder bei den Flodders. Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen.

abberline schrieb:Sieht aus wie bei den Hottentotten ist für mich sowas wie bei Hempels unterm Sofa. Oder bei den Flodders. Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen.

ja klar, so wie immer eben. Nur bitte nicht übertreiben, da kann man doch mal abwertende Fremdbezeichnungen auch noch in zusätzlich abwertendem Kontext benutzen. Man kann Unordnung ja auch nicht anders ausdrücken. da ist man offenbar sehr eingeschränkt, so sprachlich.

Tussinelda schrieb:Man kann Unordnung ja auch nicht anders ausdrücken

Doch, es gibt eine Alternativbezeichnung. Die ist zwar nicht rassistisch, aber ebenso diskriminierend: "Die hausen wie die Vandalen".

In Kreuzworträtseln tauchen die Hottentotten auch gerne auf

https://www.kreuzwort-raetsel.net/frage/stamm-der-hottentotten/

abberline schrieb:In Kreuzworträtseln tauchen die Hottentotten auch gerne auf

und das soll uns was jetzt sagen?

@Tussinelda
Dass der Begriff für den durchschnittlichen Normalbürger nichts mit Rassismus zu tun hat. Ich dachte auch, das sei der Name eines fiktiven Stamms. Und beschwert hat sich scheinbar auch noch nie jemand über den Spruch, dass Durcheinander im Zusammenhang mit Hottentotten In einem Sprichwort auftaucht. Hier wird ein Zeug diskutiert, das außerhalb des Forums in der realen Welt vermutlich niemanden interessiert.
"Hier geht es zu wie auf dem türkischen Basar" wäre demnach auch abwertend. Meine Güte.

@abberline
warum muss man denn, um einen Zustand zu beschreiben, insbesondere wenn dieser Zustand eher negativ ist aber auch sonst, andere Völker oder Bevölkerungsgruppen heranziehen? Kann man das nicht einfach lassen?

abberline schrieb:Und beschwert hat sich scheinbar auch noch nie jemand über den Spruch, dass Durcheinander im Zusammenhang mit Hottentotten In einem Sprichwort auftaucht.

Nur mit dem Unterschied, dass Hottentotten - im Gegensatz zu Vandalen - keine Bezeichnung für das Volk war, sondern eine aus dem Niederländischen (von den Buren) stammende, von den deutschen übernommene kolonialistische Verballhornung.

@EinElch

EinElch schrieb:die "Anti-PC"-Leute [...] wenn sie eine reaktionäre Bewegung sind

Joa, wenn sie das wirklich wären und wenn es unsere Welt nur in schwarz und weiß geben würde, müsste man dir wahrscheinlich zustimmen. Sind sie aber nicht, zumindest nicht für mich.

EinElch schrieb:warum sollten sie irgendwen retten?

Nicht irgendwen, sondern irgendwas ;)

@Tussinelda
Dann verbieten wir am besten auch Ostfriesenwitze. Oder - wie ein bekannter Komiker einst sagte - Witze über Männer, Frauen und andere Randgruppen.

EinElch schrieb:Er sagt hier DEUTLICH wie er bezeichnet werden will. Nur mal so am Rande. "Ich bin ein Mohr", nicht "Ich bin ein PoC". Er gibt dir seine Selbstbezeichnung, aber in deinem Glauben, es besser zu wissen, scheißt du auf seine Selbstbezeichnung. Nur mal so am Rande.

Uhh, er ist stolz,als Mohr zur Welt gekommen zu sein, er ist stolz auf etwas was er sich nicht selbst erarbeitet hat. Das geht ja gar nicht.

abberline schrieb:Dann verbieten wir am besten auch Ostfriesenwitze

oder beantworten einfach mal meine Frage.

Texaslighting schrieb:Uhh, er ist stolz,als Mohr zur Welt gekommen zu sein, er ist stolz auf etwas was er sich nicht selbst erarbeitet hat. Das geht ja gar nicht.

sagt wer? Du? Was hat dieser Kommentar für eine Bewandtnis?

Tussinelda schrieb:sagt wer? Du? Was hat dieser Kommentar für eine Bewandnis?

Sagt er im Video.

Wenn jemand sagt, ich bin stolz, Deutscher, Franzose, Engländer o.ä zu sein wird das immer problematisiert, wie auch generell Nationalstolz. Da kommt dann oft sowas, dass man ur stolz auf Sahen sein darf, die man selbst erarbeitet hat und National oder Ethnostolz bedeutet nur, dass man keine individuellen Eigenschaften hat und keinen sonstigen Grund, Stolz zu sein und sich deshalb darauf fixiert.

War nicht ernst gemeint, ich habe kein Problem mit einer Aussage.