Bei welchen Medien informiert ihr euch und wie bewertet ihr diese?
17.01.2017 um 19:16Anzeige
Streuselchen schrieb:Nicht unbedingt weil ich immer die selbe Meinung habe oder alles schlucke was man mir vorkaut - sondern weil ich von allen Seiten informiert werden möchte.Na mein Beitrag dazu war eigentlich nicht sonderlich schwer zu begreifen.
Und eins muss ich mal festhalten. Der TV lügt genauso wie das Internet und Zeitungen sind auch voll mit Schwachsinn.
Keine der benutzten Medienanstalten hat es bisher geschafft mich politisch fest zu nageln.
Wer dadurch geprägt wird, geht zu wenig nach draußen.
vincent schrieb:Aha, du lässt dich seit 6 Jahren von irgendwelchen alternativen Medien informierenJa, das tue ich - AUCH
vincent schrieb:traust mir oder anderen diese aber nicht zu, weil.. ja wieso, weil wir nicht gestig bestückt sind.Netter Versuch ;)
vincent schrieb:wollte einfach nur ein paar eventuell neue Kanäle kennenlernen, drauf geschissen..Zum ersten kenne ich dich gut genug, das ich weiss, dass wenn es dich wirklich interessiert hätte, du mich per PN danach gefragt hättest.
Destructivus schrieb am 18.12.2016:Bei welchen Medien informiert ihr euch und wie bewertet ihr diese?Da das "Informieren" erstmal nur aufs Informationssammeln beschränkt ist und dadurch nicht automatisch diese Informationen für bare Münze gehalten werden: Bei allem was ich finde.
Nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat sich in Politik und Leitmedien der Blickwinkel verfestigt, "Fake News", also Falschmeldungen, würden die Wahlentscheidung der Bürger massiv beeinflussen und seien daher zu bekämpfen. Problematisch daran ist vielerlei.Schaut doch ganz so aus als würde einmal mehr der Bock zum Gärtner... aber so lange der Bock nur die richtige ideologische Brille auf hat, stört keinen das es sich dabei nur um eine weitere Möglichkeit der Zensur handelt.
Zunächst ist der behauptete Zusammenhang zwischen Falschmeldungen und Wahlergebnissen nicht belegt. Zum Zweiten ist unklar, wie "Fake News" in ihrer Definition abgegrenzt werden sollen von spekulativen und unbelegten Berichten, wie sie in den Leitmedien selbst häufig auftauchen. Schließlich und wohl am wichtigsten: Das zentrale Ausfiltern von Nachrichten auf einer quasi monopolistischen Plattform, die von einem Großteil der Bevölkerung genutzt wird, ist nichts anderes als Zensur.
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Am Sonntag hat Facebook nun verkündet, wen der Konzern als Wahrheits-"Experten" in Deutschland ausgewählt hat: die Journalisten des Online-Portals Correctiv. Correctiv bezeichnet sich selbst als "gemeinnütziges Recherchezentrum", "nicht gewinnorientiert" und "unabhängig". Doch schon hier beginnen viele Probleme.
Spin-Doctor im Hintergrund
Chef des 2014 gegründeten Portals und seiner etwa 20-köpfigen Redaktion ist David Schraven, zuvor ab 2010 Chef des Recherche-Ressorts der milliardenschweren WAZ-Mediengruppe, welche damals von Bodo Hombach geleitet wurde. Medienprofi Hombach ist auch bekannt als einflussreicher Wahlkampf-"Spin Doctor" und Kanzleramtschef Gerhard Schröders. Die FAZ nannte ihn seinerzeit "den Kanzlerflüsterer".
Seit 2011 ist Hombach Vizechef der finanzstarken Brost-Stiftung, die Correctiv mit einer Geldspritze überhaupt erst ermöglicht hat und weiterhin regelmäßig als größter Sponsor des Portals fungiert. Im letzten Jahr floss gut eine Million Euro. Weitere Sponsoren des "unabhängigen Recherchezentrums" waren 2016 unter anderem (Zahlen gerundet): die Deutsche Bank (50.000 Euro), George Soros' Open Society Foundations (25.000 Euro), das deutsche Innenministerium über seine "Bundeszentrale für politische Bildung" (20.000 Euro), das ZDF (5.000 Euro), die CDU-nahe Konrad Adenauer Stiftung (4.000 Euro) sowie RTL und Google (jeweils 10.000 Euro).
Wie unabhängig Journalisten sind, die solche Finanziers im Hintergrund haben, sei einmal dahingestellt. Als unstrittig darf sicher gelten, dass Correctiv in der Elite von Politik, Wirtschaft und Medien außergewöhnlich gut vernetzt ist.
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Journalistenschule für jeden
Parallel zur Mitteilung, dass Correctiv nun mit Facebook zusammenarbeiten will, gab Schraven am Sonntag bekannt, eine "Reporterfabrik" gegründet zu haben, wo er mit Hilfe von eigens zu produzierenden, kostenlos zur Verfügung zu stehenden Internet-Tutorials Hobbybloggern die Grundregeln des Journalismus vermitteln will. Das sei ein Versuch, "die aufklärerische, konstruktive, solidarische Vision des Netzes zu verteidigen gegen die dunkle Seite, gegen Hass, Fake-News, Desinformationen und Trash", so Schraven.
Mit im Boot ist der langjährige Spiegel-Autor Cordt Schnibben, der schon einmal versucht hatte, Kritiker des Spiegel zum Dialog einzuladen, woraus dann aber eher eine Veranstaltung zur Selbstbeweihräucherung geworden war.
Im Kuratorium der neuen "Reporterfabrik" - laut Correctiv einer "Journalistenschule für jeden" - ist die Spitze der Leitmedien versammelt, unter anderem die Chefs von Zeit, Spiegel, Süddeutsche, FAZ.net sowie Claus Kleber. Mit anderen Worten: Die Etablierten erklären den unbedarften Laienschreibern im Internet jetzt mal, was Journalismus ist. Zielgruppe seien aber auch "Bürger, die sich besser ausdrücken wollen".
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Dass ein Unternehmen wie Correctiv, selbst Mitbewerber in der Medienbranche, dazu mit erkennbar politischer Ausrichtung, nun über die Glaubwürdigkeit von Artikeln und deren Sichtbarkeit für Millionen von Facebook-Nutzern entscheiden soll, ist in vielerlei Hinsicht so angreifbar und wenig durchdacht, dass man über diesen Deal nur staunen kann. Das grundlegende Misstrauen und die Ablehnung breiter Bevölkerungsschichten gegenüber der etablierten Politik wird sich zudem kaum durch eine restriktive Steuerung von strittigen Nachrichten verringern lassen - eher im Gegenteil.
Die Idee schließlich, "Falsches" einfach aus dem Nachrichtenstrom aussortieren zu können, unterstellt, es gäbe nur eindeutig definiertes unstrittiges Wissen und eben keine brisanten Themen, bei denen die "offizielle Story" fraglich ist. Es ist dies letztlich der Glaube an die Wahrheit der Regierung und der Autoritäten - eine eher vordemokratische Überzeugung.
Bauz schrieb:RT Deutschland ist ganz ok.Wenn man die Propaganda mal außen vor lässt.he heNe eben nicht. Sein Programm nach dem Markt auszurichten ist problematisch, das Programm nach Partei-, bzw. Regime-Linie auszurichten ist absoluter Mist. RT ist jedoch genau das was den deutschen Medien unberechtigterweise immer vorgeworfen wird, es ist ein Regierungsmedium.
Aber das ist ja allgemein das Problem bei den Informationsmedien.
paranomal schrieb:Bauz schrieb:RT eignet sich bestenfalls zur Unterhaltung. Wer bislang nicht wusste was alternative Fakten sind, kann das dort auf jeden Fall live begutachten. Besonders lustig/traurig sind die zahlreichen Kommentare, selten sowas beklopptes gelesen. Dort scheint tatsächlich der Bodensatz der Gesellschaft zu kommentieren.
RT Deutschland ist ganz ok.Wenn man die Propaganda mal außen vor lässt.he he
Aber das ist ja allgemein das Problem bei den Informationsmedien.
Ne eben nicht. Sein Programm nach dem Markt auszurichten ist problematisch, das Programm nach Partei-, bzw. Regime-Linie auszurichten ist absoluter Mist. RT ist jedoch genau das was den deutschen Medien unberechtigterweise immer vorgeworfen wird, es ist ein Regierungsmedium.