Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:Du vergleichst da Äpfel mit Birnen. Sichtbarmachung, wenn man auch gemeint ist, ist nicht das Gleiche wie etwas unsichtbar machen, weil man nicht sowieso nicht gemeint ist.

Korrekt, ich Vergleiche da aber imo grüne Äpfel mit Roten.
Ich verstehe aber, daß mein Beispiel schon abstrakt ist.

Tussinelda schrieb:Und wie gesagt, Intelligenz ist kein unveränderliches Merkmal

Abwärts kann es immer gehen, aufgrund Krankheit. Grundsätzlich sind die kognitiven Fähigkeiten aber weitgehend festgelegt und lassen sich nur in Grenzen verbessern.

Tussinelda schrieb:nicht jeder, der promoviert hat oder sonst wie einen Titel bekommen hat, muss deshalb intelligenter sein als die, die keinen Titel haben.

Stimmt. In etwa so wie nicht jede Frau wert darauf legt, in Ansprachen an die Bürger mit dem "innen" berücksichtigt zu werden.

Tussinelda schrieb:Du ziehst Schlüsse, die man so pauschal gar nicht ziehen kann.

Richtig, ich ziehe Schlüsse. Für "pauschal" halte ich sie aber nicht. Man kann ja auch nicht pauschal davon ausgehen, daß man mit dem z.Bsp. Gendern jedem "Betroffenen" einen Gefallen tut. Dort ist aber mittlerweile eine Pauschalisierung entstanden.

Gerlind schrieb:Ansonsten wäre die Frage, ab welcher Gruppengröße man sich dikriminiert fühlen darf.

Komplizierte Frage, wenn man möchte das man Diskriminierung vermeiden möchte.
Im Falle des Gendern ist die relevante Gruppengröße imo nicht wegdiskutierbar, da ist die gesellschaftliche Entwicklung zu weit vorgeschritten. Alleine die Blüten dieser Entwicklung kann man diskutieren.

behind_eyes schrieb:Korrekt, ich Vergleiche da aber imo grüne Äpfel mit Roten.

leider nicht, denn wie ich aufgezeigt hatte, sind es vollkommen unterschiedliche Handlungen/Änderungen.

behind_eyes schrieb:Abwärts kann es immer gehen, aufgrund Krankheit. Grundsätzlich sind die kognitiven Fähigkeiten aber weitgehend festgelegt und lassen sich nur in Grenzen verbessern.

hm....

Frau Hannover, ist Intelligenz eine fixe Größe, sprich: angeboren und unveränderlich?
Nein. Sie ist mitnichten diese mystische, vom lieben Gott gegebene Größe, als die sie häufig angesehen wird. Das, was wir unter Intelligenz verstehen – die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen und von Erfahrungen zu profitieren –, ist natürlich veränderbar, zumindest in einem gewissen Rahmen. Denn man kommt zwar mit einem bestimmten, individuellen Potenzial auf die Welt. Wie stark sich dieses dann entfaltet, hängt jedoch von der Umwelt ab. Ein Beispiel dafür ist die Sprachentwicklung: Sprache zeichnet intelligente Organismen aus. Die Fähigkeit dazu ist in den menschlichen Genen angelegt. Welches sprachliche Kompetenzniveau ein Kind erlangt, hängt jedoch davon ab, ob und wie in seiner Umgebung gesprochen wird. Wächst es beispielsweise isoliert auf, bleibt sein Sprachpotenzial weitgehend ungenutzt. Genauso verhält es sich mit dem Intelligenzpotenzial insgesamt.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/gehirn-und-nerven/interview-intelligenz-waechst-durch-anstrengung/13411040.html

behind_eyes schrieb:und lassen sich nur in Grenzen verbessern.

aber sie lassen sich verbessern und wo da die Grenzen sind steht überhaupt nicht fest.

behind_eyes schrieb:Stimmt. In etwa so wie nicht jede Frau wert darauf legt, in Ansprachen an die Bürger mit dem "innen" berücksichtigt zu werden.

das ist wieder ein unpassender Vergleich.

behind_eyes schrieb:Richtig, ich ziehe Schlüsse. Für "pauschal" halte ich sie aber nicht. Man kann ja auch nicht pauschal davon ausgehen, daß man mit dem z.Bsp. Gendern jedem "Betroffenen" einen Gefallen tut.

das behauptet auch niemand. Wenn es einem eh egal ist, dann ist man ja von der Nicht-Nennung auch nicht betroffen, außerdem geht es nicht darum, irgendwem einen Gefallen zu tun, sondern grundsätzlich eine Sichtbarkeit zu erreichen.

Tussinelda schrieb:zumindest in einem gewissen Rahmen

This is what I say.

Tussinelda schrieb:Wie stark sich dieses dann entfaltet, hängt jedoch von der Umwelt ab.

Gehe ich mit. Nur die Umwelt hat noch niemanden alleine intelligent gemacht.

Tussinelda schrieb:aber sie lassen sich verbessern und wo da die Grenzen sind steht überhaupt nicht fest.

Nur weil die Grenzen nicht feststehen, bedeutet das in der Konsequenz dieses Argumente ja nicht, daß jeder das Zeug zum Doktor. Umwelt und Anstrengung können vorhandene(!) Potenziale ausschöpfen. Wo nix ist, kommt nix.

Tussinelda schrieb:das ist wieder ein unpassender Vergleich

"Pauschalisierung" als dein Argument lässt das zu.

Tussinelda schrieb:Wenn es einem eh egal ist, dann ist man ja von der Nicht-Nennung auch nicht betroffen, außerdem geht es nicht darum, irgendwem einen Gefallen zu tun, sondern grundsätzlich eine Sichtbarkeit zu erreichen.

Niemand hat von "egal" gesprochen. Es gibt Menschen wie ich, die keinen Wert darauf legen, beim Gendern berücksichtigt zu werden, obgleich ich kein Problem damit habe, da kann ich aber nur für mich sprechen.
Die Pauschalisierende Praxis des Gendern (es wird pauschal überall gegendert) berücksichtigt also nur einen Teil der Menschen, eben weil es pauschal ist.

Tussinelda schrieb:Wenn es einem eh egal ist, dann ist man ja von der Nicht-Nennung auch nicht betroffen, außerdem geht es nicht darum, irgendwem einen Gefallen zu tun, sondern grundsätzlich eine Sichtbarkeit zu erreichen.

es ist nicht allen egal.
Mir zB nicht, ich will kein gendern.
Anderen geht es genauso,

sollte man nicht erstmal ermitteln, wieviele Menschen das gendern mit Sternchen und Sprachpause, mit Binnen i (groß/klein) , Doppelpunkt, Unterstrich oder Streichung des generischen Maskulinums überhaupt wollen???

Sollte man die Gruppe derer, die es für sich ablehnen, berücksichtigen oder nicht? Und wenn nein, warum?


Nächste Frage:

Warum wird besonders viel in elitären KReisen gegendert?

Lann Hornscheidt, Professorin an der Berliner Humboldt-Universität, möchte mit einer kleinen Wortänderung traditionelle Geschlechterrollen in der Sprache aufbrechen. Studenten sollen „Studierx“, Professoren „Professx“ heißen.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/studierx-und-professx-wie-genderforscherin-lann-hornscheidt-ihren-vorschlag-begruendet/9831950.html

Häufig fühlten sich Studierende diskriminiert, weil sie als „Herr“ oder „Frau“ angesprochen würden, sagte Hornscheidt der Nachrichtenagentur dpa.

davon ab, dass ich die versehentl Bezeichnung mit Mann nicht als Diskriminierung erleben würde und die neutrale Doppelanrede Mann/Frau oder Damen und Herren auch nicht....

Das X soll einen Schritt weiter gehen und Geschlechts-Vorstellungen durchkreuzen, auch bildlich.

Herrlich. soll x das mal machen außerhalb ihrer elitären Blase
oder ist es für Studenten und Professoren unzumutbar solche Worte zur Normalität zu machen:

Möchteger(n)X
Mördx
Bestechx
Dealx
Diebx
Hehlx
Schreix
Hehlx
Gaunx
Verbrechx
Chefx
Liedermachx

davon ab stellt sich noch die rein praktische Frage:

Wie spricht man diesen Sprachschrott aus?

behind_eyes schrieb:Abwärts kann es immer gehen, aufgrund Krankheit. Grundsätzlich sind die kognitiven Fähigkeiten aber weitgehend festgelegt und lassen sich nur in Grenzen verbessern.

Es gab Experimente an :rattensohn: :rattensohn:, denen das Augenlicht zurückgegeben wurde.
https://www.spektrum.de/news/alte-maeuse-koennen-wieder-sehen/1803806?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Mit anderen Gehirnfunktionen und bei Menschen, wird es wohl bald auch so sein. Ob es Grenzen gibt und wie hoch die sind, wird man sehen, dazu müsste mehr Experimente machen und mehr forschen. Dann weiß man auch welche Techniken man verwenden muss um das zu verbessern. Tussinelda hat da ja schon einen Link gepostet, wie man es verbessern kann.

Tussinelda schrieb:Frau Hannover, ist Intelligenz eine fixe Größe, sprich: angeboren und unveränderlich?
Nein. Sie ist mitnichten diese mystische, vom lieben Gott gegebene Größe, als die sie häufig angesehen wird. Das, was wir unter Intelligenz verstehen – die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen und von Erfahrungen zu profitieren –, ist natürlich veränderbar, zumindest in einem gewissen Rahmen. Denn man kommt zwar mit einem bestimmten, individuellen Potenzial auf die Welt. Wie stark sich dieses dann entfaltet, hängt jedoch von der Umwelt ab. Ein Beispiel dafür ist die Sprachentwicklung: Sprache zeichnet intelligente Organismen aus. Die Fähigkeit dazu ist in den menschlichen Genen angelegt. Welches sprachliche Kompetenzniveau ein Kind erlangt, hängt jedoch davon ab, ob und wie in seiner Umgebung gesprochen wird. Wächst es beispielsweise isoliert auf, bleibt sein Sprachpotenzial weitgehend ungenutzt. Genauso verhält es sich mit dem Intelligenzpotenzial insgesamt.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/themen/gehirn-und-nerven/interview-intelligenz-waechst-durch-anstrengung/13411040.html

Das wundert mich nicht. Das ist das, was Mysteruser hier schon seit Jahren sagen. Da habe ich mein Vertrauen in die richtigen User gesetzt. Ich denke, wenn man spirituell entwickelt ist, kann man da noch wesentlich mehr schaffen als angegeben.

@Tussinelda Ich dachte immer du wärst Skeptikerx oder Skeptikertrollx. Eins von beiden.

behind_eyes schrieb:Nur weil die Grenzen nicht feststehen, bedeutet das in der Konsequenz dieses Argumente ja nicht, daß jeder das Zeug zum Doktor. Umwelt und Anstrengung können vorhandene(!) Potenziale ausschöpfen. Wo nix ist, kommt nix.

man muss nicht übermäßig intelligent sein, um einen Doktor zu machen.
Aber das ist ja auch gar nicht das Thema hier, sondern doch eher, dass Du ein Minderwertigkeitsgefühl als Grund siehst für die Möglichkeit, dass Titel abgeschafft werden könnten, um Diskriminierung zu vermeiden. Richtig? Und Du den Zusammenhang zwischen Menschen sichtbar machen, die sowieso gemeint sind und Titel unsichtbar machen, weil sich jemand von dem Titel eines anderen diskriminiert fühlen könnte, nicht herstellst. Nicht herstellen kannst, da es keinen gibt. Es ist deshalb eben auch kein Vergleich, den Du da ziehst.
Politisch korrekt ist es Menschen korrekt anzusprechen. Politisch korrekt ist es, Menschen, die gemeint sind, auch explizit anzusprechen und nicht nur mitzudenken.

blueavian schrieb:Ich dachte immer du wärst Skeptikerx oder Skeptikertrollx. Eins von beiden.

und ich denke, das kannst Du gar nicht beurteilen. Weshalb das durchaus Vorurteile sein könnten.

Tussinelda schrieb:Aber das ist ja auch gar nicht das Thema hier, sondern doch eher, dass Du ein Minderwertigkeitsgefühl als Grund siehst für die Möglichkeit, dass Titel abgeschafft werden könnten, um Diskriminierung zu vermeiden. Richtig?

Korrekt. Genau wie beim Gendern, wo eine (gefühlte) Minderwertigkeit (Betonung auf WERT) eine Harmonisierung schafft um eine GleichWERTigkeit herzustellen.
Das hast du genau richtig erkannt.

blueavian schrieb:Skeptikertrollx

Was soll das sein?

behind_eyes schrieb:Korrekt. Genau wie beim Gendern, wo eine (gefühlte) Minderwertigkeit (Betonung auf WERT) eine Harmonisierung schafft um eine GleichWERTigkeit herzustellen.
Das hast du genau richtig erkannt.

nein nicht korrekt, das ist ja der Punkt, da hast Du wohl etwas falsch verstanden.
Das eine ist die auch sichtbare Berücksichtigung, nicht nur die mitgedachte Berücksichtigung. Also die Personen sind berücksichtigt, aber eben nicht sichtbar. Das andere ist ein Vergleich, der nicht funzt, denn niemand muss auf etwas verzichten (in dem Falle der Doktortitel), weil jemand anderes diesen nicht hat. Das ist nicht gefordert, wäre ja auch Blödsinn, denn das würde dann ja die, die den Titel rechtmäßig erworben hat, benachteiligen.

Tussinelda schrieb:Das eine ist die auch sichtbare Berücksichtigung, nicht nur die mitgedachte Berücksichtigung.

Auch das Weglassen einer bestehenden Ordnung ist sichtbar.

Tussinelda schrieb:Das ist nicht gefordert, wäre ja auch Blödsinn, denn das würde dann ja die, die den Titel rechtmäßig erworben hat, benachteiligen.

OK, welchen persönlichen Nachteil hätte deiner Meinung nach, ein Prof. Doktor denn ganz persönlich, wenn es sich durchsetzt das der Titel nicht relevant ist und man ihn im Schriftverkehr oder sonstwo nicht mehr verwendet?

@behind_eyes

Auch wenn du das seit gestern durchziehst, dein Vergleich mit akademischen Titeln oder Intelligenz bleibt Unsinn, der nichts mit pc zu tun hat.

Warum diese Unsinnsbeiträge nicht alle wegen off topic gelöscht wurden, ist mir ein Rätsel

behind_eyes schrieb:Auch das Weglassen einer bestehenden Ordnung ist sichtbar.

ich habe das Gefühl, Du trollst. Darum geht es NICHT.

behind_eyes schrieb:OK, welchen persönlichen Nachteil hätte deiner Meinung nach, ein Prof. Doktor denn ganz persönlich, wenn es sich durchsetzt das der Titel nicht relevant ist und man ihn im Schriftverkehr oder sonstwo nicht mehr verwendet?

den Nachteil, dass sein rechtmäßiger Titel nicht mehr genannt würde, somit der Titel nicht mehr sichtbar, obwohl vorhanden. Man kann dann nicht damit prahlen zum Beispiel. Man muss den Titel - außer im Geschäftsverkehr- nicht verwenden, da er nicht Teil des Namens ist.
Aber ihn abzuschaffen hat nix mit pc zu tun, egal wie sehr Du diesen Zusammenhang implizieren willst.

@CosmicQueen
aus deinem Link:

Die Lübecker Stadtverwaltung hat einen Leitfaden erarbeitet, der seit Beginn des neuen Jahres gilt. Damit soll die geschlechtsneutrale Sprache in allen städtischen Publikationen und dem Schriftverkehr durchgesetzt werden.
Schüler jetzt "Schüler:innen", Anwohner "Anwohner:innen"

und da soll man nicht an Indoktrination denken, bei solch einem Ansinnen.

Seidenraupe schrieb:Lann Hornscheidt, Professorin an der Berliner Humboldt-Universität, möchte mit einer kleinen Wortänderung traditionelle Geschlechterrollen in der Sprache aufbrechen. Studenten sollen „Studierx“, Professoren „Professx“ heißen.

wird immer schöner :D
Bin gespannt, was noch alles an Kreationen kommt.

Optimist schrieb:und da soll man nicht an Indoktrination denken, bei solch einem Ansinnen.

Bei jemandem, der es nicht versteht und aus Prinzip dagegen ist, kommt das durchaus vor @Optimist

Optimist schrieb:da soll man nicht an Indoktrination denken, bei solch einem Ansinnen.

Und wenn alles bliebe wie es ist, wäre es keine Indoktrination, weil....?

tudirnix schrieb:Bei jemandem, der es nicht versteht und aus Prinzip dagegen ist, kommt das durchaus vor

bei jemanden der alles abnickt und gut findet an Absurditäten - da ist es umgedreht :)

Groucho schrieb:Und wenn alles bliebe wie es ist, wäre es keine Indoktrination, weil....?

gut, dann muss ich mich korrigieren: eine geänderte Indoktrination.
Es darf anscheinend nichts mal so bleiben wie es ist - es muss alles "auf links gedreht werden" - das Leben könnte ja ansonsten vielleicht zu langweilig werden ;)

Optimist schrieb:Absurditäten

Das ist deine Wahrnehmung.

Optimist schrieb:Es darf anscheinend

Du sagst es, "anscheinend". Doch ist es wirklich so das nichts so bleibt wie es ist und alles auf links gedreht wird, was auch immer das heißen soll, @Optimist?

Optimist schrieb:Es darf anscheinend nichts mal so bleiben wie es ist

So ist nun mal das Leben, es geht weiter und weiter und weiter.


Der weise Großvater von Thomas Sullivan Magnum sagte ihm einmal " Das Einzige auf das man sich im Leben verlassen kann, ist Veränderung, nichts bleibt, wie es ist."

Groucho schrieb:Das Einzige auf das man sich im Leben verlassen kann, ist Veränderung, nichts bleibt, wie es ist."

Ja ich weiß - muss man aber nicht immer gut finden.
Veränderungen merkte ich seit der Wende laufend. Manchmal waren sie vorteilhaft, jedoch oft auch nicht.