Anschlag mit LKW auf Berliner Weihnachtsmarkt

@242

Dennoch muss es nicht heißen das der Verfolger ihn nun anhand der Fahndungsbilder erkennt. Du weißt ja nicht ob er ihm ins Gesicht geschaut hat oder vielleicht nur von hinten sah. Dunkel wars ja auch, mal abgesehen von der städtischen Beleuchtung.

@Bone02943
warum sollte ich davon ausgehen, daß das was die Polizei erzählt stimmt?

Es muss gestattet werden- nach all den NSU-Pannen und Ungereimtheiten (!!!) diese Aussagen auch von der Polizei zu relativieren, bzw. dafür Beweise haben zu wollen. Ich betrachte es als nicht angemessen, die Polizeiaussagen jetzt hier als unwidersprechbares Dogma darzustellen! Zudem ja jetzt schon viele Aussagen der Polizei wieder zurückgenommen worden sind, also schon in der kurzen Zeit sich viele Widersprüche ergeben haben. Warum soll ich also -auch für die Diskussion hier- die Polizeistatements als gegeben betrachten? Das greift zu kurz.

Hier steht sogar, die Papiere seien im Fußraum gefunden worden:

Im Fußraum des Führerhauses des Lkw sei eine Duldung mit Personalien gefunden worden.

http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-12/berlin-weihnachtsmarkt-kurfuerstendamm-gedaechtniskirche-attentat

Ich komme da nicht mehr mit...

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Dennoch muss es nicht heißen das der Verfolger ihn nun anhand der Fahndungsbilder erkennt.

genau - er konnte ihn eben nicht gut beschreiben.
hatte ich auch nicht anders gemeint.

Es wird immer verrückter, jetzt kommt die allseits so gut bekannte Agentur Bellingcat ins Speil:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tatverdaechtiger-video-soll-anis-amri-an-der-oberbaumbruecke-zeigen-25360786

Sorry für OT. Wer möchte kann hier für die Familie des getöteten Fahrers Lukasz Geld spenden. Bitte runter scrollen-

https://de.sputniknews.com/panorama/20161222313875182-anschlag-in-berlin-brite-hilft-familie-des-getoeteten-fahreres/ (Archiv-Version vom 23.12.2016)

@reginepolenz

reginepolenz schrieb:Warum soll ich also -auch für die Diskussion hier- die Polizeistatements als gegeben betrachten? Das greift zu kurz.

Aha. Und was ist dann die Basis deiner Posts?
Anything goes?

@Anaximander
Fussraum war so ziemlich die erste Meldung. Und da War auch nur die Rede von Duldungspapier.
Später hieß es mehrere Personalien. Und zum Schluss Gelbörse unter einem der Sitze entdeckt.
Zwischendurch kam sogar mal Personalien unter Lkw entdeckt.
Ich denke das ist der Berichterstattung auf Grund von Druck schuldig.

@emanon
? Es gibt Fotos, Videos schon nicht mehr, aber es wäre wünschenswert wenn Material auftaucht. Klar hast du recht, daß man ja von irgendwas ausgehen muß- das ist doch auch richtig, aber ich finde man darf auch Widersprüche in den Polizeimeldungen sehen dürfen, oder Ungereimtheiten benennen, ohne daß das mit Hinweis- das ist aber offiziell!- abgebügelt wird.

Die Tat fand in der Öffentlichkeit statt und warum sollte es nicht möglich sein, mit öffentlichem Material Dinge zu bestätigen, oder auch zu widerlegen?

@reginepolenz

reginepolenz schrieb:Die Tat fand in der Öffentlichkeit statt und warum sollte es nicht möglich sein, mit öffentlichem Material Dinge zu bestätigen, oder auch zu widerlegen?

Wie sinnvoll es ist etwas widerlegen oder bestätigen zu wollen, wenn man nicht im Besitz aller bekannten Erkenntnisse ist, kannst du dir sicher selbst beantworten.

14:35 Uhr: Die beiden Brüder des gesuchten Anis Amri reagieren geschockt auf die Nachrichten aus Deutschland: "Wenn er das getan hat, dann hat er Schande über uns gebracht", sagte Abdelkader Amri im tunesischen Oueslatia. Anis sei eines von neun Kindern gewesen.

"Aber ich bin mir sicher, dass er es nicht war." Demnach sei Anis nach Europa gegangen, "um zu arbeiten und unserer Familie zu helfen".

Walid, ein anderer Bruder von Anis, erklärte dem Sende Sky News Arabia, Anis habe Tunesien nach der Revolution verlassen und sei als Teil einer Gruppe nach Italien gereist. Diese sei dort in eine Schlägerei geraten, nach der sie ihre Bleibe angezündet hätten. Anis habe deswegen dreieinhalb Jahre im Gefängnis verbracht.

Anschließend sei er über die Schweiz nach Deutschland eingereist. "Als er Tunesien verließ, war er ein normaler Mensch", sagte Walid. "Er hat Alkohol getrunken und nicht einmal gebetet." Möglicherweise habe er sich im Gefängnis verändert, wo er „Algerier, Ägypter und Syrer“ getroffen habe.

die Mutter des TV ist erschüttert

https://web.de/magazine/politik/anschlag-berlin/terroranschlag-berlin-live-blog-anis-amri-32081738

@gunni

Im neuesten Spiegel-Artikel heißt es auch, gefunden im Fußraum der Kabine

Eine Duldungsbescheinigung, ein grün-rosa-farbenes Papier, gefunden im Fußraums des Lkw, der in den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz raste, brachte die Ermittler auf die Spur des Terrorverdächtigen Anis Amri.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/anschlag-in-berlin-wie-anis-amri-alle-asylregeln-umging-a-1127145.html

Ich möchte nicht "in Ferndiagnose" rumkritteln, es geht einfach darum, dass zur Zeit Fragen bestehen, die entweder noch in Zukunft beantwortet werden oder auch nicht. Z.B. kann es sein, dass der TV die Ausweisdokumente absichtlich versteckt platziert hat, um identifziert zu werden, aber noch Zeit zu haben, davonzukommen. Es ist aber auch möglich (wahrscheinlich?), dass er seinen Geldbeutel tatsächlich nur auf der Flucht verloren hat und er dann im Fußraum sichtbar rumlag. Es ist dann weiterhin möglich, dass wichtige Gründe bestanden, dass der LKW nicht gleich geborgen wurde oder nicht vor Ort abgesucht wurde, und dass dann die Spurensuche bei Tageslicht systematisch erfolgen musste, es ist aber auch möglich, dass man zunächst einigermaßen sicher glaubte, den TV zu haben, und sich deshalb Zeit gelassen hat. Es kann weiterhin sein, dass aus ermittlungstaktischen Gründen die Angabe mit Dienstagnachmittag/-mittag gar nicht stimmte oder auch nicht.

Zum jetzigen Zeitpunkt kann man das nicht beurteilen.

lawine schrieb:Anschließend sei er über die Schweiz nach Deutschland eingereist. "Als er Tunesien verließ, war er ein normaler Mensch", sagte Walid. "Er hat Alkohol getrunken und nicht einmal gebetet." Möglicherweise habe er sich im Gefängnis verändert, wo er „Algerier, Ägypter und Syrer“ getroffen habe.

Das würde die These unterstützen, dass Kleinkriminelle erst im Gefängnis richtig kriminalisiert werden ...

Issomad schrieb:Das würde die These unterstützen, dass Kleinkriminelle erst im Gefängnis richtig kriminalisiert werden ...

Manche haben es eben im Blut. Das hat aus meiner Sicht mit dem Gefängnis nichts zu tun. Einer der 4 Jahre im Bau war saß dort sicher nicht wegen kleiner krimineller Taten.

Die ursprüngliche Quelle, auf welche sich die Presse bezieht, ist wohl diese hier:

Nach rbb-Informationen wurde im Fußraum des Führerhauses des LKW eine Geldbörse gefunden, in der sich Personalien befanden. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen befand sich darin eine Duldungsbescheinigung aus Nordrhein-Westfalen.

Warum sich Ausweisdokumente im Tatfahrzeug befunden haben sollen, ist bislang unklar. Es wird spekuliert, dass der Verdächtige sich mit dem polnischen Fahrer einen Kampf lieferte und dabei möglicherweise die Börse verlor. Das Dokument könnte aber auch mit Absicht plaziert worden sein.

http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/12/lkw-anschlag-berlin-breitscheidplatz-fahndung-nach-taeter.html (Archiv-Version vom 22.12.2016)

Ich bin gerade in Spandau unterwegs und die Stimmung ist mal richtig mies hier. Jeder fragt sich warum erst jetzt Betonsperren installiert werden, wobei es bekannt war, dass Weihnachtsmärkte valide Ziele sind.



Original anzeigen (1,5 MB)

@Issomad

Issomad schrieb:Das würde die These unterstützen, dass Kleinkriminelle erst im Gefängnis richtig kriminalisiert werden ..

dürfte auf diesen Mann nicht zutreffen. denn es trifft auch zu, dass es Menschen gibt, die mit Kleinkriminalität beginnen und dann eine richtig harte Gangart einlegen.
es gab Meldungen, wonach er bereits in Tunesien straffällig und verurteilt wurde.
es wurde von 5 Jahren gesprochen, allerdings sei das Urteil in Abwesenheit ergangen

Der mutmaßliche Attentäter wuchs in Salafisten-Hochburgen in Tunesien auf und fiel schon dort durch Straftaten auf......

Nach ersten Erkenntnissen stahl Amri dort [in Tunesien] im Jahr 2010 einen Lastwagen und wurde darauf von einem Gericht in Kairouan zu einer Gefängnisstrafe verurteilt......


Alles weist drauf hin, dass Amri ..... sich aber erst in Europa richtig radikalisiert hat.

https://www.welt.de/politik/ausland/article160510523/Bereits-2010-stahl-Anis-Amri-einen-Lastwagen.html

nächste Stufe auf der kriminellen Leiter: Italien

Wie die „Welt“ aus italienischen Regierungsquellen erfuhr, wurde der Tatverdächtige des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, 2011 im Ort Belpasso nahe der sizilianischen Hauptstadt Catania verhaftet. In Catania wurde Amri wegen Gewalttaten, Brandstiftung, Körperverletzung und Diebstahl zu vier Jahren Haft verurteilt.....Amri war den [italienischen] Behörden als „gewalttätig“ bekannt und wurde so auch von Mithäftlingen beschrieben.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article160509906/In-Italien-als-gewalttaetig-bekannt-Was-wir-ueber-Amri-wissen.html


interresant aus dem ersten link auch dies:

Laut Alaya Allani, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Tunis, weisen viele Indizien darauf hin, dass Amri im Lauf des Jahres 2016 von einer IS-Zelle in Deutschland rekrutiert worden ist. Zum einen entspreche Amris Profil genau demjenigen, das sich der IS für derartige „Einsätze“ wünsche: kriminelle Vergangenheit, gescheiterte Existenz, bereit zu allem. Zum anderen scheint es für Allani naheliegend, dass Amri, sollte er das Attentat tatsächlich begangen haben, auf die Unterstützung einer „Zelle“ angewiesen war.

Vor diesem Hintergrund könnte es auch kein Zufall sein, dass der polnische Lkw, den der Attentäter für seine Tat gekapert hat, aus Italien kam. Vor allem im Norditalien ansässige Moscheen und Gebetszentren sollen als logistische Stützpunkte für die Durchreise von Islamisten und Terroristen dienen.

soweit das, was die Welt zum TV zu berichten weiß.

@Issomad

Issomad schrieb:Das würde die These unterstützen, dass Kleinkriminelle erst im Gefängnis richtig kriminalisiert werden ...

Nicht wirklich, der war ja schon 2010 in Tunesien zu einer Haftstrafe verurteilt worden,
konnte dann aber in den Wirren der "Arabellion" nach Italien verschwinden.

Und auch da ist die kurze Vita voll mit Delikten, u.a. hat er mit anderen ein Flüchtlingslager
in Brand gesteckt, und wurde daraufhin zu 4 Jahren Haft verurteilt.

Italienischen Sicherheitskreise teilen über Anis Amri mit:
◦Amri kam auf Lampedusa im Jahr 2011 an
◦Dort, er sei 17 Jahre alt, war aber eigentlich schon 19 Jahre. Grund: Minderjährige konnten nicht abgeschoben werden
◦Amri nimmt am Flüchtlingsaufstand von Lampedusa am 20. September 2011 teil
◦Dabei legt er einen Brand in einer Schule. Er wird zu vier Jahren Haft verurteilt, die er im Gefängnis Ucciardone in Palermo verbüßt
◦Nach der Freilassung soll er abgeschoben werden. Aber die tunesischen Behörden erkennen ihren Staatsbürger nicht an (wie später, als Deutschland ihn abschieben will)
◦Nach 60 Tagen in Abschiebehaft wird er freigelassen. Danach verliert sich seine Spur
◦Amris Name wurde demnach ins Schengen-Informations-System SIS eingegeben

(Diese Informationen stammen aus der Zeitungskooperation Leading European Newspaper Alliance (LENA) und kommen von der „La Repubblica“, Rom)

https://www.welt.de/politik/deutschland/live160453735/SEK-ueberwaeltigt-Mann-doch-der-Gesuchte-ist-ueber-alle-Berge.html

@xxrabiatorxx

Nach Ansbach sollte es vielleicht auch ein Rucksackverbot geben?

Oktoberfest ein bisschen,ja. Aber bei den kommenden Events alles vergessen.

Aber irgendwie kein Rucksackverbot,jetzt die hilflose Mache mit Betonblöcken.

@inci2

inci2 schrieb:Dort, er sei 17 Jahre alt, war aber eigentlich schon 19 Jahre.

nicht minder kriminell, denn damit werden Leistungen und Ansprüche erschlichen. Man nennt das Betrug

Tatverdächtiger Amri auf Anordung zuständiger NRW-Behörden 2015 aus Ravensburger Haft entlassen.
....
Mittlerweile sind mehr Details zur Abschiebehaft in Ravensburg bekannt: Amri soll, laut SWR, bei einer Routinekontrolle in einem Fernbus in Friedrichshafen mit gefälschten Papieren aufgegriffen worden sein.